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Nachtrag 06.01.2018: Skiwanderung

Dienstag, Januar 16, 2018

Den verfügbaren Informationen war zu entnehmen, dass es am Samstag schönes Wetter aber Dreckschnee im Allgäu geben sollte. Möglicherweise hätte es weiter weg in der Höhe eventuell irgendwo schönen Schnee gegeben, aber das war uns zu vage. Wir beschlossen,ganz einfach eine Skiwanderung zu unternehmen.

Der Parkplatz im Ostertal war komplett vereist und wies damit schon auf die Bedingen allüberall hin. Wir wandten uns in die entgegengesetzte Richtung wie sonst und marschierten auf hart gefrorenem Schnee hinauf zur Alpe Birkach. Im Wald waren die Folgen der Stürme der letzten Zeit zu sehen, es lagen nicht wenige umgefallene oder abgerissene Bäume umher.

Wir kamen bald in die Sonne und machten erst mal Pause. War ja eine Wanderung ;-)
Der Weiterweg war ziemlich flach (aka ‘hatschig’) und führte an der Alpe Birkach vorbei auf den Forstweg zur Höllritzer Alpe. Erst dort ging es wieder nennenswert bergauf.

Der Schnee war sehr hart aber einigermaßen griffig (was angesichts der Berichte anderswo schon erwähnenswert ist). Im allerletzten Steilstück unter dem Grat war es mir dann aber doch ganz schön unwohl bei den Spitzkehren.

Bei der Gipfelrast sahen wir einem Abfahrer zu, der wie ich eigentlich auch vorgehabt hatte, die schmale steile Sonnenseite des Gipfelaufbaus abfuhr. Aber für Firn war es schon zu spät, das war schon tiefer Sulz. Wir nahmen deswegen doch lieber die hart gefrorene Schattenseite, in der es glücklicherweise keine Skispuren hatte. So schrappten wir nur über Regenrinnen, nicht aber über alte Spuren. Anstrengend und stressig für das Knie war es trotzdem.

Für den Hatsch bis zur Alpe Birkach mit dem kleinen Gegenanstieg legten wir nochmal Felle an. Von der Alpe bis zur Einfahrt in den Wald, war es nochmal flach und einfach zu fahren, dann begann der schlimmste Teil der Abfahrt.

Oben durch die umgestürzten Bäume war der Schnee weich und wir kamen erstaunlich gut durch, danach gab es alle Sorten Bruchharsch, die man absolut nicht haben will. Manchmal konnte man die Ski noch in eine Kurve zwingen, manchmal nicht. Wo Platz war, konnten wir die Ski immerhin auslaufen lassen, aber Platz war eher selten, weil es Bäche und Bäume zu umfahren galt.

Wir kamen irgendwie - fluchend, schimpfend, verzweifelnd - runter, aber Spaß war keiner mehr dabei. Das Knie nahm mir diesen Teil der Abfahrt dann auch ernsthaft übel. Aua.

Von engel am 16.01.2018 23:02 • outdoorski

Nachtrag 29.12.2017: Restlos eingefroren

Freitag, Januar 05, 2018

Dass dieser Tag wirklich ein schöner Tag werden sollte, hatten wir bis Abends nicht so Recht glauben können, aber beim Aufstehen in der Früh waren Mond und Sterne zu sehen.

Die Gegend um Oberstdorf wollten wir wegen der 4-Schanzen-Tournee meiden, deswegen wandten wir uns ins Tannheimer Tal. Da erwischten wir aber erst mal den Skifahrerstau vom Oberjoch (was wollen die ganzen Leute da, da ist doch nix?). Die Idee, das Oberjoch über Pfonten zu umfahren war aber echt nicht die beste :/

Egal. Schließlich und endlich landeten wir in Haldensee und es war zwar was los, aber bei Weitem nicht so viel wie befürchtet. Leider liefen aber an diesem Tag nur wenige geradeaus und die Gruppe vor uns bog wie wir nach links ab. Am Brücklein wählten sie dann aber den rechten Weg und wir konnten wieder in schöner Einsamkeit spuren.

Nachdem wir den Wald hinter uns gelassen hatten, gab es wieder eine Spur und wir konnten recht gemütlich bis zum Gipfel spazieren. Erstaunlicherweise war die Abfahrt noch relativ wenig verspurt, allerdings war in der schönen Rinne ein Schneebrett abgegangen, so dass das Abfahren dort weder ratsam noch schön sein würde.

