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Fundstück

Samstag, November 24, 2012

Beim Aufräumen des Büro-Rechners drüber gestolpert und für zu schade zum Wegschmeissen befunden. Gehört als Abschluss zu dieser Serie:

 


Las Vegas Nachlese

Noch bin ich hier, aber der Abreise-Prozess hat inzwischen begonnen. Die letzte Session ist rum und es wird - ganz amerikanisch habe ich gelernt - quasi mit dem letzten Atemzug des Referenten die gesamte Konferenz umgehend abgebaut. Grad eben bin ich aus der gemütlichen Networking-Ecke des Konferenz-Community-Centers geflogen.

Deswegen muss ich jetzt wieder im kalten Wind der Klima-Anlage sitzen, die hier durch die Bank immer auf (gefühlt) unter Null steht. Ich hatte gedacht, meinen warmen Kuschelpelz brauche ich nur zur Anreise und Abreise im kühlen Deutschland, aber der war hier im Hotel auch nicht verkehrt. Wenn man bedenkt, dass es draussen 24 - 30 Grad hat und dass überall meistens die Türen offen stehen (na gut, nicht hier hinten im Konferenz-Zentrum), ist das echt eine Leistung. Der legendäre Energeverbrauch von Las Vegas könnte vermutlich halbiert werden, würde man die Klima-Anlagen auf vernünftige Temperaturen einstellen.

Daran, dass man hier quasi 24/7 klimatisierte und somit extrem trockene Luft atmet, würde das aber nichts ändern. Meine Schleimhäute nehmen mir das inzwischen sehr übel und ich bin froh, wenn ich in absehbarer Zeit weder normale Luft atmen darf. Gern auch feucht.

Wenn man in Las Vegas ankommt, ist man erst mal komplett überwältigt. Alles ist so gross und laut und bunt und ... amazing halt. Wenn man sich dann mal ein bisserl daran gewöhnt hat, dann fällt bald auf, dass die glänzende Fassade sehr oft genau das ist: Fassade. Im Hotel wird überall und ständig repariert und überstrichen, damit man nicht sieht, was unter der Fassade steckt. Draussen schleppen die Sex-Zettel-Verteiler ihre gesamte Habe samt Schlafsack mit sich herum und wenn man genau hinsieht, sieht man Leute, die Kippen und Essen aus dem Abfall suchen.

Einer der Bouncer an der Abschluss-Party erzählte freimütig, dass er zwar 20 Stunden die Woche in diesem Nightclub arbeiten kann, den Rest der Zeit aber anders für den Lebenunterhalt sorgen muss: ‘I scam people.’ Anders käme er nicht über die Runden. Irgendwie finde ich das fast erschreckender als die Bettler in Nepal und Ecuador. So gesehen ist es schade, dass ich es nicht mehr schaffen werde, meine restlichen Dollars an einen der Sammler für die homeless people abzugeben. Umgekehrt freut es mich, dass ich mich an die Tips des Reiseführers gehalten habe und wirklich immer Trinkgeld gegeben habe, obwohl ich das gelegentlich doof fand.

Auf dem Strip hat es etwas, was ich als absolut unamerikanisch empfinde (Vorurteil?), was aber lustig ist: Es hat Fahrrad-Polizisten, deren Mountainbikes fast genauso angemalt sind wie die Polizei-Autos. Ob die auch sowas wie eine Sirene haben, konnte ich nicht feststellen, aber es scheint einigermassen viele davon zu geben. Wo immer ich allerdings gesehen habe, dass jemand angehalten wurde (Auto oder Fussgänger) war auch gleich immer ein Polizei-Auto da, also sind die vielleicht nur die Vorhut, weil sie schneller und agiler sind.

Würde ich wieder kommen?
Ja, wenn es sich im Zuge einer Reise ergibt, würde ich wieder herkommen. Es gäbe noch viel zu sehen und zu tun. Extra herfahren (-fliegen) würde ich nicht. So toll ist Las Vegas dann auch nicht. Aber es ist schon toll, irgendwie :-)

Von engel am 24.11.2012 10:32 • diary
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