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Watzmann II - Wiederroute

Dienstag, September 11, 2012

Zum exzellenten Frühstück empfing uns noch immer Nebel. Oder vielmehr, wie wir feststellten, als wir losgingen, feiner leichter Nieselregen. Alles war nass. Ohje, ob das etwas werden würde mit der seilfreien Kletterei in der Ostwand?

Wir ignorierten die Feuchtigkeit so weit es ging und stiegen auf einem schmalen Pfad ins Watzmannkar hinauf. Entlang der Westwand des kleinen Watzmanns durch lichten Lärchenwald (deren Nadeln alle einen Tropfen am Nadelende trugen, was dem Lärchenwald irgendwie einen wildromatischen Touch gab) war es wunderschön, allerdings sahen wir nebelbedingt nicht allzuviel oder allzu weit. Die Wand des Kleinen Watzmanns konnte man meist nur erahnen.

Der Weg war nass und schmierig und so recht konnte bei diesen Bedingungen kein Glaube an eine Wiederroute aufkommen. Nach ein paar Fehlalarmen (Schau, da wird es heller! Ich glaube der Niesel hört auf! Es wird trockener, definitiv!) lichtete sich der Nebel aber tatsächlich und - Wunder über Wunder - die Steine um uns herum wurden trocken und wir erhaschten gelegentlich einen Blick auf imposante Wände um uns herum.

Kurz vor dem kleinen Gletscher im Watzmannkar kamen wir endgültig in die Sonne und konnten an der Ostwand vor blauem Himmel ‘unser’ Band und die Route studieren. Im und um den Gletscher liegt eine zerbröselte JU52 aus dem zweiten Weltkrieg, die erst seit den letzten Jahren da ausgeapert ist. Es ist ein bisserl gruselig, wenn man im Schnee und Geröll zur Wand hinauf krabbelt und es allenaselang metallische klingelt.

Geröllkrabbelei ist immer blöd und mühsam, aber nachdem wir endlich den Einstieg erreicht hatten, wurde es ausnehmed erfreulich. Zunächst steigt man eine breite Rinne hinauf, dann quert man in leichten Auf- und Ab in schrofrígem Gelände nach rechts und erreicht schliesslich das breite Band, das das Kennzeichen der Route ist.

Dieses “Band” ist absolut erstaunlich. In meinem Kopf erzeugte das Wort ‘Band’ die Vorstellung eines mittelmässig breiten gerölligen Absatzes, nicht allzu steil, gemütlich zu gehen. Dieses Band ist teilweise fussballfeldbreit, reichlich steil und völlig geröllfrei, weil es nämlich von oben bis unten frei gewaschen und blank geputzt ist. Gut zu gehen ist es auch, gemütlich ist das allerdings nicht, denn man muss die Füsse schon ziemlich steil anstellen, um da laufen zu können. In einer der vielen Beschreibungen steht sinngemäss: “... ziepen die Waden vom ständigen spitzen Anstellen der Füsse.” Ohja. Muskelkater vom Feinsten in den Meinen.

Der oberste Teil des Bandes ist am steilsten und am glattesten. Ich habe selten Probleme mit Rück- und Tiefblicken, aber ganz ehrlich: diesen Teil des Bandes würde ich nur sehr ungern wieder runterlaufen müssen.

Nach dem Band kommt ein Gendarm, an dem sich ein idealer Pausenplatz und auch das Routenbuch befindet. Martin suchte seine Einträge, fand sich aber nur mehr einmal. Wir waren die ersten seit 3 Tagen und sicherlich die einzigen an diesem Tag :-)

Im Weiterweg (der erstaunlich weit nach rechts verläuft) wechselt sich zunächst leichte Kletterei mit weiteren Bändern ab. Man hat bald einen tollen Einblick in die eigentliche Watzmann Ostwand, die berühmte mit der rot angemalten Biwakschachtel. Mal abgesehen davon, dass ich diese Ostwand allein schon wegen der Wegfindungsprobleme und des immensen Höhenunterschieds (1800 Meter!) nicht gehen möchte—- die vielen gerölligen Bänder, die man da sieht, schrecken schon ganz gewaltig ab.

