Der Sonntag sollte wettermäßig ganz OK werden und wir wollten nach der ‘Eingehtour’ vom Samstag ein wenig trainieren, ist ja nimmer lang hin bis zum Urlaub. Und Berg-Training im Frühjahr geht nirgends besser als an dem steilen Saubuckel am Eingang des Tannheimer Tals. Das ist seit Jahren empirisch durch schrecklichen Muskelkater nach der ersten (und zweiten und manchmal auch dritten) Tour dort bewiesen.
Wir ließen uns Zeit in der Früh, damit es noch ein bisserl wärmer werden konnte und starteten fast in der Sonne am Gaichtpasskiosk. Auf dem Weg waren wir erstaunt, wie weit es auf den Nordseiten runtergeschneit hatte und befürchteten fast, am Schnee zu scheitern. Die Südseite vom Aggenstein sah dann aber doch einigermaßen frei aus.
Am Kiosk standen schon ein paar Autos herum. Unten war erst mal, wie vom Wetterbericht versprochen, ein kühler Wind, aber sobald wir zwischen den Bäumen waren, wurde es schnell warm. Und es war, wie nach der nassen Woche zu erwarten war, reichlich matschig.
Kurz vor der Querung zum Gipfelanstieg trafen wir auf den ersten Schnee. Anfang nur ein paar Flecken, dann wurde es immer mehr und die beiden Abschnitte zum Gipfel hinauf wiesen dann eine geschlossene Schneedecke auf, 15cm Neuschnee auf festem Altschnee und Gras. Wir machten erst mal Pause in der Sonne.
Der Anstieg zum Gipfel war dann meistens gut zu gehen. Nur wo der Neuschnee auf Gras lag, war es ein bisserl blöd, weil man da natürlich leicht rutschte. Anstrengend war es natürlich trotzdem ;-)
Oben hatte es (wie vom Wetterbericht versprochen) Wind. Es hatte auch ein paar Leute, deswegen schlugen wir nur an und stiegen direkt wieder ein Stück ab. Eigentlich hatten wir bis zum Anfang der Querung gehen wollen, aber die Sonne war ja nur sporadisch da und in der Mitte hatte es gerade Sonne und einen schönen Gras-Fels-Buckel und kaum Wind. Wir machten direkt dort Pause, das war schön warm und sogar fast bequem :-)
Der Abstieg im Schnee ging super, der Abstieg ohne Schnee auch, kein Vergleich zu vor 3 Wochen (wo das Knie böse gemotzt hatte). Am Hüttle gab es noch mal eine Pause, da machte sich aber die Sonne rar, deswegen war das eher so mittel. Als uns kalt wurde, stiegen wir zum Auto ab.
Schöne Tour! (Natürlich gab es danach Muskelkater, aber schon weniger ;-))
Enzian :-)
Schusternägel :-)
Kleiner Fuchs :-)
Soldanellen
Lechtalblick mit viel Schnee
Anstieg durch Neuschnee
Gipfelbild
Abstiegsbereit
Auf den letzten Metern
Auch ich war überrascht darüber, wieviel Schnee noch da oben auf der Wiese liegt. Hatte die niedrigen Schuhe an und weil der Schnee inzwischen sehr weich ist, bin ich ziemlich oft eingebrochen was natürlich zu nassen Socken führte. Und weil ich scheinbar nicht lernfähig bin oder es halt einfach nicht glauben kann, habe ich am Schnippenkopf diese Erfahrung gleich nochmal gemacht und bin wieder mit nassen Schuhen abgestiegen…
Naja, nasse Schuhe sind ja nicht so tragisch ;-)
Ich hatte keine niedrigen Schuhe an, aber nasse Füsse habe ich trotzdem bekommen, weil der Schnee so nass war ...