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Der Donnerstag hatte in der Vorschau nach einem guten Tag, um noch mal Überstunden abzubauen, ausgesehen. Mein neuer Chef erwies sich als so flexibel wie mein voriger Chef, deswegen konnte ich wieder recht kurzfristig einen Tag freinehmen, um die angesammelten Überstunden zu nutzen :-) Wir fuhren nach Baad (mal wieder hatte es im Lechtal weniger geschneit).

Im Anstieg vom Parkplatz zum Forstweg ins Starzeltal durften wir spuren (wenig Schnee in der Steilstelle), danach hatte es dann aber doch eine Spur von Leuten, die vermutlich über die Teerstraße aufgestiegen waren. Auf dem Weg ins Tal und hinauf zum Rücken waren wir aber komplett allein unterwegs.

In Baad hatte es um die 20 Zentimeter pulvrigen Neuschnee, weiter oben etwas mehr. Es war zwar eigentlich kalt, die Sonne hat aber im März schon wieder so viel Kraft, dass der Schnee bald schwerer wurde. Die Spur nahm einen neuen Weg etwas oberhalb der Abfahrtsstrecke und war manchmal etwas flach angelegt, war aber prima zu gehen.

Als wir den Rücken erreichten, wo wir beim letzten Mal wegen Whiteout hatten aufgeben müssen, zogen hinter uns aus dem Tal leichte Wolken hoch und hüllten uns immer wieder in dünnen Nebel. Es hatte keinen Wind, um den Nebel zu vertreiben. Mit der starken Sonne führte das dazu, dass im Kessel der Starzelalpe schnell eine Art warme Nebelsuppe entstand, die dem Schnee ordentlich zusetzte. Der wurde an der Oberfläche richtiggehend nass. Erst im Gipfelhang kamen wir aus der Suppe raus.

Wir erreichten den Gipfel, als die letzten beiden Vorgeher abfuhren. Ganz kurz waren wir allein da oben, mit Sonne, ohne Wind und großartiger Aussicht :-) Dann kamen doch noch 2 Leute.

Die Abfahrt war dann oben noch ganz OK, auch wenn der Schnee schon etwas schwerer geworden war. Es hatte gerade genügend Neuschnee, um nur gelegentlich bei den Kurven den Altschnee zu erwischen und war sonst noch einigermaßen locker.

Der untere Teil der Abfahrt zur Starzelalpe war dann aber ganz schön stressig, weil hier der Schnee an der Oberfläche richtig nass war und auch sonst schon sehr schwer geworden war. Manchmal schaffte ich es in den flacheren Passagen kaum, den zweiten Ski bei den Kurven mitzunehmen. Mein aktuell kaputtes linkes Knie mochte das überhaupt nicht. Der Neuschnee war auch nicht gut mit der Unterlage verbunden, ich löste bei einer etwas steileren Kurve direkt einen kleinen Schneerutsch aus.

Der Gegenanstieg zum Rücken war dann heiß und ziemlich anstrengend (ist immer so, wenn es heiß ist). Oben machten wir noch mal Pause, um den restlichen Tee auszutrinken und noch mal die Sonne und die Gegend (und die noch immer reichlich vorhandenen Nebelschwaden) zu genießen.

Die restliche Abfahrt war natürlich anstrengend, zumal nun die Neuschneeauflage dünner wurde und wir manchmal in den alten nassen, schweren Altschnee einbrachen, war aber nicht wirklich problematisch. Bei der Fahrt auf der Forststraße mussten wir dann sehr vorsichtig sein, weil der Neuschnee unter den Bäumen teilweise schon fast weg war.

Das letzte Hindernis war dann die Steilstelle über der Loipe, denn da war der Schnee tatsächlich weg, was ich angesichts der Tatsache, dass wir da vor ein paar Stunden noch völlig problemlos über eine geschlossene Schneedecke aufgestiegen waren, sehr erstaunlich fand.

Der beste Allgäuer wollte abschnallen und zu Fuß absteigen. Das schien mir zu rutschig und zu stressig fürs Knie, deswegen treppelte ich mit den Skiern über die Wiese runter und der beste Allgäuer machte das dann auch. Die letzten Meter zur und über die Loipe konnten wir wieder ganz normal auf den Skiern fahren :-)


In der Steilstelle bei Baad


Die Sonne kommt inzwischen schon wieder sehr früh ins Tal


Sehr winterlich gehts ins Starzeltal


Anstieg durch die Engstelle


Langsam steigt der Nebel auf


Mehr Nebel im Anmarsch


Wenige Spuren im Gipfelhang


Anstieg vorm Widderstein


Gipfelbild


Bergebild


Abfahrt oben


Abfahrt unten (mit so nassem Schnee, dass es spritzt)


Gegenanstieg


Abfahrt durch schweren und nassen Neu- und Altschnee


In der Steilstelle vor Baad (siehe auch erstes Bild)

Von engel am 12.03.2024 20:42 • outdoorski

Mittwoch, 21:02.2023: Einsam spuren

Mittwoch, Februar 28, 2024

Ich durfte wieder Überstunden abbauen und hatte seit Anfang Februar ständig das Wetter beobachtet, ob sich nicht wieder so eine Situation wie vor Weihnachten mit Neuschnee und halbwegs schönem Wetter unter der Woche ergäbe. Und an diesem Mittwoch sah es ganz danach aus: 15-25 Zentimeter laut ZAMG und die passende Lawinenlage dazu.

Wir fuhren nach Baad (viel Berufsverkehr) und stellten dort erfreut fest, dass es tatsächlich 5 Zentimeter Neuschnee (mit leichtem Deckel von der kalten Nacht) hatte. Wir marschierten erst mal recht einsam das Bärgunttal hinter. An der Bärguntalpe trafen wir eine Gruppe deutscher Soldaten (10-12), die sich freundlicherweise gerade sammelten, sodass wir sie direkt wieder hinter uns lassen konnten.

Auf dem Weg ins Tal hinter mussten wir ein paar Mal abschnallen, aber es hatte insgesamt schön viel Schnee :-) Inzwischen war die Neuschneeauflage dicker geworden und der Deckel war verschwunden. Die Spur führte den unteren Büschehang ganz gut hinauf und zog dann reichlich steil weiter den Hang hinauf. Am oberen Ende des Hangs hatte es Leute, die in bisserl suchend hin und her liefen, aber so weit wollten wir gar nicht.

Wir bogen in der Mitte des Hangs nach links ab (etwas zu früh) und spurten dann rüber zum Sommerweg vor der Ebene. Im Wald war der Schnee so nass, dass wir erst mal fette Stollen unter den Fellen hatten, aber das gab sich glücklicherweise bald.

