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Winterraumfondue

Dienstag, November 28, 2017

Alle Jahre wieder ruft Yak zum Winterraumfondue und alle Jahre wieder kam uns irgendwas dazwischen. Diesmal aber stand kein Termin im Weg, legte keinen von uns eine Krankheit richtig flach und das Knie war auch so mittel-OK. Das Wetter wurde zwar umso schlechter, je näher der Termin kam, aber naja, Wetter findet halt statt.

Für mich Planungsfuzzi war die Vorbereitung zwar ein wenig anspruchsvoll (zu wenig Informationen vorab zu Winterräumen generell und dem angepeilten speziell und den Abläufen und dem mitzubringenden Zeug und Essen und Trinken, usw.), aber egal, Mut zur Lücke und der Rest würde sich dann schon finden.

Am Freitag kauften wir also ein, suchten das Skitouren-Zeug zusammen (fast erfolgreich, das Anti-Stoll-Wax fehlte) und ich buk einen großen Haufen Super-Duper glutenfreie Brownies, damit auch die ernährungstechnisch beeinträchtigen Teilnehmerinnen was davon hatten.

Samstag packten wir dann die Rucksäcke, die trotz Skitourenzeug, 6 Liter Bier, 1 Liter Radler, Fonduekäse, Brownies, Kaffee, Frühstück- und Übernachtungs-Zeug gar nicht so schwer waren wie befürchtet und starteten nach einem sehr gemütlichen Frühstück Richtung Bregenzer Wald. In der Früh hatte man über den Bergen noch Reste von blauem Himmel gesehen, aber als wir das Auto beluden, fing es an zu regnen und kurz hinter Kempten schüttete wie aus Kübeln. Bei 6 Grad.

In Immenstadt schüttete es bei 5 Grad, in Hittisau bei 4 Grad und in Schoppernau bei zwei Grad. Dort lagen auf den Wiesen vielleicht 10cm Schnee, die gerade weggeregnet wurden und wir hatten bis zum Parkplatz nur noch etwa 5 Kilometer und 150 Höhenmeter. Regenzeug hatten wir keines dabei, weil wir ja für Skitouren geplant hatten. Super!

Wir fuhren weiter und - Wunder über Wunder! - der Schnee wurde mehr und der Regen wandelte sich zu Schneeregen. Wir stellen den Kangoo am Parkplatz ab und überlegten, ob wir überhaupt losgehen sollten (und ob überhaupt außer uns noch jemand kommen würde). So wie das momentan schneeregnete, würden wir umgehend nass und die Rucksäcke durchweicht. Wir überlegten ein wenig hin und her und beschlossen dann, die Regenjacken über die Rucksäcke zu ziehen und zu hoffen, dass die Softshells den nassen Schnee aushalten würden. Dann gingen wir los.

Zu unserer Freude konnten wir die Ski schon anziehen, als wir die 10 Meter zur Brücke über den Bach abgestiegen waren. Da sahen wir auch, dass wir vermutlich die ersten waren, denn es hatte nur 2 beinahe zugeschneite Fußspuren. Kurz nach der ersten Kehre des Forstwegs war aber schon wieder Schluss mit Skitour, denn der Wald war zu dicht für sowas wie eine Schneedecke. Wir mussten die Ski ein ganzes Stück weit tragen und dann noch ein paar Mal abschnallen, aber die Entscheidung für Ski (statt Schneeschuhe) war schon richtig gewesen.

Es war allerdings wirklich arg nass. Der nasse Schnee blieb auf den Softshells liegen und durchweichte uns nach und nach. Der nasse Schnee auf der Forststraße durchweichte bald die Felle und wir mussten uns mit riesigen Stollen unter den Skiern herumschlagen, sobald es wieder mehr Schnee hatte. Meine Felle sind viel nässe-anfälliger und ich musste mindestens 5 Mal meine Ski auf der kompletten Länge entstollen, weil ich gefühlt hundert Kilo an jedem Fuß mitschleppte.

Weiter oben wurde der Schnee von oben trockener, dafür wurde es auch kälter und der Wind nahm zu. Der Forstweg, der unten einigermaßen Steigung gehabt hatte wurde immer flacher, so dass wir kaum noch voran kamen. Inzwischen waren wir ganz sicher, dass wir die ersten (und hoffentlich nicht einzigen!) waren, denn die Fußspuren waren verschwunden und wir - der beste Allgäuer von Allen heißt das - spurten durch jungfräulichen Schnee.

Als sich das Gelände öffnete, konnten wir der Fortstraße nicht mehr folgen, weil wir sie gar nicht mehr erkennen konnten. Ich sah immer wieder auf dem GPS nach, ob wir uns noch in der Nähe befanden, denn das Gelände war so flach, dass wir nicht bis zum Joch sehen konnten und es hatte zudem immer wieder Nebelschwaden, so dass mit Sicht nicht viel her war. Die nassen Softshells und die patschnassen Handschuhe froren ein. Wenn ich den Kopf bewegte, knackte die Kapuze.

