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La Palma - Teil IV

Mittwoch, Dezember 07, 2016

Samstag, 05.11.2016: Von La Zarza nach Don Pedro
Das Wetter sah schon wieder recht zweifelhaft aus, deswegen wollten wir wieder etwas eher an der Küste als im Inselinneren machen. Im Süden waren wir ja grad deswegen wandten wir uns nach Norden und fuhren den wirklich langen und außerordentlich kurvigen Weg bis nach La Zarza.
Von dort geht es durch einen wüsten Urwald-Barranco hinab nach Don Pedro. Wir starten bei Wolken (aber ohne Regen) in den Barranco. Der ist tief und dunkel und beeindruckend und hat mehrere kesselartige Einschnitte, durch die sich der Weg sehr interessant durchschlängelt.
Als wir nach etwa einem Drittel des Abstiegs aus dem Barranco heraus traten, standen wir ganz unerwartet in schönster Sonne und es war angenehm warm. Nach einer Pause, in der wir unter anderem die langen Hosen gegen Kurze tauschten, stiegen wir über einen netten Weg, der immer wieder die Teerstraße kreuzte hinab nach Don Pedro. Wir hatten auf eine Bar gehofft, aber das Dorf bestand nur aus ein paar leeren Häusern.
Auch wenn wir gerade in schönster Sonne standen, draußen auf dem Meer war Unwetter. Wir hofften darauf, dass der Wind günstig zu stehen schien und dass das Wetter da draußen bleiben würde. Auf der Querung hinüber zur Aufstiegsroute wurde aber bald klar, dass diese Hoffnung vergeblich sein würde. Gerade als wir die Abzweigung zurück nach La Zarza erreichten, fing es an zu tröpfeln und der Wind frischte auf.
Wir bewaffneten uns mit Schirmen und waren froh, bald in den Lorbeer- und Heidewald zu kommen. Der Wind wurde nämlich ganz entschieden zu stark für Schirme. Der Wald hielt Wind und Regen erst mal weitgehend ab. Wie stark das Unwetter über uns tatsächlich war, wurde uns erst klar, als Sturzbäche aus schlammigem Wasser über den Weg hinab schossen. Zudem wurde es empfindlich kalt.
Wir rüsteten mit Regenkleidung auf, behielten die Schirme aber weiterhin. Überall, wo wir den Schutz des Waldes auch nur ansatzweise verließen, mussten wir die Schirme aber zusammenklappen.
Wo der Weg steiler und schmaler war, schoss uns das Wasser mit Karacho über die Schuhe, so dass ich mit meinen niedrigen Schuhen bald ziemlich nasse Füsse hatte. Später liess die Intensität des Regens etwas nach, aber nach den anderthalb Stunden Aufstieg im Unwetter waren wir gründlich durchnässt. So ein trockenes heizbares Auto bekommt da einen ganz neuen Stellenwert :-)
Für dem Rückweg nahmen wir die andere Richtung (was zu einer kompletten Inselnorden-Umrundung führte), was aber auch nicht kürzer dauerte und genausoviele Kurven bedeutete. Wir fanden allerdings ein sehr nettes Restaurant, in dem wir eine Kleinigkeit essen und die inzwischen wieder zögerlich auftauchende Sonne geniessen konnten.


Im Urwald-Barranco von La Zarza


Blick in einen der Kessel


Pause und Umziehen in der Sonne


Don Pedro


Beim Aufstieg fängt es zu regnen an


Vollverpackt im Unwetter

Sonntag, 06.11.2016: Pico Nambroque
Die Wettervorhersage war günstig gewesen und der erste Blick aus dem Fenster in der Früh zeigte einen wolkenfreien Sternenhimmel. Das waren günstige Voraussetzungen für eine der Highlight-Touren, nämlich die Vulkanroute.
Wir waren fast die ersten, die am Refugio del Pilar parkten, brauchten aber lang genug zum Losgehen, dass noch zwei weitere Autos mit Wanderern (Deutsche, es gibt kaum andere Wanderer) auftauchten. Die gingen aber geradeaus auf dem offiziellen ‘Ruta de los Volcanes’ Weg weiter, als wir nach links zum Pico Birigoyo, dem ersten Vulkan, abbogen (der offizielle Weg lässt so gut wie alle Vulkangipfel aus). Ab da waren wir erst mal allein.
Vom Birigoyo aus konnten wir schon die dicke Wolkenrolle über die Cumbre schwappen sehen, aber um uns herum war noch schönstes Wetter. Wir spazierten in schönem Auf- und Ab über die nächsten Vulkane (Montana La Barquita, Montana Los Charcos) und machten am Charcos-Südgipfel eine kurze Pause. Die Wolken hatten sich seit dem Birigoyo immer weiter gehoben und nun sassen wir im Nebel. Sehr schade, aber immerhin war es trocken.
Von unserem Platz aus konnten wir gut die ‘Ruta de los Volcanoes’ sehen, die inzwischen gut besucht war. Wir gingen weiter und reihten uns in die Schlange ein (ganz so schlimm war es natürlich nicht, aber nachdem wir nun tagelang immer allein unterwegs gewesen waren, fühlte es sich ein bisserl so an).
Das tiefe schwarze ‘Loch’ Hoyo Negro war so beeindruckend wie vor 10 Jahren, aber wegen des Nebels war es kaum adäquat zu fotografieren. Wir versuchten es natürlich trotzdem. Nach dem Hoyo Negro ist es nicht mehr weit bis zum Abzweig zum Pico Nambroque. Dort ließ der Betrieb deutlich nach und wir hatten sogar den Gipfel eine Weile für uns. Dann kam eine sehr quasselige Rentner-Truppe und wir flohen.
Zurück am Abzweig gingen wir noch ein Stück die Ruta weiter, bis wir an einem Aussichtspunkt den gigantischen Lavasee des San Juan und den Gipfel der Deseada sehen konnten. Dass das überhaupt möglich war, hatten wir einer kurzen Aufhellung zu verdanken, die uns sogar ein wenig Sonne schenkte, bevor wieder alles in Nebel versank.
Auf dem Rückweg bekamen wir sogar das Hoyo Negro nochmal richtig zu sehen. Die Freude daran wurde allerdings von der quasseligen Rentertruppe ein wenig getrübt, bei denen eine Frau ständig laut alles kommentierte und alle paar Minuten lautstark die himmlische Stille pries. (Ich muss zugeben, dass ich mich im Nachhinein ein wenig ärgere, das nicht ebenso laut kommentiert zu haben.) Wir gingen.
Auf dem Rückweg mit dem Auto direkt über die Cumbre statt durch den Tunnel gerieten wir in ein Unwetter, das uns zwang etwa 20km/h zu fahren, weil wir wegen Regen und Nebel kaum etwas sahen. Die Straße war aber eh so kurvig, dass wir auch mit Sicht kaum viel schneller hätten fahren können.


Am Pico Birigoyo, hinten die Caldera de Taburiente


Überschreitung der Montana La Barquita


Das Hoyo Negro


Gipfelspalt am Pico Nambroque


Der Lavasee vor der Deseada


Rückweg

Von engel am 07.12.2016 20:13 • diaryurlauboutdoorberg
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