Die Woche hatte ausgesprochen schönes Wetter, begann aber – erwartbar – jeden Tag recht kühl (OK, kalt, jeden Tag deutlich unter null). Radeln war eine Freude, auch wenn es noch immer diesen widerlich Wind hatte. Aber das Morgenlicht hinter den Bergen entschädigte für die kalten Finger jeden Tag. Weil es inzwischen so trocken war, testete ich auch mal den Feldweg, der am Kapellchen am Ende der Straße rauskommt. Geht gut und man steht nicht am Ende des Weges vor einem Tor oder Zaun (das ist der Karte nicht immer zu entnehmen). Die kleine Abkürzung werde ich wohl öfter nehmen, allerdings nur bei länger trockenem Wetter, in der Senke artet das sonst zu einer Schlammschlacht aus.
Montag war die erste ACP-Session und mir gruselte es den ganzen Tag davor. Am Ende war es dann aber wie so oft nur halb so schlimm wie befürchtet. Blut abnehmen ist mir ziemlich egal, allerdings sind 15 Milliliter dann doch ganz schön viel (optisch sah es aus wie mindestens 100 ml, so dick war die Spitze – aber ich habe ja eh kein Gefühl für Maße).
Liegt vielleicht auch daran, dass das Ganze mit einer Art Doppelspitze durchgeführt wird, die ziemlich dick ist. Das Blut kommt in die innere Spritze, dann wird es knapp 10 Minuten lang in einer Apparatur behandelt (geschleudert, nehme ich an), danach hat es das gelbliche Plasma in der äußeren Spritze und in der inneren bleibt nur ein dunkelbraunes Klümpchen übrig. Das Plasma wird dann ins Gelenk gespitzt.
Alles passiert mit (gefühlt sehr exzessiven) sterilen Methoden, viel Desinfektionsspray, grünen OP-Tüchern mit Fenster, usw. Ist bestimmt alles sehr wichtig und ich bin auch sehr dafür, eine Infektion im Gelenk will ja niemand. Aber verglichen mit den Maßnahmen zu Erguss-aus-dem-Knie-holen von vor vielen, vielen Jahren, war das schon aufwändig.
Der Doc untersuchte mein Fußgelenk mit viel Dran-Rumdrücken (Aua) und malte dann die Einstichstelle auf den Knöchel. Dann wurde viel sterilisiert und sollte mich nicht bewegen und er spitzte das gesamte vorher abgezogene Plasma ins Gelenk. Das war ausgesprochen unangenehm, tat aber nicht wirklich weh. Puh! Dann gab es ein Pflaster drauf und alles war fertig.
Er hatte nichts gegen Heimradeln, meinte Sport aber erst nach 2 Tagen. Er warnte mich, dass das Gelenk erst mal mehr weh tun könne, als vorher, aber ich hatte nur ein ordentliches Spannungsgefühl, keine Extra-Schmerzen (nur die, die eh immer da sind).
Am Dienstag war Fasching und die Firma stellte Krapfen in die Teeküche. Das ist ja direkt neben meinem Büro und ich schaffte es mit sehr, sehr viel Selbstbeherrschung, über den Tag nur 2 davon zu nehmen. Einen mit Himbeermarmelade, einen mit Hagebuttenmarmelade. Nach der Arbeit hatte der beste Allgäuer dann auch noch Krapfen zum Kaffee geholt. Ein würdiger Faschingsabschluss (wenn auch ohne Fasching weit und breit für uns) ;-)
Am Mittwoch hatte der beste Allgäuer Geburtstag und ich frei. Wir fuhren ins Tannheimer Tal und stiegen auf den Einstein. Sehr gemütlich, bei allerbestem Wetter und wenig Wind oben und vielen Sonnenpausen. Hach :-) Abends hatten wir dann eigentlich nach Heiligkreuz zum Unteren Wirt zum Essen gehen wollen, aber der hatte zu. Wir testeten dann stattdessen das ‘Sam Son’, ein vietnamesisches Restaurant, und das war OK (das Takobo ist leider, leider, leider seit der Übernahme durch neue Besitzer grottenschlecht geworden).
Der Knöchel nahm mir am Donnerstag die Bergtour so mittel-übel, so wie halt alle Touren in letzter Zeit. Muskelkater gab es auch, netterweise war der aber mild. Das Wetter war nach wie vor strahlend schön und warm (außer in der Früh), Radeln war eine Freude. Der beste Allgäuer nutzte das Wetter für die erste Trainingstour (sowohl des Jahres als auch vom neuen Haus aus) zum Blender. Es sind etwa 10 Kilometer, 100 Höhenmeter, anderthalb Stunden mehr als vorher.
Samstag war immer noch Super-Wetter, deswegen stiegen wir auf die Krinnenspitze und rodelten den oberen Teil mit den Porutscherlen runter. Man kann die Dinger kaum steuern und muss immer wieder mal quer laufen, um wieder irgendwo eine vernünftige Falllinie zu finden, aber das war lustig :-) Im Abstieg vor der letzten Hütte fand sich dann auch noch ein windschattiger Sonnenplatz, so wie sich das gehört für eine gelungene Bergtour.
Sonntag baute der beste Allgäuer ein neues Geländer an die nun wieder schön saubere Treppe zum Gartenhaus, ich beschäftigte mich (neben wichtigen Halte und Support-Arbeiten) mit Haushalt. Dazwischen gab es Pfannkuchen auf der Terrasse, das war sehr fein. Fürs Geländer fand die vom besten Papa geerbte Oberfräse ihren ersten Einsatz – im Gartenhaus, um am Sonntag nicht so viel Lärm zu machen. Das Geländer wurde sehr schön :-)
Der Bauer oberhalb ließ uns am Nachmittag durch seine beiden Buben und den massigen Bernhardiner (der Krüppel, der gelegentlich in den Garten kackt, glaube ich) eine Einladung zu einem privaten Funken bei ihm zukommen. Das mussten wir leider absagen, weil wir am Abend mit dem Schwiegervater und seiner Lebensgefährtin zu Unmengen feinem Grillfleisch beim Griechen eingeladen waren. Schade, das wäre vermutlich nett gewesen und wir hätten die restlichen Nachbarn auch kennengelernt. Naja, wird sich schon eine weitere Gelegenheit ergeben. Das Essen war jedenfalls fein :-)