EngelChronik 2017 - Peru & Bolivien

Fahrt zum Chachani Basecamp

23.09.2017

Übernachtung: Chachani Basecamp, 4950m

Nach einem wunderschönen gemütlichen Frühstück auf der halboffenen Terrasse des Hotels mit fantastischem Ausblick über Arequipa, packten wir das Expeditionszeug in den Bus und gaben das restliche Gepäck dem Hotel. Der Ralle war mit Halsweh aufgewacht und hustete vor sich hin.

Blick über Arequipa mit Chachani von unserem Hotelzimmer aus
Blick über Arequipa mit Chachani von unserem Hotelzimmer aus
Schönes, gemütliches, sonniges Frühstück
Schönes, gemütliches, sonniges Frühstück

Armando sauste mit dem Bus hinauf aufs Altiplano und bog dann nicht weit von der Raststätte, an der wir schon 2 Mal gehalten hatten, nach rechts Richtung Chachani auf eine Piste ab. Dort wurde er (gefühlt) nicht wesentlich langsamer ;) Wir fuhren in weitem Bogen um den Fuß des Chachani herum und hielten an einem gemauerten Schild, auf dem Stand, dass hier Vikuña- und Guanako-Schutzgebiet sei. Weit entfernt konnten wir auch einzelne Vikuñas sehen, Guanakos sah ich keine.

Abzweig auf die Piste mit Misti und Chachani
Abzweig auf die Piste mit Misti und Chachani

Am Schild zweigte eine schmalere Piste ab und führte hinauf in den Sattel, den Richie uns schon vor ein paar Tagen als den Startpunkt für die Chachani-Besteigung identifiziert hatte. Hier sollte uns ein Jeep abholen, aber vom Jeep war nichts zu sehen. Richie hatte sich die Fahrt über via Walkie-Talkie mit einer anderen Gruppe unterhalten, die gerade den Misti bestiegen und die er scheinbar so halb mitbetreute, aber alle Versuche, unser Team mit dem Funkgerät zu erreichen, scheiterten.

"Julio, diga-me?" "Julio?"
"Arturo, diga-me?" "Arturo?"

Warten auf den Jeep, hinten Chachani
Warten auf den Jeep, hinten Chachani

Einmal sahen wir eine Staubwolke die Piste runterkommen, aber das war der falsche Jeep. Schließlich wälzte sich nochmal eine Stauwolke den Pass hinunter und das war dann der erwartete Jeep mit Arturo drin. Wir teilten uns und das Gepäck in 2 Gruppen auf. Rolf, Simon, Ralle, Richie und ich fuhren als erste mit dem Jeep hinauf zum Basislager.

Jeepfahren
Jeepfahren

Der Jeep war einigermaßen betagt, rauchte wie blöd hinten raus (die Höhe?) und blieb 2 Mal einfach stehen, weil irgendeine Motor-Kontrollleuchte anging. Ich hatte schon Bedenken, ob wir überhaupt hochkommen würden, aber Arturo nahm das alles gelassen hin, machte den Jeep aus und wieder an und fuhr weiter.

Die Piste war anfangs ganz gemäßigt, wenn auch recht sandig, aber zwischendrin waren ein paar Stellen, bei denen ich echt ein wenig Sorge hatte. Der Ralle war ganz cool: "Ach was, das schafft der leicht!" Und so war es auch.

Das Basecamp auf 4950 Metern lag idyllisch in der letzten Senke an der Piste zum Chachani. Als wir aus dem Jeep ausstiegen war es allerdings nicht mehr so idyllisch, denn es pfiff ein eisiger Wind durch die Senke. Die Zelte standen alle ein wenig schief und flatterten wild. Wir suchten uns eines aus und richteten uns ein. Ralle hustete immer mehr und fühlte sich gar nicht gut.

Das Basislager am Chachani
Das Basislager am Chachani

Als der Jeep zum zweiten Mal ins Basecamp fuhr, gab es Mittagessen. Mir schmeckte das, was das Team so kochte, eigentlich ganz gut, aber das Essen oder die Höhe oder ein zäher übrig-gebliebener Virus von Machu Picchu, plagten mich noch immer. Ich hatte immer wieder mal eine Bauchweh-Welle, die sofort das Klozelt (in diesem Basecamp gab es eines) erforderte und was dann kam war sehr flüssig :-(

Trotz aller Widrigkeiten machten wir am Nachmittag einen kleinen Akklimatisierungs-Spaziergang. Richie hatte gemeint, hoch zum Pass gehen wäre nicht gut wegen des Windes, also liefen wir den anderen nach die blockige Flanke des Chachani hinauf. Wir trafen Rolf, Simon, Franz und Steffen an einem netten windgeschützten Fleckchen. Paul sei allein noch weiter hinauf, meinten sie. Die Vier gingen bald, wir blieben noch ein wenig und schauten in die weite Landschaft bis uns kalt wurde.

Auf dem Akklimatisationsspaziergang
Auf dem Akklimatisationsspaziergang
Pause am höchsten Punkt des Spaziergangs
Pause am höchsten Punkt des Spaziergangs

Beim Abendessen meinte Simon zu Ralle, dass er sich ganz und gar nicht gut anhöre und dass er ihm als Arzt vom Chachani morgen ernsthaft abraten müsse. Rolf, auch Mediziner, stimmte bei. Ralle hörte sich inzwischen nicht nur krank an sondern sah auch krank aus. Simon hörte Ralles Lunge ab und meinte, immerhin sei die frei. Ralle sagte, die Entscheidung würde er erst morgen früh treffen.

Abendessen im Messezelt mit Suppe
Abendessen im Messezelt mit Suppe
Bild von Simon
Abendessen: Alpaka-Steaks, Reis, Kartoffeln
Abendessen: Alpaka-Steaks, Reis, Kartoffeln

Wir bekamen noch Packanweisungen (nix; keine Steigeisen, kein Gurt, kein Pickel), dann gingen wir schlafen. Ralle war da eigentlich schon klar, dass das mit dem Chachani nichts werden würde, aber er wollte auf jeden Fall mit aufstehen.

Bilder:
Blick über Arequipa mit Chachani von unserem Hotelzimmer aus   Schönes, gemütliches, sonniges Frühstück   Abzweig auf die Piste mit Misti und Chachani   Warten auf den Jeep, hinten Chachani   Jeepfahren   Das Basislager am Chachani   Auf dem Akklimatisationsspaziergang   Pause am höchsten Punkt des Spaziergangs   Abendessen im Messezelt mit Suppe   Abendessen: Alpaka-Steaks, Reis, Kartoffeln  

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