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LASIK

Wie ich versprochen hatte: Der Bericht meiner LASIK. Das Ganze ist ziemlich lang geworden, weil ich versucht habe, die in den Comments aufgetauchten Fragen zu beantworten. Ich habe es in Abschnitte aufgeteilt:

Wie es dazu kam
Nach dem Kreta-Urlaub und einem letzten Versuch, doch weiche Kontaktlinsen zu benutzen (was zum wiederholten Mal schief ging, mein Astigmatismus war zu stark) war ich hochgradig genervt von Linsen und Brille. Die harten Kontaktlinsen waren super in klimatisierten Räumen, aber draussen - und da bin ich nun mal gerne - hatte ich ständig irgendwas drunter, was höllisch weh tut. Eine meiner ersten Brillen hatte ich draussen mal ruiniert, weil ich sie verlor und dann war sie verkratzt und eigentlich muss man eh dauern eine (jeweils nach Anwendung andere) Sonnenbrille tragen. Ich sah eigentlich auch ohne Sehhilfe nicht allzu schlecht, aber eben nicht gut. Das nervte. Irgendwas musste geschehen. Ich fing an zu suchen und kam auf LASIK (was das ist und wie es geht steht hier: ALZ München).

Warum beim ALZ?
Ich habe meine LASIK-OP beim ALZ München machen lassen. Bei der Auswahl habe ich im Netz nach LASIK und München gesucht und habe mich dann aufgrund der Aufmachung für dieses Institut entschieden. Ich habe vor allem gezielt nach Problemen mit der LASIK-Methode gesucht und fand, dass das ALZ sich am eingehendsten damit beschäftigte und habe daraus geschlossen, dass die seriös sein müssten. Parallel fragt ich in der EngelChronik nach und Anne mailte mir, dass ihr Onkel sich vor 10 Jahren genau dort operieren liess und nach wie vor sehr zufrieden sei. Das gab den Ausschlag für das ALZ. Zudem haben sowohl mein Schwager als auch meine Schwester bereits so eine OP hinter sich und sind beide hochzufrieden.

Kann das jeder machen lassen?
Die Frage tauchte gestern sehr oft auf. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann kann prinzipiell jeder seine Augen nach einer der Methoden des ALZ oder anderer Institute (es gibt da noch mehr als LASIK, ist auf den ALZ Seiten beschrieben) behandeln lassen. Individuell muss entschieden werden, welche Methode angewendet werden muss und ob die Hornhaut dick genug für die entsprechende Methode ist. Um die eingehende Voruntersuchung kommt man nicht herum.

Was kostet das?
Das ist eine der Kernfragen. Leider zahlen die AOK und die Betriebskrankenkassen nicht mal die Untersuchung, obwohl man meinen sollte, die wären froh, wenn sie keine Brillen und Linsen mehr zahlen müsstem. Manche Privatkassen zahlen anscheinend zumindest das, die OP jedoch muss man selber zahlen. Es gibt Ausnahmen. Meine Schwester beispielsweise bekam die LASIK auf einem Auge von der Kasse bezahlt, weil der Unterschied zum anderen Auge grösser als 4 Dioptrien war. Man muss halt nachfragen. Bei mir hat die Kasse nichts übernommen. Insgesamt habe ich 3.975,- € bezahlt. Das schliesst Vor- und Nach-Untersuchungen mit ein und es gab einen Abschlag, weil ich alles vom ALZ machen lasse (die meisten Untersuchungen könnte theoretisch auch ein Augenarzt machen) und weil ich beide Augen auf einmal operieren liess. Nicht wirklich billig, aber mir war es das wert.