Immerhin konnten wir zwischendurch ein Stück nach hinten sehen und stellten ein wenig erleichtert fest, dass wir immerhin nicht die Einzigen waren. Wir sahen verschiedene Grüppchen Skitourer hinter uns und bei dem Sauwetter konnten das ja nur ‘unsere’ Leute sein. Sonst wäre es schon ziemlich blöd gewesen, denn wir hatten keinen Winterraumschlüssel (allerdings sollte dieser Winterraum frei zugänglich sein) und auch kein Feuerzeug, um schon mal anheizen zu können.

Als wir uns endlich dem Joch näherten und mit Hilfe des GPS querfeldein auf die Hütte zusteuerten, holten uns Uwe und Vera ein und spurten den letzten Hügel zur Hütte hinauf. Der Winterraum war tatsächlich offen und es hatte sogar Strom! Uwe machte umgehend Feuer im Ofen und als die anderen der Reihe nach eintrudelten, wurde es drinnen warm und draußen dunkel. Insgesamt waren wir 11 Leute (Rolf, Nancy, Kerstin, Reiner, Uwe, Werner, Birgit, Vera, Julia und wir beide) und ein großer schwarzer Hund (Rumo).

Das Motto für das Winterraumfondue, das hatte ich schon vorher gelernt, ist ‘Fressen und Saufen’. So würde ich das ja eigentlich nicht nennen, aber es gab tatsächlich Essen und Trinken im Überfluss und nette Gesellschaft dazu. Es gab Käsefondue, Fleischfondue mit Rind, Schwein und Pute, haufenweise Baguette und allerlei Gemüse, roh und mariniert, Bier, Wein, Prosecco, Rum und Schnaps und allen möglichen Süßkram, von dem die Brownies (meiner Meinung nach :-)) ungeschlagen am besten waren :-)

Wir saßen bis halb zwei in der Stube und gingen dann hoch zum Schlafen. Mir war es erst viel zu kalt (meine Bettzeit ist vor 10, da ist so lang Aufbleiben reichlich anstrengend) und dann furchtbar warm, weil ich mitsamt Skihose und Daunenjacke ins Bett gegangen war. Ich zog die Skihose, die Daunenjacke und den Pulli aus und fror dann erst mal :/ Mit Pulli ging es dann.

Irgendwann in der Früh war ich dann halt wach und ging runter. Da sah es furchtbar aus, aber zum Aufräumen hätte ich Wasser gebraucht und dazu hätte ich den Ofen anfeuern müssen. Mit Feuer machen hab ich’s aber nicht so und da grad Nancy in den Winterraum kam, bat ich sie ums Anfeuern. Dass sie eigentlich gar nicht wach war und nur kurz aufs Klo wollte, bekam ich erst später mit. Dumm gelaufen, für Nancy ;-) Sie machte Feuer :-)

Ich unterstützte mit Späne brechen und Holzscheite holen und zog dabei gegenüber einem Span den Kürzeren, denn der brach so blöd, dass ich ihn mir mitten in die Innenfläche der rechten Hand rammte. Die Wunde ist zwar nicht tief (es ging fast nur Haut ab), aber das ist eine denkbar blöde Stelle für eine Wunde.

Mit Aufräumen wurde es nichts, denn bis wir auch nur annähernd genug Schnee geschmolzen hatten (das ist sowas von ineffektiv, das übertraf meine schlimmsten Befürchtungen), waren die anderen alle aufgetaucht und wir verwendeten das Wasser zum Kaffee machen und Frühstücken. Das dauert bis fast Mittag und dann wurde alles aufgeräumt, geputzt und gespült. Dann rüsteten wir zur Abfahrt.

Das Wetter war nicht besser geworden und es hatte die ganze Nacht über geschneit und geblasen. So gab es einen tollen Mix aus Schneeverwehungen und fast blanken Stellen, der sich ganz wunderbar mit dem diffusen Licht kombinierte, in dem überhaupt keine Konturen zu erkennen waren. Ich fiel als erstes beinahe eine Wechte runter, als mein rechter Ski plötzlich absackte. Auch auf dem Weg zum Röthenkreuz gab es auch ein paar unsichtbare Wechten, die man runter purzeln konnte. In den Bach brach glücklicherweise keiner ein.