Nach einer kurzen Pause am Gipfel (es war echt kalt und windig) startete direkt vor uns eine 8-köpfige Truppe zur Abfahrt. Sie wandten sich der Rinne zu, was ich prima fand, denn ich hatte mir beim Aufstieg schon eine Route zur Abfahrt überlegt, die eben nicht durch die Rinne führen würde.

Und diese Variante war dann auch richtig super. Nicht zu steil, prima Schnee und als Bonus drei Zuschauer, die uns bei der Abfahrt sogar applaudierten :-) Ich muss sagen, sowas ist bisher noch nie passiert :-)

Kurz bevor wir wir am Waldrand in den Schatten kamen, machten wir Pause und genossen den letzten Tee. Danach galt es nur noch den Sommerweg im Wald und dann die Forststraße abzufahren. Es war schon die ganze Zeit ziemlich kalt gewesen, aber je weiter wir runter kamen und so frischer wurde es. Aber klar, man bewegt sich auf der Forststraße dann ja kaum noch.

Bibbernd und zitterend kamen wir am Kangoo an und verräumten unser Zeug im Auto. Als wir den Wagen dann starteten, war auch endlich klar, warum uns so kalt war: -14 Grad!


Start am See. Das ‘Radeln verboten’ Schild da unten nervt mich jedes Mal!


Knapp vor der Sonne :-)


Im Aufsteig, hinten das große Schneebrett in der Rinne


Kleine Gipfel-Überfüllung


Am Ende haben wir den Gipfel dann doch für uns


Abfahrtsfreuden ...


... mit begeisterten Zuschauern :-)


Die letzte Sonne auf dem Forstweg

Von engel am 05.01.2018 18:44 • outdoorski

Nachtrag 28.12.2017: Schneesturmtour

Donnerstag, Januar 04, 2018

Nach den warmen Tagen kam dann wieder eine Kaltfront und brachte neuen Schnee. Das Wetter war ziemlich eklig angesagt, aber - hey Neuschnee! Deswegen starteten wir am Donnerstag wieder zu einer Schlechtwetter-Tour. Diesmal hatten wir uns aber gleich das Gunzesrieder Tal ausgesucht, was sich als schlau erwies, denn Richtung Berge waren mal wieder die Straßen zu.

Wir waren etwas später dran als letztes Mal und so fanden wir eine Spur zum geplanten Gipfel vor. Es war trotzdem schwer zu gehen, denn der Wind blies mit Macht das Ostertal runter und peitschte uns Schnee ins Gesicht. Gut dass es nicht allzu kalt war, mir fror so schon fast die Nase ab.

Unsere Vorgänger schienen dann in der Senke nach der Alpe abgebogen zu sein, so dass wir dort mit dem Spuren begannen. Verglichen mit der Tour von Mitte Dezember war das Spuren relativ einfach, denn der Schnee war zwar ähnlich tief aber viel lockerer und leichter.

Unsere Vorgänger schienen sich verlaufen zu haben, denn sie kamen nach und wechselten in unsere Spur. Der beste Allgäuer von Allen spurte etwa den halben Hang hinauf und wollte dann relativ weit oben den oberen Bach queren. Schlechte Idee, denn es löste sich ein Schneebrett bei den obersten Büschen und rutschte in Zeitlupe in die Bachsenke. Da war er noch mindestens 10 Meter von dem Hang weg gewesen! Eine fernausgelöste Lawine!

Die Nachgänger bogen etwas weiter unten ab und wir gingen zurück zu ihrer Spur. In den Steilstücken hielten nun alle sorgsam Abstand.

Am Gipfel war ordentlich Sturm, deswegen hielten wir uns gar nicht mit einer Pause auf sondern fellten direkt ab und rüsteten zur Abfahrt. Die Vorgänger wollten woanders hin, deswegen konnten wir die ersten Supren in den Hang pflügen :-)

Bei solch lockerem Schnee reicht dann auch hier das Gefälle und wir hatten viel Spaß bis in die Senke vor der Alpe. Wir fellten wieder auf und machten uns auf dem Weg zum nächsten Gipfel. Wir waren die ersten und durften spuren.