Kurz vor der Watzmann Mittelspitze sieht man dann schon den versicherten Weg zur Südspitze. Och, schon aus, die Route? Nein, unsere Route führte davon weg über einen Satz geneigtert Platten in wunderschöner Kletterei direkt zum kleinen Gipfelkreuz. Wow, was für ein Gipfel! Was für eine Route! Was für ein Wetterglück!

Zum Hocheck führt ein versicherter Steig, dessen Geländerseil so unangenehm gar nicht ist, denn hier ist der Fels durch die vielen Begehungen schon ziemlich glatt poliert. Ganz vorn am Hocheck muss man noch über die ausgesetzteste Stelle der gesamten Tour, aber dank des Geländers geht das einfach. Ohne wär’s doch ein wenig herausfordernd.

Nach einer kurzen Pause am der schmucken Biwakschachtel (leicht verunstaltet durch ordentlich gestapelten Müll irgendwelcher Übernachter. Deppen!) stiegen wir zum Watzmannhaus ab. Rückblickend kann ich sagen: der Anstieg über das Watzmannhaus hätte dem Grossen Watzmann schon einiges von seiner Faszination genommen. Dieser ewig lange Rücken ist ziemlich langweilig.

Am Watzmannhaus waren wir direkt über dem Nebel und hatte eine tolle Aussicht ... lauter waberndes weisses Zeugs unter uns. Der Abstieg zur Kühroint-Alm war dann im Gegensatz zum Watzmann-Abstieg wieder richtig nett, auch wenn wir dann wieder im Nebel landeten und dem patschnassen Steiglein im Nationalpark-Urwald herumrutschten.

Die komfortable Kühroint-Alm bietet sogar eine Dusche, was nach dem langen Tag sehr angenehm war. Für den kleinen Watzmann sortierten wir das Kletterzeug, von dem Ralle und ich in Unkenntnis der Route viel zu viel dabei hatten, nach Martins Vorschlägen aus. Das hatte den Vorteil, dass wir mindestens ein Kilo Eisen auf der Hütte lassen konnten ;-)

Danach dann Abendessen, viel (alkoholfreies) Bier und Bett. Toller Tag!

Von engel am 11.09.2012 06:44 • diaryurlauboutdoorberg

Watzmann I - Anreise

Montag, September 10, 2012

Nachdem wir uns um 11 in Landsberg getroffen hatten, sausten wir mit Martin den Anweisungen des Navi folgend gen Berchtesgadener Land. Je weiter wir nach Osten kamen, umso schöner wurde es. Und als uns das Navi noch dazu über Inzell schickte, bescherte uns diese Route gleich zu Anfang einen schönen Blick auf Hochkalterer und Watzmann von einem Aussichtspunkt über dem Hintersee. Martin konnte alles erklären, was da vor uns lag.

Vom Parkplatz Hammerstiel ((der seltsamerweise ‘vorn’, also weiter unten, Geld kostet und ‘hinten’, also weiter oben, nicht) liefen wir erst die Fahrstrasse zur Kühroint-Alm entlang und bogen dann ganz unvermittelt nach links in einen steilen unbezeichneten Pfad ab, der uns wunderschön, teils ausgesetzt und immer schmal und steil, über den Schapbachriedel führte. Hat was, wenn man wen dabei hat, der sich auskennt :-)

Auf der Kühroint-Alm liessen wir uns erst mal Kaffee und Kuchen schmecken und bezogen dann ein schmuckes riesiges 4er-Zimmer. Vor dem Abendessen machten wir dann noch einen kleinen Abstecher zur Achenkanzel, um den Königsee wenigstens einmal zu Gesicht zu bekommen. Das war auch durchaus lohnend, denn der Blick von da oben direkt hinunter auf St. Batholomä war schon beeindruckend.