Ab dem Röthenkreuz ging es dann endlich nur noch bergab, allerdings so flach, dass man anfangs wirklich fast nur geradeaus fahren konnte. Vor dem langen Flachstück des Forstwegs trafen wir auf eine einzelne Skispur, was wirklich gut war, denn in der ließ sich das Flachstück gut überwinden. Wir kürzten ein paar Kurven der Forststraße durch den Wald ab, aber als im dritten Abkürzer die Vorfahrer anfingen, quer ein Steilstück hinab zu treppeln, fuhren wir letzten vier doch lieber die Forststraße ab. Was aber auch nicht unproblematisch war, denn da reichte die Schneeauflage in den dichteren Waldstücken nicht und die Ski schrappten sehr unschön über Wurzeln und Steine.

Wir mussten ein paar Mal abschnallen, waren dann aber doch schneller als die Waldabfahrer. Ganz unten konnte man dann noch mal 500 Meter fahren. Super, das Bergablaufen mit den Skistiefeln war nämlich nicht sehr toll.

Der Pflugfahrer hatte Spaß dran gehabt, alle unsere Autos einzugraben, so dass wir unten erst mal die Lawinenschaufeln brauchten, um die Autos alle auszubuddeln (na gut, hab ich die also auch mal gebraucht). Ohne Schieben kam keiner aus dem Schnee.
Die Heimfahrt war problemlos, kein Stau, nix :-)


Start an der Bregenzerwaldstraße, es schneeregnet


Kurz drauf können wir die Ski anziehen ...


... allerdings nicht lang.


Weiter oben hat es Schnee zur Genüge.


Endlich kommt die Hütte in Sicht!


Endlich oben! Wir wurden eingeholt.


Vorbereitungen zum Aufbruch


Super Verhältnisse, super Sicht!


Abfahrt


Stellenweise ist der Schnee ganz schön tief ...


... und teilweise halt auch nicht.


Der Kangoo ist ziemlich eingeräumt.


Uwes Polo aber auch.

Von engel am 28.11.2017 21:36 • outdoorski

Winter

Sonntag, November 19, 2017

Der beste Allgäuer von Allen kränkelt ein wenig rum, deswegen verbrachten wir den Samstag gemütlich zuhause. Mir war das ganz Recht, denn so konnte ich den Rechner-Umzug weiter voran treiben. Die Daten umziehen ist dabei das einfachste. *seufz*

Sonntag schneite es zwar, aber des Mannes Halsweh war besser und draußen fand so ein bisserl Winter statt, da wollten wir raus. Nicht weit, nicht viel, deswegen spazierten wir nur auf den Rottachberg. Der ist zwar nicht hoch, aber der Schneematsch unten wandelte sich oben in etwa 20 cm wirklich richtigen Winter. Auf knapp 20 Metern hätte man sogar schön Skifahren können ;-)

Der Spaziergang war sehr sehr nett. Ich ging ohne Stöcke, weil ich die Rottachberg-Höhenmeter glatt unterschätzt hatte (es sind doch fast 500) und den rechten Oberschenkel ein etwas fordern wollte. Der Abstieg ging zwar ganz gut, aber hinterher tat das Knie dann doch etwas weh. Aber egal, es war super da draußen. Kalt, windig, Schnee!

Von engel am 19.11.2017 22:00 • outdoorberg

04.11.2017, Gipfel mit Gämsen

Donnerstag, November 09, 2017

Samstag sollte es wieder super Wetter werden und weil es anders als ursprünglich verkündet, keinen Niederschlag gehabt hatte und weil am Dienstag der Parkplatz in Nesselwängle erstaunlich leer gewesen war, nahmen wir uns einen Gipfel vor, auf dem wir schon lang nicht mehr gewesen waren.

Der Parkplatz in Nesselwängle war auch am Samstag relativ leer. Bis zum Gimpelhaus wurden wir von ein paar Kletterern überholt, sonst war aber wenig los. Und es war angenehm warm. Das änderte sich, als wir Richtung Gimpelkar weiter stiegen, denn da kam dann der unvermeidliche Wind. Zu dem Zeitpunkt fiel uns auch auf, dass wir keinen Helm dabei hatten. Schlecht, aber umdisponieren wollten wir auch nicht.

Wir spazierten also helmlos am ‘Achtung! Ab hier nur mit Helm!’-Schild vorbei. Allzuviele Leute und Kletterer waren ja nicht unterwegs. Auf dem halben Weg zur Scharte zweigt der Anstieg rechts ab. Man muss schon genau hinschauen, um die alten Markierungen zu finden, beschildert ist der Anstieg nämlich nicht.

Die ersten Meter kann man noch gehen, dann braucht man immer wieder mal die Hände. Die Schlüsselstelle findet sich im unteren Drittel der Anstiegs zum Grat und hat vermutlich II. Es war warm, windstill und trocken und ein großes Vergnügen. Nach der Schlüsselstelle kann man problemlos bis zum Ostgrat aufsteigen.