Die Wegfindung war nicht einfach, weil man im Schneesturm und im Nebel so wenig sah. Bis wir die Forststraße (versteckt unter fetten Schneewehen) fanden, hatten wir ein paar unnötige Kurven und Höhenmeter gemacht. Der Weg über die Forststraße war ganz besonders abenteuerlich, denn der Wind hatte allerlei interessante Schneewehen durch die einzelnen Bäume am Rand der Straße geblasen.

Vorm Joch war alles abgeblasen, dann folgte der schöne Weg über den Grat. Ich war vorn und achtete peinlich genau darauf, auf keinen Fall zu weit auf die beeindruckenden Wechten am Grat zu kommen. Teilweise sah es aus als reichten sie drei oder vier Meter über den Grat hinaus!

Am Zweitgipfel setzen wir uns an der windabgewandten Seite in den Schnee und tranken etwas Tee (nur Rumtragen ist ja auch nicht sinnvoll). Dann fuhren wir zum Auto ab. Leider war die Abfahrt vorn runter nicht ganz so schön wie erhofft, denn an den schönen Tagen hatte man da eine Buckelpiste erfahren und der Schnee reichte nicht ganz aus, um die Buckel richtig abzupolstern. Sowohl der beste Allgäuer von Allen als auch ich wurden von verdeckten Löchern überrascht und warfen uns in den Schnee. Nunja, passiert.


Auf dem langen Weg hinter ins Tal


Ralle spurt


Das fernausgelöste Schneebrett (stark bearbeitet, damit man was sieht)


Der erste Gipfel


Schneewehen-Hindernislauf

Von engel am 04.01.2018 22:18 • outdoorski

Nachtrag 26.12.2017: In alten Spuren

Donnerstag, Januar 04, 2018

Am Dienstag war das Wetter super (wenn auch windig) und der Schnee aller Wahrscheinlichkeit nach Dreck. Aber super Wetter, klar, da muss man raus.

Wegen Menschenmengenvermeidung nahmen wir uns nochmal den einsamen Gipfel vor, den wir vor genau einer Woche so schön einsam bespurt hatten.

Diesmal standen mehr Autos am kleinen Parkplatz, aber wie üblich waren fast alle geradeaus unterwegs. Wir bogen wieder links ab und konnten unserer alten Spur folgen. Ich muss da so drauf rumreiten, das gabs noch nie und ich fand das einfach nur super :-) Allerdings hatte ein Schneeschuhgeher tiefe Löcher in die Spur getreten, das war echt doof!

Überhaupt war die Spur gar nicht so gut zu gehen wie eim letzten Mal. Sie war wie überhaupt der gesamte Schnee oberflächlich überfroren und so war es an den steileren Stellen fast zu glatt um in der Spur zu gehen. Im unteren Bereich, wo es durch Bäume und Latschen geht, kann man aber nicht sehr gut ausweichen. Wo es möglich war, machten wir eine neue Spur.

Am Hüttchen gab es eine kleine Pause in der Sonne, dann gingen wir weiter zum Gipfel. Auch die oberen Hänge erfreuten mit Bruchharsch und weil zudem ein kalter Wind wehte, ging der Harsch auch leider nicht auf (darauf hatten wir bei der Planung gehofft).

Wir überlegten lang, wo genau wir denn nun abfahren wollten, um wenigstens einigermaßen gut hinab zu kommen. Das klappte aber nicht. Es war überall Bruchharsch und wir schafften zusammengezählt vielleicht 5 Schwünge, wo der Harsch dünn genug war, um nicht zu stören. Und vielleicht 3, wo er trug, aber natürlich wußten wir nie, was der nächste Schwung bringen würde. Yay, Abfahrtsfreuden!

Wurscht! Wir machten nochmal lang Pause in der Sonne am Hüttchen und wurschtelten uns dann runter ins Tal. Immerhin: die Menschenmengenvermeidung hatte geklappt ;-)
Ich hatte ja befürchtet, nach der Hälfte der Abfahrt wegen Knieweh nur mehr Spitzkehren nach unten machten zu können, aber so schlimm kam es dann doch nicht :-)


Endlich Sonne im Aufstieg


Man sieht dem Schnee die Qualität an :/


Auf dem Weg zur Pause am Hüttchen


Im Wind am Gipfel


Mäßige Abfahrtsfreuden

Von engel am 04.01.2018 21:58 • outdoorski

Liegfeist

Mittwoch, Dezember 27, 2017

Am Donnerstag wollten wir im Tannheimer Tal die letzten Zutaten zu einem Weihnachtsgeschenk einkaufen. So bot sich eine Tour in östlicher Richtung an. Weil wir das schon für die Tour mit dem Außer-Allgäuer angedacht hatten, zog es uns ins Liegfeist.

