Eigentlich hab ich die Brenta ja schon in der Chronik verwurstet, aber weil es so toll war, konnte ich nicht widerstehen, dem Ganzen auch noch einen würdigen Rahmen zu geben. Und ihr geht jetzt gefälligst gucken, weil ich mir damit so viel Mühe gegeben hab!
Allerdings lohnt sich da hin schauen eigentlich nur, wenn ihr nicht mit dem Internet Explorer unterwegs seid. Das Drecksding hat mir nämlich das mühsam erarbeitete Layout dermassen zerschossen, dass ich nur noch fix ein Pro-Forma-Design drauf gehauen hab. Sorry.
Alles in allem haben wir für die Fahrt 20 Stunden auf der Strasse verbracht, Pausen und Staus (nicht viel von letzterem, glücklicherweise) mit eingerechnet. Das ist zwar viel, aber trotzdem erträglich, wir konnten uns ja abwechseln.
Bei Schwesterle durften wir in der Gästewohnung vor dem Pool wohnen. Vom Pool hatten wir nicht viel, weil das Wetter abends nicht wirklich zum Baden einlud, meistens war es sogar für uns recht kühl. Die Woche Familien-Trubel hat zumindest mir restlos Spass gemacht (ich hab dabei festgestellt, dass ich ganz toll Französisch vorlesen kann, sogar dann, wenn ich gar nicht so recht verstehe, was ich da lese), nur die Provence selber hielt nicht so recht was die Reiseführer versprachen. Das kann durchaus auch am Wetter liegen, aber ich fürchte, wir haben uns wegen der überaus hochlobenden Becshreibungen in den Führern einfach zuviel versprochen. Wenn man aus der Brenta kommt, ist es zugegeben auch schwer, da mitzuhalten ;-)
Von den französischen Strassen haben wir uns fast täglich 'reinlegen' lassen. Sobald man da unten von der Autobahn runter fährt, werden die Strassen plötzlich irre schmal und gewunden und man kommt so gut wie überhaupt nicht mehr vorwärts - na zumindest kommt einem das so vor. Es ist auch so, dass man - wenn man versehentlich von den Autobahnen und Nationalstrassen runterkommt - sich sehr leicht verhauen kann ;-) Was überhaupt nicht gut kommt, wenn man nur eine Übersichtskarte dabei hat. Ich habe rund um Aix eine Irrfahrt von einer knappen Stunde hingelegt, nur wenige Kilometer von Schwesterle weg und garantiert nur ein paar Meter neben der Autobahn. Das schmerzt mein Navigator-Selbstbewusstsein ;-)
Wir haben 5 relative kurze Wanderungen gemacht - zwei davon mit den Kindern, also extra-kurz - und eine halbwegs lange durch den Grand Canyon du verdon. Selbstverständlich haben wir schöne Bilder gemacht, aber sowohl für die Bilder als für den Text dazu muss ich euch auf nach Wien vertrösten ...
Aber wie oben schon steht - Wir sind wieder da :-)
Letztes Jahr haben wir ja kaum was anderes gemacht als Radeln, was ich ganz prima fand (keine Abstiege, ihr wisst schon ;-)). Dieses Jahr haben wir per Definition mein Knie für geheilt erklärt und geguckt was es aushält. Noch nicht alles, aber doch schon wieder ziemlich viel, darauf kann man aufbauen (wenn ich diesen Quadrizeps endlich wieder aufgebaut habe erst recht).
Über das lange vorletzte Wochenende sind wir neben einer Tour auf die Klimmspitze (Hallo Florian, ich hab Dich im Gipfelbuch 'gesehen'. 29.08. 13:45h) auch schon mal beim Biken gewesen. Die 'kleine' Runde ums Wertacher Hörnle, 40 km, 1100 Höhenmeter. Da es am Sonntag doch endlich wieder schön wurde, sind wir gleich nochmal mit dem MTBs gestartet. Ich muss doch mein schönes Bike hin und wieder ausführen ;-))
Aus der Brenta.
Geniale Berge, deren kühne Gestalten jedes Bergsteigerherz höher schlagen lassen. Das steil aufragende Gebirge hat mich schon zu Motorradfahrerzeiten begeistert :-) Dank geschickt angelegter Steige können die Brenta-Berge an ausgesuchten Stellen auch von halbwegs geschickten Normalbergsteigern bewzungen werden.
Für dieses Jahr zumindest. Aber wie sagt mein weiser Daddy gerne: 'Wiederkommen kann man immer.'