Ab da verläuft der Anstieg weitgehend auf der Nordseite, was ein wenig ungeschickt war, da lag nämlich teilweise vereister Schnee. Wir hielten uns so weit wie möglich direkt am Grat und kamen mit einiger Kraxelei und ein wenig Schnee-Rumeiern einigermaßen problemlos am Gipfel an. Da waren 2 Kletterer, die aber bald abstiegen und dann hatten wir den Gipfel komplett für uns allein. Yay!

Als die ersten Nachsteiger auftauchten, stiegen wir wieder ab. Das war dann für mich ziemlich anstrengend. Das rechte Bein ist momentan wegen Knie ja nicht sehr belastbar und Stöcke waren in dem Gelände, wo man dauernd an die Felsen langen muss auch nicht sinnvoll. Wo immer möglich, legte ich alle Last aufs linke Bein und da wo es nicht möglich war, versuchte ich mich an umständlichen Kletter-Manövern (weil das Knie rückwärts mehr Last aushält). Ja, war ‘lustig’, aber nicht ganz so schlimm wie es hier klingt ;-)

Im gangbaren Zwischenstück nahm ich gleich Stöcke und packte sie für die Schlüsselstelle unten wieder weg. Am Einstieg kam ich sicherlich ziemlich eirig an, was die beiden unentschlossenen Jungs dort vielleicht zu unschlauen Schlüssen verleitete. Die stiegen dann nämlich ein und hatten schon unten im Gehgelände Probleme.

Der restliche Abstieg - mit Stöcken natürlich - ging dann aber recht gut.
Toller Berg, toller Tag!

Von engel am 09.11.2017 06:47 • outdoorberg

Die Samstags-Tour hatte das Knie ja ganz gut weggesteckt, dafür zickte es aus einem nicht ersichtlichen Grund ab Sonntag blöd rum. Nicht mal Treppensteigen abwärts war schmerzfrei möglich. Das wurde zwar bis Dienstag ein wenig besser, aber doof war es trotzdem. Ich war ganz schön deprimiert, aber als das Wetter am Feiertags-Dienstag super werden sollte, wollte ich unbedingt raus. Allerdings vorsichtshalber nichts allzu Langes.

Den Einstein verwarfen wir, kaum dass wir drauf gekommen waren und nahmen stattdessen den steilen Gipfel am Eck, der oft unser Ausweichziel ist. Wir parkten am Kiosk. Ich ging vorsichtshalber von Anfang mit Stöcken und war total erstaunt, wie gut das Steigen an diesem Tag ging. Nix Zwicken, nix weh, alles gut. Und das obwohl der steile, teils schmierige Anstieg nicht gerade zu den einfachsten gehört. Zudem lag in den höheren Lagen auch südseitig etwas Schnee und im Wald und im Schatten war es eisig. Aber: Alles super! Völlig unerwartet :-)

Am Gipfel war es ein wenig windig, deswegen gab es da nur eine kurze Pause. Dafür konnten wir aber sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg auf dem kleinen Plateau vor dem Gipfelanstieg Rast auf der sonnigen Wiese machen und da war es sogar richtig warm. Zumindest so lang die Sonne schien.

Der Abstieg ging auch viel besser als erwartet, deswegen hatte ich die nächsten Tage total gute Laune, obwohl ich von der Tour einen schrecklichen Muskelkater bekommen hatte ;-)

Von engel am 08.11.2017 07:15 • outdoorberg

Nachtrag 1: 28.10.2017, Mini-Ziel

Mittwoch, November 08, 2017

So richtig toll sollte das Wetter an diesem Samstag ja nicht werden, aber weil wir ja nun schon 2 Wochenenden komplett zuhause geblieben waren, war es dringend nötig mal wieder raus zu gehen. Ich traute dem Knie nicht so Recht, obwohl es die Woche vorher nur einmal gezickt hatte, deswegen ging es nur zu einem kleinen Voralpen-Gipfelchen.

Es war wie angekündigt kühl und windig, als wir in Gunzesried los liefen und wir fröstelten beide erst mal. Mich beschlichen ein wenig bange Gedanken, denn abgesehen von einer Thinsulate-Jacke hatte ich nichts Warmes im Rucksack.

