Weil ich nicht mehr als 16 Überstunden haben darf und zu viele Stunden beim Monatswechsel abgeschnitten werden, ‘musste’ ich vor Ende November unbedingt freinehmen. Das schmuddelige Herbstwetter hatte ein Einsehen und gönnte uns einen einzigen schönen Tag am Donnerstag. Mit ein wenig Meeting-Schuffeling (bei dem mein Chef netterweise mitspielte) konnte ich mir den Tag freischaufeln :-)
Das war auch der Tag, für den ich schon 2 Wochen vorher den Ölwechsel für den Clio ausgemacht hatte. Das war sehr praktisch. Wir gaben den Clio ab und sausten nach Berwang. Nach dem vielen Schnee am Sonnenkopf hatten wir ein wenig recherchiert, aber in es hatte anscheinend überall den Schnee weitgehend weggeregnet. Aber der Thaneller ist hoch, wir nahmen trotzdem die dicken Stiefel.
Am Parkplatz lag tatsächlich Schnee, ganze 5 Zentimeter. Es war schattig, als wir ankamen und ziemlich frostig. Die Sonne kam dann gerade heraus, als wir losgingen und es wurde schnell angenehmer. Es dauerte nicht lang, bis wir Handschuhe und Jacken ablegen konnten. Nicht viel später war ich dann sogar im T-Shirt unterwegs :-)
Vor uns hatte es einen einzelnen Geher (er war losgegangen, als wir am Parkplatz angekommen waren) und Spuren von zwei weiteren Personen. Die beiden kamen uns kurz vor der Abzweigung nach Kelmen entgegen. Sie hatten eine Kiste auf einer Kraxe dabei und es sah aus, als hätten sie eine Hütte winterfest gemacht.
Wir machten Pause an der kleinen Wiese mit der schönen Aussicht zwischen den Latschen. Danach wurde es windig und als wir den Grat erreichten, richtig stürmisch und entsprechend kalt. Die beiden, die uns mit der Kraxe entgegengekommen waren, hatten wohl irgendwas an der Wetterstation gemacht, denn danach hatte es nur noch die einzelne Spur unseres Vorgehers (und die wurde schnell zugeweht).
Wir zogen erst mal mehr an und ich nahm die Gamaschen (der beste Allgäuer hat welche an den Stiefeln), dann stapften wir im Sturm dem Gipfel entgegen. Das war trotz vorhandener Spur erstaunlich anstrengend und mutete ein bisserl an wie eine 6000er-Besteigung in Südamerika (OK, minimal übertrieben).
Der Vorgeher kam uns gut eingemummt erst im oberen Drittel entgegen, er hatte erstaunlich viel Zeit am Gipfel verbracht. Wir schlugen nur kurz am Gipfelkreuz an, schauten uns die tolle Umgebung an (der man den Sturm kaum ansah) und gingen dann wieder. Pause gab es im unteren Drittel des Gipfelhangs, wo es hinter einem Stein im Windschatten des Grates in der Sonne ganz angenehm war.
Kaum waren wir zurück im Wind, war es aber genauso kalt wie vorher. Sobald wir dann zwischen den Latschen waren, wurde es fast schlagartig wieder warm und wir konnten diverse Schichten Kleidung ablegen.
Der Abstieg war trotz des Schnees auf den Steinen hart für das Knie (vielleicht wegen der harten Stiefel, vielleicht auch nur einfach so). Am Ende tat mir dann nicht nur das Knie, sondern überhaupt alles weh :/ Am Heimweg holten wir den Clio ab und fuhren dann heim, wo wir uns erst mal mit Glühwein auf dem Sofa aufwärmen mussten. Der Sturm hatte uns doch ganz schön durchgekühlt.
Aber es war ein toller Tag! :-)
Start in Bergwang
Noch ist es kalt, auch in der Sonne
Sonne, Lärchen, Latschen, Schnee :-)
Anstieg im T-Shirt :-)
Im Gipfelhang, kurz mal windgeschützt
Sturmanstieg
Kurz vorm Gipfel
Gut eingepacktes Gipfelbild
Abstieg
Schneefahnen
‘Entkleideter’ Abstieg zwischen den Latschen