So langsam glaub ich das kaum mehr.
Heute im Büro schau ich noch zufrieden raus auf den Mittleren Ring, wo sich Autoschlangen langsam auf beiden Spuren stauen und freu mich drauf, in aller Ruhe mit dem Rad daran vorbei und den Englischen Garten zu radeln. Und dann: Geh ich raus und mein Bike hat einen Platten. Hinten natürlich wie sich das gehört.
Ich hab nur kurz überlegt, das im kühlen Nieselregen selbst zu reparieren, dann hab ich das Rad vor in den Trek-Store geschoben und hab es reparieren lassen. Nicht grad günstig, aber echt jetzt, ich habe keine Lust auf Dreck und sowas. Und in den Store hätte ich dann wegen eines neuen Schlauchs dann eh noch müssen.
Ich will unplattbare Reifen. Aufm Bike, aufm Auto, überall.
Wie in der Zusammenfassung letzter Woche schon angedeutet, ist das Chili - Projekt inzwischen abgeschlossen und abgebaut. Wir haben alles in Allem etwa 1 Kilo Chilis geerntet. Die meisten Chilis sind im Moment im Gefrierschank zwischengelagert, aber einen Teil haben wir bereits verarbeitet oder mit großem Vergnügen verspeist :-) Meistens in einem Thai-ähnlichen Gericht, viele aber auch ‘einfach so’.
Ernte vor dem Urlaub
Erste Ernte nach dem Urlaub
Zweite Ernte nach dem Urlaub, dann Abbau
Die Chayenne und Jalapenos eignen sich am besten dazu, direkt gegessen oder eingelegt zu werden. Neben den ‘nackten’ Chilis waren vor allem die Speck-ummantelten Jalapenos ein Hochgenuß :-) Am Rezept zum Einlegen der Cayenne müssen wir aber noch arbeiten. Die Cayenne haben recht gut geschmeckt, aber die Brühe war zu süß.
Jalapenos mit Speckmantel
Eingelegte Cayenne
Heute haben wir auch eine Hot Sauce produziert. Die Schärfe haben wir prima hingekriegt, ordentlich ‘hot’ aber noch gut essbar, aber auch hier: das Rezept hatte etwas viel Zucker.
Thai-Sosse
Das optisch interessanteste Ergebnis sind bis jetzt aber die Pülverchen aus getrockneten Chilis, die der beste Allgäuer von Allen produziert hat :-)
Von links nach rechts: Grüne Habaneros, Orangene und Rote Habaneros, Thai-Chilis mit Samen, Thai-Chilis ohne Samen, Habanero Paper Lantern, NuMex Twilight alle Farben, Thai-Chili nur Samen, NuMex Twilight Lila
Jedes einzelne der Pülverchen ist höllisch scharf und erfordert äußerste Vorsicht bei der Anwendung. Die Herstellung der Pülverchen verwandelte die Küche in eine Bio-Kampfstoff-Zone. Das Trocken ist vergleichsweise harmlos, da steigen nur anfangs scharfe Dänpfe auf. Dann kommen die getrocketen Chilis in eine ausrangierte Kaffeemühle (Schlagwerkmühle) und werden zerkleinert. ‘Gefährlich’ wird es beim Öffnen der Mühle. Dann verteilt sich der feine Chilistaub nämlich überall. Ab da ist eine Staubmaske mehr als ratsam und eine Schutzbrille würde auch nicht schaden. Wir haben nur einen Satz solcher Schutzausrüstung und die hatte natürlich der Pulverhersteller an. Ich wollte eigentlich zuschauen, musste die Küche aber dann heftig hustend und mit tränenden Augen verlassen.
Inzwischen denken wir schon über die Sorten für nächstes Jahr nach :-)
Es scheint sich zu manifestieren: Mein armer kleiner Clio hat ein schlechtes solches. Dabei hat er das gar nicht verdient.
Am Donnerstag nach dem Klettern spazierten wir fröhlich zu meinem Auto und ich prahlte noch damit, dass das Autole nun auch Winterreifen habe, als mir einer dieser Winterreifen im Halbdunkel des Sportparks doch ein wenig seltsam auszusehen schien. Bei genauerer Betrachtung sah der linke hintere Reifen nicht nur ein wenig sondern ganz und gar seltsam aus. Ganz furchtbar platt nämlich :-(
Das ist jetzt der dritte platte Reifen in etwas über 2 Jahren. Erst ein Holzsplitter, dann ein Nagel, und nun Glas. Jedesmal nicht reparierbar. Ich dürfte nun das meiste, was einem Reifen schaden kann, durch haben.
Jedenfalls: spät Abends in Bad Tölz einen Plattfuß zu haben, ist dann doch ein wenig unangenehm. Moderne Autos haben ja keine Ersatzreifen mehr sondern haben verschiedenste Systeme, mit denen man irgendwie doch mit dem kaputten Reifen weiter kommen kann. Renault hat dem Clio eine kleine Pumpe beigelegt, auf die man eine Flasche mit ekligem Reifendichtzeug draufschaubt um das via Pumpe in den Reifen zu kriegen. Das Zeug soll dann von innen alle potentiellen Löcher verkleben und man kann langsam bis zur nächsten Werkstatt fahren. Das klappt auch ganz gut, wie ich schon getestet habe.
Allerdings habe ich danach vergessen, wieder Reifendichtzeugs zu kaufen. Folglich konnten wir den Reifen zwar aufpumpen, aber das deutlich vernehmbare Zischen aus Richtung Hinterrad verriet deutlich, dass an Fahren damit nicht zu denken war.