Wie gut ist es geworden?
Heute ist erst der zweite Tag nach der OP. Ich habe das Gefühl besser denn je zu sehen. Die Nachuntersuchung gestern (also am ersten Tag nach der OP) ergab 1,2 auf dem linken Auge und 1,5 auf dem rechten. Meinem Gefühl nach ist das besser als ich je mit den Kontaktlinsen sah und mit denen sah ich immer besser als mit der Brille. Bei der Besprechung nach der Voruntersuchung meinte der Doktor, dass sich das endgültige Ergebnis erst nach einigen Tagen oder sogar Wochen einstellen würde. Ich habe das so verstanden, dass es am Anfang eher schlechter ist und hoffe momentan, dass sich mein Ergebnis nicht verschlechtert. Wenn es so bleibt bin ich mehr als zufrieden. Ich habe seit gestern ein permanentes Grinsen auf dem Gesicht, das nicht mehr weg zu kriegen ist :-) Wenn sich bei den nächsten Untersuchungen etwas tut, werde ich es hier erwähnen.

Bei der 6-Monats-Nachuntersuchung kam raus, dass sich das Ergebnis mit der Heilung etwas verschlechtert hat. Mein rechtes Auge ist so gut es es werden kann. Die Hornhautverkrümmung ist von Zylinder knapp 3 auf Zylinder 0,5 korrigiert. Das ist vernachlässigbar. Beim linken Auge dagegen der Astigmatismus von Zylinder 3,irgendwas jetzt auf 'nur' 1,25 zurückgegegangen. Da könnte man nachbessern, meinte der Doc. Und das habe ich dann machen lassen. Momentan sieht es so aus, als wäre die Re-LASIK perfekt gelaufen.

Noch Fragen?
Alle bisher aufgetauchten Fragen habe ich so gut beantwortet wie möglich. Wenn es noch welche gibt, her damit, ich versuche sie zu beantworten.

Und hier folgt meine ganz persönliche LASIK. Ist vielleicht ausführlicher als ihr lesen wollt, aber wie immer gilt - die Chronik ist für mich :-)

Der Tag der OP

Der Wecker klingelt, ich wache auf, strecke mich genüsslich und lasse die Welt langsam auf mich zukommen. Draussen ist es schon hell und in den Bäumen vor dem Fenster zwitschern Vögel. Der beste Allgäuer von allen neben mir schläft noch tief und fest.

Ich kriege einen kleinen Stich in die Magengrube, als mir einfällt: heute ist es so weit. Die Augenoperation wird in weniger als 3 Stunden stattfinden. Uff!

Erst mal dusche ich, dann mache ich Kaffee und wecke den Ralle. Er frühstückt Cornflakes, das einzige, was ich an Essbarem habe, ich lasse das Frühstücken lieber sein. Der Kaffee allerdings muss sein.

Den Spaziergang durch den Ostpark geniesse ich noch, als wir aber in der Ubahn sind, wird es mir wieder mulmig. Mit dem MVV sind wir schnell am Stachus. Zu schnell, finde ich und bin froh, dass wir am falschen Ende aus dem Schacht kommen. So habe ich noch ein wenig Zeit, bis wir im ALZ ankommen.

Ich melde mich an und werde sofort zu ein paar Untersuchungen, die dazu dienen, die Ergebnisse der Voruntersuchungen zu bestätigen, gerufen. Alles wie vorher, sagen mir Ärztin und Arzthelferinnen. Dann bleibt nur noch warten, erst oben beim Empfang, dann im Vorraum des OP-Bereichs. Ausser mir sitzen noch andere OP-Kandidaten herum.

Ich habe schweissnasse Hände und ein reichlich flaues Gefühl im Magen, sonst geht es mir gut. Der junge Mann neben mir macht einen recht fröhlichen Eindruck aber der Mann gegenüber braucht eine Beruhigungstablette. An den Patienten vor mir kann ich sehen, wie es laufen wird: erst gibt es Tropfen in das eine Auge, nach einer Weile noch mal einen Tropfen und welche ins andere Auge. Dann wird man 'abgeführt'.

