Dein Browser kann leider nicht vernünftig mit CSS umgehen. Den Inhalt siehst du, das Design dagegen ist futsch.

Gardaseetouren III

Mittwoch, Mai 18, 2016

Donnerstag, 28.04.2016: Via Ferrata Dell’ Amicizia
Das Wetter sah nicht vielversprechend aus, obwohl die Vorhersage eigentlich ‘sonnig mit Wolken’ anzeigte. Für die großen Pläne war das nix, deswegen nahmen wir den ‘Leiternsteig’ unter die Füße, den wir vor vielen, vielen Jahren bei unserem allerersten Besuch am Gardasee einmal gegangen waren. Noch ein Vorteil: wir konnten direkt an der Villa starten.
Der Steig ist eigentlich eher ein versicherter Steig mit ein paar wahrlich beeindruckenden Leitern drin als ein ‘richtiger’ Klettersteig. Ich finde ihn prima, weil er so großartig über Riva liegt und die Leitern sind halt was Besonderes. Unser Klettersteig-Büchlein meint, es bräuchte Mut für den Steig. Kann sein, ich habe glücklicherweise komplette Schwindelfreiheit geerbt und deswegen kein Problem mit den hohen Leitern. Für allzu mutig halte ich mich nämlich nicht, denn wenn ich mal Angst habe, komme ich da nur sehr sehr schwer drüber.
Mit dem Wetter hatten wir Glück. Es machte zwar nicht auf oder wurde auch nur ansatzweise wärmer (das erste Mal, dass wir Klettersteighandschuhe zum Fingerwärmen anzogen), aber es graupelte nur hin und wieder und das Zeug blieb nur an Stellen liegen, die für uns uninteressant waren.
Der Abstieg von der Cima SAT ist ein entzückendes schmales Weglein durch nahezu senkrechten Buchenwald. Man fragt sich ständig, wo der Weg 20 Meter vor einem weitergehen soll, denn man sieht nur noch Luft und Leere vor einem. Dann geht es aber doch weiter, um eine Rippe herum, über eine Kehre mit zwei Stufen tiefer und Ähnliches. Der Weg ist wirklich meisterlich angelegt :-)


Start kurz hinter der Villa Angelica


Klettersteigstart


Die erste lange Leiter (mit Plattform in der Mitte)


Die erste lange Leiter von oben (hinten unten liegt Riva)


In der zweiten langen Leiter (noch länger, ohne Plattform)


Die zweite lange Leiter von oben


Gipfelleiter, Riva hinten unten :-)


Auf der Cima SAT


Im Abstieg


Die letzten Meter vorm Abzweig zur Villa

Freitag, 29.04.2016: Via Ferrata Che Guevara
Schon zwei Mal hatten wir diesen Steig gehen wollen und beide Male hatte unvorhergesagter Regen die Pläne durchkreuzt. Auch diesmal sah das Wetter in der Früh nicht sehr vielversprechend aus, aber was soll man tun, außer der Wettervorhersage glauben, die einen schönen Tag versprach. In Pietramurata war dann auch wie versprochen die Sonne da und zeigte die gewaltige Wand in bestem Licht. 1400 Höhenmeter und das meiste davon Klettersteig!
Man startet in einem Industriegebiet (seltsam für eine Bergtour), geht noch ein paar Höhenmeter durch Wald und kommt dann an die Wand, wo auch bald ein Drahtseil anfängt. Kurz drauf kommt die zweit-schwerste Stelle des gesamten Steigs, die darunter leidet, dass man kurz vorher noch durch feuchte Erde stapfen musste. Die schwerste Stelle ist der Ausstieg ganz oben, wo man auch mit feuchten erdigen Stiefeln ankommt. Der gesamte Rest des Steigs ist einfacher und es hat lange Strecken, die man einfach nur gehen kann. Da hat es dann auch kein Seil.
Alles in Allem ist der Steig sehr schön. Nirgends schwer, selten wirklich ausgesetzt und nett zu klettern. Er ist allerdings streckenweise ein wenig länglich, dann nämlich, wenn man einfach nur auf einem netten Weglein durch nette Gegend steigt aber darauf wartet, dass es endlich mal wieder was zum Klettern gibt. Nach dem Wandbuch auf 3/4 der Höhe sieht man den steilen Gipfelaufbau des Monte Casale schon und fragt sich wie man da durchkommen soll.
Gar nicht, stellt sich raus. Der Weg führt nach links und man spaziert (OK, man steigt auf steilem Pfad) um den Gipfelaufbau herum, bis man relativ überraschend auf der flachen Gipfelwiese rauskommt. Auf dem ganze Weg sind nur noch zwei Kletterstellen zu bewältigen, was irgendwie etwas schade ist.
Nach 1400 Höhenmetern hat man dann aber doch was geschafft und die Wiese lud ein, sich in der Sonne möglichst flach zu machen, um dem empfindlich kalten Wind zu entgehen. Wir legten uns also hin und - war wohl zu erwarten - schliefen prompt alle beide ein. Als wir eine Stunde oder so später erwachten, war die Sonne hinter Wolken verschwunden und es war entschieden kühl.
Wir gingen noch zum Kreuz und zum höchsten Punkt und machten uns dann an den Abstieg, der überall als unangenehm beschrieben wird. Ich fand das nicht unbedingt, auch wenn grad der obere Teil, sehr steil und rutschig ist (bei richtiger Nässe bestimmt noch mehr). Was der Abstieg auf jeden Fall ist, ist elendslang, weil man quasi auf der Rückseite des Monta Casale absteigt und dann komplett um den Berg herum laufen muss. Abstieg ist ja nicht so mein Ding, da bin ich ziemlich langsam, deswegen brauchten wir mit Gipfelpause für den Rückweg fast doppelt so lang wie für den Aufstieg.