Eigentlich wollten wir dieses Jahr wieder auf ein paar 4000er steigen. Uneigentlich spuckt uns dauernd das Wetter oder die Arbeit dazwischen. Soll heissen, wenn wir Zeit haben, ist das Wetter schlecht, wenn das Wetter passt müssen wir arbeiten. So wie diese Woche beispielsweise, wo da oben (und hier unten) wunderbares Wetter ist. So erfahren, dass wir uns bei zweifelhaftem Wetter in unbekanntes Gelände in Gletscheregionen wagen, sind wir einfach nicht.
Und abgesehen davon, was nützt eine 4000er-Besteigung, wenn ich da oben nix sehe? Mindestens die Hälfte des Vergnügens beim Bergsteigen ist ja, die Welt von oben zu betrachten, sich dem Himmel nah zu fühlen und den ganzen mickerlichen uninteressanten Alltag unter/hinter sich zu lassen.
Gewollt hätten wir in die Berner Alpen, das Auto bei der Verwandschaft in Grindelwald abgestellt, dann mit der Bahn aufs Jungfraujoch und dann der Reihe nach Mönch, Trugberg, Grünhorn, Finsteraarhorn, Fiescherhorn und Jungfrau besteigen. Das Bildchen dazu hab ich vor kurzem schon mal hier rein gepappt. Es hätte so schön werden können ...
Eben haben wir das gemeinsam verschoben. Nicht auf Nimmermehr aber mindestens bis nächstes Jahr. Wohin es nächste Woche geht, diskutieren wir morgen, wenn wir n Karten gucken und Führer studieren können. Wenn keine Gletscher involviert sind und man die Hütten nicht unbedingt reservieren muss, können wir uns ziemlich zwanglos nach Lust und Laune und Wetter entscheiden.
Meiner Verfassung insgesamt tut das irgendwie gut, denn ich habe mein locker-flockiges Selbst, das davon überzeugt ist, alles zu können und dass alles immer klappt, wenn man es mit der nötigen Um- und Vorsicht angeht, noch immer nicht wieder gefunden. Nicht so richtig jedenfalls.
Als ich am Freitag beim Einkaufen war, studierte der beste Allgäuer von Allen unsere Lechtalkarten und verkündete, dass er eine Tour für den Samstag gefunden hätte. Start in Lech. Uff! Ausgerechnet Lech, weiter hinten geht's nimmer, Anfahrt von Kempten etwa 2 Stunden, retour natürlich auch. Aber die Tour sah bestechend aus, musste auch ich zugeben.
So starteten wir also um 6.00h ganz hinter ins Lechtal. Um 8:00h waren wir im Parkhaus von Lech (grosses Lob: das Parkhaus ist umsonst und es gibt an jedem Platz kleine Zettelchen zum abreissen und mitnehmen, auf denen die Platznummer steht) und stapften los. Erst mal rund herum und dann hinauf auf den Rüfikopf. Normalerweise ist ein Berg, auf den gleich 2 Seilbahnen führen ja nicht unbedingt ein erstrebenswertes Ziel, aber der Berg war ja nur der Anfang.
Die Seilbahn ist wohl auch der Grund, warum wir auf dem ganzen Weg nach oben keinen einzigen Menschen sahen, wir waren so allein unterwegs wie sonst nur auf ganz abgelegenen Touren. Die Gegend da hinten im Lechtal ist grossartig und das liegt nicht nur am frischen Schnee, dem wir ab etwa 1800m begegneten. Rund um uns rum nur 'neue' Berge und soviel Panorama zum Gucken, dass wir kaum zum Laufen kamen (naja, nicht wirklich).
Oder Irrungen und Wirrungen in den Lechtalern
Wider Erwarten sollte laut Wetterbericht plötzlich der Samstag ein guter Tag werden (am Donnerstag war der Samstag eigentlich noch als weitgehend verregnet angekündigt), wir beguckten am Freitag abend also eilends noch unsere Karten und Führer und entschieden uns dann für die Lichtspitze. Um den Tag auszunützen wollten wir über die Zirmspitze aufsteigen.
Wegen dieses 'Umwegs' fing der Samstag erst mal mit einem Strassenhatsch die Strasse nach Gramais entlang an. Wir hatten eigentlich vorne am Wanderparkplatz für die Lichtspitze parken wollen, doch dort wurde der Wald umgegraben. Deswegen stellten wir das Auto kurz vor der ersten Brücke ab und liefen los. Ich mit den neuen Bergstiefeln, die ich am Freitag noch gekauft hatte, in der Hoffnung, auf der langen Tour keine Blasen zu bekommen. Meindl Air Revolution Lady hübsch bunt und - wichtiger - oben weich unten mit harter Sohle.