An dem Patienten, der da hinten rauskommt, wo der andere verschwunden ist, kann ich sehen, wie so ein 'Verband mit Fenster' aussieht: ziemlich witzig, erinnert stark an die Fotos der Ausserirdischen von Area51.

Ich kriege meine betäubenden Tropfen zuerst ins rechte Auge, das wird zuerst operiert. Der Tropfen brennt, doch bald wird der Augapfel taub. Testweises Betasten beider Augäpfel ist komisch, links spüre ich den Druck innen und aussen, rechts nur aussen.

Der fröhliche junge Mann kommt mit den aufgeklebten Alien-Augen (der Verband mit den 'Fenstern' über den Augen) aus dem OP-Bereich gehüpft, ruft mir zu, "Ist gar nicht schlimm, nur locker bleiben ist schwierig!" und begrüsst seine wartende Freundin mit den Worten: "Schau mir in die Augen, Kleines!" Aha, man überlebt das also.

Der Tropfen für's zweite Auge trifft fast daneben und die Arzthelferin überlegt, ob sie noch mal tropfen soll, entscheidet sich aber dagegen, weil sich der Tropfen zu verteilen scheint. Dann werde ich nach hinten geführt, wo ich die Schuhe ausziehe, komische Plastiktüten-Einweg-Füsslinge anziehe und einen Einweg-OP-Mantel und eine Einweg-Haarhaube bekomme. Es ist schwierig, alle meine Haare da drunter zu bekommen.

Im OP-Bereich muss ich noch kurz warten und kann zusehen, wie dem Patienten vor mir (der Nervöse, der die Tablette brauchte) das 'Alien-Auge' verpasst wird. Dann geht es los.

Ich werde in den OP geführt (wörtlich zu nehmen, eine Arzthelferin hat die Hand an meinem Arm) und lege mich auf eine bequeme Liege, den Kopf in einem extra ausgeformten Loch.

Der Doktor hat ein OP-Tuch mit einem etwa 5*4 cm grossen Fenster aus trüber Folie in der Hand und platziert das auf meinem Auge. "Nach unten gucken.", weist er mich an. Ich gehorche und das offensichtlich klebende Tuch wird über mein oberes Augenlid gestülpt und hält es oben fest. "Nach oben schauen.", folgt die nächste Anweisung und auch mein unteres Lid wird festgeklebt.

Der Doktor schneidet vorsichtig mit einer spitzen kleinen Schere ('Iiiiih, mein Auge!' denke ich) das Folienfenster auf und klebt die Umrandung meines Auges rundherum soweit aussen wie möglich fest. Eine der Arzthelferinnen benetzt das freiliegende Auge immer wieder.

Dann werde ich mitsamt der Liege unter den Laser-Apparat geschoben. Drei helle Lichter blenden mich und ich schaue möglichst starr in den kleinen roten Lichtpunkt in der schwarzen Linse direkt über mir. Der Doktor rückt meinen Kopf zurecht und meint, jetzt käme der wirklich unangenehme Teil, wo mein Auge mit dem Sauger etwas angehoben würde. Dass ich dabei nicht sehen könne, sei völlig normal.

Dankbar registriere ich die warme Hand einer Arzthelferin auf meinem Arm. Das tut gut. Obwohl meine Hände locker auf meinem Bauch liegen, muss ich kämpfen, damit sie sich nicht zu Fäusten ballen. 'Locker bleiben!' sage ich mir vor wie ein Mantra.

Hinter mir wird etwas getestet. "Test ...saugen ... 120 ... gut."

Der Doktor stülpt einen kalten metallischen Ring auf mein Auge und schiebt ihn so weit wie möglich nach unten. Das tut ein wenig auf dem Wangenknochen weh, wo der Ring anliegt. Dann verschwindet ganz langsam der rote Punkt über mir und es wird dunkel.

