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North Country

Mittwoch, Februar 15, 2006

Nach einer wahren Begebenheit.

1989 (!). In der harten Welt der Minenarbeiter Minnesotas sind Frauen nicht erwünscht, dennoch müssen sie eingestellt werden, weil der Oberste Gerichtshof verfügt hat, dass auch Frauen ein Recht auf einen Job dort haben. Auch Jessie Aimes fängt an dort zu arbeiten, nachdem sie ihren prügelnden Eheman verlassen hat und zu ihren Eltern geflüchtet ist.


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Schnell stellt sie fest, dass die Minenarbeiter keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen Frauen in den Minen machen und nicht im geringsten zimperlich sind, den 'Bitches' und 'Cunts' ihre Einstellung deutlich rüber zu bringen. Und es gibt keine Regelung, weder offiziell noch inoffiziell, die es den Männern verbietet, die Frauen zu belästigen.

Jessie schluckt zunächst die beleidigenden Kommentare und Zeichnungen und lässt sich das Begrapschen gefallen, begehrt aber schliesslich doch auf. Doch wo sie mit ihren Beschwerden auch hin geht, die Reaktion ist immer dieselbe: Das ist doch nicht schlimm. Da war doch nichts. Das ist doch gar nicht passiert. Geh woanders arbeiten, nimm den rechtschaffenen Männern nicht den Job weg! Auch ihre Eltern reagieren zunächst so.

Nach einem tätlichen Angriff gibt Jessie schliesslich auf und kündigt. Aber sie kann das so nicht ruhen lassen und überredet einen Anwalt, eine Klage gegen die Firma einzureichen. Aus der aussichtslosen Einzelklage wird schliesslich doch eine Sammelklage, der sich alle Frauen und viele Männer (darunter endlich auch ihr Vater) anschliessen.

Und sie gewinnt. 1989 wird vor Gericht verfügt, dass Frauen in den Minen gesetzlich vor sexueller Belästigung geschützt werden müssen.

Der Film erzählt in Rückblicken aus dem Gerichtssaal die Geschichte von Jessie Aimes. Nirgendwo wird übertrieben, jeder einzelne Vorfall hätte genau so passieren können und man kann kaum fassen, dass es 1989 ist, wo all dies passiert. Es sind nur wenige Rädelsführer und viele Mitläufer, die das Leben von Jessie und den anderen Frauen in der Mine zur Hölle machen. Die wachsende Verzweiflung von Jessie wird ohne Pathos erzählt und man kann beinahe nachfühlen, wie das gewesen sein muss.

Absolut sehenswert! Ich hab verpasst, ob der Film für irgendwas nominiert ist, er sollte es jedenfalls sein.

Website: http://northcountrymovie.warnerbros.com/

Von engel am 15.02.2006 20:05 • diary
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