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Denkpausen

Montag, Oktober 09, 2006

Zwengs des Horror-Trips nach Wien (nix gegen Wien, da war ich noch, da wollte ich schon immer mal hin, aber leider werde ich kaum was davon haben, wenn ich da bin) muss ich einen 60-minütigen Vortrag vorbereiten. Man sollte denken, da setzt man sich hin, denkt das durch, macht sich ein Konzept und baut den Vortrag dann nach diesem Konzept auf.

So hab ich angefangen. Und habe festgestellt, so geht das nicht. Nicht bei mir. Das geht nirgends so, nicht wenn ich schreibe, nicht wenn ich entwickle, nicht wenn ich plane. Ich fange irgendwo in der Mitte an, bei dem was ich als Kernpunkt betrachte. Dann bau ich das 'Drumrum', wie man da hin kommt, wie es von da weiter geht, welche Besonderheiten es da gibt, usw. Ich bau das nicht auf, ich entwickle das. Irgendwo hatte ich mal einen Link zu einer interessanten Betrachtung zu diesem Vorgehen aus Entwickler-Perspektive, den finde ich aber momentan nicht.

Was ich bei diesem Vorgehen auch brauche, hab ich festgestellt, sind 'Denkpausen'. Pausen, in denen ich was anderes mache und in denen mein Hirn im Hintergrund das bisher Aufgebaute sortiert und einordnet. Ungestört. Ich kann unterdessen Anderes machen, Mails beantworten, Problemmeldungen bearbeiten, was-auch-immer.

Wenn ich nach der Pause zu dem zurück komme, was ich vorher gemacht habe, dann sehe ich wie es eigentlich sein sollte, sortiere um und mache weiter. Das ist 'Normalvorgehen' bei so ziemlich allem was ich mache, ich merke das aber nicht so direkt, weil ich üblicherweise sowieso ständig unterbrochen werde. Mich auch unterbrechen lasse, zugegeben.

Hätte ich mir nicht heute morgen vorgenommen, dieses Ding zu machen, zu Ende zu bringen und dann abzulegen, wäre mir nie aufgefallen, dass ich das 'in einem Rutsch' gar nicht kann. Wenn ich so zurückdenke, dann bin ich eigentlich immer so vorgegangen und dachte immer: "So geht das doch nicht, mach das doch mal 'richtig'!" Ich glaube, 'richtig' ist für mich genau so, egal was die Theorie sagt.

Wie geht euch das? Könnt ihr Foliensätze, Artikel, was-auch-immer geradeaus aufbauen oder geht es euch ähnlich? Ich frag mich, ob ich nicht einfach nur ein Konzentrations-Defizit habe oder ob ich tatsächlich anders ticke als die Theorie (oder das was ich als solche betrachte) das sagt.

Von engel am 09.10.2006 18:46 • diarydiary

Das ist mir ja jetzt mal so etwas von sympathisch. Ich denke mir auch immer ich muss nach einem Konzept arbeiten. Am Anfang habe ich das oft noch im Kopf, aber sobald ich wirklich zu arbeiten beginne ist das nur Schall und Rauch. Ich kann irgendwie nicht nach Konzept arbeiten. Kenne übrigens noch eine Person die da genau so “chaotisch” ist wie ich. Kenne aber auch andere und manchmal denke ich, so sollte ich auch arbeiten. Das klappt aber eh nicht und bisher kam auch ohne Konzept meitens etwas sinnvolles heraus ;)

[1] Von Stefan am 10.10.2006 13:38

Schön zu lesen, dass es Anderen auch so geht, Stefan. Ich bin inzwischen geneigt, dieses unstrukturierte Vorgehen nicht mehr als ‘falsch’ sondern einfach als ‘anders’ zu betrachten ...

[2] Von engel am 10.10.2006 21:46
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