Ich spüre wie etwas an dem metallischen Ring entlang läuft und höre den Doktor "Stopp!" sagen. Dann kehrt meine Sicht wieder und der Ring verschwindet. "Das Schlimmste haben Sie hinter sich.", meint der Doktor. "Ich werde nun die Hornhaut anheben. Der Rote Punkt wird verschwimmen, schauen Sie trotzdem weiter auf den roten Fleck." Ich sehe etwas Spitzes und eine Art weissen Schaber, dann verschwindet beides und der rote Punkt ist ein verschwommener roter Fleck. Der Doktor fasst meine Stirn und mein Kinn, um meinen Kopf noch einmal zu justieren.

"Das tut jetzt nicht weh,", sagt er, "aber es kann etwas verbrannt riechen. Das ist normal."

Im Hintergrund zählt eine Arzthelferin 5 Sektoren runter und jedes Mal tanzen ein paar Sekunden lang rote Pünktchen vor meinen Augen. Ich spüre nichts.

"Alles vorbei.", sagt der Doktor. "Technisch ist alles perfekt verlaufen, das Ergebnis sehen wir dann morgen." Wieder erscheint der weisse Schaber und ein Pinselchen und eine Arzthelferin benetzt mein Auge ausgiebig. Der Doktor streicht lange mit dem Schaber und dem Pinselchen an meinem Auge herum, bis das Hornhautscheibchen perfekt sitzt.

Dann entfernt er das Klebetuch und lässt mich ein paar Mal blinzeln. Ich darf aufstehen und er beguckt mein Auge an einem anderen Apparat noch mal eingehend mit Licht. Dann wird das erste Alien-Auge aufgepappt.

Ich kriege den zweiten Betäubungstropfen ins linke Auge und registriere besorgt, dass hier der zweite Tropfen brennt. 'Hoffentlich reicht die Betäubung!', denke ich. Dann werde ich den zweiten OP geführt, denn am linken Auge muss eine andere Art LASIK (irgendwas spezielles) durchgeführt werden.

Die Prozedur ist wie vorher und auch hier bin ich dankbar für die warme Hand der Arzthelferin. Die Betäubung des linken Auges ist tatsächlich nicht vollständig. Ich spüre den Schnitt und den Laser, allerdings tut es nicht weh, sondern es fühlt sich an, als würde jemand sanft das Auge berühren. Ich sage nichts.

Mit den beiden Alien-Augen will ich nicht wirklich Ubahn fahren und so lassen wir uns ein Taxi rufen, das uns nach Hause bringt. Ich soll die Augen ausruhen und geschlossen halten, wenn möglich.

Kein Problem. Nach einem späten Frühstück (es ist inzwischen Mittag, Ralle geht einkaufen) lege ich mich auf's Bett und höre CDs, während der Ralle liest und etwas auf seinem Notebook macht und mit mir auf dem Bettsofa herumhängt.

Sehr langsam verstreicht der Nachmittag und der Abend. Es ist seltsam, so gar nichts tun zu können. Ralle macht Fotos und holt am Abend Pizza vom Italiener. Mein linkes Auge brennt anfangs ein wenig, dann spüre ich dort gar nichts mehr. Das rechte Auge brennt nicht, aber ich habe ständig das Gefühl, eine Wimper im Auge zu haben. Gegen Abend erst lässt dieses Gefühl nach.

Immer wieder gucke ich testweise durch die weniger beschlagenen Stellen des Verbandes, und habe das Gefühl, dass ich super sehen könnte, wenn ich denn etwas sähe. Ich will mich aber nicht überanstrengen und fasse mich in Geduld, auch wenn es etwas schwer fällt.

Am Tag danach

Am nächsten Tag wache ich um 6:00h auf. Nach der Nacht darf ich den Verband abnehmen, sagte der Doktor. Im Bad ziehe ich vorsichtig die Pflaster von meinem Gesicht und betrachte meine Augen. Verschwollen und verklebt, mit Pflasterresten in den Augenbrauen und auf der Nase und einem grossen Bluterguss im rechten Auge. Aber - ich sehe. Und wie!