Auf dem Weg zum Unteren Krumbach wurde es uns dann glücklicherweise warm. Das gab sich allerdings bei der windigen Trinkpause auf dem Bänkle vor der Hütte ziemlich schnell. Das bisserl Restaufstieg bis zum Gipfel half nur bedingt, denn da oben war es dann wirklich stürmisch und fröstelig. Immerhin war bei dem Wetter kaum wer unterwegs ;-)

Wie erhofft hatte die Oberalp offen und es gab Kaffee und Kuchen. Im Aufstieg hatte das Knie nur wenig gemuckt, den steilen Abstieg mochte es dann nicht allzu gern. Aber alles in Allem ging die ganze Tour besser als erwartet :-)

Von engel am 08.11.2017 06:59 • outdoorberg

Samstag, 26.08.2017: Schutthaufen

Mittwoch, August 30, 2017

Wir wollten nochmal eine lange Tour machen. Der beste Allgäuer von Allen schlug einen wenig begangen Schutthaufen vor, bei dem wir die Räder aber nicht benötigen würden. 1500 Höhenmeter und kein Bike für den Abstieg? Mir war nicht ganz wohl, aber die Abstiegs-Muskeln müssen ja trainiert werden. Außerdem ist da als Zuckerl ein wenig Kraxelei dabei :-)

Wir stellten den Kangoo auf dem letzten freien Platz des kleinen oberen Parkplatzes in Hinterhornbach ab und gingen los. Unten, wo der Wald noch sehr steil und von der relativ neuen Forststraße zerpflügt ist (Forststraße! Note to self: beim nächsten Mal bis zur 4. Wegquerung radeln!), war es nass und kühl und teilweise unglaublich matschig. Als der Wald sich lichtete und das Gelände sich ein wenig zurück legte, wurde es glücklichweise trocken.

Bis zum Kaufbeurer Haus waren ein paar wenige Leute mit uns unterwegs, als wir dort aber vom Weg auf die Trittspuren und ins lose Geröll zu unserem Schutthaufen wechselten, waren wir allein unterwegs. Der nahezu weglose Aufstieg über den frischen losen Schotter bis unter die Felsen war ordentlich anstrengend.

An den Felsen, wo der markierte Weg an einem weithin sichtbaren Marterl (Kreuz) beginnt, setzten wir die Helme auf. Der ganze Berg ist so mit Schutt bedeckt, dass es auch mit größter Aufmerksamkeit kaum möglich ist, keine Steine zu schmeißen. Die beiden Herren, die uns etwa in der Mitte der ersten Rinne im Abstieg entgegen kamen, waren ein gutes Beispiel. Von den sauste uns einmal fast eine kleine Mure entgegen.

Der Aufstieg durch die Felsen führt anfangs links einer markanten Rinne auf einem schuttigen Rücken geradeaus empor, quert die Rinne ganz oben und führt dann über ein Bändersystem fast wie in der Brenta im Zickzack zum Gipfel. Von einem Band zum nächsten muss man klettern, dazwischen kann man laufen. Der Weg ist immer sehr gut markiert (wichtig vor allem im Abstieg), aber man muss natürlich trotzdem aufmerksam die roten Punkte suchen. Kleinere Versteiger sind nicht weiter schlimm, weil der Berg im Bereich des Weges nirgends übermäßig schwierig ist, aber wenn man den Weg wirklich verliert, hat man in dem Verhau von Rinnen, Bändern und Wänden vermutlich ein echtes Problem. Die ganze Flanke ist oben sehr unübersichtlich.

Wir trafen im Aufstieg (abgesehen von den beiden Absteigern) nur auf 3 Schneehühner und wähnten uns komplett allein. Aber am Gipfel waren dann doch zwei Männer. Die beiden waren aber gerade am Gehen und so konnten wir uns dann doch in schöner Einsamkeit niederlassen und die Sonne genießen. Es war arg diesig, der Blick in die Umgebung war deswegen nicht so schön wie er sein könnte, aber immerhin sahen wir bis zur Bretterspitze und zum Hochvogel gegenüber ;-)

Nach einer langen und gemütlichen Pause stiegen wir wieder ab. Das war auch nicht schwieriger als aufsteigen, aber man muss noch mehr auf den Weg, also auf die Markierungen, schauen. Der Weg durch die Wand hat ja einiges an Gehgelände, aber wegen der Kletterstellen zwischendurch (immerhin bis II) war ich ohne Stöcke unterwegs und das tat dem Knie gerade im unteren Teil mit dem vielen Geröll auf den abfallenden Platten nicht gut. Am Einstiegs-Marterl war ich sehr froh, wieder ‘richtig’, mit den Stöcken, absteigen zu dürfen.

Wobei der Anfang des ‘richtigen’ Abstiegs, der durch das steile lose Geröll, das den Aufstieg so anstrengend gemacht hatte, gar nicht so toll war, wie ich mir vorgestellt hatte. Das Geröll war einfach zu inhomogen, um ‘schön’ abfahren zu können, also musste man genau aufpassen, wohin man trat und allerlei Umwege machen, um von unfahrbarem Schotter wieder in fahrbares Geröll zu kommen. Schnell ging es trotzdem.

