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Skitour Karleskopf

Sonntag, Januar 15, 2006

Eigentlich hätten wir es uns denken können, aber ich war doch ein wenig erstaunt, als die Strasse von Stanzach nach Namlos (Lechtal) schneebedeckt und nur mit Split getreut war. Kein Salz, find ich gut!

An sich hatten wir erwartet, so früh und so weit hinten ganz allein zu sein, aber das täuschte, wir bekamen grad noch den letzten Parkplatz vor dem Gasthaus Namlos. Mit uns machten sich 2 kleine Gruppen und eine grosse Gruppe von wenigstens 12 Leuten abmarschbereit. Unten im Tal war es reichlich frisch, das Thermometer zeigte -16 Grad.

Wir (also der Ralle) beeilten uns, vor der grossen Gruppe loszukommen und schafften das auch, grad so. Nur war die grosse Gruppe nicht wie angenommen recht langsam, sondern die teilten sich auf in Schnelle und Langsame und die schnelle Gruppe war verdammt schnell. Ganz im Gegensatz zu mir!

Wir liessen uns bis zur Treienhütte hetzen, dann liessen wir die Schnellen vorbei und hatten endlich auch mal Zeit und umzugucken und Fotos zu machen. So eine Skitour soll ja auch ein Vergnügen sein, nicht nur Anstrengung! Zum Karleskopf biegt man ziemlich bald hinter Namlos vom Namloser Bach am Treienbach ab und läuft mässig steil das kleine Tal hinter. Die ganze Tour liegt um die Jahreszeit im Schatten.

Vor der Hütte ist eine Steilstufe zu überwinden, das war ziemlich mühsam, weil sich die Spur in unendlich vielen Kehren durch die Latschen und Bäumchen schlängelte und von den Abfahrern überall weggefahren war. Ab der Hütte bis dahin wo man endlich in die Sonne kam war es gut zu gehen.

Der Schnee auf dem südwärts gewandten Gipfelhang war genauso harschig wie ich befürchtet hatte (im Schatten war der Schnee aber super - noch immer locker und pulvrig), womit ich aber nicht gerechnet hatte, war die Glätte der Spur. Die war nicht direkt eisig, sondern einfach nur stellenweise furchtbar glatt, das machte das Aufsteigen furchtbar mühsam, weil man immer wieder mal wegrutschte, aber nie wusste wann und wo. Eine neue Spur anlegen war noch mühsamer, weil man durch den Harschdeckel brach und der Schnee unten drunter schon komplett umgewandelt war und überhaupt nicht zusammen hielt.

Am Gipfel setzten wir uns wie die anderen unter den Gipfelkamm in die Sonne. Von einzelnen Windböen abgesehen war es da angenehm warm (Wärme ist relativ, knapp unter Null heisst das) und gemütlich. Direkt vor uns ragte die beeindruckende Namloser Wetterspitze vor der Heiterwand auf.

Wir machten uns an die Abfahrt bevor die Riesengruppe aufbrach. Die Abfahrt war bis zur Steilstufe genial. Vom verharschten Gipfelhang aus fuhren wir direkt in den noch ziemlich unverspurten Hang unter der Wetterspitze und fanden wie erhofft noch wunderbaren Pulverschnee vor. Der Rest der Abfahrt lag eh im Schatten, so dass die Bedingungen prima waren.

Nur die Steilstufe, die schon im Aufstieg blöd gewesen war, war ein wenig problematisch. Lockere Schwünge um Bäumchen herum schaffe ich nur bei frischem Schnee, nicht aber wenn der Schnee schon total zerfahren ist. Der Rest der Abfahrt bis Namlos war einfach.

Habt ihr schon mal richtigen Oberflächenreif gesehen? Das Foto bringt kaum rüber wie schön und zart und riesig die Kristalle sind.

Von engel am 15.01.2006 06:00 • outdoor
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