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Lechquellengebirge, Teil II

Dienstag, Oktober 11, 2011

Sonntag, 02.10.2011

Durch die Lech-Active-Inclusive-Card angeregt, waren wir am Vorabend anhand der Karten und des Führers nochmal in uns gegangen und hatten umdisponiert. Wenn man den Bus nutzt, muss man nicht zwingend da rauskommen, wo man gestartet ist und da der Bus recht häufig fährt (alle Stunde), ergaben sich da ganz neue Möglichkeiten. Wir hatten uns für den Höhenweg vom Formarinsee zur Göppinger Hütte entschieden, auch weil die Vermieterin den so gelobt hatte. Ohne Gipfel geht natürlich nichts, da bot sich die Hochlichtspitze hinter der Göppinger Hütte an.

In der Früh wunderten wir uns erst, weil ausser uns nur ein einziger Mann an der Bushaltestelle stand. War doch Sonntag und bestes Herbstwetter. Aber der Bus startete eine Station weiter vorn und war wie erwartet fast voll als wir einstiegen. Nahezu alle Leute stiegen in den Bus zum Spullersee um, so dass wir am Formarinsee fast allein auf den Höhenweg starten konnten.

Der führt ganz idyllisch an der linken (sonnigen :-)) Talseite talauswärts und führt anfangs nur langsam und ganz gemütlich in die Höhe. Im Sattel hinter den Ausläufern der Roten Wand spaziert man in lustigem Auf und Ab in vielen kleinen Bögen durch ein Feld aus Karstgestein. Richtig vorwärts kommt man so wo nicht, aber es macht Spass. Der höchste Berg im nächsten Bergzug heisst übrigens Misthaufen, das amüsiert mich immer noch. Der sieht allerdings auch aus wie ein Misthaufen - nichts als Schutt, und Bröselgestein, wohin man blickt.

Nach dem Karstfeld geht es hoch hinauf auf den äussersten Ausläufer des Misthaufen-Zugs. Da trafen wir dann das erste Mal auf Menschen. Vermutlich die anders herum Wandernden von der Göppinger Hütte. Nach wenigen Metern bergab ging es unter der schwarzen Wand entlang und dann nochmal steil hoch zu den beiden Johannisbergen. Vom Gratausläufer kann man das weite Karstfeld vor der Hochlichtspitze sehen, in dem die Göppinger Hütte liegt.

Auf der Hütte gönnten wir uns Kaffee und Kuchen. Letzterer wurde als Apfelstrudel verkauft, war aber eher ein apfeliger Reste-Strudel, aus so ziemlich allem, was noch in der Küche zu finden gewesen war. Die Hütte war den letzten Abend offen. Der Strudel war ungewöhnlich, aber sehr fein :-)

Zur Hochlichtspitze steigt man in einer steilen Karstwand hinauf, die von unten eher abschreckend aussieht. Aber da führt ein sehr gut gangbarer Weg hinauf, bei dem man nur an wenigen Stellen mal Hand anlegen muss. Am Gipfel waren wir leider nicht allein. Da lag ein Mann unter dem Gipfelkreuz und sonnte sich. Oben ein schönes Kreuz und allerwunderbarste Aussicht in alle Richtungen.

Der Typ unter dem Gipfel verdarb mir dann die Freude an dem schönen Gipfel ziemlich, als wir in unserer Pause plötzlich ein metallisches Klonk-Klonk-Klonk vernahmen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis mir klar wurde, was das war. Der Arsch hatte sein Erdnussdose einfach den Berg hinab geworfen. Typisch ich war ich erst mal sprachlos. Und wieder typisch ich fiel mir dann lang nichts ein, was ich hätte sagen können, bis es zu spät war, überhaupt was dazu zu sagen.

Wir kehrten nochmal auf der Göppinger Hütte ein und genehmigten uns etwas zu trinken, bevor wir uns an den Abstieg ins Älpele machten. Inzwischen war es schon später Nachmittag und aus dem tiefen wilden Tobel unter uns konnten wir seltsames Gebrüll hören. Die Hirsche seien jetzt in der Brunft, hatte die Vermieterin erzählt.

Wir setzten uns am Rand des Tobels in die Sonne und suchten mit dem Fernglas die Gegend ab. Es dauerte eine Weile bis wir ((= der adleräugige beste Allgäuer von Allen natürlich, ich Blindfisch sah nur was er mir zeigte) die Hirsche entdeckten. Erst ein paar Mädels, allesamt eher mit Fressen beschäftigt als stolze Zwölfender bewundernd, dann schliesslich wenigstens einen Hirsch, obwohl es da unten mindestens 5 verschiedene Brüller gab. Der Herr stakste drei Damen hinterher, aber die schienen nicht sehr interessiert. Allerdings rannten sie auch nicht gleich weg, sie gingen immer nur einen Schrit zur Seite, wenn sie schnüffelnd belästigt wurden. Schliesslich wurde es Zeit, ins Tal abzusteigen, um den Bus zu erwischen.

An diesem Abend entschieden wir uns für Pizza, weil wir ziemlich Hunger hatten. Das Don Enzo neben der Kirche bietet Bahnhofshallen-Athmosphäre, gute Pizzas mit ordentlich Belag und dazu guten Salat, an dem schön viel dran ist. Das Essen war gut und ausreichend, aber ein paar Euro zu teuer, selbst wenn man Münchner Masstäbe anlegt.


Die erste Sonne am Start zum Höhenweg


Rücblick zum Formarinsee (liegt unter dem Nebel)


Vor der Roten Wand


Auf dem Weg zur Schwarzen Wand und den Johannisbergen


Hochlichtspitze und Göppinger Hütte


Gipfer der Hochlichtspitze


Gipfelpanorama (Richtung Zuger Tal und Lech)


Der brüllende Hirsch (maximales Zoom)

Von engel am 11.10.2011 20:22 • outdoorberg
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