Am Kaufbeurer Haus versorgten wir uns mit frischem Wasser aus dem Brunnen und machten nochmal eine kurze Pause, bevor wir den restlichen Abstieg in Angriff nahmen. Da kann man nicht viel zu sagen: Abstieg halt und am Ende taten mir sowohl das Knie als auch die Füße ordentlich weh. Den Kaffee und Kuchen im Gasthaus Adler hatten wir uns dann wirklich verdient :-)

Abgesehen davon, dass noch am selben Tag das Knie ordentlich schmerzte, schwoll es nicht besonders an und war am nächsten Tag eigentlich wieder einsatzbereit. Gute Nachrichten, soviel und so schwierigen Abstieg wird es im Urlaub nicht geben :-)

Sonntag hatten wir radeln gehen wollen, aber nachdem es in der Früh (und den Tag über zwischendurch immer wieder mal) regnete, landeten wir bei Haushalt und Vorbereitungen und es gab Pfannkuchen auf der Terrasse und eine riesige Chili-Ernte :-)


Start in Hinterhornbach


Vorm Kaufbeurer Haus, das Ziel ist direkt dahinter


Anstrengender Aufstieg im Geröll


Im Fels-Durcheinander


In einer der Kletterstellen (ja, dahinter geht es weit runter)


Kritischer Blick auf den Weiterweg ...


... die Schlüsselstelle, gut gezeichnet.


Schneehuhn


Am kleinen Gipfelkreuz


Auf Abwegen: Auch im Abstieg muss man genau hinschauen


Tiefblick aufs Kaufbeurer Haus und Hinterhornbach


Auf dem Fünften Bänkle vorm Hochvogel


Kurz vor dem wohlverdienten Kaffee und Kuchen :-)

Von engel am 30.08.2017 21:40 • outdoorberg

Sonntag, 20.08.2017: Von wegen Sonne!

Mittwoch, August 23, 2017

Nach dem gar nicht so sehr verregneten Samstag war den Sonntag eigentlich als weitgehend sonnig vorhergesagt. Als wir Richtung Berge fuhren, lagen die Hügel rechterhand des Illertals auch schon sehr schön in der Sonne, die Berge links steckten allerdings noch tief in Wolken. Wir wandten uns nach links, parkten vorm Retterschwanger Tal und luden die Räder aus.

Es war ganz schön frisch im Schatten im Tal bei leichtem Wind, aber es ging immerhin ziemlich gleich bergauf und da wurde es uns dann schnell warm. Der beste Allgäuer von Allen schlug gleich ein ungewohnt scharfes Tempo an, bei dem ich nicht lang mithalten konnte. Aber ich mühte mich trotzdem so schnell wie möglich zu sein ;-)

An der Abzweigung des neuen hässlichen Quad-Tracks (mit MTB-Fahrverbot, was mich echt ärgert), stellten wir die Räder ab und gingen zu Fuß weiter. Auch hier in ungewohntem Tempo, was aber ein paar nachfolgende Wanderer nicht abhielt, uns zu überholen. Wir waren scheinbar zum falschen Zeitpunkt losgelaufen, denn nachdem uns 5 Leute überholt hatten waren wir wieder allein unterwegs.

Am Gipfel der Rotspitze war es ziemlich frisch. Obwohl die Pause nur kurz war, froren wir beide danach und hatten kalte Finger. Ich zog die lange Hose und den langärmeligen Pulli an zum Weitergehen und war froh drum, denn Sonne war nicht in Sicht und auf dem Grat zur Heubatspitze wehte ein frischer Wind.

Wir gingen gleich weiter über die Hohen Gänge zum Breitenberg, immer noch am Grat natürlich und immer im Wind. Als wir gerade im steilen ausgesetzten Abschnitt vor der Leiter waren, fing es sogar an zu nieseln. Das hörte glücklicherweise bald wieder auf und kurz vorm Breitenberg kam sogar die Sonne raus.

Allerdings nur kurz. Und auch unsere Pause im netten Separee am Breitenberg wurde nur sehr kurz von der Sonne erwärmt. Immerhin war es da aber windgeschützt.

Im Abstieg schlugen wir uns kurz seitlich in den Wald, denn wir hatten im Aufstieg Pfifferlinge gesehen. Gleich am Anfang fanden wir etwas völlig Neues, einen Riesenbovist. Nachher kamen noch ein paar andere Pilze dazu, die die daheim vorhandenen schön ergänzten.

Zum Riesenbovist muss ich sagen: Lohnt sich in einem Mischpilzgulasch ganz und gar nicht. Nicht mal so sehr wegen des Geschmacks (unauffällig) sondern weil die Pilze so weich und schwammig werden. Anderswo werden die wie ein paniertes Schnitzel serviert, vielleicht sind sie dann besser. Wird vielleicht beim nächsten Fund getestet.


