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Kaum wird es schön ...

Montag, August 29, 2005

... ist unser Urlaub aus. Pöh!

Aber ich will mich nicht wirklich beschweren, wir haben trotz des Wetters einiges machen können und angesichts der Verwüstungen, die wir gesehen haben, ist so ein bisserl Regen im Urlaub Pipfax. Wie gesagt, wir sind gut weggekommen, kein Bach in unserer Nähe kommt bis an unser Häusl ran und mit dem Grundwasser haben wir auch keine Probleme, woanders ist das anders. Wir haben diverse Male unfreiwillig Katastrophen-Tourismus betrieben. Aber ich fang mal von vorne an.

Am Dienstag haben wir uns gar nicht aus dem Haus gerührt, aber wir haben ständig im TV verfolgt, was sich nur wenige Kilometer von uns entfernt abgespielt hat. IRL wollten wir das lieber nicht anschauen, es gab sicherlich auch ohne uns genügend Zuschauer und ich kann mir den Stau auf der unteren Illerbrücke nur zu gut vorstellen.

Am Mittwoch war das Wetter wieder friedlich und wir sind eine kleine Heim-Runde geradelt. Überall, auch weit weg von der Iller und den kleineren und grösseren Bächen, konnte man sehen, wo das Wasser gewesen war oder auch noch war. Spuren von Bächen und Seen auf Wiesen waren allüberall zu sehen. Der Niedersonthofener See war übergelaufen, sehr zur Freude diverser Kinder vom Campingplatz, die viel Freude am Spielplatz mitten im See hatten. Der Uferweg war stellenweise knietief unter Wasser - mit den MTBs kein Problem.

Uns war schon klar, dass alles im Umkreis der Iller nicht radelbar sein würde, der Illerradweg beispielsweise, wieviel Land die Iller aber tatsächlich überschwemmt hatte, erstaunte uns dann ziemlich. Normalerweise hat man einfach keine Vorstellung davon, wie tief oder hoch das Land liegt. Man kommt sich ziemlich blöd vor, wenn man durch Gebiete radelt, wo die Leute grad ihr triefnasses Hab und Gut aus dem Haus räumen oder meterhohen Schlamm aus dem Garten schaufeln.

Am Donnerstag wollten wir mal wieder was 'Richtiges' radeln und nahmen uns eine schöne Runde um den Säuling vor. Wir parkten in Unterpinswang am Anfang des Lechtals. Von dort ging es über einen schönen Weg hinüber zum Alpsee und den Königschlössern. Der Weg war ein wenig ausgewaschen, aber das war nicht weiter schlimm.

Der Radweg hinauf nach Neuschwanstein und zur Marienbrücke hat es heftig in sich, er ist teilweise so steil, dass man grad Mühe hat, das Vorderrad am Boden zu halten. Der Weiterweg Richtung Säuling und zur Bleckenau hinter ist dann etwas moderater. Hier kam dann endlich die Sonne raus und Urlaubs-Feeling kam auf.

Der Anstieg zur Jägerhütte war nochmal anstrengend, dann ging es auf dem 'Traum-Trial' Schützensteig (Zitat aus dem Bike-Guide) hinunter zum Plansee. Der Traum-Trial war derart ausgewaschen, dass aus dem Traum fast ein Alptraum wurde. Der eh schon holpige Steig war stellenweise kaum mehr radelbar und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt.

Wir waren grad dabei, uns auf der Strasse zum Plansee von der Schüttelei zu erholen, als diese Strasse plötzlich im Plansee-Bach verschwand. Weiter vorn war schon ein Trupp Bauarbeiter mit schwerem Gerät dabei, das Fundament der Strasse neu zu bauen, vor uns war aber nur Wasser. Mit den Bikes über der Schulter balancierten wir über einen dicken Baumstamm.

Ab da war die Strasse radelbar, alle Muren (an der Strasse teilweise 5-6 Meter hoch) waren bereits weggeräumt, allerdings war unser geplanter MTB-Weg gesperrt. Die grosse Mure kurz vor der Abzweigung sagte uns deutlich warum.

Wir radelten also am Plansee nach Reutte. Dort mussten wir uns durchs Gewirr der kleinen Strassen und Dörfer wurschteln und kamen auch durch Pflach, wo das Wasser allem Anschein nach mindestens einen Meter hoch gestanden hatte. Das Bundesheer war dabei, diverse Keller leer zu pumpen und das ganze Dorf war dabei, die Häuser auszuräumen. Mannomann, kamen wir uns deplatziert vor!

Am Freitag wollten wir nochmal schaun, ob wir ein Abendessen finden könnten, während wir eine kleine Bergtour machten. Wir brachten 4 Kilo bildschöne Steinpilze heim, beglückten die Nachbarn mit genügend Steinpilzen für ein üppiges Abendessen, luden meine Eltern und die Neffen zum Essen ein (stressige Sache, das!) und ich habe jetzt einen wunderbaren Vorrat an getrockneten Pilzen daheim.

Mannomann, hat sich das gelohnt! Auch wegen des wunderbaren Muskelkaters, von dem ich noch immer Nachwirkungen spüre ;-) Vorhin habe ich beim Obsthändler mal geguckt, was unser Fund so etwa wert war: 80 € :-) Und unsere Steinpilze waren viiiel schöner als die, die der da so teuer verkauft!

Samstag war wieder radeln dran. Radel kann man relativ problemlos auch mit dem grössten Muskelkater vom Bergsteigen. Die Runde ging von Pfronten Kappel nach Zöblen im Tannheimer Tal, kurz mal die Haldenrunde entlang (500 Höhenmeter am Stück, am Gasthaus Zugspitzblick vorbei) und am Aggenstein zurück nach Pfonten.

Am Runterweg hatten wir einen Platten, aber davon abgesehen, war die Runde einfach nur nett. Der wunderbare 'kleine' Kaiserschmarrn (riesig trotz der Bezeichnung, war kaum zu schaffen!) in Innerschwende war das Sahnehäubchen für die schöne Runde :-)

Sonntag sah es in der Früh nach Regen aus und daher wurde ein fauler Gartentag draus, an dem wir später die nötige Bike-Pflege sogar in der Sonne machen konnten. Der Rest war Muckikater-Schonung ;-)

Von engel am 29.08.2005 21:30 • diary
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