Ich spurte bis in die Ebene, dann übernahm der beste Allgäuer. Ich war zwar noch nicht wirklich kaputt, würde es aber bestimmt bald werden. Und bevor sich der Allgäuer hinter mir langweilt …

Als wir die Ebene zum Wasserfall querten, kamen von rechts die 6 Leute (später stellten wir fest: Niederländer), die den Hang bis ganz oben gegangen waren. Die waren dann wohl einer Spur zum Weißen Schrofen gefolgt. Der beste Allgäuer spurte neben dem Wasserfall hoch und fand zielsicher die Querung. Auf der anderen Seite trafen wir auf Leute, die vom Hochalppass abgefahren waren und schon ein paar Mal wieder zum Pass aufgestiegen waren.

Auf deren Spuren gingen wir in den Grund des Kars hinter und machten dort kurz Pause. Der Blick zur Höferspitze zeigte reines, unverspurtes Weiß. Oben lagen Wechtenteile herum und wir sahen ein paar Schneemäuler (vor allem rechts des Aufstiegs). Das sah extrem cool aus :-)

Wir gingen los, der beste Allgäuer spurte. Ich bot zwar zwischendrin an, auch mal zu spuren, aber der Allgäuer macht das echt gern und lehnte ab. Auch OK, selbst als Zweite ist eine frische Spur anstrengend.

Wir nahmen den logischen Weg erst nachrechts auf den Rücken, dann weit unter den Wechten durch und über den steilen Buckel unter der Gipfelmulde hinauf. Knapp oberhalb der Gipfelmulde hatte es ein riesiges Schneemaul, das zeigte, wieviel Schnee da oben eigentlich liegt. Das Loch war schon wieder weitgehend zugeschneit, ging aber trotzdem mindestens 2-3 Meter runter.

Wir gingen rechts dran vorbei und die letzten steilen Meter zum Skigipfel hinauf. Oben war es ziemlich windig und entsprechend kalt, deswegen blieben wir nicht lang.

Die Abfahrt war insgesamt nicht schlecht, auch wenn der Schnee teilweise schon gut Sonne abbekommen hatte und entsprechend schwer war (nicht überall natürlich, was es auch nicht einfacher machte). Der beste Allgäuer fuhr voraus und traf in einer Kurve richtig feuchten Schnee, der ihn so abrupt bremste, dass er sich direkt überschlug. Ich fuhr erst vorsichtig, musste dann aber doch immer viel Kraft aufwenden, was sich nicht mit vorsichtig verträgt. Deswegen schaffte ich es dann das erste Mal seit der OP, so richtig mit Kraft und Geschwindigkeit und fast ohne Nachdenken zu fahren. Das fühlte sich super an :-)

Wir machten am vorigen Pausenplatz Pause und nahmen da die nahezu letzte Restsonne mit, denn inzwischen waren die Schleierwolken immer dichter geworden. Auf der restlichen Abfahrt wurde der Schnee umso schwerer, je tiefer wir kamen, war aber insgesamt noch immer gut zu fahren, auch weil es nicht allzu viele Spuren hatte.

An der Bärguntalpe wollten wir eigentlich einkehren, aber direkt vor uns war die Bundeswehr eingetroffen und die Schlange vor der Ausgabe war lang. So wurde es wieder der Gasthof in Baad, wo ich guten Apfelstrudel und der beste Allgäuer guten Kuchen hatte. Mein Kaffee war dann vermutlich die bessere Idee, denn nach dem kalten Bier fror der Allgäuer fast den ganzen Heimweg.

Hach, schöne Überstunden :-)


Schattiger Start


Das Ziel in der Sonne voraus :-)


Auf dem Weg zum Büschehang


Wir verlassen die Spur


Spuren im nassen Schnee


Spuren vor dem Wasserfall


Querung über dem Wasserfall


Einsam im Kar (Skigipfel rechts am Eck)


Im steilsten Teil des Aufstiegs


Ganz allein im Nachstieg


Oberhalb des großen (weitgehend zugeschneiten) Schneemauls


Auf den letzten Metern


Skigipfelbild


Vor der Abfahrt


Abfahrt


Abfahrt


Einsame Spuren :-)


An der Bärguntalpe


Kurz vor Baad

Von engel am 28.02.2024 20:30 • outdoorski

Samstag, 03.02.2024: Steiler Gipfel

Donnerstag, Februar 08, 2024

Dass ich an diesem Tag eine Skitour machen wollen würde, war ja klar. Eine Weile lang hatte ich das Lechtal in Planung, aber dort war der wenige Schneefall, den es gegen Ende der Woche gegeben hatte, kaum angekommen, deswegen entschieden wir uns am Freitag dann doch fürs Kleine Walsertal.

Wir starteten früher als fürs Lechtal oder fürs Tannheimer Tal, aber es war nicht früh genug (wir sind aus der KWT-Übung), deswegen landeten wir im Skifahrerstau in Sonthofen, den wir erst durch Sonthofen, dann außen herum umfuhren. Ob das wirklich schneller ist, ist schwer zu sagen, aber man kann fahren und das fühlt sich besser an. Am Parkplatz in Baad war natürlich Betrieb, aber noch gar so sehr viel, wie wir nach der Verkehrslage befürchtet hatten.

Wir marschierten auf dem bekannten Weg ins Derratal (inzwischen geht da auch eine Loipe hinter und darauf gehen wäre einfacher gewesen) und stellten dabei fest, dass die Schneequalität hier unten ganz schön zu wünschen übrig ließ, was nach dem warmen Regen und dann der Abkühlung auch nicht anders zu erwarten gewesen war.

Die Bachquerung ging gut und der Hang dahinter, bei dem ich leise Bedenken gehabt hatte, ob der nicht vielleicht schon blank war, hatte ausreichend Schnee und war gut zu gehen. Oberhalb des Hanges kamen wir in die Sonne und konnten mit wenig Wind und angenehm warm das Hochtal hinter laufen.

Die Spur zog sich kurz vorm Talschluss seltsam nach rechts zur Unspitze hinauf und ich plante schon, wie wir über den kleinen Rücken in der Talmitte gehen würden, als uns zwei schnelle Skitourer überholten und genau da spurten, wo ich auch gehen wollte :-)

Nach der steilen Querung dauerte es nicht lang, bis wir auf den nordseitigen Gipfelhang blicken konnten. Es sah so aus, als sei bisher keiner mit Skiern bis zum Grat gegangen, was nicht direkt für gute Schneequalität sprach. Schaumermal.

