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Wallis 2008 - Abfahrt nach Saas Fee

Donnerstag, Mai 08, 2008

Auch Weltmeister im Hoffen und ans Gute Glauben müssen sich hin und wieder geschlagen geben. Als wir in der Früh ‘ungeweckt’ (von der Hüttenwirtin) in den Speiseraum kamen, meinte die Wirtin bedauernd: ‘Ich hab nicht geweckt weil das Wetter so schlecht ist.’

Da war nicht zu widersprechen, um die Hütte tobte ein Schneesturm und die Sicht lag bei knapp Null Metern. Da wir nun schon mal wach waren, nahmen wir ein ausführliches Frühstück zu uns (was lediglich bedeutet, dass die Menge Kaffee erhöht wurde, Hüttenfrühstück ist so toll nicht) und besprachen die weiteren Möglichkeiten. An sich wäre heute das Allalinhorn geplant gewesen und morgen noch der Alphubel, bevor es dann ins Nachbartal zum SAN MayDay gehen sollte.

Wie denn die Wetteraussichten seien, fragten wir die Wirtin. ‘Wechselhaft.’, meinte sie. ‘Erst schlechter, dann besser, dann wieder schlechter und zum Wochenende hin wieder besser.’ Na toll, damit kann ja nun wirklich niemand was planen. Bei Nebel und Neuschnee aufs Allalin kam jedenfalls nicht in Frage, einmal verlaufen reicht dicke. Wir beschlossen, erst mal langsam zum Felskinn zurück zu laufen und uns das Wetter und die Sachlage von dort zu begucken.

Vor der Hütte erwarteten uns völlig eingefrorene Ski. Mit auf dem Belag festgefrorenem Schnee und Eis. Ein Eiskratzer wäre hilfreich gewesen, so blieb nichts übrig, als das Eis mit den Fingern vom Belag zu kratzen.

Dann ging es auf dem breiten Spazierweg zurück zum Felskinn. Nach wenigen Metern war die Hütte hinter uns im Whiteout verschwunden, die Sicht betrug bestenfalls 10 Meter. Wäre der Weg zum Felskinn nicht regelmässig von einer Pistenwalze gewalzt worden und entsprechend breit und kaum zu verfehlen gewesen, hätte ich nicht garantieren mögen, dass wir tatsächlich zur Bahn zurück gefunden hätten.

Am Felskinn war die Sicht kein Stück besser, so dass wir uns entschlossen nach Saas Fee abzufahren. Wie es dann weiter gehen sollte, war noch nicht klar. Würden wir heim fahren, wäre die MayDay-Tour in Zermatt auf jeden Fall gestorben, der Weg ins Wallis ist zu weit, um zwei mal in einer Woche zu kommen. Aber 2 Tage im Tal totschlagen klang auch nicht allzu verlockend. Na, erst mal abfahren.

Die Abfahrt nach Saas Fee war im dichten Nebel und Schneetreiben auch auf der Piste nicht ohne. Wir mussten uns wortwörtlich von Pistenbegrenzungsstange zu Pistenbegrenzungsstange hinabtasten. Dabei war nicht allzu hilfreich, dass wir die Pisten von Saas Fee so gut wie gar nicht kennen. Gut nur, dass die Schweizer Pisten wirklich gut markiert sind.

Ab der Station Morenia wurde der Nebel lichter, so dass wir uns auch hin und wieder visuell ins Tal orientieren konnten. Die Talbabfahrt war bereits gesperrt und folglich nicht präpariert, es schien aber bis unten Schnee zu liegen. Mehr oder weniger jedenfalls. Am Ende mussten wir dann doch ein paar Mal die Ski tragen, bis wir dann im Nieselregen im Dorf ankamen. Bah! Nix wie weg hier!

Wir begaben uns zum zweiten Frühstück in die Saaser Bäckerei in Saas Grund. Und nun? Die Alternativen hatten sich nicht geändert. Ich rief alle Leute an, deren Handynummer ich hatte, um zu erfahren, was die vorherrschende Meinung daheim war. Würden die SAN-ler überhaupt kommen?

Diverse Telefonate und geraume Zeit später war dann klar: Die Wetteraussichten ab Donnerstag waren hervorragend, der MayDay würde statt finden. Bis Donnerstag allerdings wurde uns fürchterliches Wetter prophezeit. Das allerdings stimmte nun mit unseren Beobachtungen vor Ort nicht überein: Die Wolken rissen immer weiter aus und es wurde klarer.

Wir beschlossen zu bleiben. Erst Pause im Bärgsunnu bei Lucija, morgen dann das Allalinhorn, das wir uns im Gegensatz zum Alphubel auch bei gemischtem Wetter zutrauten, zumal wir da ja den Weg kannten, und danach rüber nach Randa und MayDay wie geplant.

Als wir Hotel ankamen, war Lucija völlig überfordert, weil sie einen Artztermin hatte. Sie warf uns lediglich den Schlüssel für unser altes Zimmer zu und verschwand. Prima, reicht uns doch. Wir kippen die Rucksäcke ins Zimmer, duschten und leghten uns nochmal ins Bett. Nachmittags grüsste dann das Allinhorn wieder zu uns rüber und wir konnten in Sonnenschein Kaffee trinken, Natürlich wird das was mit dem Allalin morgen!

Von engel am 08.05.2008 19:47 • diaryurlaubwallis2008outdoorski
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