Auf dem Weg zur großen Wand


Klettern überm Industriegebiet


Sonnengenußklettern


Wandspaziergang


An den glatten Stellen sind hilfreiche Klammern montiert


Waldsteig im oberen Teil


Ausstieg auf einer schönen Wiese


Monte Casale


Abstieg im Buchenwald

Samstag, 30.04.2016: Bocca della Morte
Für den letzten Tag vor der Heimfahrt hatten wir uns noch mal eine MTB-Tour ausgesucht, den Todespass (da muss man ja fast schon wegen des Namens hin ;-)). Der Tag fing strahlend schön an, für den Nachmittag waren aber Regen und Gewitter angesagt, da passte so eine nette Halbtagesrunde grad gut hinein.
Wir waren beide ein wenig lahm vom langen Abstieg am Vortag, aber die Runde fängt sanft und nett bei der ‘Tornante #2’ über Sarche an und führt zunächst mit wenig Steigung auf der alten Passstraße über der Schlucht entlang. Es war ein bisserl kühl, aber sehr schön. Man muss danach etwa 1 Kilometer auf der Hauptstraße fahren, bevor man nach rechts zur Schlucht runter abbiegt und ein paar hübschen Trials zu und von den beiden kleinen Brücken über die Schlucht absolvieren darf.
Dann geht es zurück auf die Hauptstraße und nach 500 Metern rechts hinauf Richtung Monte Casale, wo man über kleine und kleinste Sträßchen in sanftem Auf- und ab nach Comano radelt. Wir kehrten in der einzigen Gastwirtschaft dort auf Panini, Bier und Cappuccino zum Mittagessen in der Sonne ein. Es war sehr gemütlich und angenehm, danach wieder loszufahren war ernsthaft beschwerlich ;-)
Das letzte Sträßchen wird bald zum Forstweg und schlängelt sich zum Bocca della Morte hoch. Die Auffahrt ist recht bequem weil nirgends steil. Steil wird es erst bei der Abfahrt, wo wir - was ich ganz besonders toll fand - auf dem Abstieg vom Che Guevara landeten und genau da abfahren durften, wo ich mir am Vortag dringendst ein Bike gewünscht hatte :-)
Die Abfahrt war zwischendrin recht ruppig und weil ich ja eher ängstlich bin, verbremste ich mich in einem Hohlweg und fiel vom Rad, weil sich das Vorderrad quer stellte. War nicht schlimm (wie auch bei quasi Null Geschwindigkeit), fügte meiner hübschen Sammlung von Schrammen und blauen Flecken aus den Klettersteigen noch ein paar hinzu, damit der Erfolg des Urlaubs dann auch klar und deutlich sichtbar werden würde ;-)
Ohne weitere Zwischenfälle - dafür aber mit mutigem Meistern weiterer Downhill-Schwierigkeiten, glatte abfallende Felsen auf steilem Pfad - landeten wir wieder auf der alten Passstraße kurz vor der ‘Tornante #2’ und beim Auto.


Start an der ‘Tornante #2’ auf der alten Passstraße


Mini-Trial über der Schlucht


Genussradeln am Monte Casale


Auf dem Weg nach Comano, hinten wird das Wetter langsam schlecht


Vor der Bocca della Morte


Voll mutig im Downhill ;-)

Von engel am 18.05.2016 21:48 • outdoorbergmtb
Dieser Eintrag kann nicht mehr kommentiert werden.

Reiseberichte

Bücher :-)

Letzte Einträge

Letzte Kommentare


Have fun!