Bevor wir uns dem Gipfelhang widmen konnten, mussten wir aber erst mal einen technischen Stopp einlegen. Den besten Allgäuer rieben die Stiefel an der Ferse und mussten verpflastert werden (typisch, wenn es warm ist) und ich brauchte eine Pause, um meinen linken Fuß zu entspannen, der wie üblich nicht mochte, dass meine Einlegesohlen nicht in die Skistiefel passen. Wir nutzten die Gelegenheit direkt zu einer richtigen Pause mit Tee und Schoki, denn es war warm und sonnig und schön. Unterdessen lief die Gruppe an uns vorbei, die die ganze Zeit schon hinter uns gewesen war.

Auf diese Gruppe liefen wir dann im Gipfelhang wieder aus, denn wie waren zwar etwa so schnell wie wir, konnten aber teilweise keine Spitzkehren (soll heißen noch schlechter als ich), deswegen gab es Stau an jeder Kehre. Der beste Allgäuer spurte an ihnen vorbei und da wurde dann gleich deutlich, dass die Spur schon ganz schön hilfreich war – selbst für mich mit der neuen Spur.

Wir gingen bis zum Ende der Spur, wo sich schon zwei Leute anschickten, den Rest des Hangs zu Fuß aufzusteigen, der eine mit den Skiern auf der Schulter, der andere mit den Skiern am Rucksack. Der beste Allgäuer spurte noch einen kurzen Schlag, dann nahm auch er die Ski auf die Schulter und ging den Rest zu Fuß. Ich folgte dem Schlag und stieg dann auch zu Fuß auf, allerdings mit den Skiern am Rucksack, um die Stöcke vernünftig nutzen zu können. Der Anstieg ging gut.

Danach hätte es zwar wieder eine Skispur gegeben, aber die führte unter den Schneemäulern der Südostseite vorbei, deswegen gingen wir (wie die meisten anderen auch) auf der Gratschneide zum Gipfel hoch. Das war anstrengend, denn gerade die Schritte mit dem rechten Bein waren ziemlich hoch, ging aber sonst problemlos.

Oben war es windig. Nach ein paar Fotos gingen wir deswegen vom Gipfel in die kleine Senke weiter. Aber auch dort war es windig und ungemütlich, daher beschlossen wir, weiter unten irgendwo in der Sonne Pause zu machen.

Die Abfahrt war eher so mittel. Der Schnee war teilweise schon von der Sonne aufgeweicht und wegen des Windes der letzten Woche recht ungleichmäßig verteilt. Manchmal ging das Fahren gut, manchmal nicht so sehr. Auf dem kleinen Buckel, bevor der Schatten anfängt, machten wir einigermaßen gemütlich Pause.

Die Abfahrt danach war weiterhin sehr ungleichmäßig, aber weitgehend OK. Allerdings war sie nicht so gut, dass wir viel Lust hatten, rechts noch mal aufzusteigen. Stattdessen fuhren wir auf dem Sommerweg im Tal.

Das war dann noch mal ein bisserl abenteuerlich, denn es gab ein paar Lawinen zu queren und es tauchen gelegentlich recht spät erkennbare Löcher über Bächen auf. Außerdem war bald der Neuschnee aus und die Schneeoberfläche war hart und glatt. Aus manchen Blickwinkeln sah man sogar die dünne Eisschicht über dem Altschnee spiegeln. Das war zwar anstrengend, aber problemlos zu fahren.

In Baad hatte der Gasthof schöne Sonne und wir kehrten zur Feier des Tages dort ein. Es gab guten Kaffee und Windbeutel mit heißen Himbeeren, Sahne und Eis. War gut (auch wenn der Windbeutel leider nicht ganz frisch war) und schön da :-)


Erstes Hindernis schon im Tal (nebendran eisglänzender Schnee)


Auf dem Weg ins Derratal und zur Sonne


Anstieg ins Hochtal über alte Schneerutsche


Im Hochtal vor toller Kulisse


Auf dem Weg zum Nordhang mit großem Wechtenbruch


Im Nordhang


Anstieg zu Fuß


Auf der Gratschneide


Gipfelbild mit Aussicht


Abfahrt


Abfahrt


Abfahrt


Rückblick


Lawinenquerung


Abfahrt über eisige Platten


Einkehrbild :-)

Von engel am 08.02.2024 19:00 • outdoorski

Sonntag, 28.01.2014: (Nicht) Figln

Freitag, Februar 02, 2024

Nach der so un-sonnigen Skitour vom Samstag wollten wir am ebenfalls strahlend schönen Sonntag Sonne. Die südseitigen Möglichkeiten sind ja nicht so zahlreich, schon gar nicht in relativer Nähe, deswegen landeten wir nach kurzer Überlegung in Gunzesried. Ohne Skier natürlich, aber dafür mit den Figln am Rucksack.

Beim Umziehen am Auto war es noch frisch, weil windig, als wir am letzten Haus vorbei waren und auf den Wanderweg einbogen, wurde es warm. Der obere Teil des Hohlwegs war ungemein matschig und ich schimpfte innerlich schon die Wegebauer, aber die waren unschuldig. An der letzten Biegung vor der Weise war eine Mure runtergekommen und teilweise auch durch den Hohlweg gerutscht. An der Biegung war ein großer Schlammhaufen, um den wir herum gehen mussten, die Bank an der Biegung stand aber noch.

Der Weg bis fast hinauf zur Vorderen Krumbach war so gut wie schneefrei, danach hatte es eine geschlossene Schneedecke. Der Schnee war so gut wie überall hart gefroren und war nur an wenigen Stellen etwas aufgegangen. Vor dem Rücken zum Steineberg machten wir vor einem großen Baum in Sonne Pause, dann gingen wir weiter. Im Schatten der Bäume am Rücken war der Weg teilweise sehr hart, deswegen nahm ich an einer netten sonnige Stelle Grödel. Der beste Allgäuer meinte, ohne liefe er besser.

Die nordseitige Rinne zur Leiter hinauf war schattig und hart gefroren. Von Freitag (vermutlich, da war es noch warm gewesen) hatte es eine einzelne Stapfspur, die nach oben führte. Wir zogen Jacken und Handschuhe an und folgten der Spur. Der Schnee war sehr hart, ohne die Spur hätte man wohl Steigeisen und Pickel gebraucht. Ich war froh an den Grödeln, der beste Allgäuer stieg ohne auf. An der Leiter hatte er es deswegen vermutlich ein bisserl leichter.

