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Gewitter im Lechtal

Montag, Juli 09, 2007

Die Pilzrunde vom Samstag war irgendwie viel länger geworden als wir gedacht hatten (mag damit zu tun haben, dass wir den Samstag Vormittag noch für einen Stadtbummel genutzt hatten) und darüber hatten wir das Packen für den Sonntag vergessen. Als wir in der Früh in aller Eile die Rucksäcke für eine Kombi-Tour umpackten und die Bikes ins Auto warfen, war dann schon klar, dass wir die ursprünglich geplante Runde nicht schaffen würden.

Aber das Wetter sah eh nicht so gut aus wie angekündigt war, in den Bergen hingen dicke Wolken, als wir durch den Grenztunnel nach Reutte hinein fuhren. Dass Reutte verwirrend ist, hatten wir schon mal feststellen müssen und auch diesmal dauert es eine Weile und diverse Kartenstopps, bis wir Mühl und Abzweig zur Dürrenberg-Alpe fanden.

Inzwischen hatte das Wetter aufgemacht, die Sonne brannte, der Regen vom Samstag verdunstete in Windeseile und es war einfach nur saunamässig schwül. Und wir mittendrin, kurz vor Mittag auf dem Weg hinauf zur Dürrenberg Alm, unten erst noch ziemlich steil (12%-17%), später dann angenehm gemässigt (8%-10%).

Nachdem wir den steilen Teil in der prallen Sonne hinter uns gebracht hatten und den angenehmen flacheren Teil des Weges erreicht hatten, zog aus dem hinteren Lechtal und von den Tannheimern her erstaunlich geschwind ein Gewitter mit einer schon von weitem sichtbaren heftigen Regenfront heran.

Der Regen erwischte uns genau dann als wir die Bikes am Zaun der Dürrenberg Alm absperrten. Wir befürchteten schon, der Tag sei gelaufen und kehrten in der Alm ein. Leider hab ich keinen Link auf die Alp gefunden, das Hüttchen ist wirklich urgemütlich und wird von sehr netten Leuten betrieben, die allen nassen Besuchern erst mal eine Erkältungs-Schnaps einschenkten und wo es unglaublich guten Kuchen gibt. Ich hatte eine Marillen-Schnitte (Marillen sind östereichische Aprikosen), der beste Kuchen seit langem!

Erstaunlicherweise verzog sich das Gewitter nach einer knappen halben Stunde und wir konnten den Aufstieg fortsetzen. Hier ergab sich ein Problem, denn der Weg führte zum Kofeljoch, ein Joch das in unserer Karte überhaupt nicht vorkam. Bei uns war dafür ein Jochkogel und der Dürrenberg eingezeichnet, die beiden wollten wir besteigen. Der beste Allgäuer von Allen hatte zur besseren Orientierung sogar seinen neuen Kompass dabei.

Der orientierungstechnischen Überausrüstung schreibe ich zu, dass wir völlig verwirrt dem Weg zum Kofeljoch nicht mehr trauten und wild einen Mugel bestiegen, den wir hinterher als den unteren Sattelkopf identifizierten. Immerhin war es ein wildromantischer Anstieg, den wir aber bald wieder hinab stiegen, um dem Weg zu diesem mysteriösen Kofeljoch weiter zu verfolgen.

Man glaubt es kaum, aber der Weg zum Kofeljoch führte uns geradewegs am Dürrenberg vorbei (ein winziger Latschen-bewachsener Hubbel im Grat) zum Jochkogel. Im Vorbeigehen nahmen wir dann auch noch den oberen Sattelberg mit und standen (naja, sassen) somit am Jochkogel auf dem vierten Berg des Tages ;-)

Wir gingen auf dem Grat weiter Richtung Säuling (Klasse Blick vom Jochkogel aus, übrigens) um auch noch den Zunderkopf zu besteigen. In der Karte ist er eingezeichnet, aber sehen konnten wir ihn nicht. Kein Wunder, war unser Grat doch höher als der Zunderkopf, was uns in die seltsame Situation brachte, zu einem Gipfel absteigen zu müssen ;-)

Dass der Zünderkopf ein Berg ist, der sein Gipfelkreuz sehr wohl verdient, sieht man erst, wenn man ihn aus der Bleckenau oder vom Sattel am Säuling betrachtet: Auf der Vorderseite fällt der Berg senkrecht in die Bleckenau ab (was für nette Tiefblicke am Gipfelkreuz sorgt :-)).

