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Gratwanderung

Dienstag, Mai 29, 2007

Das Wetter entschied für uns: Bergsteigen am Samstag. Der beste Allgäuer von Allen hatte sich bereits eine Tour ausgesucht, die mit minimalen Änderungen (radelbare Höhenmeter mit dem Bike zurück legen, beispielsweise) auch mir sehr zusagte. So parkten wir also am Samstag in der Früh an der Stelle, die so langsam unser Stammparkplatz bei Oberstdorf zu werden scheint, an der Abzweigung nach Tiefenbach.

Übrigens nicht, um die 3 Euro Parkgebühr zu sparen, sondern um uns ein wenig einzuradeln, bevor wir uns an den ersten Aufschwung machten. Das Nebelhorn hoch zur unteren Mittelstation an der Seealpe. Nach dem ersten Steilaufschwung macht die Strasse zur Seealpe erst mal auf harmlos, zieht dann aber im oberen Teil ganz schön an. In Kombination mit der Schwüle des Tages führte das zu wahren Sturzbächen an Schweiss und das am frühen Morgen.

Wir stellten die Räder an der Seealpe ab und spazierten auf einem schmalen Pfad Richtung Rubihorn. Mit uns lief ein junger Mann los, der einen Zaun inspizierte, der etwa so verlief wie der Anfang des Weges. Obwohl sein Weg um einiges länger und garantiert unwegsamer war, war er genauso schnell unterwegs wie wir, dabei liefen wir schon - für meine Verhältnisse - ganz schön fix. Ein bisserl frustrierend, das.

Der Weg über die Westflanke hinauf zum Rubihorn war neu für uns und wir freuten uns an den wunderschön angelegten Serpentinen, die oben am Grat unvermutet in ein paar Felsen mündeten. Der Weg hinüber zum Rubihorn war nicht mehr weit und wir machten Pause am ersten unserer Gipfel.

Von hier ging es zurück auf dem Grat, vorbei an der Stelle, wo wir auf den Grat gelangt waren und über den Mini-Klettersteig (ein Seil und eine Leiter, genau genommen) weiter zum Gaisalphorn, dem zweiten Gipfel der Runde. Für eine weitere Pause war es zu früh, also gingen wir weiter, über den Gaisfuss (dritter Gipfel) Richtung Nebelhorn.

Die angekündigten Gewitter machten uns ein wenig Sorgen, von Westen zogen dicke dunkle Wolken heran, die nicht gut aussahen. Auf dem Grat wäre ein Gewitter ziemlich unangenehm, aber wir waren zuversichtlich, den Gratweg zum Nebelhorn rechtzeitig zu schaffen.

Halbwegs weglos mit ein paar Stellen leichter Kletterei stiegen wir dem Nebelhorn entgegen. Das Wetter wurde schnell schlechter und der Wind nahm gehörig zu, aber wir erreichten das Nebelhorn (der fünfte Gipfel, einer der Hubbel auf dem Grat hat auch einen eigenen Namen) problemlos. Wie das auf Graten so ist, ging es mal rauf mal runter, was mir zusehends schwerer fiel. Der beste Allgäuer von Allen war natürlich frisch wie eh und je ;-)

Am Nebelhorn merkte ich dann immerhin, warum mir so langsam alles so schwer fiel: Der Höhenmesser zeigte fast 1700 Höhenmeter Aufstieg an - einschliesslich Radeln natürlich. Nicht schlecht für die zweite Tour des Jahres.

Beim Abstieg über die Strasse zur oberen Mittelstation, die gemeinhin als unradelbar gilt, diskutierten wir im oberen Bereich noch, ob diese oder jene Stelle zu radeln wäre, je tiefer wir kamen umso mehr aber festigte sich unsere Überzeugung, dass die Gerüchte wahr sind: Diese Strasse kann man nicht radeln. Nicht mit normalen Bikes jedenfalls. Immerhin ist die steilste Stelle ganz unten im Talschluss der Seealp-Ebene. Man scheitert also ziemlich weit unten und muss sich nicht grämen, weil man nicht ganz hoch kommt. Wir überlegen dennoch, ob wir nicht mal neugiershalber mit den MTB wieder kommen sollen.

Bei unsere Pause auf der Häfte des Abstiegs verzogen sich die Wolken wieder, so dass wir unseren wohlverdienten Kuchen an der Seealpe in der Sonne geniessen konnten. Der Rest war dann Rollen lassen. Wir schafften es beinahe ohne ein einziges Mal treten zu müssen zurück zum Auto ;-)

Und übrigens: Kein Muskelkater :-)

Von engel am 29.05.2007 20:56 • outdoorberg

Juhu Ihr zwei
Rubihorn-Nordwestseite hab ich mal mitm Studierkollegen durchstiegen, damals noch richtig schwierig [für mich] hab echt Schiss gehabt, war schließlich meine erste alpine Klettertour ..... Aber absteigen war dafür richtig nett, an dem hübschen Geisalpsee entlang :-) 
Lieben Gruß Andi

[1] Von Andi am 29.05.2007 22:58

Ui, die Rubihorn-Nordwestseite! Nicht schlecht, Andi! Im Alpenvereinsführer habe ich bereits davon gelesen, angedacht haben wir sie auch schon, aber wir sind noch nicht mal bis ins Planungs-Stadium gekommen. Muss ich gleich nochmal nachlesen ...

[2] Von engel am 30.05.2007 06:46

Oh, diese nette Tour haben wir auch auf der Planung. Da wart ihr mal schneller ;-)

[3] Von Steepe am 30.05.2007 13:52

Macht das, Steepe, die Runde ist wirklich schön. Vorn (Rubihorn) und hinten (Nebelhorn) natürlich ziemlich überlaufen, aber zwischendrin ist man - obwohl so nah bei Oberstdorf - ziemlich allein :-)

[4] Von engel am 30.05.2007 15:38

Hallo,
also um ehrlich zu sein fand ich es damals nur mäßig prickelnd diese Schutthalde hochzukrabbeln. Aus heutiger Sicht würd ich mir echt was schöneres zum klettern aussuchen als Rubihorn .... aber hinterher is man ja immer schlauer :-) und der Abenteuerfaktor war immerhin recht hoch…
Grußle vo dr Alb ra
Andi

[5] Von andi am 30.05.2007 20:32

Hmm. Schutthalde klingt jetzt nicht mehr allzu toll, Andi. Abenteuerfaktor dagegen schon. Naja, schaumermal.

[6] Von engel am 01.06.2007 05:45
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