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Endlich Winter!

Donnerstag, Januar 19, 2017

Freitag, 06.01.2017: Dreifahnenkopf
Endlich Schnee! Aber da es der erste und noch dazu den Schneehöhenberichten zufolge nur mäßig viel war (aber genug dass es theoretisch reichen sollte) gingen wir in unser bewährtes Schneeloch. Vorsichtshalber mit den alten Skiern.
Vorn am Rangiswanger Horn schoben sich schon Karawanen den eher spärlich beschneiten Hang hinauf, wir tappten den langen Weg hinter ins Ostertal. Auch hier waren wir nicht die ersten, aber wir waren immerhin allein unterwegs. Es war sakrisch kalt (-18 Grad).
Ich setzte bald die neue Daunenhose ein (bester Kauf seit Langem!!!), der beste Allgäuer von Allen rüstete mit Extra-Jacke und den dicken Handschuhen nach. Trotzdem schwitzten wir kein bisschen in dem langen schattigen Tal. Auch dann nicht, als es zur Printschenhütte hoch ging. Richtig kalt war uns nicht, aber eben auch nicht warm.
Das änderte sich erst auf den allerletzten Metern als wir kurz in die Sonne kamen. Die Gipfelpause in der Sonne ohne Wind war dann echt eine Wohltat :-)
Die Abfahrt war eher schwierig. Meine Füße schmerzten ab dem ersten Meter Abfahrt in den BlackDiamond-Stiefeln, mit denen ich mich abfahrtstechnisch einfach nicht anfreunden kann (im Aufstieg sind sie super, das ist aber auch das, was man im Laden testen kann). Und wegen des eisigen Schnees wurden sie dann auch noch schmerzhaft kalt.
Es hatte viel mehr Schnee als erwartet und er war superlocker und fluffig, so dass wir mit den alten eher schmalen Skiern ziemlich absoffen. Zudem hatte es ja keine Unterlage, deswegen landeten wir bei den Schwüngen im oberen Bereich gern mal kurz am Grund. Im unteren Hang passten Schneehöhe und Hangschräge deutlich besser zusammen, da machte die Abfahrt dann so viel Spaß wie sie sollte :-)
Dem Knie tat das alles zusammen mit der argen Vorlage der BD-Stiefel wirklich nicht gut. Bis wir dann endlich beim Auto angekommen waren, konnte ich kaum mehr auf dem rechten Bein stehen. Also so nicht! Unbequem ist das eine, aber ständig Schmerzen braucht keiner. Da mussten neue Stiefel her.


Endlich! Winterwunderland :-)


Die letzten Meter zum Gipfel


Obwohl noch Gras rausschaut: Abfahrtsfreuden.

Samstag, 07.01.2017: Einkaufen
Das ursprünglich für Samstag vorhergesagte schöne Wetter war unvermutet neuerlichem Schneefall gewichen. Statt bei arktischer Kälte wieder das Ostertal hinter zu stapfen, statteten wir dem bevorzugten Outdoor-Dealer einen Besuch ab. Ich hatte fest vor, nur dann neue Stiefel zu kaufen, wenn die auch wirklich passen.
Ich bin ein sehr schwieriger Skistiefel-Kandidat. Meine Füße sind breiter als der für Damen zugelassene Standard, mein Rist ist höher und meine Knöchel sind massiver als bei der Standard-Frauen-Schablone und ich habe viel kräftigere Waden als Standard-Frauen. Auf die Diskussion, was ‘Standard’ ist, will ich mich gar nicht einlassen, ich passe jedenfalls in keine der Schablonen, egal für welche Größe (bei Kleidung ist das auch schwierig, aber Stoff kann man umnähen).
Die sehr nette und kompetente Verkäuferin trug mir Skistiefel um Skistiefel her (mindestens 15 verschiedene), schraubte so gut wie jeden um und trotzdem: Keiner passte. Ich war schon drauf und dran, aufzugeben und es im nächsten Jahr wieder zu versuchen, als sie mit dem wirklich allerletzten Paar daher kam: Scarpa F1
Das ist so ein aufstiegs-optimierter superleicht-Schuh, denn ich eigentlich kaum in Betracht gezogen hätte, weil ich ja auch ‘Abfahrtsperformance’ will. Aber was soll ich sagen? Reingestiegen, wohlgefühlt! Und er ließ sich völlig ohne Umbau schließen, ohne mir die Waden abzuquetschen. Ganz erstaunlicherweise ist der Stiefel in der Skistellung dann keineswegs weich oder schwammig sondern ist steif und gibt dem Bein eine wirklich ordentliche Führung. Und er hat keine so extreme Vorlage wie der BlackDiamond, das tut dem Knie gut. Gekauft!
Ich nahm dann sogar die Luxus-Version, den Scarpa F1 Tr. Den muss man nicht manuell auf Skifahren stellen, sondern er stellt sich selbst um, sobald man in der Pin-Bindung steht. Das aber hauptsächlich, weil mir da die Farb-Kombination besser gefiel ;-)