Während des Abendessens kam Nebel auf und hüllte die Kühroint-Alm in romantisches Zwielicht. Wir legten uns mit der Aussicht auf einen aufregenden Tag in die Betten.

Von engel am 10.09.2012 06:11 • diaryurlauboutdoorberg

Spontan-Ausflug BGL

Mittwoch, September 05, 2012

Manche Dinge dauern lang und gehen dann doch ganz schnell. So auch das Projekt ‘Watzmann-Besteigung’.

Seit Jahren ist das in der Planung, wurde 3 Mal schon ziemlich konkret und ist dann jedes Mal wegen Schnee gescheitert. Als Martin letzten Mittwoch vorschlug, Montag und Dienstag für den Watzmann zu investieren, sah es eigentlich schon wieder nach einem schneeigen Reinfall aus.

Aber die Idee sagte uns zu und so verschoben wir kurzentschlossen ein paar geschäftliche Termine und trafen uns Sonntag Mittag bei eher mässigem Wetter (dicke dunkle Wolken aber immerhin trocken) in Landsberg und düsten zu dritt ins BGL. Das uns mit Sonne begrüsste!

2 1/2 ausgefüllte Tage später (und noch ein wenig müde) kann ich sagen: Super Idee! Der Ausflug war ein voller Erfolg in grossartiger Umgebung, fast perfektem Wetter und einer entzückenden Hütte mit ausgesucht gutem Essen. Wir haben sowohl den Watzmann selber als auch den Kleinen Watzmann geschafft (beides über nicht-alltägliche Routen) und waren fast immer komplett allein :-)

Details und Bilder folgen nach dem Wochenende. Letztere sind nämlich noch immer auf den beiden Kameras (im Allgäu natürlich), weil wir es gestern nur mehr bis nach Haus und direkt ins Bett geschafft haben.

Von engel am 05.09.2012 19:05 • outdoorberg

Allgäu-Urlaub IV

Mittwoch, August 29, 2012

Nachdem wir uns Mittwoch und Donnerstag gründlich erholt hatten, stand für Freitag wieder eine ordentliche Tour auf dem Programm. Der frühe Start wurde jedoch dadurch massgeblich verzögert, dass der beste Allgäuer von Allen die Nacht mehr schlecht als recht verbracht hatte und komplett unausgeschlafen und regelrecht zermatscht zum Frühstück auftauchte.

Die Entscheidungsfindung (Gehma oder gehmanet, das ist hier die Frage) dauerte eine Weile, aber schliesslich starteten wir doch. Das Wetter sollte ja grossartig werden.

Wir stellten das Auto am Parkplatz Gruebplätzle bei Hindelang ab und radelten ins Retterschwanger Tal hinein. Es war noch reichlich frisch, aber das sollte sich ja beizeiten ändern, hatte der Wetterbericht versprochen. Die Räder parkten wir an der Abzweigung zum Grossen Daumen, dann spazierten wir gemütlich bis zur Oberen Haseneckalpe, wo wir uns ein zweites Frühstück genehmigten und unser Ziel - den Grossen Daumen Nordwestgrat - nochmal gründlich betrachteten. Doch, das sah interessant aus.

Weil es so gemütlich da in der Sonne neben dem Hüttchen war, gönnten wir uns noch ein kleines Schläfchen (mein Allgäuer hatte ja Nachholbedarf), bevor wir den grasigen Rücken zum Nordwestgrat hinauf stiegen. Man soll ja nichts überstürzen.

Mit dem Start der Felsen legten wir das Sicherungszeug an, verstauten das Seil griffbereit in Ralles Rucksack und stapften den ersten Aufschwung hinauf. So ohne Markierungen ist die Wegfindung auch auf einem Grat nicht immer einfach (auch wenn man sich natürlich nicht grossartig verlaufen kann). Es dauerte nicht lang, bis wir das Gefühl hatten, in der bröseligen Gratflanke (der Weg oben drüber hatte viel schwerer ausgesehen und da waren ganz deutliche Trittspuren) wäre Sichern doch angebracht.