Nachdem ich die Krusten aus den Augenwinkeln gepult und mein Gesicht gewaschen (wobei ich grösste Vorsicht bei der Augenpartie walten lasse - nur abtupfen und das mit wenig Wasser) habe, bin ich hin und weg: ich sehe besser als vorher mit den Kontaktlinsen - und die waren seit je besser als die Brille. Ralle lasse ich ausschlafen, weil die Nachuntersuchung erst gegen Mittag ist. Dann bestätigt die Ärztin meinen subjektiven Eindruck: das Ergebnis ist super: 1,2 links und 1,5 rechts.

Bei der Voruntersuchung meinte der Arzt, dass es bei meiner starken Hornhautverkrümmung unter Umständen nötig sein würde, nach einem halben Jahr noch mal einen Schnitt zu machen und dass ich direkt nach der OP nicht zuviel erwarten solle, weil sich das endgültige Ergebnis erst nach ein paar Tagen bis Wochen einstelle.

Momentan hoffe ich, dass sich an dem Ergebnis gar nichts mehr ändert. So wie es jetzt ist, finde ich es Spitzenklasse!


Die Nachuntersuchung

Irgendwie hab ich die 3-Monats-Untersuchung verpennt/vergessen/was-auch-immer also erscheine ich erst zur 6-Monats-Untersuchung, wo dann eben alles gemacht wird, was man eigentlich zur 3-Monats-Untersuchung schon hätte machen sollen: Augen-Vermessung und -Untersuchung in aller Gründlichkeit und dann nochmal ein Sehtest.

Das Ergebnis für mein rechtes Auge ist so gut es es werden kann. Die Hornhautverkrümmung ist von Zylinder knapp 3 auf Zylinder 0,5 korrigiert. Das ist vernachlässigbar.

Das Ergebnis für's linke Auge dagegen ist eine ganz andere Sache. Da ist der Astigmatismus von Zylinder 3,irgendwas jetzt auf 1,25 zurückgegegangen. Und auch wenn es mir so im Alltag bisher nur ganz am Rande aufgefallen ist - ja, das linke Auge sieht deutlich schlechter als das rechte. Es ist nicht so, als hätte ich irgendwo Probleme, Computern, Lesen, Was-auch-immer geht ohne Einschränkungen so gut wie vorher mit den Kontaktlinsen.

Aber als mir der Doc demonstrierte, wie gut mein Sehen werden könnte, wenn das linke Auge so gut würde wie das rechte, da habe ich einen deutlichen Unterschied festgestellt. Sehr deutlich sogar. Man glaubt gar nicht, wie gut man sehen können könnte, wenn man könnte. Wobei - irgendwie wusste ich das schon, denn so gut wie am Tag direkt nach der OP, sah ich nie wieder. Mannomann, war das alles gestochen scharf!

"Tja.", meint der Doc, "Das rechte Auge würde ich nicht mehr anfassen. Das wird nicht besser. Aber beim linken Auge könnten wir noch nachbessern." Und er erklärt mir nochmal die Risiken und sagt auch, dass eine Re-LASIK etwas unangenehmer werden kann (nicht muss) und dass die auch hinterher schlimmer sein kann.

Das liegt daran, erklärt er, dass bei der Re-LASIK der Schnitt entlang der alten Narbe erfolgen muss und dass dadurch der Schnitt nicht so glatt sein kann wie bei der ersten LASIK, wo der Schnitt ja ratz-fatz und superglatt war. Das dauert länger, ist unangenehmer und hinterher kann das Auge erst mal richtig weh tun, weil der Schnitt halt zackliger ist.Das Ergebnis der Re-LASIK selber ist meistens sogar besser als bei der LASIK.

