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Dogville

Dienstag, November 11, 2003


Das war wirklich mal ein anderer Film.

Ich geb zu, dass ich wenig bis keine Ahnung hatte, was mich da erwartet. Ich wusste ein wenig über die Story Bescheid (Mädel kommt in einsames Bergdorf, wird freundlich aufgenommen und muss dann feststellen, dass die netten Bewohner so nett nicht sind) und dass der Film lang ist (178 Minuten). Ausserdem spielen da viele berühmte Leute mit. Walter hat Urlaub, also war das nach dem Zahnarzt gestern grad richtig.

Die erste Überraschung war das Setting. Nix Film und Landschaft und grossartige Bilder. Der Film spielt quasi auf einer Bühne, die Häuser und sogar Teile der Landschaft bestehen nur aus Kreidestrichen auf dem scharzen Boden. Wichtige Requisiten gibt es 'in echt', den Rest muss man sich denken. Erstaunlicherweise dauerte es gar nicht lang, dann hatte man sich daran gewöhnt.

Wie ein Theaterstück ist der Film in Kapitel und einen Prolog aufgeteilt (die tatsächlich mit Überschriften angekündigt werden) und es gibt einen Sprecher, der die Dinge erzählt/erklärt, die man zur jeweiligen Szene wissen muss.

Die Kameraführung ist ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Neben den üblichen Einstellungen von weiter weg, wo man einfach nur Zuschauer ist, steht man (also die Kamera) machmal 'mittendrin' zwischen den Darstellern. Dann schwenkt die Kamera auch mal schnell herum, als würde man den Kopf wenden und woanders hin schauen. Und bei den Erklärungen des Sprechers wird manchmal die ganze Bühne direkt von oben gezeigt.

Wie gesagt, dieser Film ist anders. Man kann sich unmöglich einfach berieseln lassen. Wegen der Machart des Films nicht und weil das Thema einfach zu aufwühlend ist. Allerdings kommt erst am Ende raus, worum es wirklich geht. Bis dahin kann man nur den kopf schütteln und auch mal wie meine Sitznachbarin heftig und entsetzt einatmen.

Von engel am 11.11.2003 14:47 • kino
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