Kühler Start mit den Zielen im Hintergrund


Der Aufstieg wird oben recht steil


Kühle Gipfelrast


Abstieg zum Klettersteigle


In den Hohen Gängen


In der Leiter


Weiterweg


Ganz kurz Sonne


Das niedliches Kuhfräulein aus dem Häbelesgund


Abfahrt

Von engel am 23.08.2017 21:38 • outdoorbergmtb

Samstag, 19.08.2017: Fette Beute

Mittwoch, August 23, 2017

Wochenende. Und Regen und Gewitter angesagt. Öfter mal was Neues :/
Wobei - so heftige Gewitter wie am Freitag gibt es dann doch nicht sehr oft. Wir kamen gut weg - 3 Chilis wurden umgeblasen und ein paar kleine Früchtchen fielen ab.

Mit der vagen Hoffnung (es war ja feucht - leider aber auch kühl), vielleicht nochmal eine Pilzmahlzeit abstauben zu können, machten wir uns auf den Weg zum Pilze sammeln.

Die Ausbeute war gut, allerdings nicht außerordentlich so. Wir fanden 2 knappe Abendessen (je etwa 400 Gramm), aber nicht genug, um mit der Produktion getrockneter Pilze anfangen zu können. Immerhin war die im Süden weilende Verwandtschaft gebührend neidisch ob des Beutefotos ;-)

Von engel am 23.08.2017 05:32 • outdoorberg

Dienstag, 15.08.2017: Flugameisengipfel

Montag, August 21, 2017

Oder auch: Der Gipfel mit Bänkle
Die Ameisen sind allerdings auffallender ;-)

Wir hätten eigentlich gern mal wieder Pilze gegessen, aber wir waren nicht sicher, ob es dafür die letzte Woche nicht eventuell zu kalt gewesen war. Seit Sonntag war es aber warm und deswegen könnte ja vielleicht eventuell mit ein wenig Glück was gehen ...

Wegen Superwetter und weil wir ja an jedem freien Tag rausgehen sollten, lag es nahe, einen Berg mit Pilzen zu verbinden. Wir parkten am Renksteg und radelten das Trettachtal hinter. Am Tobel-Abzweig stellen wir die Räder ab und gingen zu Fuß weiter.

Beim Radeln war es noch recht kühl gewesen, im schattigen Tobel war es angenehm und als wir dann auf dem Weg zur Traufbergalpe in die Sonne kamen, wurde es warm. Und als es dann den eher unschönen steilen zertrampelten Viehweg zur Krauteralpe hinauf ging, wurde es sogar heiß. Aber alles war ziemlich aushaltbar.

Nach der Alpe fingen wir dann an, rechts und links vom Weg abzuweichen und im steilen Bergwald hin und her zu steigen. Der beste Allgäuer von Allen hielt auch bald den ersten ‘richtigen’ Fund in der Hand, bei mir dauert es deutlich länger. Ich fing erst mal an, kleine frische Täublinge einzusacken.

Das Laufen war nicht einfach. Der Berg war arg vom Vieh zertreten und überall wo es nass war (fast überall) standen riesige Schlammlachen, um die man irgendwie herum kommen musste. Ich war sehr damit beschäftigt, nicht irgendwo dämlich abzurutschen oder umzuknicken oder ähnlich Blödsinniges zu veranstalten. Das soll jetzt als Entschuldigung dafür herhalten, dass meine Tüte am Ende maximal ein Drittel (wenn überhaupt) vom Inhalt der Tüte des besten Allgäuers aufwies. Noch dazu war bei mir viel ‘Füllkram’ drin. Vielleicht bin auch einfach blinder ;-) Aber egal, das Gesamt-Ergebnis zählt :-)

Die letzten Meter zum Gipfel sind dann Allgäu pur: sehr, sehr steiles Gras. Oben verließen gerade 4 Leute die Bank und wir kamen kurz vor 2 anderen Leuten hoch, die allesamt von der andern Seite kamen oder gingen. Wir hätten also das Bänkle so richtig genießen können, wenn da nicht die Flugameisen gewesen wären. Wie bisher jedes Mal sausten sie um uns herum, setzten sich über drauf und rein (auch in die Nüsse-Box) und waren überhaupt überaus lästig. Wir verkürzten die Gipfelpause und suchten uns im Abstieg eine bequeme Wiese ohne fliegendes Getier, um die Pause dort fortzusetzen.

Der Abstieg ist inzwischen oben teilweise frei geschnitten. Sehr gut, so musste ich die kleine Astschere, die ich extra mitgenommen hatte, gar nicht erst auspacken ;-) Sonst schlängelt sich das kleine Weglein in vielen, vielen Kehren und selten sehr steil (im krassen Gegensatz zur anderen Seite) nach unten und man hat das Gefühl, dem Tal kaum näher zu kommen.