Zurück auf der Gratschneide war der Fels wieder schön fest und die Kletterei machte wieder Spass. Es war nicht wirklich schwierig, aber der Ausgesetztheit wegen sicherten wir weiter, bis wir wieder Gehgelände erreichten. So ging es weiter. Ausgesetzte Gratkletterei, die wir sicherten, wechselte sich mit eher unschwierigem Gehgelände ab. Schwierig waren genau genommen nur 2 Stellen, an denen ich froh über das Seil war.

An einem grasigen Plateau machten wir Pause. Als wir kurz drauf weiter stiegen, trafen wir auf das Routenbuch, das ordentlich eingepackt unter einem grossen Stein lag. Laut Routenbuch waren wir die 9. und 10. Person, die in diesem Jahr den Grat begingen :-) Naja, nicht jeder trägt sich da ein oder findet das Buch, ein paar mehr werden es schon gewesen sein.

Kurz drauf, vielleicht irritiert vom unerwarteten Routenbuch, machten wir wieder den Fehler, seitlich in die Flanke auszuweichen. Man sollte wirklich immer auf der Schneide bleiben, seitlich wird der Grat umgehend bröselig und instabil. Seeeeehr unangenehm.

Nun waren wir bald am Gipfelaufbau, den man laut Führer relativ leicht rechts umgehen kann oder geradeaus über ‘ein System senkrechter Rinnen’ direkt beklettern kann. Der Versuch geradeaus hinauf zu klettern (gesichert, es sah nicht wirklich einfach aus), endete in haufenweise Bröselgestein, das mir um den Helm flog.

Wir wichen nach rechts aus, wo das Gestein wieder fest ist, und gelangten nach nur wenigen Metern ins Gras des sanft geneigten breiten Gipfel des Grossen Daumen, wo wir uns mutterseelenallein an der grossartigen Sicht und Landschaft erfreuen konnten. Und das obwohl es da oben oft zugeht wie am Stachus, schliesslich ist der Grosse Daumen üblicherweise der Umkehrpunkt für die Begehung des Hindelanger Klettersteigs. Vielleicht lags an der Zeit: Dreiviertel Sechs ;-))))

Nach einer gebührend langen Pause machten wir uns an den Abstieg. Die späte Uhrzeit brachte uns in den Genuss eines wunderbaren Sonnenuntergangs, aber als wir bei den Rädern ankamen, war es dunkel. Und eine Lampe (so man die Notfallfunzel tatsächlich so bezeichnen kann) hatte nur ich dabei.

Die ‘Abfahrt’ (gefühlsmässig war das eher Tiefflug denn Abfahrt) war entsprechend schwierig. Wir fuhren nebeneinander und ich versuchte die Strasse mit meinem Stirnfunzelchen halbwegs auszuleuchten, was mehr schlecht als recht gelang. Grosse Probleme hatten wir dank Ortskenntnis und der guten Strasse nicht, aber beste Allgäuer von Allen wäre beinahe in ein Viehgatter gesaust und ich wäre fast wegen einer Verwerfung im Teer abgesegelt. Nunja, alles wurde gut, nach gut 13 Stunden (schon wieder!) waren wir zurück am Auto.

Aber, aufgemerkt: als Mitglied der SAN ist eine Lampe im Rucksack Pflicht!

Von engel am 29.08.2012 21:58 • diaryurlauboutdoorbergmtb

Allgäu-Urlaub III

Sonntag, August 26, 2012

Der Dienstag fing ausnehmend kühl (genau genommen: eiskalt) an, als wir die Räder in der Früh am zugigen Tunnel vorm Fellhornparkplatz aus dem Auto luden. Ins Trettachtal geht es weit und lang und mit wenig Steigung nach hinten, so dass wir bis fast zur Abzweigung nach Einödsbach brauchten, um halbwegs warm zu werden. In Einödsbach war uns dann aber warm.