Bei der Anfahrt fing es wie im Wetterbericht angekündigt an zu schneien. Immerhin Schnee und nicht Regen :/

Wir parkten den Kangoo auf dem Skitourer-Parkplatz und fuhren erst mal zum Bach ab (man kann theoretisch auch unten parken, machen wir aber nie, weil die Tour so länger wird ;)). Dort ließ der Schneefall nach und wir konnten in leichter Kleidung den Forstweg hinauf marschieren.

Am Beginn des ersten Hanges überholte uns ein einzelner Tourengänger, sonst waren wir allein unterwegs. Die Gegend war aber schon ziemlich zerfahren. Das schöne Wetter vom Vortag hatte anscheinend gestern für einigen Betrieb gesorgt. WIr spazierten einsam durch den Lichten Wald zur Alm und machten dort kurz Pause.

Als wir danach weiter gingen und aus dem Wald heraus kamen, riss völlig unerwartet der Himmel auf und wir konnten den restlichen Weg zum Gipfel in Sonne und mit Sicht zurück legen. Das hatte die Vorhersage nicht angekündogt und wir freuten uns entsprechend :-)

Auch die weiten Gipfelhänge waren schon ordentlich zerfahren, aber wir fanden noch eine sehr schöne nicht allzu steile Rinne, in die wir beinahe die ersten Kringel ziehen konnten. Der übliche Skicross im Wald war so nett wie immer, der letzte Gegenanstieg zum Auto - ebenfalls wie immer - unendlich anstrengend.

Ein schöner Tag mit unerwartet schönem Wetter und leider blödem Knieweh. Unser Einkaufstopp auf dem Rückweg war erfolgreich, so dass das Thema Weihnachtsgeschenke damit abgehakt werden konnte :-)


Start bei dichtem Schneefall


Waldiger Aufstieg


Noch waldigerer Aufstieg


Ankunft am Gipfel bei bestem Wetter


Abfahrtsfreuden


Abfahrtspaß


Gegenanstieg

Von engel am 27.12.2017 13:11 • outdoorski

Beinahe-Gipfel

Samstag, Dezember 23, 2017

Am Mittwoch war ursprünglich eine gemeinschaftliche Skitour mit einem Außer-Allgäuer geplant. Da der aber dann doch keine Zeit hatte, wandten wir uns nochmal ins Kleine Walsertal, um auch an anderer Stelle mal nach dem Schnee zuschauen.

Am Parkplatz war genau ein Auto, was meine Hoffnung auf eine vorhandene Spur ein wenig dämpfte. Nunja, den Berg gestern hatten wir ja geschafft, dann würden wir den heute doch sicherlich auch hinkriegen.

Als wir auf dem Winterwanderweg das kalte zugige Tal zur Bärguntalpe hinter marschierten, kreiste über dem Warmatsgundkopf ein Hubschrauber. Während wir noch spekulierten, was der da wohl suchte, sahen wir eine kleine Rauch- oder Schnee-Wolke aufsteigen und kurz drauf ertönte ein dumpfes ‘Wumm!’. Aha, Lawinen-Sprengversuche (total erstaunlich übrigens, wie lang der Schall auch auf die kurze Strecke brauchte).

Auf dem Weiterweg ertönten noch ziemlich viele dieser ‘Wumm!’-Geräusche, aber eine Lawine konnte scheinbar nicht ausgelöst werden. Das Ganze war ein wenig irritierend, denn auf einer Skitour lauscht man ja immer auch auf ungewöhnliche Geräusche, deswegen konnten wir die Lawinenbomben nicht so recht ausblenden.

An der Alpe begann eine Skispur, die aber bald nach rechts abbog. Eine kurzes Stück gab es dann noch eine Schneeschuhspur, aber die folgte am buschigen Steilhang dem Sommerweg und es kam was kommen musste, wir mussten spuren. Ralle begann. Hinter uns kamen die beiden Männer aus dem anderen Auto vom Parkplatz. Sie traten aber nicht auf unsren Skienden herum sondern hielten angenehm Abstand.