Oben war zwei junge Frauen, die sich gerade anschickten, die Leiter herunterzusteigen. Ich warnte sie, dass es unten wirklich hart sei und dass sie da wohl rückwärts in den Aufstiegsspuren absteigen würden müssen und sie entschlossen sich, doch lieber wieder auf der Südseite abzusteigen.

Wir machten Pause an einer windstillen Stelle am Grat (es war unerwartet warm da) und gingen dann bis zum Abzweig des ‘Normalweges’ (der um die Leiter herum), denn von da schien uns der Südhang am flachsten (was natürlich sehr relativ ist). Dort legten wir die Figln an und versuchten die ersten Kurven.

Aber die Bedingungen waren einfach nicht Figl-geeignet. Die Oberfläche wart hart gefroren und die minimale Neuschneeauflage war hier oben komplett verblasen. Wir versuchten in hoffentlich halbwegs aufgegangenen Schnee zu rutschen, aber die Last aufs Knie mit den breiten Figln und ohne Kanten war zu viel. Ich zog die Dinger direkt wieder aus.

Der beste Allgäuer fuhr rüber in den weicheren Schnee und konnte da mit kleinen Bogen abfahren. Es sah allerdings sehr anstrengend aus und machte (seine Worte) ‘Null Spaß’. Aber der Mann ist der Mann, deswegen fuhr er, so lang es irgendwie ging, egal ob es Spaß machte oder nicht.

Ich ging zu Fuß. Über das harte Zeug war es einfach, wo es steil und weich wurde, rutsche ich einfach auf dem Hintern ab (der dann halt nass war), sonst ging ich halt vorsichtig, um nicht unerwartet komisch einzubrechen. Der beste Allgäuer war dann auch immer schneller als ich, aber er brauchte eh gelegentlich Pause zum Verschnaufen ;-) Am Waldweg ging er dann auch zu Fuß.

Wir machten eine weitere Pause am Sonnenfelsen (im T-Shirt :-)) und ich glaube, wir schliefen da kurz ein. Danach hatte ich jedenfalls Waldzeug im Nacken, das ständig irgendwo in meinem Rücken unter dem Rucksack juckte. Egal, war echt schön da.

Die Forststraße im Wald war dann noch mal ein bisserl anstrengend, weil man gelegentlich durchbrach, danach war der restliche Abstieg einfach. Wir schafften es, die Mure mit einigermaßen sauberen Stiefeln zu umgehen und nutzen dann die nasse Wiese, den kleinen Bach und unten noch mal Schneereste, um die Stiefel vom restlichen Lehm zu befreien. Klappte beinahe ;-)

Schöner Tag, schön winterlich und schön anspruchsvoll: Und die Figln, naja, die sind ein schöner Gedanke, aber nicht wirklich anwendbar ...


Kühler Start in Gunzesried


Anstieg in der Sonne


Das Ziel links im Blick


Auf dem Rücken vorm Steineberg


Kühle und eisige Querung


Steiler Anstieg


Auf der Leiter


Am Gipfel


Figln I


Figln II


Figl-Kurven


Zu-Fuß-Abstieg


Figl- und Abrutsch-Spuren :-)


Noch mal Figln


Abstieg


Abstieg

Von engel am 02.02.2024 17:36 • outdoorbergski

Samstag, 27.01.2024: Lechtal mal wieder

Freitag, Februar 02, 2024

Bei der Überlegung, ob und wenn ja wo sich eine Skitour lohnen würde, waren wir im Lechtal gelandet. Oder vielmehr ich war, der beste Allgäuer hatte größte Bedenken, hatte sich dann aber zum Mitkommen überreden lassen. Auf dem Weg kommentierte er dann auch, wo es überall keinen Schnee hatte.

In Gramais sah es dann aber genauso aus wie auf der Webcam (also weiß) :-) Wir parkten am Basecamp und stapften dann erst mal die Straße runter zum Abzweig des Forstwegs. Auf dem Teer war es glatt, der Schnee auf den wenigen Metern, die man abrutschen kann, war eisig und man brach nebendran bei Belastung (Kurven) ein. Weia.

Unten am Bach hatte es Eisplatten auf dem geräumten Forstweg, nach der Abzweigung konnten wir dann aber doch auf geschlossener (und gefrorener) Schneedecke gehen. Bis zur Bachquerung hatte es 2 Stellen, die fast schneefrei waren, sonst lag überall genügend Schnee zum Abfahren.

Nach dem Bach hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass nun so langsam die Neuschneeauflage anfangen müsste, die es eigentlich hätte haben sollen, aber die Schneedecke war nach wie vor ohne Auflage hart gefroren. Immerhin hatte es eine schön raue Oberfläche, auf der man gut gehen konnte und man brach nebendran auch nicht mehr ein.

Was es nicht hatte, war leider Sonne. Oben schon, da war strahlend blauer Himmel, nur ins Tal schaffte es die Sonne nicht. Dabei hatte ich vor dem geistigen Auge all die Stellen gehabt, an denen man da eigentlich in Sonne aufsteigt. Anscheinend aber nicht im Januar.

Der Anstieg über den Steilhang nach dem Talboden war weiterhin hart, war aber gut zu gehen. Das hatten wir schon deutlich schlechter. An verschiedenen Stellen waren alte (also vom Vortag) hart gefrorene Nassschneerutsche zu queren (nicht immer einfach) und um eine größere Lawine führte die Spur herum. Hier fing dann endlich die sehnlich erwartete Neuschneeauflage an! 4 Leute fuhren schon ab und das sah immerhin einigermaßen vergnüglich aus.

Ab hier wurde Schnee immer besser und je höher wir kamen, umso großartiger wurde die Gegend. Der Anstieg zum See und danach aufs Sattele zog sich aber wie immer gewaltig. Auf den allerletzten Metern kamen wir dann auch endlich in die Sonne. Wir kamen am Sattele an, als gerade die erste geführte Gruppe abgefahren war und kurz bevor die zweite geführte Gruppe ankam. Ganz kurz waren wir mit einem Splitboard-Aufsteiger allein am Gipfel im wunderschönen Schafkar :-)

Als die zweite Gruppe angekommen war, machten wir uns an die Abfahrt. Wir nahmen den direkten Weg vom Gipfel, weil wir da einen mit wirklich schönen Kurven hatten abfahren sehen, aber der war wohl echt gut gewesen. Der Schnee war zwar nicht ganz perfekt, aber doch ziemlich schön. Der beste Allgäuer hatte da allerdings erst mal mit den längeren und breiteren Skiern zu kämpfen, die er selten nimmt.

