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Vorbei. Flucht aus dem Wallis.

Dienstag, Mai 08, 2007

Wie üblich piept mein Höhenmesser um 4:30h. Genauso üblich ist, dass ich sofort hellwach bin, obwohl ich diesmal verdammt schlecht geschlafen habe, weiss der Geier warum. Laut war es nicht, kalt oder heiss war es nicht, aber ich bin dauernd aufgewacht. Nachdem ich mich aus dem Bett geschlängelt habe, gilt der erste Blick dem Fenster: Nebel. Nebel? Ich stupse den besten Allgäuer von Allen zum Wecken an und sause nach unten vor die Tür. Tatsächlich, dicker, fetter Nebel um die Hütte. Na prima!

Wir gehen erst mal Frühstücken. Weil wir fast die ersten sind, klappt es auch diesmal problemlos mit der zweiten Tasse Kaffee. Allerdings wird das Frühstück mit der Wiederholung nicht besser, es fällt uns schwer eines der trockenen Marmeladebrote runter zu kriegen. Draussen ist noch immer Nebel, die Nachfrage bei der Wirtin bringt keine Klarheit: ‘Kann sich auflösen, vielleicht aber auch nicht. Die mittäglichen Gewitter werden wohl eher früher als später kommen.’ Nochmal: Na prima! Was machen wir jetzt?

Erst mal packen wir. Den Rucksack mit dem Skitourenzeug marschbereit, das Hüttenzeug in eine Tüte, dann erst mal aufrödeln. Wir parken alles vor der Hütte und schauen uns unschlüssig den Nebel in der aufziehenden Dämmerung an. Um uns herum stehen ähnlich unentschlossene Menschen (’... pas de motivation!’ tönt es aus allen Ecken), die Entschlosseneren tasten sich bei Nullsicht über den eisigen Hang zum Gletscher hinunter. Sieht nicht toll aus.

Wir stehen ein Weilchen herum, während es hell wird und der Nebel sich tatsächlich lichtet und beschliessen angesichts der dicken Wolkenwalzen aus dem Süden dann spontan, abzubrechen. Die Wahrscheinlichkeit es vor den Gewittern auf das Strahlhorn zu schaffen ist bei unserem (meinem) Tempo nicht gross und Lust darauf, im Nebel auf dem Gletscher den Rückweg ertasten zu müssen, zu zweit noch dazu (Zweier-Seilschaft und Gletscher ist so eine Sache), haben wir einfach nicht.

Nachdem der Entschluss erst mal gefasst ist, geht es schnell. Hüttensack in den Rucksack gestopft und ab Richtung Felskinn. Ohne Felle, es geht eh mehr oder weniger geradeaus. Weil alles noch steinhart gefroren ist, ist die Abfahrt vom Felskinn zur Station Morenia dort, wo nicht präpariert ist, scheusslich hoppelig. Der beste Allgäuer von Allen bekommt davon Kopfschmerzen, was äusserst ungewöhnlich ist, der Mann hat sonst nie Kopfweh.

Mit vielen Pausen arbeiten wir uns nach unten. Wo wir das erste Mal abschnallen müssen, machen wir Pause und trinken die erste Kanne vom Marschtee. Dazu gibt es einen Riegel für jeden. Das ist zwar nicht grad Ritz-Qualität, ist aber als Frühstück um einiges besser als die Marmeladebrote.

Bis wir ganz unten sind, müssen wir noch ein paar Mal abschnallen und die letzten Kilometer im Tal die Ski komplett tragen. Um kurz nach 9 sind wir am Auto. Beim Bahnverlad in Oberwald erwischen wir exakt den Zug um 11.00h und sind kurz nach 15.00h daheim. Das ging wirklich fix!

Auch wenn es nun statt 4 nur 2 Gipfel waren: Super Kurztrip! Mit den vielen Leuten unterwegs zu sein hat Spass gemacht, schaumermal, was die SAN beim nächsten Mayday plant :-)

Im Nachhinein betrachtet war unser vorzeitiger Abflug vermutlich richtig, denn am nächsten Tag stand meine Welt schief. Hätte ich mich meinem Gefühl nach hingestellt, wäre ich umgefallen, gehorchte ich der Schwerkraft, hatte ich das Gefühl schief zu stehen und gleich umzufallen. Inzwischen weiss ich wenigstens, warum. Vermutlich zumindest. Der Mann klagte nach wie vor über Kopfschmerzen.

Vielleicht wären die Symptome aber auch gar nicht aufgetreten, wenn wir länger oben geblieben wären, wer weiss das schon? Beim letzten Mal Höhe ist uns weder das eine noch das andere passiert, da waren wir aber länger oben. Mein Knie hat das Ganze gut weggesteckt, kein Wunder, es fand ja kaum Abstieg statt. Abfahren ist sooo viel angenehmer als absteigen ;-)

Von engel am 08.05.2007 22:48 • diaryurlaubwallis2007outdoorski

sehr schön.
wennst am wochenende nicht wisst was ihr bei dem schönen wetter macht, wir sind in auf der hütte holz machen. vielleicht ist hat bienele ja auch lust, außer sie ist wieder in der hauptstadt.
gruß
hanes

[1] Von hanes am 09.05.2007 07:12

Wir wissen immer was wir machen können, Hannes :-)
Die Bine ist am Wochenende wieder in der Hauptstadt, das wird definitiv nix. ‘Holz machen’ klingt jetzt aber nicht grad toll. Klingt eher nach viel Arbeit. Schaumermal, ich würd aber sagen, Euer Holz müsst ihr glatt allein machen ...

[2] Von engel am 09.05.2007 16:04
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