Für den Weg über den oberen Graben und duch die Büsche in die Senke muss man sich fast ein wenig auskennen, sonst findet man die Über- und Durchgänge nicht. Wir fanden problemlos ins Kar unter dem Heiterberg und dort übernahm ich das Spuren.

Die Bachquerung war ein wenig abenteuerlich, denn ich war mir nicht sicher, ob die Schneebrücke halten würde. Sie hielt :-) Anderenfalls wäre ich einen guten Meter durchgebrochen und in den Bach gefallen, das wäre mindestens unangenehm gewesen. Ich spurte über die Steilstelle und noch ein ganzes Stück den bebuschten Rücken hinauf.

Schließlich musste ich aber unsere Nachgeher vorbei winken, weil ich unbedingt endlich pieseln musste. Wenn da im Abstand von 50 Metern ständig Leute hinter einem her gehen, geht das einfach nicht!

Als wir am oberen Ende des buschigen Rückens in die Sonne kamen, betrachten wir unseren Gipfel: alles voller Gleitschneerisse. Teilweise war auch schon was abgerutscht und hatte sich zu beeindruckenden Schneetürmen aufgebaut.

Direkt unter dem Gipfel waren die beiden typischen Gleitschneerisse, die man über eine relativ schmale Brücke dazwischen hätte überwinden können. Aber Gleitschnee ist halt Gleitschnee und wir beschlossen, es auf dem Hügel darunter gut sein zu lassen.

Unsere beiden direkten Nachgeher wollten auch nicht weiter gehen. Die nächsten Nachgeher gingen aber weiter. Naja, das muss jeder selber wissen.

Die Abfahrt war trotz der Eislamelle vom Vortag, die noch ein bisserl dicker geworden war, prima. Und wieder hatten wir es geschafft, die Spur so hinzukriegen, dass wir auch in den Flachstücken nicht schieben mussten :-)

Völlig unerwartet hatte die Bärguntalpe schon geöffnet, so dass wir dort noch Kaffee und Käsekuchen geniessen konnten. Den Kaffee spendierten uns die beiden Nachgeher, die sich auch überschwänglich für das Spuren und Wegfinden bedankten. Das hätte es gar nicht gebraucht, aber es erfreute uns natürlich trotzdem.


Der lange Marsch durchs kalte Tal


Links oben das Ziel


Das Spuren beginnt


Den besten Weg durch den Graben gefunden


Das Spuren geht weiter


Aufstieg über den bebuschten Rücken


Endlich Sonne!


Große Schneemäuler mit meterhohen Wänden


Abfahrt


Abfahrt II


Abfahrt III

Von engel am 23.12.2017 12:23 • outdoorski

Privatberg :-)

Samstag, Dezember 23, 2017

Montag war für den frühen Nachmittag ein Cableway-Techniker angekündigt, der uns endlich das schnelle Internet frei schalten sollte, das wir im Mai (!!!) beantragt hatten. Das war der 6. Techniker (!) und der erste, bei dem wir das Gefühl hatten, jetzt könne es klappen, denn bislang hatte es immer geheißen, da fehle ein Teil der Frequenzen und da müsse der Tiefbau kommen. Bisher war aber kein Tiefbau da gewesen, nur ständig neue Techniker mit derselben Nachricht. Aber vor einer Woche hatte tatsächlich jemand Löcher in die Straße gebuddelt.

Und tatsächlich, seit Montag haben wir vernünftiges Internet, mit dem auch der Fernseher zurecht kommt :-)

Für den Dienstag hatten wir uns was im Kleinen Walsertal ausgesucht, günstig ausgerichtet, es war ja noch immer ein scharfer 3er im LLB ausgegeben. Als wir den Kangoo auf dem kleinen Parkplatz im Wildental abstellten, waren wir erst das zweite Auto dort. Uns schwante da schon, dass das Spuren heissen würde.

Erst mal ging es aber auf der Schneemobil-Spur hinter bis fast zur Alpe. Man sah kaum bis zum Talschluß und alle Gipfel waren in Wolken. Wir konnten aber immerhin sehen, dass unsere Vorgänger wie vermutet geradeaus weiter gegangen waren. Wir wollten aber links hinauf und so fing ich mit Spuren an und versuchte die Spur gleich so zu legen, dass wir auf dem Rückweg nicht würden schieben müssen. Das war nicht einfach mit so wenig Sicht, denn man sah kaum, wo es rauf und wo es runter ging.

