Wir begannen den Tag mit Ausschlafen (bis 7 etwa, dann wurde es warm im Zelt) und einem ausgiebigen Frühstück. Danach machten wir uns zu einer spontan aus der Karte rausgesuchten Radrunde direkt vom Campingplatz aus auf.
Ich hatte nämlich doch ein wenig zu ambitioniert geplant und die Paglia Orba direkt hinter den Monte Cinto gesetzt. Das hätten wir vielleicht schon geschafft, aber es wäre mehr Stress als Freude geworden und hätte vielleicht den Rest vom Urlaub ruiniert.
Wir radelten noch mal fast bis Lozzi und fuhren dann halbhoch über dem Tal auf kleinen Straßen und über kleine Dörfchen ins Viru-Tal. Das ist das Flüsschen, das von der Paglia Orba runter kommt und ich hatte auf der Karte 'La Grotte des Anges', die Höhle der Engel, gefunden. Was immer es war, es klang nach einem würdigen Ziel für eine Tour.
Die kleine Straße von Pietra nach Calasima kam uns bekannt vor und wir stellen irgendwann fest, dass wir da tatsächlich schon mal gewesen waren, als wir vor 8 Jahren die Wanderung mit Schweinen gemacht hatten.
Schweine gab es auch diesmal. Zunächst welche, die neugierig gelaufen kamen, als wir von oben in ihr Freigehege schauten und dann wilde Schweine auf einer Pause kurz vor der Höhle. Die Sau mit den halbgroßen Ferkeln sahen wir bei der Pause erst, als sich etwas im Schatten bewegte. Die Sau schaute uns eine Weile an, hielt uns für harmlos und legte sich wieder hin. 2 der Ferkel waren neugieriger und kamen erst den Ralle und sein Rad untersuchen ('Sabbel nicht meinen Reifen an, Schwein!') und kamen dann zu mir.
Das eine Schweinchen verlor schnell das Interesse, das andere schnüffelte mich an und biss dann in meinen Schuh! Und zwar ordentlich! Meine Reaktion ('Hey! Spinnst Du?!') war dem zweiten Schweinchen dann doch unheimlich und es lief zur Mama zurück. Angebissen von einem halb-wilden Ferkel, glaubt man doch kaum!
Nach der Pause ging es noch ein Stück steiler bergan, dann kamen wir zu der Kehre, wo der Fußweg zur Grotte abzweigte. Das war dann nicht mehr weit, allerdings war die 'Grotte des Anges' doch ein bisserl enttäuschend: Eine Hirten- und Vieh-Unterkunft unter ein paar großen Steinen.
Wir machten uns auf den Rückweg. Erst sausten wir den Schotterweg runter, dann ging es hinauf nach Calasima. Noch in der Abfahrt fühlte sich mein Rad komisch an und ich musste feststellen: Der Hinterreifen hatte Luft verloren!
Da wir nicht sicher waren, ob nicht vielleicht einfach nur jemand Luft aus dem Ventil abgelassen hatte (war ja nicht ganz platt und Leute sind komisch), pumpten wir den Reifen erst mal nur wieder auf und fuhren weiter. Erst mal nach Albertacce und dann auf Nebenstraßen zum Badestrand bei Sidossi. Der Schlauch hielt lang durch, war dann am Badestrand von Sidossi aber leider doch wieder schlapp. Diesmal war an der Bar nicht viel los, deswegen kehrten wir erst auf ein kühles Getränk ein und gingen erst danach Baden.
Dann tauschte der beste Allgäuer doch den Schlauch aus, allerdings stellte sich raus, dass der Ersatz-Schlauch, den ich ganz explizit für 'MTB' gekauft hatte, arg dünn war. Für meinen 2.25" Hinterreifen musste er sich arg weit dehnen. Der beste Allgäuer befürchtete, dass der Schlauch noch in der Sonne beim Baden platzen würde, aber das passiert nicht.
Wir fuhren wieder über Calacuccia zurück, um beim Spar einzukaufen. Als wir nach dem Einkaufen wieder raus kamen, war es dann doch passiert: der Hinterreifen war platt, diesmal aber komplett. Der beste Allgäuer holte den Kangoo und wir fuhren mein Rad die letzten 3 Kilometer halt mit dem Auto zurück.
Vor dem gemütlichen Teil des Tages stand dann die Reifenreparatur. Wir suchten das Loch im alten Schlauch, fanden eines und flickten es. Was wir nicht fanden, war ein Grund für das Loch, obwohl wir den Mantel minutiös absuchten. Schlecht :-( Wir fanden auch das Loch im neuen Schlauch, markierten es aber nur und ich steckte den Schlauch wieder ins Ersatz-Täschchen. Sollte der erste Schlauch wieder platt werden, könnten wir das Loch ja dann flicken. Daheim würde ich aber auf jeden Fall einen neuen Schlauch kaufen.
Der Rest vom Abend war wie gehabt gemütlich.