Ich überlegte schon verschiedene Szenarien, wie wir zurück nach Sauerlach und ich dann nach München kommen könnte und wie ich am nächsten Tag zu einem reparierten Auto kommen könnte, als die Freundin fragte, ob ich nicht im ADAC sei. *hust* Da zahle ich seit Jahren für einen Autoschutzbrief und wenn ich ihn dann mal brauche, vergesse ich, dass ich einen habe. ARCD statt ADAC, aber das ist ja egal.
Kurz nach der Schadensmeldung meldete sich netter junger Mann am Telefon und erklärte uns die Optionen. Abschleppen bis nach Sauerlach war leider nicht dabei. Und er hatte leider auch keinen linken Winterreifen in der richtigen Größe auf Lager (anscheinend hätte er den vor Ort montieren können, das wäre die absolute Ideal-Lösung gewesen). Er bot an, uns zum Bahnhof zu fahren und das Auto in seiner Werkstatt in Lenggries zu reparieren, nur 3 Minuten vom Bahnhof entfernt. Ich hätte den Clio dann am Freitag abholen können.
Das machte uns beide sehr unglücklich. Für die Freundin hätte das bedeutet, erst mal nach Mpünchen zu müssen um dann erst zurück nach Sauerlach fahren zu können (und 4 Kilometer vom Bahnhof nach Hause hatschen zu müssen) und ich sah mich längere Weltreisen am Freitag unternehmen, um zur Arbeit, zum Auto und schließlich ins Allgäu zu kommen. Glücklicherweise ließ sich der nette Abschleppwagenfahrer dazu überreden, uns doch nach Sauerlach zu bringen. Kostenpunkt: 80 Euro. Was genau genommen wunderbar günstig ist :-)
Bild von Alex: Clio auf dem Abschleppwagen
So landete das Auto beim Händler direkt vor der Wohnung der Freundin. Als es dran ging, dem netten Abschleppwagenfahrer die 80 Euro zu bezahlen, wurde es nochmal eng, denn wir hatten auch zusammen nicht soviel Bargeld. Unter Zuhilfenahme des Parkgelds aus meinem Auto, das grad gut aufgefüllt ist (nunja, war), konnten wir den jungen Mann aber mit einem Sack voll Geld (durchaus wörtlich zu nehmen) zurück nach Lenggries schicken.
Die Freundin lieh mir ihr Auto, um nach München zu kommen und versprach, am nächsten Tag die Sache mit dem neuen Reifen zu organisieren. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, die Angelegenheit sei nun doch halbwegs verträglich zuende gegangen und war schon weitgehend wieder entspannt. Am nächsten Morgen versprach die Werkstatt sogar, das Auto bis um 14:00h fertig zu haben, da wäre ich noch mehr oder weniger staufrei durch München gekommen und zu einer fast normalen Freitagszeit im Allgäu gelandet. Ich freute mich unbandig.
Kurz drauf rief die Werkstatt zurück: Vorn links sei die Feder gebrochen. Man werde das Menschenmöglichste tun, um das Auto noch am Freitag fertig zu kriegen, versprechen wolle man aber nichts. Ufff! Ich recherchierte Bus-, S-Bahn- und Zugverbindungen und klärte schon mal mit der Versicherung ab, ob ich vielleicht übers Wochenende eine Zusatzfahrerin wegen Autotausch eintragen könne (ja, wäre möglich gewesen und wegen der zwei Tage sogar ohne Zusatzkosten) und wartete. Und wartete. Und wartete.
Bis um 4 Uhr hätte sich der Mechaniker melden wollen, um 16:01h rief ich an. Ja, das Auto wird fertig, teilte man mir mit. Große Erleichterung! Ich sagte der Freundin Bescheid und machte mich auf den Weg. Mit Stau auf dem Mittleren Ring und einer Baustelle auf dem Weg zum Zwischenstopp in meiner Wohnung war ich um Viertel nach 5 in Sauerlach und nahm mein frisch gewaschenes und frisch gesaugtes (2 Punkte ganz weit oben auf meiner ToDo-Liste) und viel wichtiger - neu bereiftes und repariertes - Auto entgegen. Ich steckte meine allerletzten 3 Euro in die Trinkgeldkasse und erklärte auch, warum es so wenig sei. Die Dame am Empfang lachte sehr herzlich.
Der Heimweg war lang und anstrengend. Freitag Abend gegen 18:00h von Süden nach Westen durch München zu müssen dauert sehr sehr lang und kostet Unmengen Geduld. Um acht Uhr war ich daheim, wo mich der beste Allgäuer von Allen mit frischen Schupfnudeln und Kraut empfing. Sehr fein!
So nahm die Geschichte doch ein einigermaßen versöhnliches Ende. Lediglich die Sache mit dem Karma macht mir noch ein wenig Sorgen. Auf Dauer sind geplättete Reifen am Auto doch arg lästig. Vielleicht sollte ich Räucherstäbchen im Clio anzünden? Oder einen Talismann an den Spiegel hängen? Oder Glaubuli in den Tank werfen?
Nachtrag:
Warum überhaupt scharfes Gas auf der Straße lag?
Auf dem Weg zur Kletterhalle war kurz vor Bad Tölz in der Gegenrichtung ein Wildunfall und es lag lauter Zeug auf der Straße. Wohl auch scharfes Glas von den Scheinwerfern ...
Mit Allerlei Diesem und Jenem bin ich seit dem Urlaub nicht mal mehr dazu gekommen, das eine oder andere Wort über die letzten beiden Wochenenden zu verlieren. Schnell mal nachholen: