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Ghost SL AMR X7 All-Mountain-Bike

Donnerstag, Juli 21, 2016

So jetzt aber:
Die ‘Das nigel-nagel-neue Mountainbike fällt auseinander’ Story :-)

Wer das Vorgeplänkel überspringen will: hier lang.

Es fing schon vor Monaten an. Eigentlich bin ja mit meinem alten Rocky noch ziemlich zufrieden, aber es hat halt inzwischen doch die eine oder andere kleine Macke. Und ich habe es ja nun schon so lang.
Irgendwie kam ich jedenfalls auf die Idee, dass ich ja mal neue Bikes recherchieren könnte. Es gibt inzwischen so viel Neues und Interessantes und mein altes Bike ist ja immerhin schon deutlich älter als mein Auto.

Und so recherchierte ich ein bisserl und ein bisserl her, fragte Kollegen und las Vergleichstests. Die Möglichkeiten sind inzwischen endlos, deswegen dauerte das eine gute Weile.
Schließlich statte ich sowohl in München als auch im Allgäu verschiedenen Bike-Shops Besuche ab, um den Experten dort Löcher in den Bauch zu fragen und das eine oder andere Bike Probe zu fahren und zu gucken, ob das zu mir passt. Naja, soweit das in 10 Minuten auf der Straße halt möglich ist.

Lang war ich von allen getesteten Bikes so einigermaßen angetan, aber irgendwas war immer (und ja, da war auch Design und Farbgebung dabei, ein schwarzes Bike mit rot-orangenen Blockstreifen erfreut mein Auge und mein Gemüt wirklich nicht).

Der Berater bei Rabe Bike in Schwabing empfahl mir dann ein Bike, das in meinen Recherchen bis dahin gar nicht aufgetaucht war: Ghost SL AMR X7 All-Mountain-Bike

All-Mountain, 27.5”, gute Komponenten (mit Talas-Gabel), optisch ansprechend, schön kurz :-)

Das Bike im Laden war schon reserviert, aber beim Draufsitzen fühlte es sich schon mal passend an. Ich verließ den Laden mit neuen Ideen im Kopf, ging zurück zu Google und verglich und recherchierte erneut. Alles was ich las klang gut und der ausführlichste Test, den ich fand, war auch nicht schlecht. Das Bike eroberte sich einen Platz ganz zuvorderst in meiner Liste.

Nachdem die Reservierung ausgelaufen war, rief ich im Laden an: Das Bike war nicht abgeholt worden, es stand noch da. Ich machte früher Feierabend und fuhr noch ein wenig mit dem Rad rund um den Laden herum und kaufte es dann einfach.
So schnell deswegen, weil gleich Urlaub anstand (Urlaub mit einem neuen Bike, das hat doch was!) und weil die Händler im Allgäu auf Nachfrage dieses Bike nicht da hatten und auch nicht beschaffen konnten. Sonst hätte ich nämlich noch meinen persönlichen Experten mitgenommen und ‘am lebenden Objekt’ befragt. So in reiner Theorie hatten wir das natürlich schon diskutiert.

Am Samstag dann also die erste Fahrt mit dem neuen Bike. Über den Mariaberg zum Eschacher Weiher und über den Hohen Kopf zum Brotzeitstüble.

Das neue Bike schlug sich anfangs prima, wenn es auch ein wenig weich war (zu wenig Luft in Gabel und Dämpfer). Auf der Bahnstrecke fing das Tretlager zu knacken an. Zumindest glaubten wir das. Aber sonst war ich zufrieden und - Tadaa! - man kann damit auch mutiger sein als mit dem alten Bike :-) Ich kam mir echt toll vor! OK, für die wüste Strecke hinten den Hohen Kapf runter muss ich noch etwas üben.

Am Brotzeitstüble parkten wir die Räder wie immer nebeneinander an der Misthaufenmauer. Ich hob mein neues Bike am Sattel hoch, stellte es ab und dann brach es zusammen. Plopp!

Nach ein paar Sekunden mit dem vermutlich bescheuertsten Gesichtsausdruck, den ich je hatte, verstand ich dann auch was passiert war: das Rad war an der oberen Aufhängung der Hinterradschwinge auseinandergefallen. Nicht gebrochen, auseinander gefallen!

Der beste Allgäuer von Allen, der auf meinen ungläubigen Quiekser hin (zu ordentlicher Artikulation war ich da grad nicht fähig) zurück gelaufen kam, stellte dann auch fest, was los war: die inneren Bolzen der oberen Aufhängung der Hinterradschwinge links und rechts waren rausgefallen. Und so lag nun erst mal der Sattel direkt auf dem Hinterrad.
Mit lauter ungläubigem Staunen, Verständnisproblemen und dem Drumherum dachte leider keiner an ein Foto. Aber ganz ehrlich: das sieht total dämlich aus.

Der beste Allgäuer von Allen fummelte die Außenbolzen wieder in die Aufhängung wir gingen erst mal Kaffee trinken und Kuchen essen und besprachen die Lage. Weiter radeln ging natürlich nicht und zum Heimschieben war die Strecke viel zu weit (knapp 20 Kilometer). Also sauste der beste Allgäuer von Allen nach Hause, um den Kangoo zu holen.

Für ein Bike-Problem dieser Tragweite (man muss sich nur mal kurz vorstellen, wo und zu welchen Zeitpunkten das Rad überall auseinander fallen hätte können und was da alles hätte passieren können), waren Ort und Zeitpunkt ideal. Das Bike war mir lediglich in den Händen zerfallen und nicht auf dem Trail zerbrochen und zum Brotzeitstüble kann man direkt mit dem Auto fahren. Es zogen grad die versprochenen Gewitter auf, so dass ich beim Warten auf Abholung sogar ein Dach über dem Kopf hatte.

Daheim stellten wir das Rad in die hinterste Ecke der Garage und machten erst mal Urlaub. Am Sonntag schrieb ich noch eine Mail mit allen Details an den Bike-Shop und legte das Ganze geistig erst mal beiseite.

Den Urlaub über sah ich sporadisch in die Mailbox, aber wie ich so halbwegs erwartet hatte - da war nix. Am Walser Geishorn klingelte mal das Handy, aber ich war nicht schnell genug beim Rauskramen aus dem Rucksack und ich dachte, wenn es wichtig ist, ruft wer-auch-immer bestimmt wieder an (Nein.).

Am Montag brachte ich also das Bike zu Rabe-Bike Schwabing, wo man gebührend erstaunt und entsetzt war. Natürlich ist sowas bisher noch nie vorgekommen, das ist völlig unerhört und unverständlich. Meine Mail sei inzwischen beim Vorstand von Rabe-Bike und bei Ghost. Ich diskutierte eine Weile mit dem Chef-Mechaniker, der sich das Ganze natürlich auch nicht erklären konnte. Man hatte versucht mich anzurufen (aha, der Geishorn-Anruf), hätte mich aber nicht erreicht (Ja Mei, Berg halt. Und ein weiteres Mal hatte dann ja auch keiner angerufen.).

Immerhin bestätigte er, was mein persönlicher Mechaniker auch schon gesagt hatte: diese Bolzen werden werkseitig angezogen und verklebt. Beim Zusammenbauen der Bikes in den Shops werden die Bolzen nicht mehr angefasst. Dürfen sie auch nicht, weil sonst die Verklebung kaputt gehen könnte. Also lag der Fehler direkt bei Ghost.

In der Urlaubswoche hatte ich dann ja eh schon beschlossen, dass ich das Bike trotzdem haben wollte (kurzzeitig erwog ich, es zurückzugeben, das hätte bestimmt irgendwie geklappt) und machte mit dem Chef-Schrauber aus, dass ich das Bike am Freitag abholen würde. Er hoffte, dass er das hinbekommen würde, denn die Bolzen zu beschaffen sei nicht einfach und der Kleber brauche dann noch 20 Stunden zum Trocken. Wir machten aus, dass er mich anrufen würden, wenn die Abholung am Freitag nicht klappen würde.

Da die Woche über kein Anruf gekommen war, fuhr ich am Freitag zum Bike-Abholen. Und es war tatsächlich fertig geworden, quasi kurz vor knapp, denn man hatte nicht nur die Bolzen, sondern auch das Spezial-Werkzeug dafür organisieren müssen. Der Chef-Schrauber hatte höchstpersönlich den gesamten Hinterbau auseinander genommen und mit ordentlich Kleber wieder zusammengesetzt (Das Bike dürfte jetzt das best-verklebte seiner Art sein.). Alles sei jetzt in bester Ordnung, allerdings müsse der Kleber noch fertig trocknen und ich sollte frühestens am Samstag mit dem Rad fahren.

Ghost hatte sich bei Rabe-Bike (der Kette und dem Shop) bis dahin noch immer nicht gemeldet. Ich bin nicht sicher, was ich genau erwarte, aber wenigstens ein einfaches ‘Sorry, das hätte nie passieren dürfen. Es tut uns leid.’ müsste doch drin sein. Läge ich jetzt zerschrammt mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus, hätten sie ja ziemlich Ärger am Hals. Und ich hoffe doch inständig, dass Ghost den Produktions-Prozess und die hoffentlich existierende Qualitätssicherung gründlich überprüft.

Rabe-Bike (Kette und Shop) boten mir dann noch einen Warengutschein als Art Wiedergutmachung an. Fand ich nett und das entsprach etwa meinen Erwartungen. Ich musste eh noch ein paar Dinge für das Rad besorgen, Steckschutzbleche beispielsweise. Alles in Allem hat sich der der Shop und damit die Kette erwartungsgemäß, also gut, verhalten und ich kann Rabe-Bike in Schwabing deswegen durchaus empfehlen.

Von Ghost dagegen bin ich ziemlich genervt und enttäuscht. Mag ja sein, dass man sich in Waldsassen nicht gern mit den popeligen Fahrern der eigenen Räder befassen mag (reicht ja, wenn die Kohle rüber schieben), aber bei derartigen Qualitätsproblemen (Und ich hoffe sehr dass das ein Einzelfall war.) sollte man doch so viel Mumm besitzen, dass man zu dem Fehler steht und sich entschuldigt. Schwache Leistung, Ghost, echt!

Am Samstag dann der zweite Bike-Test. Es ist nicht wieder auseinander gefallen und nachdem wir es erst mal richtig eingestellt hatten (Gabel und Dämpfer), hatte ich viel Spaß damit.

Von engel am 21.07.2016 05:41 • diary

Hallo Andrea, ich wollte schon mal nachfragen was eigentlich aus dem Bike geworden ist. Auch bei mir steht ein neues MTB an und Ghost Bikes stehen - wegen des ortsansässigen Händlers - sowieso immer weit oben in meiner Auswahlliste. Zum Glück dauerts noch ein Weilchen bis ich wirklich kaufe. Da bekommt Ghost die eventuell vorhandenen Qualitätsprobleme hoffentlich in Griff.
Nicht auszudenken was passieren kann wenn das Radl beim Runterfahren auseinanderbricht. Wahnsinn!
Sabine

[1] Von Sabine am 21.07.2016 06:48

Genau: ‘nicht auszudenken’. Ich finde immer noch, dass ich soooo Glück gehabt habe :-)

Ob Ghost generelle Qualitätsprobleme hat, konnte ich bislang nicht rausfinden. So arg wie das ist es aber wohl normalerweise nicht, das müsste über Google zu finden sein.

Kannst ja mal mit Deinem lokalen Händer sprechen (tät mich dann auch interessieren), der Münchner Shop war jedenfalls gebührend erstaunt.

[2] Von engel am 21.07.2016 22:22
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