Dienstag, 16.08.2016: DremelKogelseespitze
Wo nun auch der Feiertag vorbei war, konnte es ja wieder weiter weg gehen. Wir planten die Dremelspitze mit der Option auf die Kogelseespitze, sollten sich wie ‘angedroht’ Gewitter aufbauen. Und weil ich zufällig drauf gestoßen war, planten wir auch gleich den Hanauer Klettersteig mit ein.
Mit einigermaßen schwerem Gepäck radelten wir bis zur Materialseilbahn der Hanauer Hütte. Von dort ist es nicht mehr weit zur kleinen Schlucht unterhalb der Hanauer Hütte durch die der Klettersteig verläuft. Am Einstieg rüsteten wir auf.
Der Steig verläuft auf einer schönen Route immer weit über dem Bach durch die Schlucht. Das Gestein ist allerdings einigermaßen bröselig.
Mir brach auch auf den ersten Metern gleich ein Griff aus, was mein Vertrauen in den Fels nicht direkt erhöhte (und dazu führte, dass ich zu viel am Seil ging; beim nächsten Mal wird das wieder besser). Dass der Helm kein Luxus war, merkte ich auch bald, denn bei den senkrechten Passagen fielen doch ein, zwei Steinchen unter den Stiefeln des besten Allgäuers von allen raus und mir auf den Helm.
Die Seilbrücke ist prima, die senkrechten Passagen sind ordentlich anstrengend und der Rest ist angenehm anregend zu klettern. Großer Spaß! :-)
Wenn man so viel fotografiert und filmt wie wir, braucht man allerdings länger als wir annahmen. Wir waren erst mittags am Ausstieg. Da hatte es bereits angefangen zuzuziehen, so dass wir Bedenken wegen der Dremelspitze hatten, denn da ist man ja doch ziemlich lang im Fels unterwegs. Auf dem GPS schien es eine Querverbindung aus dem Kessel unter der Dremel hinüber zum Gufelseejöchl zu geben, deswegen stiegen wir zunächst weiter Richtung Dremelspitze auf (was nach dem Klettersteig ganz unerwartet überproportional anstrengend war).
Aber das Wetter wurde nicht besser sondern der Himmel zog weiter zu. Wir orientierten uns deswegen um, mussten aber feststellen, dass es doch keinen Weg rüber zum Gufelseejöchl gibt. Das Gelände ist aber so, dass man problemlos auch weglos da rüber kommt, wenn es auch zeitraubend und anstrengend ist. Am Unteren Parzinnsee trafen wir auf den Weg zum Jöchl und stiegen hinauf.
Oben gab es eine kurze sonnige Phase, doch auf dem Anstieg zum Gipfel der Kogelseespitze fing es erst an zu regnen und dann sogar zu hageln.
Beides dauerte nicht sehr lang, aber wir waren genötigt, Regenklamotten überzuwerfen und fühlten uns hinsichtlich der Umplanung bestätigt :-)
Der Grat/Rücken zum Gipfel der Kogelseespitze zieht sich am Ende ganz schön hin, aber irgendwann kamen wir doch dort an. Wir waren etwa so hoch wie die Wolken um uns herum und alles sah sehr dramatisch aus. Einen weiteren Schauer hätten wir nicht ausgeschlossen, aber wir blieben im Abstieg trocken und konnten in der Nähe der Hanauer Hütte sogar noch Pause in der Sonne machen.
Auf dem Weg zur Dremelspitze (hinten Mitte links)
Zustieg zur Hanauer Hütte
Im Hanauer Klettersteig
Seilbrücke
Ausstieg Seilbrücke hoch überm Bach
Abbruch Dremelspitze, auf zur Kogelseespitze
Nach dem Gufelseejöchl
Kogelseespitze
Steinbock-Damengruppe mit Kindern
Steinbockkitze
Steinbock-Herrengruppe
Murmeltier
Mittwoch, 17.08.2016: Aufräumen, Einkaufen, Erholen
Das Wetter war dann zwar doch besser als vorhergesagt, aber Bike-Wartung, Vorräte auffüllen, Wäsche waschen und sowas muss man ja auch irgendwann machen. Und erholen zwischendurch ist eh kein Fehler.
Donnerstag, 18.08.2016: Bikerunde Gunzesried
Nachts hatte es geregnet und Vormittags wurde es nur zögerlich besser. Wir hatten aber eh nur auf Biken in der näheren Umgebung gesetzt und probierten ein paar neue Wege im Gunzesrieder Tals aus, die ich der OSM als ‘bike-geeignet’ entnommen hatte.