Ab der Waldschneise spurte erst mal der Ralle, später wechselten wir noch ein paar Mal. Das Spuren war reichlich anstrengend, denn der Schnee war ziemlich kompakt. Zudem hatte es eine ganz dünne Eislamelle oben drauf, die zwar wenig störte aber toll klang. Wir waren ziemlich langsam, was dadurch, dass sich beim Ralle beim Spuren 2 Mal ein Fell löste, auch nicht besser wurde.

Die Rinne, vor der ich mich ein wenig gegruselt hatte (in manchen Jahren liegen da ja fette Lawinen drin), war völlig problemlos zu queren. An der Hütte machten wir eine kurze Pause, dann ging es weiter. Nun kamen wir in die Wolken und waren bald im totalen White-Out.

Das muss mir wohl die Sinne verwirrt haben, denn einmal kippte ich einfach grundlos um. Der Talstock, mit dem ich mich abfangen wollte verschwand im lockeren Tiefschnee und dann lag ich mit dem Kopf nach unten wie ein Käfer auf dem Rücken im Schnee. Rauswurschteln und aufstehen war nicht einfach, denn als ich endlich die Ski von den Füßen hatte, um mich umdrehen zu können, stand ich sofort bis zum Bauch im Schnee. Von da wieder hinauf auf die Ski zu kommen, war schon ein kleiner Akrobatik-Akt ;-)

An derselben Stelle verlor der beste Allgäuer von Allen, der da gerade spurte, komplett die Richtung und lief sogar ein kleines Stück bergab. Nebel und sanftes Gelände passen einfach nicht zusammen.

Wir derrappelten uns wieder und spurten weiter dem Gipfel entgegen. Und dann passierte ein kleines Wunder: Langsam, gaaaanz langsam löste sich der Nebel auf. Sonne erreichte uns und schälte die Umgebung aus dem Nichts. Als wir den Grat erreichten (der Gipfel war so abgeblasen, dass wir uns entschieden hatten im Schnee zu bleiben), eröffnete sich ein großartiges Panorama bis hinunter ins Tiefland und unser Tal erstahlte im Sonnenschein.

Dazu pfiff allerdings ein eisiger Wind. Wir blieben nicht lang oben, denn einerseits war es schon relativ spät und wir hatten keine Stirnlampen dabei und andererseits war es eisig kalt. Fotos machten wir natürlich. Dass der Ralle dazu auf die riesige Wechte am scharfen Grat stieg, merkten wir erst so richtig, als er beim Rückweg zwischen Grat und Wechte einbrach. Hui! Das hätte aber schief gehen können! Die Wechte reichte sicherlich 3 bis 4 Meter über den Grat hinaus.

Die Abfahrt war traumhaft. Keine Spuren ausser unser eigenen, tiefer lockerer Pulverschnee und - ganz entgegen aller Befürchtungen - perfekte Sicht. Die dünne Eislamelle störte beim Abfahren überhaupt nicht, machte aber ein ungewöhnliches Geräusch bei den Schwüngen: Zzzzzzzzsch - Zzzzzzsch - Zzzzzsch!

Bis zum Hüttchen hatten wir Sonne, dann kamen wir in den Talschatten. Wir sausten mit viel Spaß um und zwischen den Bäumen durch und waren bald mit brennenden Oberschenkeln am unteren Ende der Einstiegsschneise. Was für eine tolle Tour! und der ganze Berg nur für uns!

Und die Spur über die Ebene hatten wir tatsächlich so hinbekommen, dass wir nicht einmal schieben mussten :-)


Einsamer Start :-)


Spuren mit wenig Sicht


Spuren im Steilwald ...


... mit nicht ganz einfachen Spitzkehren


Vor der Rinnen-Querung


Endlich am Brotzeitplatz


Umgefallen im White-Out


Und dann macht es auf :-)


Die letzten Meter zum Grat


Oben, der abgeblasene Gipfel hinter mir


Abfahrt ...


... in Traumschnee


Talblick

Von engel am 23.12.2017 10:54 • outdoorski

Westalpenfeeling

Freitag, Dezember 22, 2017

Am Sonntag zog es uns ins Tannheimer Tal. Der Weg dorthin war schon wieder ein kleines Winterabenteuer für sich, denn nach der Autobahn waren die Straßen schneebedeckt und am Oberjoch fanden wir meterhohe Schneewände am Straßenrand vor. Klar, bei solchen Verhältnissen muss man vorsichtig fahren, aber einzelne Autofahrer haben es dann doch echt raus: 40 km/h auf der Landstraße, meine Güte! Überholen hab ich mich dann aber trotzdem nicht getraut, zuviel Schnee auf der Straße und zu wenig Sicht nach vorn (die Autos verschwanden teilweise in den Kurven hinter den Schneewänden).