Inzwischen hatte uns das nächste Gewitter so ziemlich eingeholt, aus dem Lechtal grummelte es zum wiederholten Mal bedrohlich. Wir eilten den Pfad aus dem Joch hinab, immer auf der Suche nach der Abzweigung zurück zur Dürrenberg Alpe. Unser Weg hatte sich inzwischen zu Trittspuren verschmälert und wir waren gar nicht sicher, ob der Weg zurück auch markiert war. Als wir 3 Leute bedächtig einen schmalen Pfad aus der richtigen Richtung absteigen sahen, waren wir erleichtert, den Weg gefunden zu haben.

Das war eber ein Trugschluss, wie uns die drei Leute gleich informierten. Unser Weg sei 100 Meter weiter unten, sie hätten nur nach ihren Schafen geguckt. Dann wiesen sie uns noch eine Abkürzung steil nach unten über die Wiese an (was man normalerweise nicht machen würde), die wir eilends nahmen. Kaum hatten wir den Weg gefunden, fing es an zu schütten. Und auf dem Wanderschild stand: ‘Dürrenberg Alm 1.5h’. Boah! Wir hatten mit 30 Minuten gerechnet.

Im strömenden Regen (immerhin nicht allzu kalt) sausten wir hinüber zur Alpe und unseren Rädern, wo wir nach einer guten Stunde ankamen, gerade als der Regen wieder aufhörte. Oben rum waren wir trocken (GoreText sei Dank), aber in den Stiefeln stand das Wasser von den vielen nassen Gräsern. Zum Abschluss kehrten wir noch mal in der Alpe ein. Die Marillenschnitten waren alle, aber der Käskuchen war fast genauso gut. und auch diesmal gab es wieder einen Anti-Erkältungs-Schnaps, der dazu führte, dass ich die ersten Meter den Berg hinab seltsam unsicher war.

Die Abfahrt legten wir übrigens völlig trocken zurück, das nächste Gewitter kam erst, als wir gerade die Bikes im Auto verstaut hatten :-)

Von engel am 09.07.2007 21:41 • outdoormtb

..ihr entwickelt da eine ganz eigene Form von Bergtouren ;-)
Wer ist denn das rosa Radfahrer-Girlie auf dem 3. Foto (oh wie süß)

Am Zundekopf und Co kann man auch ganz feine Skitouren machen.

Gibt es noch die Pferde in der Waldweide nördlich der Dürrenberg-Alpe?

Der Weg zieht sich schon etwas von der Alpe zum Jochberg, der Grat ist etwas länger - selber war ich zumind. immer überzeugt, dass gleich der Gipfel auftauchen müsste.

Die Mountainbikerunde kann man vom Parkplatz der Dürrenbergalp auch recht gut in die andere Richtung über den Schützensteig zur Jägerhütte in die Bleckenau verlängern..

Bei Eurem vielen Trainig wirst du ja daher wie die Skirennläuferinnen daherkommen(Oberschenkel ;-)

[1] Von Rudi am 10.07.2007 07:07

na- da gibt es ja noch einige tolle erweiterungstouren 1
zB. - nach dem steilen stück - bei der abzweigung - richtung Plansee - Kuhklause - das ist eine schöne strecke - die etwas abwechslungsreicher ist !
über den Ammerwald zurück - Schützensteig - bleckenau ... das währe doch was für euch ? -:))

die dürrneberger alpe - die habe ich mal - in einem jahr - 150 mal besucht ...
aber irgendwann wird das langweilig -kennst jeden stein ..

ist aber schön - das es nach wie vor - oder wieder - nette wirtsleut gibt ...

[2] Von charly am 10.07.2007 08:42

Ui, fein dass ihr mir so nett Tipps gebt, Rudi und Charly :-) Sieht man gleich, dass ihr da öfters unterwegs seid.

Pferde haben wir keine gesehen, Rudi, aber meine Oberschenkel sind schon seit langem Abfahrtsläuferinnen-gleich, da muss ich mir keine Sorgen machen (Skifahren ist eines der wenigen Dinge, die ich wirklich gut kann, nicht nur solala), insofern hinkt der Girlie-Vergleich ein wenig. Ich wusste doch, dass ich kein rosa T-Shirt hätte kaufen sollen!

Den Schützensteig in die Bleckenau haben wir schon mal beradelt (hier: http://www.obadoba.de/sunlog/comments/kaum_wird_es_schn/, runterscrollen bis Donnerstag), allerdings anders herum, aus der Bleckenau zum Schützensteig. Das war auch, als wir uns in dem Strassengewirr von Reutte und den Dörfern drum herum ein wenig schwer getan haben ;-)

Die Abzweigung, die Du erwähnst, Charly, das ist vermutlich der Weg, vor 2 Jahren wegen des Unwetters gesperrt war. Diesmal hätten wir das nachher noch fahren wollen, aber weil wir so spät dran waren, haben wir uns das selber vermasselt ...

[3] Von engel am 10.07.2007 14:38
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