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Abbruch

Samstag, August 29, 2009

Frühmorgens gab es erst mal einen Abstecher nach Ulm, um den Schwiegervater dorthin zu bringen, dann eine 180-Grad Kehrtwendung um ins Lechtal zu sausen und nach 4 Stunden Autofahrt erst mal im M-Preis in Weissenbach ein spätes und sehr gutes Frühstück einzunehmen. Komischer Start in einen Bergtag.


Falscher Kogel und Maldongrat

Nach der Wiedererweckung der Lebensgeister ging es hinauf ans Hahntennjoch (überholt und begleitet von vielen vielen Motorradfahrern), wo wir uns auf den Weg ins Steinjöchl machten. Nach dem Joch stiegen wir noch ein paar Schritte hinab Richtung Anhalter Hütte und beguckten uns was wir sahen: Die Nordwand des Falschen Kogel, über deren grosse Rampe eine IIIer Route führen soll, die uns für so einen angebrochenen Tag genau richtig schien.


Die Nordwand mit der Rampenroute

OK, Wand und Topo liessen sich gut in Übereinstimmung bringen, das war schon mal gut. Wir stiegen ins Kar ab und rüsteten vor dem Einstieg zur Rampe auf Klettern um. Dann stiegen wir direkt in die Route ein, um das IIer-Gelände bis zum ersten Haken direkt zu überklettern.

Den ersten Haken sahen wir erst, als wir schon am zweiten waren, daher bauten wir den ersten Stand gleich dort auf. Zunächst stieg der Ralle vor und versuchte nach etwa 10 Metern eine Zwischensicherung zu legen. Da war aber nichts zu wollen. Schmale Risse gab es nicht, der Riss neben der Rampe war zu gross und vor allem zu nass und schmierig. Und auch sonst fand sich nichts, kein Loch, kein Köpfl, kein Sonstwas, in dem irgendwie eine Sicherung zu legen gewesen wäre.

Weiter hinauf steigen schien ihm aber zu riskant, der Fels war eher brüchig und direkt darüber war die schwerste Stelle. Er kam zurück und wir zogen nochmal das Topo und die Beschreibung zu Rate: Eigentlich müssten wir richtig sein und über dem Aufschwung vor dem der Ralle umgedreht war, müsste eigentlich der nächste Haken zu finden sein.

Als nächstes versuchte ich mich an der Route. Auch mir war es ums Verrecken nicht möglich, irgendwie irgendwo eine Zwischensicherung zu legen. Da ich ganz sicher war, dass über dem Aufschwung der Haken ja sein müsse, stieg ich einfach weiter. Aber unschöne Überraschung: Kein Haken weit und breit. Und noch immer Nichts, an dem oder mit dem ich eine Zwischensicherung hätte bauen können.

Ich stieg nochmal 5 Meter höher: Kein Haken, keine Sicherungsmöglichkeit. So langsam war mir das Ganze dann doch unangenehm. 50 Meter über dem Boden, gute 20 Meter über dem Stand, von dem der Ralle besorgt nach oben guckte, gefühlte 35 Meter Seil ohne Zwischensicherungen hinter mir und nicht mal allzufester Fels unter meinen Schuhen. Nach kurzer Diskussion beschlossen wir abzubrechen.


Blick hinab zum Ralle am Stand


Da ginge es weiter

Das Abklettern war nicht direkt schwierig aber irgendwie unangenehm, es gab einfach zu wenige gute Griffe. Schliesslich aber war ich beim Ralle und wir seilten uns zum Einstieg ab. Das IIer-Gelände hätten wir leicht auch absteigen können, aber wenn man schon ein Seil und all das andere Zeug dabei hat, dann ist Abseilen bequemer. Das Gelände machte uns den Abbruch umgehend schmackhaft, als das Seil einen gut kopfgrossen Felsen löste, der mit Karacho nach unten donnerte. Das Seil! Soviel zu festem Fels.

Um nicht ganz umsonst den weiten Weg auf uns genommen zu haben, bestiegen wir den Falschen Kogel dann noch auf dem Normalweg. Der Blick von oben in den vermutlichen Ausstieg der Route offenbarte brüchiges splittriges Gestein und haufenweise Geröll. Ach, so schlecht war der Abbruch vermutlich doch nicht ...


Nochmal Route gucken an Gipfel

Auf dem Rückweg zum Hahntennjoch gab es dann noch eine erfolgreiche Falterjagd, auf der wir unter anderem einige Silbergrüne Bläulinge erlegen konnten, so dass wir das Gefühl hatten, den guten Kaffee und Kuchen im Gasthof Pfafflar dann doch verdient gehabt zu haben :-)


Ein Silbergrüner Bläuling

Von engel am 29.08.2009 21:02 • outdoorberg
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