Von Einödsbach, wo wir die Räder abstellten, geht es erst mal laaaang und mit wenig Steigung durch allerlei Kraut und Lawinenreste bis ins hinterste Eck des Tals zum Bacherloch und dann über eine kleine nette Steiganlage über den untersten Felsriegel hinauf zum Waltenberger Haus.

Wir legten eine gemütliche Pause im Gras über dem Felsriegels ein, von wo wir fasziniert einer Herde Gämsen mit Jungtieren zuschauten, die völlig ungerührt die extremst steilen Grashänge und Schneereste auf der gegenüberliegenden Talseite (irgendwo zwischen Habaum und Linkerskopf) hinauf und hinab spazierten.

Auf dem Waltenberger Haus (das trotz der Nähe zum vielbegangenen Heilbronner Weg klein und nett ist und sehr freundliches Personal hat) gönnten wir uns Getränke und teilten uns ein Käsbrot, bevor wir uns an den anstengenden Aufstieg zur Bockkarscharte machten.

Dieser Anstieg ist vor allem wegen des losen, steilen Gerölls so stressig. Leider ist das Geröll trotzdem nicht gut dazu geeignet, auf dem Rückweg darauf abzufahren. Naja, da muss man durch. Nach knapp 1700 Höhenmetern waren wir dann an der Bockkarscharte und konnten das Projekt angehen, wegen dem wir den langen Zustieg auf uns genommen hatten: Die Besteigung der Hochfrottspitze :-)

Im Führer stehr etwas von einem kleinen Überhang, also hatten wir auch ein wenig Sicherungsmaterial mitgenommen. Wär ja blöd, wenn wir dann 50 Meter unter dem Gipfel umkehren müssten. Nachdem wir uns ausgestattet hatten (diesmal mit Helm, wie sich das gehört), krabbelten wir den ersten Aufschwung, eine bröselge Rinne, hinauf und spazierten zum nächsten Aufschwung.

Dort fand sich besserer Fels und es sah deutlich schwieriger aus. Ab hier sicherten wir. Der Fels war weitgehend recht gut und die Kletterei sah meist deutlich schwieriger aus, als sie war (was sicherlich auch daran lag, dass sich inzwischen die Wolken soweit gesenkt hatten, dass wir mitten drin standen und zeitweise sehr wenig Sicht hatten). Der kleine Überhang unter dem Gipfel war natürlich auch kletterbar aber spätestens da war das Seil doch eine spürbare Erleichterung :-)

Wir hatten eigentlich eine Überschreitung geplant, aber angesichts der fortgeschrittenen Zeit und weil wir wegen des Nebels so wenig sahen, kletterten wir auf dem Weg ab, auf dem wir gekommen waren. In der Bockkarscharte war es dann kurz vor Fünf und es stand noch der elendslange Abstieg bevor (vor dem ich mich ja immer besonder graule).

Im oberen Teil des Abstiegs begleitete uns ein einzelner Steinbock, immer in gewissem Mindestabstand, aber ganz klar auf demselben Weg. Er bog dann aber Richtung Sockscharte ab. Das Waltenberger Haus liessen wir aus, um möglichst noch im Hellen zum Auto radeln zu können (als Mitglieder der SAN keine Lampe im Rucksack zu haben, ist aber auch fahrlässig!).

Ein paar Pausen waren zwar nötig, um den Abstieg zu bewältigen, aber wir schafften es doch, noch im Hellen bei den Rädern in Einödsbach anzukommen. Bei der Abfahrt im Wald und in den Tunnels war es aber schon verdammt dunkel! Alles in Allem waren wir gut 13 Stunden unterwegs, davon gut 3 für die Klettermeter am Gipfel.