Bild: Scarpa

Sonntag, 08.01.2017: Großer Ochsenkopf
Am Sonntag dann der Test für meine neuen Stiefel. Wegen Schneelage, Lawinenlage, Wetter und all dem wieder im Gunzesrieder Tal.
Anfangs verkrampften sich meine Füße beim Laufen, aber mit der Zeit ließ das wieder nach und dann waren die Stiefel so bequem wie Turnschuhe. Das ist keine Übertreibung :-)
Wir waren weitgehend allein unterwegs und mussten feststellen, dass die Schneelage im vorderen Gunzesrieder Tal noch lang nicht an die des hinteren Tals heran kam. Überall schauten noch die langen Stauden raus und einzelne Buckel waren abgeblasen.
In der Abfahrt kamen wir dann auch oft bei den Schwüngen bis zum Boden. Meine Stiefel stellten sich wunderbar bequem auf Abfahrt um und ich kam mit ihnen ohne Eingewöhnung prima zurecht. Vermutlich weil die Vorlage meinen heißgeliebten Scarpa Spirit 4 entspricht. Der neue Stiefel ist ein Volltreffer! :-)
Einziges Problem könnte eventuell sein, dass man darin kalte Füße bekommt, weil der Innenschuh recht dünn ist. Schaumermal.
Das Rangiswanger Horn schenkten wir uns, weil das furchtbar abgeblasen aussah und der Hang vorne runter erst recht blank gewesen war. Stattdessen gingen wir nur etwa halb hinauf und fuhren seitlich in einer Waldschneise mit einigermaßen viel Schnee ab. Das gab noch ein paar sehr schöne Kurven (Hach, tolle Stiefel!) bevor wir auf der Forststraße zum Parkplatz zurück rutschten.


Wetter eher solala


Schneemenge auch eher solala


Aber Spaß bei der Abfahrt!

Sonntag, 15.01.2017: Weiherkopf Nordschulter
Wir planten eine Tour im Kleinen Walsertal. Als ich aber in der Früh die Schneehöhenmesser der Allgäuer Wetterstationen ablas, wurde uns mulmig. Teilweise 1 Meter Neuschnee in 2 Tagen und noch dazu Wind?
Nene, dann lieber wieder ins gute alte Gunzesrieder Tal. Wir waren sehr früh dran, aber natürlich nicht die ersten, die zum Ochsenkopf marschierten.
Eines stimmte schon mal, es hatte Schnee. Und zwar so viel davon, dass wir besser die breiten Ski genommen hätten. In der Abfahrt vom Weiherkopf (naja, Ochsenkopf) sanken wir so tief ein, dass wir teilweise Probleme bei der Abfahrt hatten. Wo es steiler war, staubte es bis über unsere Köpfe hinauf :-)
Diesmal nahmen wir das Rangiswanger Horn mit. Es war oben so voll wie erwartet, aber der Hang zum Parkplatz runter ist so breit, dass man dort ziemlich lang noch nahezu unberührten Schnee finden kann. Es war Klasse!


Aufstieg mit viel Schnee


Abfahrt mit viel Schnee.


Mit richtig viel Schnee :-)


Grat zum Rangiswanger Horn

Von engel am 19.01.2017 22:38 • outdoorski

Hallo Andrea. Ich bin eine Leidensgenossin was Skistiefel betrifft: Ich fahre gut passende Skistiefel bis sie auseinander fallen, weil ich ganz schwer neue finde. Und wenn ich neue kaufte, dann habe ich sie in der Vergangenheit oft nach ein paarmal fahren durch wieder neue ersetzt. Das ging bis zu dreimal so! Und das ist natürlich teuer. Aber ich habe einen Tipp für Dich: Trenkle in Pfronten. Der Christoph hat nur eine kleine Auswahl, aber er macht Dir den Skistiefel (die Außenschale!) passend. Ich habe das beim letzten Tourenstiefelkauf endlich mal ausprobiert und sie haben gepasst! Allerdings dieses Jahr - nach einem Winter kompletter Pause - hatte ich doch auf der ersten Tour Schmerzen, Brennen, Krämpfe, sogar eine Blase. Komisch. Aber inzwischen gehts wieder. Aber ich freue mich, dass Deine neuen Stiefel gut passen und werde mir das Modell merken. Habe auch recht breite Füsse und ausgeprägte Waden. Und würde deshalb normalerweise eher nicht zu so sportlichen aufstiegsorientierten Stiefeln greifen.
Sabine

[1] Von Sabine am 20.01.2017 08:27

Na, bei drei Mal neue Stiefel war ich bislang glücklicherweise noch nicht :-)

Das mit dem passend machen bei Skistiefeln ist halt so eine Sache. Ja, das geht und das haben mir erst der Bergzeit in Gmund und dann der Schindele auch gemacht (bei den beiden gibt es auch Super-Service). Aber auch wenn man den Stiefel passend gemacht hat, stimmt die Art und Weise, wie der Stiefel funktionieren sollte, nicht mehr so ganz und ich vermute das ist auch der Grund, warum der BD Quadrant beim Abfahren weh tut. Der Schaft kann nicht richtig arbeiten, weil sich Zunge und Stiefelschaft-Überlappungen gegenseitig behindern.

Ich bin momentan jedenfalls glücklich mit dem neuen Stiefel. Ich hoffe das bleibt so :-)
Und den guten alten Spirit gebe ich sowieso nie wieder her.

[2] Von engel am 20.01.2017 18:32
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