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Ruitelspitzen

Sonntag, August 20, 2006

Schon bei der Wannespitze-Tour stachen uns die Ruitelspitzen ins Auge, doch die Urlaubswoche war einfach zu verregnet um die Spitzen angehen zu können. Nachdem der Wetterbereicht zumindest für die erste Hälfte des Samstags schönes Wetter vorhersagte (und für Sonntag Sauwetter), schien die Gelegenheit gekommen, die Ruitelspitzen zu bezwingen.

Seit der Knie-OP besehe ich mir alle Touren besonders genau in Hinsicht auf einsparbare Abstiegsmeter. So auch diese Tour und auf der 25.000-Karte sah es so aus, als könne man auf einem Almweg mit dem Rad bis 1600 Meter kommen, 'geschenkte' 600 Höhenmeter sozusagen. Wir packten also die Bikes mit ins Auto und starteten am Samstag um 6.00h ins Lechtal.

Der Almweg führte an der Jausenstation 'Wase' vorbei, war wegen der durchaus gemässigten Steigung geradezu bequem zu radeln und brachte uns tatsächlich bis hinauf auf 1600 Meter an die Material-Seilbahn der Ronigebene. Vermutlich radeln da nicht oft Leute, denn die Holzarbeiter, an denen wir vorbei kamen guckten uns ziemlich seltsam an. Vielleicht rührten die schwer einzuschätzenden Blicke aber auch daher, dass sie wegen uns Pause machen mussten. Die zogen nämlich gerade mit einer Winde einen riesigen Stamm aus einem Steilhang.

Nachden wir die Bikes bei der Materialseilbahn 'abgestellt' hatten (das gelbe MTB mit dem seit Sardinen geflickten und nicht erneuerten Sattel ist meines, mein altes Bike), ging es zu Fuss weiter. Der Weg bis zu den Hütten der Ronigebene führt sehr steil durch den Wald, danach ging es fast noch steiler durch die Wiesen der Ronigebene weiter. Von der Ebene aus bot sich uns der erste Blick hinüber in die Allgäuer Alpen. Wie man sehen kann liess das Wetter im Lechtal deutlich zu wünschen übrig, während es drüben im Allgäu wie angekündigt sonnig und schön ist.

Als der Weg flacher wurde und weit nach links die Ronigebne querte, staunten wir nicht schlecht, als wir eine Herde zotteliger Rinder entdeckten, lauter Stiere noch dazu! Die Jungs schienen aber sehr friedlich und eher schreckhaft und vorsichtig denn gefährlich und so wagten wir es, mit dem Weg ihre eingezäunte Weide zu queren. So ganz wohl - das gebe ich gerne zu - war es mir dabei nicht. Aber die Tiere beachteten uns nach dem ersten neugierigen Kontakt nicht weiter.

Nach einem weiteren Steilaufstieg erreichten wir die Wildebne und querten unter der Wildebnerspitze zurück nach links in Wildebner Karle, in dem wir zur Wildebnerspitze aufstiegen. Diese Spitze verdient nicht wirklich einen eigenen Namen, ist sie doch nur das nordwestlichste Ende des Nordwestgrates der Ruitelspitze. Nicht mal die winzigste Scharte macht den Punkt zu einem Gipfel, trotzdem hat die Wildebnerspitze ein Gipfelkreuz, ein sehr hübsches sogar :-)

Von der Wildebnerspitze aus schien der Grat zur Ruitelspitze ein Klacks, aber es zog sich lang und anstrengend hin, bis wir endlich den Gipfel erreichten. Der 'Hauptgipfel' mit dem Kreuz, der ein paar Meter niedriger ist als der 'Nebengipfel' mit der Markierungsstange, ist nur über einen bröseligen Abstieg in eine Scharte und eine kleine Kletterei (etwa II) auf der anderen Seite zu erreichen.

Von Westen zogen immer dickere Wolken herüber, es wehte ein eisiger Wind und ich hatte überhaupt keine Lust auf den Gipfel da drüben zu krabbeln. Von dem erwarteten festen Gestein (Erwartet weshalb? Keine Ahnung.) war nämlich keine Spur zu sehen, es gab nur bröselige Schrofen. Nach kurzer Diskussion liessen wir den Übergang dann bleiben. Wir kommen wieder (über die Dreisattelscharte) und dann gehen wir auch rüber.

Diese weise (naja, von meiner Seite eher bequeme) Entscheidung wurde auch prompt belohnt, denn gleich nachdem wir uns an den Abstieg gemacht hatten, fing es an zu regnen. Erst nur wenig, aber dann zog ein richtiger Schauer über uns, der jedoch nicht lange anhielt. Gerade als er vorbei gezogen war, kam die Sonne raus und es boten sich uns zwei wunderschöne Regenbögen über dem Lechtal dar :-)))

Der Abstieg zurück zu den Rädern verlief problemlos. Die Zottelstiere waren wie beim Aufstieg friedlich und wir kamen nach 2 Stunden bei den Rädern an. Bei der Abfahrt wunderten wir uns darüber, wie weit wir da hochgefahren waren, denn eigentlich war uns die Fahrt zur Materialseilbahn gar nicht sooo lang vorgekommen (eine Täuschung, wir waren fast 2 Stunden unterwegs). Nach Kaffee und Kuchen in der Jausenstation sausten wir heim, wo wir um halb sechs ankamen. Ziemlich lang, die Tour.

Das improvisierte (weil nicht dafür eingekauft) Curry-Huhn mit Reis schmeckte hervorragend, die (eigentlich für gestern vorgesehenen) Rindsrouladen mit Semmelknödeln gibt es dafür heute. Draussen regnet es nämlich Bindfäden, da hat man Zeit zum Kochen ...

Von engel am 20.08.2006 12:22 • diaryoutdoor

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