So brauchten wir ziemlich lang bis nach Haldensee. Der Parkplatz war glücklicherweise geräumt, ich hatte schon überlegt, wo wir den Kangoo im Fall des Falles wohl abstellen können würden. Wir waren das vierte Auto auf dem Parkplatz :-)

Auf dem Forstweg waren wir baff: soooooo viel Schnee! Es hatte um die 40 Zentimeter Neuschnee auf einer eh schon beeindruckenden Altschneedecke. Dass da schon jemand gespurt hatte, war gar nicht schlecht. An unserer Abzweigung teilte sich die Spur und an unserer nächsten Abzweigung - schon auf dem schmalen Sommerweg durch den Wald - bog sie ab. Ab da war selbst spuren angesagt!

Es schneite und schneite und schneite. Zu einer kurzen Pause nach etwa der Hälfte der Höhenmeter (und etwa 2/3 des Weges) verzogen wir uns unter die dichten Äste einer großen Fichte. Darunter schneite es zwar auch, aber weniger. Danach ging es aus dem Wald raus in das große Kar und dann links hinauf Richtung Gipfel.

Bald kam Wind und als wir über den Rücken kamen, erwischte uns der mit voller Gewalt. Der Berg ist ein Grasberg und sämtlicher Schnee vom Rücken war total abgeblasen oder vereist. Ich zog die unkleidsame (aber warme) Daunenhose über, Ralle rödelte gleich komplett auf mit Helm, warmer Jacke und dicken Handschuhen.

Von oben schaute manchmal ein bisserl Sonne durch die Wolken, eisiger Wind blies Schneeflocken und Triebschnee, ins Tal sahen wir nur gelegentlich durch Nebel- und Wolkenfetzen hindurch. Auf der Seite nach Rauth runter war eine der gigantischen Wechten abgebrochen und lag in Trümmern halbwegs bis zu den Hütten runter. Die Steilwand Richtung Nesserlwängle mutete schon fast Matterhorn-Nordwand-mäßig an. Beinahe.

Es war aber arg ungemütlich. Wir fellten ab und verließen den ungastlichen Gipfel so schnell wie möglich. Oben ging es erst mal ein bisserl blöd über die vereisten Schneereste auf dem Gras, dann kamen wir in die Rinne zwischen den Latschen. Dort war der Schnee schon mal nicht schlecht. So richtig traumhaft wurde er, als wir weiter unten die windberuhigten Zonen erreichten. Traumpulver! Leider war die Sicht schlecht, wir wären beinahe in eine Mulde reingefahren und hätten dann mühsam raustreppeln müssen.

Der Sommerweg durch den Wald war wie zu erwarten ein wenig anspruchsvoll abzufahren - einschließlich der Querung der 3 Bäche, die natürlich nicht zugefroren waren und wo wir deswegen jeweils einen Meter runter und wieder rauf mussten. Glücklicherweise fiel keiner rein :-)


Start in Haldensee


Aufstieg auf der tiefverschneiten Forststraße


Erste Bachüberquerung


Spuren im Steilwald


Auf dem Weg zum Gipfel mit einer Ahnung von Licht


Querung auf die andere Seite


Wind auf dem abgeblasenen Rücken


Der einsame Gipfelstürmer


Die einsame Gipfelstürmerin :-)


Fette Wächte und Abbruch


Tiefblick ins Tannheimer Tal


Endlich Tiefschnee!


Viiiel davon :-)

Von engel am 22.12.2017 13:06 • outdoorski

Halbtagstour

Montag, Dezember 18, 2017

Zur Einstimmung auf die Urlaubswoche hatten wir uns für Samstag eine kleine Tour ausgesucht. Das Wetter sollte nicht berauschend werden, aber das trifft ja für den Rest der Woche auch zu :/

Auf dem Weg nach Altstätten betrachten wir besorgt den wenigen Schnee an den steilen Hängen. So wenig? Konnte der Unterschied zum Gunzesrieder Tal wirklich so gravierend sein?