Die weitere Abfahrt war oben dann wirklich schön (zumindest, wenn man um die Eisbrocken herum fuhr). In der Mitte, wo der Neuschnee weniger wurde, war es ganz OK und als es dann hart wurde, konnte man immerhin gut fahren und brach nicht ein. Wir kamen ohne Probleme bis in den Talboden, was ich beim Aufstieg wirklich nicht erwartet hatte ;-)

Im Tal hatte es dann sogar noch eine kleines Eck Sonne, wo wir ohne Wind noch mal Pause machen konnten. Dann fuhren wir bis zum Bach, rutschten über den harten und überhaupt nicht aufgegangenen Forstweg in Tal und stiegen zurück zum Auto auf.

Das war dann insgesamt doch eine schöne Tour, auch wenn es zwischenzeitlich nicht danach aussah ;-)
Aber Skitour, Lechtal, Winter, Sonne (wenn auch eher über als bei uns), das war super :-)


Start in Gramais


Bachquerung


Aufstieg ins wunderbare Schafkar


Anstieg über den Steilhang


Querung des gefrorenen Schneerutsches


Vor der Lawine


Auf den letzten Metern


Am Sattele


Abfahrt vom Gipfel


Abfahrt über die weiten Hänge


Abfahrt zwischen Eisbrocken


Lechtalblick


Schöne Bogen


Abrutschen über den Forstweg


Aufstieg zurück zum Auto

Von engel am 02.02.2024 17:16 • outdoorski

Freitag, 19.01.2024: Whiteout

Freitag, Januar 26, 2024

Nach einer Woche relativ schlechtem Wetter, warm und gelegentlich Regen (und am Donnerstag sogar sehr warm und viel Regen), sollte es Wochenende kalt und schöne werden und der Freitag sollte so ein Übergangstag werden mit anfangs noch Schneefall, dann aber Sonne und Wolken. Ich nahm mit Überstunden frei, da mussten eh welche vor dem Monatsende weg.

In Kempten hörte es beim Frühstück auf zu schneien und als wir losfuhren, sah man auch, dass es hinter manchen Wolken heller wurde. In den Bergen hingen aber Wolken und sie hingen tief. In Sonthofen begann es leicht zu schneien und ab Oberstdorf schneite es dann heftig. Die Straßen waren nicht gut geräumt und wir fürchteten, nicht zum Gasthaus Moser hinauf zu kommen, deswegen fuhren wir nach Baad (auch weil da das schöne warme Klo ist). Da war wirklich wenig los, 5 Autos auf dem hinteren Parkplatz. Und es schneite und war empfindlich kalt.

Wir gingen über die Loipe und dann die Wiese hinauf zum Forstweg. Auf dem kompakten nassen Schnee der letzten Zeit hatte es um die 15 Zentimeter Neuschnee. Das war weniger als ich erhofft hatte (daheim im Garten lag auch etwa so viel), aber es war genug, um gut gehen zu können. Es hatte sogar eine Spur.

Auf dem Forstweg war es an ein paar Stellen nass, sonst war die Schneedecke überall kompakt. Es schneite zwar, aber es kam trotzdem genügend Licht durch die Wolken, um auch Konturen erkennen zu können. Ich meinte immer wieder, dass es nun heller würde, aber irgendwie blieb alles immer gleich.

Wir folgten der Spur den Hang hinter der Hütte hinauf und an der Engstelle vorbei, dann gingen wir lieber den bekannten Weg nach rechts und den steilen Hang hinauf, weil die Spur nach links führte (wo wir schon mal in dichten Latschen gelandet waren). Hätte es nicht gebraucht. Oberhalb trafen wir die Spur dann wieder. Kurz drauf kamen uns die beiden Leute in der Abfahrt entgegen, die die Spur gelegt hatten (schien mir etwas früh, um ganz oben gewesen zu sein).

Wir gingen weiter und stellten dann fest, warum die beiden umgekehrt waren: wir landeten in den Wolken. Eigentlich kennen wir den Weg ja gut und so lange noch schemenhaft Bäume links zu sehen waren, fand der beste Allgäuer (der nun spuren durfte) auch mit traumwandlerischer Sicherheit den richtigen Weg über den weiten Rücken (nachträglich am GPS-Track festgestellt). Danach war es überall weiß. Und wir hatten keine Ahnung, wo der Einstieg zur Querung oder überhaupt irgendwas war.

Wir setzten uns erst mal in den Schnee und machten Pause (freundlicherweise war wenig Wind). Dann brachen wir ab. Ohne Sicht war die Querung nicht zu finden und zu den Ochsenhofer Köpfen über uns wollten wir ohne Sicht auch nicht gehen. Irgendwo hat es da ein paar Felsen.

Während der Pause meinten wir immer wieder, es werde heller und würde aufklaren, aber das war jedes Mal falscher Alarm. Schließlich wurde es uns kühl und wir brachen ab, die Wetterbesserung würden wir nicht abwarten können.

Die Abfahrt über den Rücken (20 Zentimeter Neuschnee auf nassem Altschnee) war schön für mich, nicht so schön für den besten Allgäuer, denn der brach mit seinen kürzeren und schmaleren Skiern bei jeder Kurve ein. Unten ging es dann besser, da war der Altschnee fester. Die Abfahrt über den Forstweg war dann unerwartet schnell.

Als wir am Auto ankamen, konnte man so manchen Gipfel schon sehen, das Grünhorn hinten im Talschluss blieb aber trotzig in den Wolken. Na, wenigstens etwas, hatten wir nicht zu früh abgebrochen.

Das war trotzdem ein guter freier Tag, weil sich die Whiteout-Tour dann doch schön abenteuerlich anfühlte ;-)


Start in Baad


Schön winterlicher Anstieg


Im steilen Hang


Auf dem Weg ins Nichts


Zwangspause


Abfahrt


Abfahrt


Doch noch Sicht (aber nur in dieser Richtung)

Von engel am 26.01.2024 17:09 • outdoorski

Samstag, 16.12.2023: Wechtenbruch

Donnerstag, Dezember 21, 2023

Nach einer Woche Regen (mal wärmer, mal kühler) waren 4 schöne Tage vor weiterem Dreckwetter angekündigt. Kurz vorher war es wieder etwas kühler geworden und ich hatte Hoffnung, dass es weiter oben vielleicht schönen Schnee haben könnte. Auf einer Unterlage aus nassem Schnee mit Eislamellen drin (laut LLB) natürlich.