Mittwoch nutzen wir wieder zum Radeln und Baden, Donnerstag war schlechtes Wetter, gute Gelegmheit für etwas Haushalt und Verwandtenbesuche.

Von engel am 26.08.2012 10:03 • diaryurlauboutdoorbergmtb

Allgäu-Urlaub II

Samstag, August 25, 2012

Nach dem erfrischenden sonntäglichen Badetag waren wir bereit für neue Taten und hatten bereits eine Riesentour für Montag geplant. Der Wetterbericht legte dann allerdings eine Verschiebung der Riesentour auf Dienstag nahe, der Montag war recht kühl und wolkig angesagt.

Wir starteten daher Montag Früh mit den Rädern von Tannheim Richtung Älpele unterm Gaishorn, um dieses dann entweder auf dem Nordgrat zu ersteigen oder auf dem Normalweg zu überschreiten. Aufs Älpele zu radeln ist erstaunlich gemütlich. Zwar ist die Forststrasse recht geröllig, so dass man aufpassen muss, wo man radelt, aber die Steigung ist von unten bis oben eher mässig.

Wie angekündigt war es recht wolkig. Gelegentlich lugte die Sonne durch die Wolken, aber allzu oft war das nicht der Fall. Als wir vom Älpele nach links auf den Nordrücken wechselten, erwischte uns der Wind und es war ganz entschieden kühl. Je näher wir dem Nordgrat kamen, umso bröseliger sah der aus, so dass wir beschlossen, doch auf dem Normalweg durch die Nordflanke zum Gipfel zu steigen. Bröselig mögen wir nicht.

Auch auf dem Normalweg ist das Gaishorn ein wunderschöner Berg. Nachdem wir letztes Jahr den Gipfel ohne Kreuz erlebt hatten, konnten wir nun das neue Kreuz bewundern, das wirklich sehr schön ist, mit einer blauen Kugel, die bei Sonne vermutlich toll leuchtet.

Den Abstieg nahmen wir über den Nordwestgrat und die Zehrerköpfe (neue Gipfel ;-)—- mit jeweils etwa 10-20 Meter Schartenhöhe) und zurück zum Älpele. Der Weg über die Zehrerköpfe ist ganz unerwartet nett. Man erwartet Gras- und Latschengestapfe und landet dann auf einem schönen teils ausgesetzten Steiglein am Abbruch zum Älpele.

Kaffee und Kuchen in der Älpele-Alpe (durchschnittlich) rundeten diese sehr schöne Tour ab.

Von engel am 25.08.2012 19:23 • diaryurlauboutdoorbergmtb

Allgäu-Urlaub I

Mittwoch, August 22, 2012

Der erste Samstag der Urlaubswoche (11.08.) sollte ein wunderbarer Tag werden. Angeregt durch diverse Vorschläge im Alpic.Net Forum wollten wir ein wenig Grate klettern und entschieden uns Leute-bedingt (bzw. der Wahrscheinlichkeit wegen für wenige davon) für die Parzinnspitze. Zugegeben, viel Anstieg für recht wenige Klettermeter, aber das Parzinn ist so oder so immer einen Besuch wert :-)

Wir schafften es problemlos vor der grossen Urlaubsreisewelle (Ferienanfang in Bayern) durch den Grenztunnel Füssen und bekamen sogar noch einen Parkplatz in Boden. Früh Aufstehen lohnt sich ;-)

Beim Radeln war es noch recht kühl, obwohl es bis zur Materialseilbahn durchaus bergauf geht. Beim Aufstieg zur Hanauer Hütte wurde es dann aber doch schon einigermassen warm, zumindest so lang man nicht direkt im Wind war. Obwohl es Leute auf der Hütte haben musste (20 Autos in Boden) trafen wir nur 3 Leute bis zum Joch unter der Kogelseespitze.

