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Samstag, 11.03.2017: Defensivtour

Mittwoch, März 15, 2017

Nach dem Lawinenlage-Vierer am Freitag und den intensiven Warnungen aller Lawinendienste schauten wir uns die (vermutlich) möglichen Touren gründlich an und entschieden uns für eine, die im unteren Bereich zwar ordentlich steil ist, aber im oberen Bereich einen Aufstieg über Hänge unter 30 Grad ermöglicht.

Um dem potentiellen Skifahrerstau zu entgehen, waren wir recht früh im Kleinen Walsertal. Dass wir allerdings die ersten am kleinen Parkplatz waren, fanden wir doch sehr erstaunlich. Der Schnee im Tal reichte noch locker zum Losgehen mit Ski, war allerdings wie erwartet vom Regen gezeichnet und beinhart gefroren.

Die Lawinenlage der letzten Tage wurde uns deutlich vor Augen geführt, als wir die ersten Meter ins Tal hinter liefen. Aus der Elferrinne, bzw. den Steilhängen und Felsen über dem Elferkar waren große mehrstufige Schneebretter abgegangen und hatten sich unten in den beiden Rinnen zu gewaltigen Schneemassen gesammelt. Sehr beeindruckend!

Wegen des eisigen Schnees benötigten wir die Harscheisen, sobald es steiler wurde. So begeistert ich von der Dynafit-Pin-Bindung und der Anwendungsfreundlichkeit der Harscheisen bin, dass die Eisen beim Laufen so ‘singen’, finde ich lästig. Alles in Allem waren auch die Steilpassagen ganz gut zu gehen. Der erste ‘richtige’ Schnee, grobe Graupelkörnchen, fing im oberen Drittel des Steilaufstiegs an.

In der Rinne, bzw. knapp drüber lag die erwartete Lawine, hart gefroren, über die wir mühsam drüber krabbeln mussten, bevor wir an der Alm in der Sonne eine Pause machten. Da war es warm und gemütlich, Tee und Schokolade schmeckten ausgezeichnet und wir mussten uns ernsthaft zusammenreißen, um weiter zu gehen ...

Dass wir diesmal in den oberen Hängen keinen Pulverschnee finden würden, war wegen des warmen Freitags von vornherein klar gewesen, aber dass der Deckel so hart sein würde, dass er uns im Aufstieg weitgehend trug, erstaunte uns etwas. In der Abfahrt würde er brechen, das war im Aufstieg schon klar, weil es so warm war. Aber egal, wir waren ja wegen der Landschaft, der Einsamkeit und überhaupt wegen des Gesamterlebnisses hier :-)

Die Abfahrt über die weiten Hänge oben war dann auch sehr gemischt. Teilweise fanden wir schönen Firn, teilweise brachen wir aber auch in die lockeren Schichten unten drunter durch. Natürlich war vorab nicht zu erkennen, ob man in der nächsten Kurve breitbeinig durch harte Deckel eiern würde oder in samtigem Firn butterweich abschwingen konnte.

Nachdem wir mühsam über die Lawine runtergetreppelt waren, fanden wir im unteren Steilhang zwischen den Bäumen und Latschen abwechselnd noch hart gefrorene Schattenbereiche und schon ganz nett aufgegangene Sonnenbereiche, was für ein echt gemischtes Abfahrtsvergnügen sorgte ;-) Aber ganz unten, die flachen Hänge vor dem Talausgang, die waren dann wieder super: butterweicher Firn!


Eine riesige Lawine mit beeindruckender Bahn ...


... ausgelöst sehr weit oben von einem gar nicht sooo großen Schneebrett


Anstieg zur Rinne (Lawine rechts oben)


Sonnenpause


Gipfelpause (war warm :-))


Oben: Firnabfahrt


Nicht mehr ganz oben, nicht mehr ganz so Firn ...

Von engel am 15.03.2017 21:06 • outdoorski
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