Wir parkten im eisigsten Eck des Tannheimer Tals und es hatte dort tatsächlich 2 cm Pulverschnee auf etwa 20 cm nasser Unterlage. Wie erwartet wurde der Pulverschnee im Aufstieg auf der Forststraße mehr und am oberen Ende sah es dann wunderbar winterlich aus :-)

Die meisten Spuren (nicht viele) führten geradeaus das Strindental hinter, wir bogen aber links in das Seitental ab, in dem es nur eine Schneeschuhspur hatte. Wir hatten kurz überlegt, ob wir vielleicht auch geradeaus gehen sollten, hatten uns dann aber doch nicht umentschieden.

Der Sommerweg war nicht ganz einfach zu gehen, weil die vielen Bäche durch die Bank nicht zu waren. An vielen Stellen kamen wir seitlich vorbei, oft mussten wir aber abschnallen. Wir versuchten, uns all die Löcher zu merken.

Die Brücke über den Bach war nicht ganz so viel wie erwartet, hatte dafür aber ein Loch in der Mitte :/ Danach ging es steil hinauf und die Spur nahm eine falsche Abzweigung, was wir aber erst merkten, als es schon zu spät war, deswegen mussten wir uns kurz ein sehr steiles Stück in schlechtem Schnee hinaufkämpfen. Der Weg durch die Büsche danach war wunderbar winterlich.

Über den großen Hang war während der Regentage eine große Nassschneelawine gerutscht, über die wir mühsam drüber stiegen. Danach bog die Spur nach unten ab, deswegen spurten wir den Sommerweg in die Sonne selber. Das sah wunderschön aus :-)

Am Forstweg trafen wir wieder auf die Schneeschuhspur, die den langen Weg durch die Senke genommen hatte. Am Sattel trafen sich viele Spuren und eine Schneeschuh-/Skispur ging zum Litnisschrofen weg. Wir folgten und machten bald an einem einigermaßen windgeschützten Platz Pause. Dort kamen uns 3 Abfahrer entgegen und ab da waren wir allein.

Die Spur nahm dann einen sehr ungewöhnlichen und ungeschickten Weg durch die Latschen und war blöd zu gehen. Zudem zielte sie viel zu hoch in den Hang unter dem Gipfel, deswegen bogen wir ab und spurten selber weiter. Ich fing an, musste aber relativ bald an den besten Allgäuer abgeben.

Unter der Gipfelrinne trafen wir auf die Spur unserer drei Vorgeher (die Schneeschuhgeher waren gar nicht erst gequert) und stiegen weiter zur Rinne auf.

Der beste Allgäuer stieg 2 Kehren weiter hoch als ich, was schlau war, denn zu Fuß im noch immer ziemlich grundlosen Schnee aufsteigen war echt hart. Weiter oben hatte es die Spur der Vorgeher, das ging dann einigermaßen. Der Grat zum Gipfel war dann ziemlich eisig und ich ließ die letzten Meter lieber bleiben.

Der beste Allgäuer stieg bis zum Vorgipfel, wollte dann aber doch lieber nicht mehr durch die kleine Senke zum Gipfel gehen. Links neben ihm war eine hohe Wechte, von der er natürlich gebührenden Abstand hielt – dachte er, denn plötzlich ging die Wechte neben ihm mit Getöse (sagte er, ich hörte weiter unten nichts) ab und rutschte unten den halben Hang runter!!! Gut, dass da niemand war!

Der beste Allgäuer kam zu mir zurück, dann stiegen wir zu den Skiern ab. Der Platz war nicht gut für Pause und der Schnee wurde in der Sonne auch nicht besser, deswegen fuhren wir direkt ab. Wo Sonne reingekommen war, war der Schnee schon etwas kompakt, im Halbschatten aber noch richtig schön pulvrig. Schöne Kurven :-)

Nach der Querung gab es noch mal wunderbaren Schnee, dann suchten wir uns ein Pausenplätzchen. Wir landeten da, wo wir schon im Aufstieg Pause gemacht hatten.

Danach waren es nur noch ein paar Meter bis zum Sattel und zur Forststraße. Wir fuhren bis zum großen Stein und fellten da dann wieder auf (zum allerersten Mal), um zum Sattel über dem Latschenhang aufzusteigen. Die Abfahrt war oben etwas schwierig, weil sich Schneeplatten mit Pulverschnee abwechselten, wurde unten aber noch mal richtig schön. Um die Lawine fuhren wir unten herum und treppelten dann ein kleines Stück hoch.

Die restliche Abfahrt war dann wie immer nicht ganz einfach, aber machbar. An den meisten Bächen kamen wir auf Skiern vorbei, für die 3 tiefsten Löcher schnallten wir ab.

Wahrscheinlich wäre die Sulzspitze skitechnisch schlauer gewesen (weite Hänge und wirklich wenig los), aber der Litnis ist halt immer schön alpin :-) Und wir waren den ganzen Tag allein, das hat man ja auch nicht oft.


Im kältesten Eck des Tannheimer Tals


Start mit Aussicht :-)


Felswandquerung


Bachquerung


Brückenquerung


Viel Schnee auf den Büschen


Lawinenquerung


Spuren mit Glitzerschnee und Sonne


Nach dem Sattel


Wir verlassen die doofe Spur


Unter der Gipfelrinne


Schneewühlen in der Rinne


Im Ausstieg zum Grat


Auf dem Vorgipfel


Rückblick zur Feigline


Abstieg


Abfahrt


Abfahrt


Abfahrt


Auch Abfahrt, nicht so elegant ;-)


Beschwerliche Abfahrt auf dem Sommerweg

Von engel am 21.12.2023 19:28 • outdoorski

Donnerstag, 07.12.2023: Traumtour

Donnerstag, Dezember 21, 2023

Nach dem Schneechaos und der wunderbaren Super-Winter-Tour war es wieder wärmer und dann schlechter geworden. Im Tiefland (also Kempten) hatte es heftig in den Schnee hineingeregnet, aber oben hatte sich der Schnee etwas gesetzt und dann hatte es drauf geschneit. Und der Donnerstag (und nur der Donnerstag) sollte wunderschön werden. Mein Chef verschob wieder ein Meeting und ich durfte freinehmen :-)

Wir fuhren nach Baad, wo es wie ‘versprochen’ knapp –10 Grad hatte. Am Dorfparkplatz war nicht viel los und wir wunderten uns schon etwas. Aber ich hatte die neuen Parkplätze am Bach vergessen (und man sah sie wegen der meterhohen Schneewände nicht): da waren durchaus einige Autos. Aber fast alle Leute, die wir sahen, gingen in s Bärgunttal.

