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Skitour Schnippenkopf

Dienstag, Dezember 27, 2005

2 Tage hatten wir frei, die wollten genutzt sein. Am Dienstag entschieden wir uns für den Schnippenkopf, da waren wir schon lang nicht mehr.

Das Wetter sollte nix Besonderes sein und es war endlich kälter geworden. Trotz der durchaus positiven Schnee-Erfahrungen beim Rodeln, sah es beim Hinfahren nicht nach allzu guten Bedingungen aus. Wenig Schnee im Tal und der wenige Schnee sah nicht pulvrig aus.

Spätestens mit Erreichen der Gaisalpe änderte sich das Bild. Hier war tiefster Winter mit Unmengen an Schnee. Nur gut, dass die Lawinenwarnstufe inzwischen auf 2 (mässig) runtergestuft worden war. Schliesslich kam sogar die Sonne raus und wir waren beinahe allein in einer fast unfassbar schönen Winterlandschaft unterwegs.

Der üblicherweise etwas haarige Hang am Entschenkopf sah durchaus machbar aus und wir fingen schon an, uns auf die Abfahrt zu freuen, als sich plötzlich meine linke Ferse meldete. Nicht zu fassen, schon wieder eine Blase? Noch nicht, aber es war knapp davor als ich an der Falkenhütte (mit genialer Aussicht) meinen Fuss verpflasterte.

Vom Hüttchen bis zum Gipfel war es nicht mehr weit.

Wir brachen gerade noch rechtzeitig auf. 2 grosse Gruppen Skibergsteiger, wie es aussah, geführte Touren, näherten sich dem Gipfel, den wir uns in schöner Einsamkeit mit wenigen Leuten teilten. Der unter dem Neuschnee verharschte Gipfelhang war besser zu fahren als ich befürchtet hatte. Das eigentliche Schmankerl der Tour war aber der steile Nordwesthang vom Entschenkopf, den wir uns mühsam mit zwei kleinen Zwischen-Aufstiegen erarbeiten mussten.

Mir aller angemessenen Vorsicht befuhren wir den Hang. Oberschenkeltiefer lockerer Pulverschnee, der einen aus jedem Schwung heraus in den nächsten Schwung hinein katapultierte. Wir mussten nur zum rechten Zeitpunkt umkanten, es war traumhaft. Und irre anstrengend!

Vor lauter Begeisterung wedelten wir an der Aufstiegspur vorbei und landeten beinahe versehentlich auf dem Sommerweg, der ein Stück durch steilen dichten Wald führt. Der Versuch, das Stück auf den Skiern zu bezwingen, endete in meinem Fall damit, dass sich mein rechter Ski in einer Wurzel verfing, so dass ich mit Schwung aus der Bindung flog (die andere Bindung löste aus Sympathie gleich mit aus) und mit dem linken Bein auf einer Schwester der verhängnisvollen Wurzel landete. Aua!

Der Bluterguss, der sich derzeit bildet, hat üble Ausmasse und der Höhepunkt ist noch nicht erreicht. Ich sehe mal wieder aus, als hätte ich arge Prügel bekommen. Nach dem Zwischenfall schnallten wir die Ski ab und stapften zu Fuss durch den Wald.

Die restliche Abfahrt war bis auf die letzten 100 Höhenmeter toll zu fahren. Unter etwa 1100m war der Schnee an der Oberfläche verharscht und drunter kaum vorhanden. Grässlich zu fahren.

Insgesamt aber war das eine der besten Skitouren mindestens der letzten 5 Jahre :-)))

Von engel am 27.12.2005 06:00 • diary
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