Die beiden Leute, die wir dort durchs Gelände stapfen sahen, suchten wohl irgendwas. Was genau stellten wir fest, als sie uns oberhalb des Gufelsees Richtung Parzinnspitze folgten ;-) Da wir die Helme vergessen hatten, machten wir uns eilig daran, als erste in die Rinne des Gipfelaufbaus einzusteigen.

Die Kletterei an der Parzinnspitze ist die reine Freude, sobald man den Grat erreicht hat. Die Trittspuren führen zwischen den vielen Grat-Türmen und -Türmchen immer wieder mal in die linke Flanke, da wird es dann bröselig, aber oben ist alles erfreulich fest.

Die Nachsteiger waren lang nicht weit hinter uns, aber am Gipfel warteten wir umsonst auf sie (weil wir erst absteigen wollten, wenn die beiden sauber am Gipfel verräumt waren - kein Helm und so). Scheinbar hatten sie an irgendeinem der Türmchen aufgegeben und waren umgedreht.

Wir erkletterten nach der -Spitze noch den höheren der beiden Parzinntürme und stiegen dann durch die Parzinnscharte direkt zur Hanauer Hütte ab. Dieser Abstieg sieht schlimmer aus als er ist, erfordert aber speziell im oberen Bereich schon ziemlich Trittsicherheit.

Kaffee und Kuchen in der Hanauer Hütte machte nur bedingt Spass. Zwar ist beides gut, aber die Hütte ist so voll und die Wirtsleute sind schon so angebrüht, dass man sich da gar nicht willkommen fühlt. Schade!

Nach dem laaangen Abstieg mit dem Radl zurück zum Auto zu sausen war die wahre Freude. Bike&Hike rules :-)

Am Sonntag war Knie- und Knöchel-bedingt Radeln angesagt. Und weil das Wetter schön (wenn auch eher kühl) angesagt war, verbanden wir die Radtour gleich mit Baden. Das erste Mal in diesem Jahr, herrlich!

Von engel am 22.08.2012 21:25 • diaryurlauboutdoorbergmtb

Gewitterwochenende

Donnerstag, August 09, 2012

Einer der Gründe, warum ich so gern auf Berge steige, ist die Aussicht vom Gipfel. In letzter Zeit liess die Sache mit der Aussicht aber doch etwas zu wünschen übrig. Und letztes Wochenende war es nicht anders: Am Brentenjoch standen wir am Gipfel im Nebel und sahen rundrum schönstes Weiss-in-Weiss. Immerhin war es weder feucht noch kalt noch windig da oben.

Vor Kurzem hatte ich vom Rossberg gelesen, ein kleiner Gipfel, auf den man vom Brentenjoch aus steigen kann und wo wir nun mal schon mal da waren, nahmen wir uns den Rossberg auch vor. Zu sehen war der Gipfel natürlich nicht, aber die Steigspuren direkt vor uns, die sahen wir schon. Besagte Steigspuren endeten an einem kleinen Gipfelchen - also eher eine Graterhebung - an der es tatsächlich nur mehr nach unten zu gehen schien. Fein, haben wir den Rossberg also auch in der Tasche, dachten wir und drehten um (der Rossberg ist eine Sackgasse).

Die Trackauswertung des GPS zeigte daheim aber: Der Rossberg liegt noch ein ganzes Stück weiter draussen und wir hatten tatsächlich nur eine unwesentliche Grat-Erhebung bestiegen. Pfff! Blöder Nebel. Da müssen wir nochmal hin. Den Abstieg schafften wir gerade rechtzeitig vor dem ersten Gewitter, so dass ich meinen neuen Ohne-Hände-Rucksackschirm gar nicht brauchte :-)

Sonntag war noch schlechter vorhergesagt als Samstag, daher resignierten wir, als es während des Frühstücks zu regnen begann. Heimtag, Faulsein, usw. Wenn’s denn sein muss ...