Wir folgten der Spur ins Durabachtal. Anfangs schienen noch mehrere Leute gegangen zu sein, nach dem letzten Haus schienen dann aber die meisten zum Walmendinger Horn abgebogen zu sein. Aber es hatte noch eine Spur, was angesichts des tiefen Schnees gar nicht so schlecht war ;-)

Als wir in die Sonne kamen, wurde es schnell wärmer und wir konnten die Jacken und Handschuhe ablegen. Die Spur führte auf dem Skitourenweg hoch und wir folgten. Es hatte noch keine Abfahrtspuren, deswegen war die Engstelle ungewöhnlich einfach zu gehen (sonst ist da oft alles rausgerutscht und glatt). Auch danach führte die Spur in schönen Schleifen durch die richtigen Lichtungen (es gab schon ziemliche Irrwege).

Wir holten bald 2 Leute ein, von denen sich der hintere deutlich schwertat und dann zwei weitere Leute, die auf dem Rücken Pause in der Sonne machten. Danach waren nur noch die ursprünglichen zwei Spurer vor uns, die wir auf der Querung zum Grünhorn abfahren (schöne Kurven, der Schnee sah super aus) und dann wieder aufsteigen sahen. Kurz bevor wir den Gipfelhang erreichten, fuhren sie zum zweiten Mal ab.

Wir stiegen zum Gipfel auf, wo es aber leider recht windig und kalt war. Kurz nach uns kamen die vier Nachgeher und fanden es auch kalt. Wir entschieden uns, die Pause nach unten zu verlegen und fellten direkt ab. Der beste Allgäuer patschte im Wind erfreut seine neuen Felle einfach zusammen, denn inzwischen hat er auch Geckos und war insgesamt sehr zufrieden damit.

Die Abfahrt zur Starzelhütte war großartig! Der Schnee war pulvrig und tief genug, um mehr oder weniger schweben zu können, aber nicht so tief, dass man absoff. Im kurzen sehr besonnten Stück war der Schnee schon etwas zusammengehockt, aber immer noch gut fahrbar, danach war es wieder ein Pulvertraum :-)

An der Hütte fellten wir wieder auf und stiegen zurück zum Rücken hinauf. Den letzten Teil durfte er beste Allgäuer spuren, weil die Vorgänger nicht bis zum höchsten Punkt gegangen waren. Oben gab es noch mal Pause mit Sonne und ohne Wind und Blick auf den Widderstein :-)

Danach schwebten wir den oberen Hang runter (wunderbar, aber superstressig für die Oberschenkel, die immer noch nichts gewöhnt sind) und wurschtelten uns entlang der Aufstiegsroute ins Tal. War nicht überall einfach, aber wir haben das auch schon doofer erwischt.

Hach, so eine schöne Tour (und mitten unter der Woche)!


Kühler Start in Baad


Sonnige Spur entlang des Durabachs


Anstieg durch die Engstelle


Gipfelhang mit nur zwei (!!!) Spuren


Auf den letzten Metern mit Aussicht


Gipfelanstieg


Abfahrt :-)


Abfahrt :-)


Abfahrt :-)


Abfahrt :-)


Gegenanstieg zum Rücken


Spuren auf den letzten Metern


Abfahrt

Von engel am 21.12.2023 16:22 • outdoorski

Sonntag, 03.12.2023: Wintertraum

Mittwoch, Dezember 20, 2023

Nach dem vielen Schnee von Freitag und Samstag (wegen dem die SAN-Weihnachtsfeier hatte ausfallen müssen) sollte der Sonntag strahlend schön werden. Im Radio wurde weiterhin vor Fahrten gewarnt, Bahn und Flugverkehr waren noch nicht wieder hergestellt und der LLB (Stufe III) warnte vor viel Schnee mit ‘großen Einsinktiefen’, deswegen entschieden wir uns für eine leichte Tour mit einfacher Anfahrt.

Wir waren nicht allzu früh dran und hatten auch nicht erwartet, allein unterwegs zu sein, aber dass es an der Brücke bei Hinang keinen Parkplatz mehr hatte, fand ich schon ein bisserl erstaunlich (der beste Allgäuer natürlich nicht). Wir hätten den Kangoo direkt an der Straße parken müssen, das wollten wir aber nicht, deswegen wanden wir uns durch Hinang (sehr schmale Straßen und mit dem Schnee natürlich noch schmaler) und parkten am Wanderparkplatz unter der Brücke.

Das bescherte uns einen hübschen Anstieg auf dem Wanderweg durch die Büsche unten und sehr anstrengendes Spuren bis zur Straße hinauf, denn der Schnee war wirklich sehr tief und grundlos. Kurz bevor wir die Spur an der Straße erreichten, ging dann mein Fell ab, weil Schnee drunter gekommen war, und ich musste es mühsam auf einem Bein balancierend von Schnee befreien und wieder auf den Ski bringen. Das war nicht ganz einfach, danach hielt es aber problemlos bis zum Gipfel.

Als wir in der Spur waren, war Gehen deutlich leichter und weniger anstrengend ;-)

Unten waren wir noch einigermaßen allein unterwegs, ab dem mittleren und erst recht ab dem oberen Parkplatz war dann immer mehr los. Weil wir unten losgegangen waren und eh nicht früh dran waren, waren natürlich sehr, sehr viele Leute vor uns und wir konnten sehen, wie sich quasi eine Schlange den großen Hang hinauf zog. War alles egal, denn der Tag und der Schnee waren einfach nur traumhaft und wir waren ja eh drauf eingestellt gewesen, dass es voll werden würde.

Die Spur zog sich sehr schön am linken Rand des großen Hangs entlang (der schon bei unserem Aufstieg sehr zerfahren war) hinauf, danach wurde sie schlechter, weil sie natürlich im schmalen Teil des Hangs ständig zerfahren und zerrutscht worden war.

Kurz vorm Gipfel hatte der Sturm, der mit dem Schneefall der letzten Tage gekommen war, die Bäume nahezu komplett mit Schnee überzogen. Es sah fast so aus, als seien wir irgendwo im Norden, wo ständig Winterschneestürme unterwegs sind. Wir gingen am Kreuz vorbei auf die breite Südseite des Gipfels, wo schon verschiedene Sitzgelegenheiten getreten worden waren, setzten uns da in die Sonne und genossen die winterliche Aussicht :-)

Die Abfahrt war dann … gemischt ;-) Wo es schon viele Spuren hatte (und die Abfahrt war teilweise fast schon Piste), konnte man gut fahren, auch wenn es natürlich nicht ganz einfach war, ständig zwischen halb Tiefschnee und zerfahren umzuschalten. Im ‘richtigen’ Tiefschnee blieb man aber sofort mit Schnee bis zum Oberschenkel stecken (‘große Einsinktiefe’). War natürlich trotzdem prima, wie sollte es anders sein.

