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Einsames (voriges) Wochenende :-)

Montag, Februar 14, 2011

Erst mal nacharbeiten, bevor ich mich an dieses Wochenende mache:

Ich hätte es nicht geglaubt, wenn man es mir vorhergesagt hätte, aber wir haben es tatsächlich geschafft, am vorletzten Wochenende 2 Touren zu machen, auf denen wir die ganze Zeit, von oben bis unten, komplett allein am ausgesuchten Berg waren :-) Da war bestimmt hilfreich, dass wir uns in keinem Fall einen Gipfel ausgesucht hatten, sondern jeweils ein Joch, bzw. eine Rinne, aber äusserst erstaunlich war das trotzdem. Und fein natürlich!

Am Samstag war das eigentliche Ziel das Grosse Schafkar von Gramais aus, in der Hoffnung, da vielleicht noch gelegentlich vernünftigen Schnee und einigermassen Schutz vor dem angekündigten Sturm in den Bergen zu finden. Nachdem wir auf dem Forstweg vorn ‘ums Eck’ gekommen waren, wo man das Schafkar dann endlich einsehen kann, lachte uns beide das schattige Kar unter der Zwickspitze an, wo neben den alten Lawinen nur wenige Spuren bis ins Gampenjoch führten. Schnell disponierten wir um, auch wenn wir nicht so recht wussten, auf was wir uns da einliessen.

Unten muss man erst einen tief eingeschnittenen Bach queren und dann in vielen vielen Spitzkehren eine steile Rinne hinauf steigen. Dann landet man im weiten Kar. Und in der Sonne, was uns erst mal zu einer ausgiebigen Pause bewog.

In der rechten (Sonnen-)Seite des Kars lagen unzählige grosse und kleine Lawinen, die wir weitgehend auf der Schattenseite links umgehen konnten. Wo es oben links dann recht steil wurde, querten wir zurück in die Mitte und stiegen den Rest bis zum Gampenjoch auf. Dort empfing uns starker Wind, der uns gleich zurück hinter die Kante trieb. Wir stiegen auf der rechten Seite in der Sonne noch so weit auf wie möglich. Danach wäre es nur noch zu Fuss über Gras und Felsen weiter gegangen.

Im starken Wind rüsteten wir schnellstmöglich auf Abfahrt um und stürzten uns die steile sonnige Flanke wieder hinab, die wir uns eben noch hochgekämpft hatten. Der Schnee war abwechselnd matschweich und harschig hart, wir sind wirklich schon eleganter steile Flanken runter gekommen ;-) Zurück im Schatten fanden wir das ganze Kar hinunter bis zum Pausenplatz immer wieder schönen unverspurten Schnee :-)

Am Sonntag nahmen wir uns den Heiterberg aus dem Älpelekar heraus vor. Die steile Rinne da hinauf fand ich schon immer interessant. Wir stiegen den Sommerweg auf, um nicht die harte abgefahrene Abfahrtspiste nehmen zu müssen und verwirrten ein paar Skitourer, als wir den Bach oben dann entgegen dem Strom querten. Ab da waren wir allein.

Ganz ungewöhnlich spurte ich die untere Hälfte der Tour bis ins Kar. Also den Teil, wo es noch vergleichsweise wenig anstrengend war (von den lästigen Stollen unter den Skiern mal abgesehen). Der beste Allgäuer von allen spurte dann hinauf in die Rinne, was anfangs ganz gut ging, dann aber immer schwieriger wurde, weil der Schnee windgepresst und sehr hart und steil wurde. So hart, dass teilweise nur mehr ein paar Milimeter Kante den Ski hielten.

Wir schnallten die Ski knapp unter einem Felsen ab und legten Steigeisen an. Für die Ski war der Schnee beinahe zu hart gewesen, zu Fuss war er nun nicht hart genug. Der beste Allgäuer von Allen brach erst mal bis zu den Oberschenkeln durch. Dann wühlte er sich fluchend ein Stück nach oben, wo die Rinne noch steiler und der Schnee etwas fester wurde und er mit einigermassen festen Tritten weiter steigen konnte. Im Nachstieg war der Aufstieg übrigens recht gemütlich.

Wir kamen noch etwa 30 Meter höher, dann wurde der Schnee wieder grundlos. Wir hatten nun die Wahl, uns extrem steil links durch vermutlich recht weichen Schnee hinaufzuwühlen oder rechts über teils blankes Eis aufzusteigen. Ich graulte mich. Rauf ging ja noch, aber über das Eis wieder runter?

Mir kam die Zeit und der abendliche Termin zuhilfe. Da hinaufzukrabbeln wäre recht zeitraubend gewesen. Wollten wir dem Skifahrerverkehr entgehen und halbwegs stressfrei zu besagtem Termin kommen, blieb nicht allzuviel Zeit. Wir beschlossen, es hier erst mal gut sein zu lassen. Aber wir übten noch ein wenig.

Weil ich mich nämlich vor der steilen Rinne graulte und auf allen Vieren rückwärts wieder runter krabbelte, meinte der beste Allgäuer von Allen, das sei eine gute Gelegenheit für Geh-Übungen. Wir stiegen also nochmal hinauf. Und er hatte Recht. Denn wenn man sich vernünftig hinstellte, dann liess sich die Rinne auch im aufrechten Gang absteigen ;-)

Halbwegs schönen Schnee fanden wir dann auch noch, auch wenn man immer wieder mal von versteckten Bruchharschplatten überrascht wurde, gelangen uns doch einige schöne Zöpferl. Weiter unten war ich dann aber schon sehr froh über die Piste von der Höferspitze. Bruchharsch ist ziemlich Aua im kaputten Knie.


Links das grosse Schafkar, rechts der Gampensattel


Nach der steilen Rinne: Viele Lawinen, wenige Spuren


Nach dem Abstecher zum Sattel, steigen wir links weiter hinauf


Es ist steil und der Schnee wird immer weicher


Nach dieser Wechet ist dann Schluss


Bereit zur Abfahrt


Auf dem Weg ins Älpelekar


Hinten die Rinne zum Heiterberg


Die Rinne wird immer steiler


Schliesslich gehen wir zu Fuss weiter.


Schaut viel flacher aus als es war


Abfahrt!

Von engel am 14.02.2011 21:56 • outdoor
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