Die paar Meter hinauf zur Sonnenklause reichten glücklicherweise aus, um die Schneedecke deutlich dicker und kompakter werden zu lassen. Allerdings erfreuten uns direkt nach dem Losgehen erst mal schöne Schmelzkrusten an den alten Spuren. Na, das konnte ja lustig werden.

Glücklicherweise dauert es nur wenige Meter, bis das wieder aufhörte. Es schneite immer wieder dicke Flocken. Zwischendurch war die sich ganz weg, dann wieder konnten wir runter aufs Illertal blicken. Ohne Sonne sah alles einfach nur schwarzweiß aus.

Es gab von unten bis oben eine Spur und sie war einfach zu gehen. Außer uns war kaum jemand unterwegs und den Gipfel hatten wir sogar ganz für uns allein. Hinter den Bäumen war es sogar fast windstill, so dass wir Tee und Schoki genießen konnten.

Die Abfahrt war prima. Viel Schnee mit ein paar Spuren auf weiten Hängen. Einzig problematisch war die mangelnde Sicht. Bei Weiß-in-Weiß kann man kleinere und größere Buckel und Mulden schon mal übersehen :/

Von engel am 18.12.2017 19:11 • outdoorski

Winterabenteuer

Donnerstag, Dezember 14, 2017

Bei dem durcheinanderen Wetter zur Zeit ist es ja nicht ganz einfach rauszufinden, welcher der beiden Wochenendtage der bessere werden wird. Wir nahmen uns am Samstag jedenfalls eine Tour im Kleinen Walstertal vor und standen dazu auch recht früh auf (das war das Wochenende, an dem da hinten die Skigebiete aufmachten). Wir kamen auch wie geplant weg, aber auf Höhe Martinszell fing es an zu schneien und bei Immenstadt war dann schon die Fahrbahn komplett zugeschneit. Zusammen mit der Baustelle, die da noch immer ist, bildetete sich umgehend ein Stau.

Wir planten um und bogen am Anfang des Staus ins Gunzesrieder Tal ab. Da hin kommen war dann schon ein Winterabenteuer für sich, denn auf der Straße lagen mindestens 10 Zentimeter Schnee und der war unten drunter schön eisig zusammengefroren. Am Anfang der Steigung hing auch schon ein Golf fest. Der Kangoo schlug sich aber super, auch wenn das Auto gelegentlich ein wenig umher schlitterte. Ich hielt viel Abstand zum vorderen Auto (damit wenn das hängen blieb, ich noch drum herum fahren könnte) und wir kamen fast problemlos bis zum Ostertalparkplatz.

Da war noch nicht viel los, grad mal 3 neue Autos und als wir dann in zum Ochsenkopf hinter marschierten, war überhaupt nichts los. Wir durften abwechselnd spuren, was zwischendurch gar nicht so einfach war, denn es hatte ganz schöne Schneewehen. Dazu kam ein eisiger Wind von vorn.

Kurz bevor wir in den Wald kamen, wurden wir von 4 energischen jungen Männern eingeholt, die dann weiter spurten. Allerdings kannten sie wohl den den Weg nicht so richtig, denn die Spur machte dann doch ein paar unübersichtliche Bogen. Im Anstieg zum Ochsenkopf gefiel uns die Spur so wenig, dass wir doch nochmal selbst spurten und da war das dann noch stessiger, denn der Schnee war recht kompakt und schwer.

Zum Ochsenkopf selbst fanden die 4 Jungs gar nicht, also spurten wir auch den Rest des Weges nochmal. Zur Belohnung standen wir im eisigen Sturm am Gipfel und konnten gar nicht schnell genug abfellen, um da wieder weg zu kommen ;-)

Die Abfahrt war leider sehr unergiebig, denn der Ochsenkopf ist eigentlich zu flach für viel Schnee. Man bleibt da schnell mal im Schnee stecken und muss in der Aufstiegspur wieder abfahren. Angesichts des Wetters und der Anstrengung war uns nicht mehr danach auch noch übers Rangiswanger Horn zu gehen und wir fuhren direkt wieder ab. Das war aber eine entschieden schlechte Idee, denn wenn die Fortsstraße nicht gut ausgefahren ist, muss man ganz schön oft schieben.

Wir waren echt froh, als wir wieder am Auto waren.

Aber (jaja, krank), ich fand’s trotzdem toll :-)

Von engel am 14.12.2017 20:38 • outdoorski
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