Im unteren Teil fuhren wir (wie alle anderen auch) geradeaus die Aufstiegsspur bis zum Parkplatz hinab. Danach war es nicht mehr weit bis zur Brücke, unter der der Kangoo stand.

Das war sehr schön, trotz der vielen Leute :-)


Start auf dem Wanderweg


Spuren bis zur Straße


Glitzerschnee mit Sonne :-)


Aufstiegsschlange im großen Hang


Winterbild mit Dianahütte


Das Kreuz ist nahezu zugeschneit


Auf dem Weg zum Gipfel


Auf den letzten Metern


Sonnige Gipfelpause


Abfahrt im oberen Teil


Abfahrt im großen Hang


Abfahrt im unteren Teil

Von engel am 20.12.2023 17:11 • outdoorski

Mittwoch, 29.11.2023:  November-Skitour

Donnerstag, November 30, 2023

Wieder ein Tag mitten in der Woche, wo es einen sonnigen Lichtblick im November-Schmuddelwetter geben sollte. Und es hatte Schnee! Mein Chef war einverstanden, deswegen konnte ich noch mal ein paar Überstunden abbauen :-)

Wir fuhren ins Ostertal und luden dort die Ski aus. Wir waren nicht früh dran, aber es war trotzdem mehr los als erwartet (aber bei Weitem nicht so viel wie befürchtet). Es hatte ordentlich viel Schnee, allerdings konnte man dem Schnee ansehen, dass es kaum Unterlage hatte.

Am Starthang war das auch offensichtlich, denn wir gingen zwar in einer schönen und recht tiefen Spur den Hang hinauf, aber jede Bachquerung war ein tiefes nasses Loch. Die meisten gingen natürlich zum Rangiswanger Horn hinauf, aber es hatte auch schon eine Spur ins Ostertal hinter, der wir folgten. Das versprochene schöne Wetter war noch nicht eingetroffen und natürlich hatte es Wind. Es war ganz schön frostig!

Wir gingen in gutem Tempo (meinte auch der beste Allgäuer :-)) das Tal hinter und es wurde immer winterlicher. Und gaaaanz, ganz langsam setzte sich auch die Sonne durch. An der Alpe sahen wir erste Sonnenstrahlen und das Rangiswanger Horn hinter uns sah super aus. Wir waren allerdings bis fast zum Ochsenkopf im Schatten.

Auf dem Weg überholten wir zwei Schneeschuhgeher, die sich wirklich sehr schwertaten, obwohl sie in der Skispur gingen (und natürlich Löcher traten). Das ist einfach nix, das Schneeschuhzeug!

Als wir den Großen Ochsenkopf erreichten, war die Sonne voll herausgekommen und alles sah einfach nur wunderbar winterlich aus. Allerdings war es windig und es hatte erst eine einzige (!!!) Abfahrtsspur. Wir verschoben die Pause und machten uns umgehend an die Abfahrt. Die ersten Kurven oben waren ein Traum!

Dann wurde es steiler und wir kamen in den Bereich, wo es den Schnee hineingeweht hatte, und da war es schon ganz schön grundlos und das Fahren mit den schmalen Skiern war einigermaßen anstrengend. Wir wandten uns dem steilen schmalen Hang im Wald zu (wo es überhaupt noch keine Spur hatte) und fuhren da hinunter. Der beste Allgäuer kam super zurecht und freute sich entsprechend, ich fand keinen rechten Stand auf den Skiern. Wahrscheinlich sah es nicht so aus, aber ich kam mir ungeschickt und ungelenk vor. Schön war es trotzdem :-)

Der Preis für den schönen einsamen Hang war, dass wir auch im unteren Tal keine Spur vorfanden, dann erst mal einbeinig die Felle aufziehen mussten (der Schnee war so grundlos, da sackte man umgehend bis zum Oberschenkel ab) und dann bis zur Alpe spuren mussten. Das machte der beste Allgäuer schon mal, während ich noch auf einem Ski balancierend das zweite Fell aufzog.

Unser Plan, auf dem Weg zum Rangiswanger Horn windgeschützt in der Sonne Pause zu machen, scheiterte 3-mal an zu tiefem Schnee. Wir versuchten uns mit den Skiern einen Platz zu treten, aber sobald wir neben die Ski traten, brachen wir bis zu den Oberschenkeln durch. Das Zeug war einfach grundlos. Am Sattel vor dem Grat zum Horn war der Schnee verblasen und es war halbwegs windgeschützt, da gab es dann endlich Pause. War auch nötig.

Der Grat hat schon wieder beeindruckende Wechten und sah super aus :-) Am Rangiswanger Horn tranken wir den letzten Tee und machten uns dann an die Abfahrt.

Wir nahmen die normale Abfahrt, die natürlich schon relativ zerfahren war. Im oberen Bereich sah ich das eigentlich als Plus, weil man sah, wo es Hindernisse hatte (ohne Unterlage fährt man ja gern mal in Geländekanten, Baumstümpfe und Ähnliches rein), aber es machte das Fahren nicht einfacher, zumal inzwischen das Knie ein wenig jammerte (keine Übung, woher auch). Ich warf mich einmal in den Schnee und fuhr einmal beinahe in einen Baum ;-)

Der breite Hang unten war dann super! Es hatte noch genügend Platz für eigene Spuren, der Schnee war nicht ganz so tief und der Untergrund ist relativ glatt. Wir konnten so lange schöne Kurven ziehen, bis die Oberschenkel aufgaben, was bei mir nach der Hälfte des Hangs der Fall war ;-)

Noch weiter unten wurde der Schnee weniger und schlechter, da gab ich dann mehr oder weniger auf und ließ mich in großen Bögen einfach runter treiben. Der beste Allgäuer hatte mehr Kraft und wedelte bis fast ganz runter, bis er fast in einem Schneematschloch stecken blieb.

Hach, das war toll!!!


Der Start-Hang


Weiter hinten wird es richtig winterlich


Der verschneite Ochsenkopf mit Sonne


Nur noch wenige Meter zur Sonne!


Die letzten Meter zum Gipfel


Skitourengipfelbild :-)


Abfahrt


Abfahrt


Abfahrt


Abfahrt


Anstieg zum Rangiswanger Horn


Am Wechtengrat


Der zweite Gipfel


Umgefallen ;-)


Zurück am Starthang

Von engel am 30.11.2023 20:40 • outdoorski
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