Gleich der erste neue Trail war ein Reinfall. Der schmale Weg am Bach fing nett an, wurde dann aber schnell unradelbar. Wir schoben und trugen die Räder und schimpften ein wenig auf Profiliersüchtige, die die OSM mit falschen Daten füttern (die Anpassung meinerseits steht aber noch aus, mein Login bei der OSM scheint verfallen zu sein oder ich hab es vergessen).
Der nächste Weg übers Wiesach war viel besser. Gut radelbar, schön leer und bot am Ende eine tolle Abfahrt zurück ins Tal.
Danach radelten wir über die (langweilige) Straße hinauf bis fast zur Höllritzer Alpe um über die Mitteralpe abzufahren. Bike-technisch war das ein halber Reinfall, weil an der Mitterbergalpe ein Schild steht, dass man über den (ganz bestimmt gut radelbaren) Weg direkt runter zur Säge nicht fahren soll. Immerhin, bis zur Mitterbergalpe war es nett zu fahren, danach nahmen wir halt die Teerstraße. Naja, wissen wir das jetzt auch.
Der Ausflug da hinauf war aber trotzdem prima, denn im Wald sprangen uns ein paar Steinpilze neben der Straße direkt an, so dass wir mit dem Abendessen im Rucksack die Teerstraße abfuhren. Wenn das mal keine Entschädigung ist :-)
Kurz vor der Säge gab es ausgezeichneten Kaffee und Kuchen, dann nahmen wir einen netten neuen Weg zurück nach Gunzesried und kamen mit den ersten Regentropfen eines wirklich ordentlichen Gewitters beim Auto an.
Alles richtig gemacht :-)
Anfang des unradelbaren Trails
Hinterm Wiesach
Fund am Wegesrand
Junger Kuckuck
Freitag, 19.08.2016: Holzgauer Wetterspitze
Die Wetterspitze ist ein (für mich) ambitioniertes Ziel mit über 1900 Höhenmetern, von denen man die ersten 600 geschickterweise mit dem Rad bis zur Materialseilbahn der Frederic-Simms-Hütte zurücklegt. Das Sulzltal ist lang.
Dafür wartet es unten mit den netten Tunnels auf, die immer wieder Spaß machen. Dass irgendwer tatsächlich bis zur Materialseilbahn radelt, halte ich für nahezu unmöglich, denn die Forststraße da rauf wird am Ende sehr ruppig und sehr steil. Wir radelten einfach soweit es ging und sperrten die Bikes dann an einen Baum.
Das Wetter hätte eigentlich im Verlauf des Vormittags langsam besser werden sollen. Stattdessen fing es an zu regnen, was uns erst mal zu einem unplanmäßigen Stopp in der Frederic-Simms-Hütte verhalf. Wie erhofft hörte der Regen bald wieder auf und wir gingen weiter, allerdings kamen wir nach gut 10 Minuten in den nächsten Schauer, und das obwohl der Himmel eigentlich immer heller wurde. Dieser Schauer erzeugte aber einen wunderschönen, zwischenzeitlich sogar beinahe doppelten, Regenbogen über dem Sulztal, so dass auch er sein Gutes hatte. Danach blieb es trocken und wurde teilweise sogar sonnig (wenn auch nicht warm).
Die Wetterspitze zieht sich dann ziemlich. Erst geht es steil über den laaangen unteren Geröllhang, dann quert und steigt man über den noch steileren oberen Geröllhang zum Gipfelaufbau rüber.
Der ist dafür wieder sehr erfreulich und bietet nette Kraxelei. Es war allerdings ziemlich kühl und windig da oben, so dass wir zur Pause an den Fuß des Gipfelsockels zurück kehrten.
Der Abstieg war dann nicht gut. Die lange steile Querung des oberen Geröllfelds setzte dem Knie recht zu und das hing mir dann den gesamten Abstieg lang nach. Dass ich zudem noch eine Druckstelle im linken Schuh bekam, war der Freude am Abstieg auch nicht recht zuträglich. Trotzdem war es schön, dass wir viele Edelweiß fanden und ein Murmel und zwei Steinböcke trafen.
Die Abfahrt mit dem Rad erfreute mich danach aber am allermeisten ;-)
Das zweite Urlaubs-Wochenende verbrachten wir mit Bildern, Filmen und Alltäglichem.
Start ins Sulzltal
Blick ins Lechtal, es scheint aufzureißen
Tunnelausfahrt (mit blauem LED-Strahler)
Die letzten radelbaren Meter unter der Simms-Hütte
Hüttenaufstieg im Regen
Doppelter Regenbogen
Im Schutthang unter dem Kälberlahnzugjoch
Aufstieg zum Fallenbacher Joch
Einstieg zur Gipfelkletterei
Am Gipfel
Abstieg zur Simms-Hütte
Abstieg zu den Rädern