Dann aber riss es plötzlich auf und draussen war strahlendes Wetter. Wir warfen die Bikes ins Auto und düsten zum Grünten, wo wir eine nette kleine Runde bis hinauf zur Alpe Rossberg ((die mit den netten Leuten und dem guten Kaffee) in wunderbarstem Sonnenschein (und mmit Aussicht!) schafften, bevor uns das Gewitter aus Richtung Oberstdorf allereiligst zurück zum Auto trieb.

Das war eine Punktlandung. Beim Radl-Einladen fing es an zu tropfen und kaum waren wir im Auto, öffnete der Himmel seine Schleusen, so dass der Scheibenwischer es grad noch so schaffte, sowas wie Sicht zu erzeugen.

Von engel am 09.08.2012 21:07 • outdoorbergmtb

Immerhin: trocken

Mittwoch, Juli 25, 2012

Das mit dem Wochenend-Wetter haut zur Zeit einfach nicht richtig hin. Samstag war solala mit unpassenden Schauern zwischendrin, aber zumindest konnten wir Nachmittags auf der Terrasse Kaffee trinken.

Sonntag hätte besser sein sollen, hatte das aber wohl nicht mitbekommen, daher stapften wir bei milden 10 Grad und Wind und Nebel auf dem Kühgrund umher. Alles in allem hatten wir ganze 2 Mal Tief- und Tal-Blick vom Grat aus. Nach der Kaffepause an der Vorderen Wiedhag Alpe dann Sonne, aber da waren wir schon fast unten. Aber immerhin: die Regenschirme waren nicht nötig.

Von engel am 25.07.2012 20:14 • outdoorberg

Regen und mehr

Montag, Juli 16, 2012

Auch dieses Wochenende war nur an einem Tag wirklich Zeit für Rausgehen. Wir nahmen den Sonntag, was im Nachhinein vielleicht nicht so schlau war, aber hinterher weiss man ja immer Bescheid.

Bei Wind und Schauern dehnten wir das Frühstück etwas aus und starteten dann in Kempten zumindest bei trockener Strasse. Schon auf dem Weg nach Hinterstein regnete es leicht, aber in Hinterstein war es zunächst trocken. Kaum im Hirschtobel änderte sich das, denn es fing an zu regnen. Der Tobel selber trug auch zur Feuchtigkeit bai, denn von der Seite besprühten uns diverse Wasserfälle.

Alles in Allem war die Feuchtigkeit von oben aber nie wirklich schlimm. Die Regenschirme reichten aus, um weitgehend trocken zu bleiben. Das änderte sich aber kurz vor dem Ausstieg zur Forststrasse. Wir disponierten um. Anstelle des Hirschbergs schien uns die Hirschalpe das geeignetere Ziel. Der Weg dort hin über die extrem matschige und rutschige Kuhwiese erfreute durch immer stärkeren Regen, der oben dank des Windes gelegentlich auch quer daher kam.

Die ordentlich aufgeheizte Hirschalpe war die wahre Feude und ersetzte einen ‘echten’ Gipfel mehr als ausreichend. Während es draussen wie aus Kübeln goss, genossen wir die Wärme und den feinen Kaiserschmarrn (absolute Empfehlung!). Mit unseren Fiverfingers (ich) und den komplett nackten Füssen (der beste Allgäuer von Allen) sorgten wir für ordentlich Gesprächsstoff in der Alpe.

Den Abstieg schafften wir beinahe komplett in einem Regenloch :-)

Die grösste Belohnung für den kühl-nassen Regenausflug waren aber das Reh und der Rehbock, die völlig mit sich selbst beschäftigt beinahe um uns herum Runden im Wald drehten. Seltsame Töne von sich gebend, rannte das Reh vorne weg und der Rehbock hinterher. Ganz willig schien die Dame nicht zu sein, aber der Harr gab nicht auf und rannte immer weiter hinter ihr her. Vielleicht ist das ein Ausdauertest? Nur wer durchhält, darf seine Gene weiter geben?

Von engel am 16.07.2012 20:21 • outdoorberg
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