Die letzten Meter waren dann ziemlich erdig und schmierig und ich schaffte es, mir eine ganze Ladung nasser schwarzer Erde in den rechten Stiefel zu kippen (eine Mordssauerei, seitdem überlege ich, ob man Bergstiefel in die Waschmaschine stecken sollte). Der Rückweg nach Spielmannsau ist dann eigentlich ganz nett, uneigentlich aber recht lang und ich finde ihn nervig.

Im Gasthaus in Spielmannsau gab es noch Kaffee und Mohnstrudel. Der Kaffee war gut, der Mohnstrudel eigentlich auch, er war aber recht schwer und süß und lag uns lange quer im Bauch. Der Tag war lang gewesen und zum Pilze Essen war es zu spät, als wir heim kamen. Wir putzten die Beute und froren 2 Portionen ein und gingen dann zum Lieblings-Jugo.


Kühle Anfahrt in der Früh, hinten das Ziel


Aufstieg über den zertrampelten Viehweg


Weiter oben wird es schöner - sowohl Weg als auch Aussicht


Es bleibt aber steil und anstrengend.


Ganz oben wird es dann richtig steil ...


... fast senkrecht - gefühlt zumindest ;-)


Tifeblick


Noch habe ich gut lachen, denn die vielen Flugameisen ...


... sind noch drüben beim Fotografen vor der Höfats. Beim Rückweg zum Bänkle brachte er alle 3000 mit.


Netter Abstieg ...


... der hier leider noch nicht zu Ende ist, denn die Räder stehen ja in Spielmannsau.

Von engel am 21.08.2017 21:33 • outdoorbergmtb

Sonntag, 13.08.2017: Kurze Runde

Donnerstag, August 17, 2017

Das geplante Essen mit Schwiegervater und Freundin hatte auf Sonntag verschoben werden müssen, daher musste die Sonntagsbergtour gekürzt werden. Wir hatten erst eine Bike&Hike Runde überlegt, entschlossen uns dann aber doch, lieber zu Fuß zu gehen.

Wie oft bei wenig Zeit und zweifelhaftem Wetter (in der Früh sah es eher nach Regen als nach Aufreißen aus), zog es uns zum Hausberg. Da bekommt man 1000 Höhenmeter mit interessantem Aufstieg und es ist nicht weit zu fahren.

Wir stapften den steilen zugewachsenen Zustieg hinauf (an diesem Tag sahen wir nur einen einzigen Bergsalamander) und bogen dann zum Hörnle ab. Kurz vor dem Gipfel kam einer frei über den Südwestgrat hinauf und stieg sehr gekonnt die letzten Meter zum Gipfel über die glatte Südwand. Ich bin noch immer beeindruckt.

Nach einer kurzen Pause am Gipfel gingen wir weiter. Das Wetter besann sich gerade auf die Vorhersage und die Sonne kam raus :-) Als wir auf den Weg zum Jägerdenkmal einscherten, trafen wir zwei junge Menschen, die ein wenig verwirrt zu sein schienen, dass wir da grad quer einstiegen.

Das Mädel fragte:
“Geht es da zur Spitze?”
“Zu welcher Spitze?”
“Na, zum Gipfel halt?”
“Zu welchem Gipfel?”
Sie fragte beim Begleiter nach.
“Zum Grünten?”
Ich wies nach vorn.
“Da entlang geht es zum Grünten.”

Diesmal marschierten wir bis fast ans Jägerdenkmal durch, aber es war grad Mittag und es war wirklich arg voll. So suchten wir uns seitlich ein Plätzchen in den Felsen, um etwas zu trinken und stiegen dann zum Grüntenhaus ab.

Diesmal hatten wir weniger Glück mit Kaffee und Kuchen, denn der Apfelkuchen war leider nicht aufgegangen. Der beste Allgäuer von Allen fand auch den Kaffee grässlich, aber da ist meine Toleranzschwelle höher: wirklich schlimm fand ich ihn nicht. ‘Gut’ war er allerdings auch mit gutem Willen nicht.

Da oben ist noch immer Kulturbergsommer oder sowas und diesmal war eine Bayrische Band oben. Lauter schmucke junge Männer mit Mordsbärten (Ist das nicht schrecklich heiß im Sommer?) und schicken kurzen Hirschlederhosen. Als wir gingen, machten sie sich gerade zum Spielen bereit.

Wir waren rechtzeitig daheim, um vorm Aufräumen und Kochen noch gemütlich auf der Terrasse Kaffee trinken zu können.


Aufstieg


Kurz vorm Hörnle


Fernsehtum und schönes Wetter


Abstieg

Von engel am 17.08.2017 20:26 • outdoorberg
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