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LQ5 - Hasenfluh

Mittwoch, Oktober 24, 2012

04.10.2012

Am Vorabend hatte es wie vorhergesagt zu regnen begonnen und die Vorhersage für Donnerstag war nicht gerade rosig. Vormittag Schauer, ab Nachmittag Regen. In der Früh begrüsste uns dann auch erst mal ein Schauer. Wir nutzten den, um ein wenig länger zu schlafen und machten uns dann nach einem ausgiebigen Frühstück auf den Weg nach Zürs. Inzwischen war es zumindest von oben trocken.

Zürs mag ja im Winter, wenn Skibetrieb ist, ganz nett sein, aber als wir da waren war Zürs komplett geschlossen. Alle Hotels (und etwas anderes scheint es da nicht zu geben) hatten die Bürgersteige hochgegeklappt und Fenster und Türen vernagelt. So richtig willkommen fühlt man sich da dann nicht mal, wenn man gar nichts will von dem Dorf.

Wir stellen das Auto auf den riesigen Parkplatz hinter Zürs (der ungefähr so gross ist wie Zürs selber und somit auch nicht direkt zum Ortsbild beiträgt) und stiegen auf einem netten kleinen Pfad zum Zürser See hinauf. Man kann über das Skigbiet ja sagen was man will, wenn man durchwandert, kann man völlig problemlos dran vorbei schauen. Vermutlich liegt das daran, dass die weiten Matten da oben für das Skigebiet kaum angefasst werden mussten, so dass zwar überall Masten herum stehen, aber die Pisten selber noch völlig intakt wirken (ganz im Gegensatz zu den Pisten in Val d’Isere beispielsweise).

Am Zürser See machten wir eine kurze Pause (es war grad etwas Sonne) und stapften dann erst mal mehr oder weniger auf die Hasenfluh zu. Die Hasenfluh ist ein seltsamer Berg, eine geneigte Hochebene mit Delle, die von 3 Seiten mit steilen Wänden (daher -Fluh, habe ich gelernt) umgeben und auf der Dritten mit einem schönen Zustieg versehen, durch den ein selten begangener Steig führt. Den fanden wir erst, als wir schon ein gutes Stück in der richtigen Richtung unterwegs waren.

Je höher wir kamen umso windiger (und kälter) wurde es. Am exponierten Gipfel wurde man fast umgeblasen, aber die Aussicht war grossartig. Zum Verweilen lud der Gipfel aber nicht ein, daher machten wir uns bald auf den Weg quer über die Hochebene (immer am steil abfallenden Rand entlang), um auch vom zweiten Gipfel, den kein Kreuz ziert, mal in die Tiefe blicken zu können. Auch hier blies der starke Wind und vertrieb uns bald.

Im Abstieg fanden wir eine einigermassen geschützte Mulde und liessen uns dort zur Pause nieder. Als wir dort so in der Gegend herum schauten, sahen wir ein Rudel Tiere, die wir zunächst für Gämsen hielten, direkt über den Grat an der Nordseite auf die Hasenfluh klettern. Das Rudel tauchte bald auf der Hochebene auf und hielt auf einen Gelände-Einschnitt zu, den ich als Sackgasse empfand. Was wollen die da?

Inzwischen hatten wir festgestellt, dass das ein Rudel Steinböcke war (Mütter mit ziemlich ausgewachsenen Kitzen). Die leitende Dame scherte sich nicht im Geringsten um meine Einschätzung und spazierte gemütlich eine Schrofenwand hinauf, die ich für senkrecht hielt (was sie wahrscehinlich nicht, aber verdammt steil auf jeden Fall). Und alle anderen Damen und die Kinder spazierten einfach hinterher.

Wir hatten dem Rudel sicherlich eine halbe Stunde zugesehen und waren regelrecht durchgefroren, als wir weiter gingen. Wir brauchten bis zum Zürser See, um wieder halbwegs warm zu werden. auf dem Abstieg konnten wir noch kämpfende Murmeltiere beobachten und schafften es dann direkt mit den ersten Tropfen des angekündigten Nachmittagregens am Auto zu sein. Kaffee und Kuchen gab es an diesem Tag im Apartment.

Abends Rindergulasch mit Spätzle (gut und viel) und Schweinebraten mit Kraut und Knödeln (wenig und schlecht) in den Lechtaler Stuben (immer da, weil das meines Erachtens trotz allem das beste Restaurant in Lech ist - im Hus Nr 8 sind die Portionen zu klein für Bergsteiger).


Rückblick auf Zürs (mit fast einsamem Kangoo)


Hasenfluh über herbstlichem Gelände


Der Zürser See


Auf dem Weg zur Hasenfluh


Abwechslungsreicher Aufstieg


Windgebeutelt am Gipfel der vorderen Hasenfluh


Auf dem Weg zur Hinteren Hasenfluh


An der Hinteren Hasenfluh


Steinböcke


Letzte Wintervorbereitungen


Kurz vorm Regen am Auto

Von engel am 24.10.2012 05:57 • diaryurlauboutdoorberg

Hi,
mit dem neuen Fotoapparillo spielst Du in ner anderen Liga. Find ich ;-)
Feine Touren, ich glaub Lechquellengebirg wär auch was für uns.
Liebe Grüße Andi

[1] Von andi am 24.10.2012 18:52

Danke für die Blumen :-)

Für mindestens Hälfte der Bilder muss das Lob aber an den Besten Allgäuer gehen - allerdings konnte der der Verlockung auch nicht widersteh enund hat nun auch so ein Teil. Der Urlaub kann kommen!

[2] Von engel am 24.10.2012 21:56
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