Uiuiui. Das wirft mich kurzfristig in schwere Entscheidungsnöte. Will ich? Bin ich zufrieden? Am Ende siegt dann die praktische Überlegung: Wenn ich mich der Prozedur schon mal unterziehe, dann will ich hinterher auch das bestmögliche Ergebnis rausholen. Halbe Sachen mach ich nicht. Wenn schon denn schon. Re-LASIK!

Re-LASIK

Diesmal bin ich allein, als ich mich auf den Weg zum ALZ mache. Nervöser bin ich deswegen nicht. Da ich diesmal ja ein Auge zum Sehen übrig habe und hinterher vor allem Rumliegen und die Augen zu machen soll (was bei mir zwangsläufig heisst, dass ich den Tag verpennen werde), habe ich die moralische Unterstützung meines Allgäuers verweigert. Warum soll er 2 Tage hier in München rumhängen, wenn er eh nur zuschauen kann, wie ich schlafe?

Aufgeregt bin ich natürlich, aber es geht so. Im ALZ gibt's nochmal die letzten Untersuchungen und dann geht das Warten los. Diesmal bekomme ich gleich 3 mal Betäubungstropfen. Aha, unangenehmer hat er gesagt, fällt mir ein. Die Arzthelferin fragt ein paar Mal, ob ich Beruhigungstabletten will. Nein. Bis ich Tabletten nehme, das muss es mir schon noch um einiges schlechter gehen, als das bisserl Bauchweh.

Drin, also im Vorraum zum OP-Raum, fragen nochmal 2 Schwestern und der DOC, wie oft ich schon betäubungstropfen bekommmen habe. Irgendwie beunruhigend, aber gut, dass sie sicher gehen wollen.

Der Doc setzt mich erst mal auf den Untersuchungsstuhl und erklärt mir, dass er mein Auge nun markieren würde, holt etwas kurzes spitzes aus einer sterilen Verpackung und macht sich an meinem Auge zu schaffen. "Es darf nicht weh tun.", sagt er nochmal, "melden Sie sich sofort!". Es dauert etwa 5 Minuten und es tut nicht weh.

Neugierig wie ich bin frage ich, ob er nun auf mein Auge gemalt habe, weil 'markieren' verbinde ich mit 'mit Farbe kennzeichnen'. Er versteht erst nicht und erklärt dann: "Nein, ich habe die alte Narbe angeritzt, das geht hier besser. Dann kann ich nachher mit einem stumpfen Spatel leichter durchstossen und den Flap anheben." Oh. Ich fühle mich, als hätte ich mal besser nicht gefragt ;-)

Im OP-Raum lege ich mich wie gehabt auf die Liege, bekomme ein Kontrastmittel ins Auge und werde unter den Laser geschoben. Der Doc heisst mich immer das rote Blinklicht anschauen und fummelt an meinem Auge herum. Das Blinklicht verzerrt und verzieht sich dabei und wandert durch die Gegend, obwohl mein Kopf fest in einer Kuhle liegt, aber ich halt das Blinklicht fest im Blick, bis es plötzlich verschwimmt.

"So, der Flap ist offen, sieht alles prima aus.", sagt der Doc. "Der Rest ist ein Kinderspiel." Puff-Puff-Puff geht der Laser und diesmal rieche ich die versengte Hornhaut deutlich. Bäh!

Mein Auge wird gespült und der Doc streichelt und pinselt und spatelt auf meinem Auge herum, um das Hornhautscheibchen exakt zu positionieren. Dann bin ich fertig, kriege das Alien-Auge aufgepappt und kann gehen. In der U-Bahn gucken die Leute komisch, dabei habe ich extra ein Baseball-Cap auf. Aber das macht nix - mir geht's gut, weil alles vorbei ist.

Den Rest vom Tag verbringe ich mehr oder weniger schlafend. Ich hab eh Nachhholbedarf, wegen Kino am Vortag und ich soll ja das Auge so viel schliessen wie möglich. Schon am Heimweg fängt es an zu brennen und weh zu tun, aber nicht allzu schlimm. Schmerzen sind was anderes.