Ich fahre ja nun ziemlich selten mit dem öffentlichen Nahverkehr (nicht unbedingt was worauf man stolz sein könnte, ist halt so), daher war diese Woche durchaus bemerkenswert. Gleich ein Disclaimer vorab: ich bin insgesamt durchaus beeindruckt, wie leicht und günstig man von Kempten nach Augsburg kommen kann. Spätestens jede Stunde geht ein Zug, das ist wirklich prima.
Aber. Man kommt ganz schön viel Berührung mit seinen Mitmenschen, das ist für eine eher typische Technikerin (ihr wisst schon, introvertiert und so) recht gewöhnungsbedürftig. Das ist teils ganz nett, teils aber auch nicht so sehr.
Amüsiert habe ich mich masslos an dem niedlichen dunkelgelockten Jungen (vielleicht 10), der so ein sein dickes Buch (Narnia, glaube ich) vertieft war, dass er beim Stups des Schaffners, tatsächlich fast vom Sitz fiel.
Witzig fand ich auch die Dame, die zu einem Rüschenrock rosa Ugg-Boots, eine Lederjacke und eine ‘Kutte’ (Motorrad-Club-Weste, meist eine abgeschnittene Jeansjacke mit allen möglichen Nieten und Abzeichen) trug.
Ich bin ja modisch nie so richtig up-to-date, daher hab ich gestaunt, wieviele (junge) Leute in gruseligen Sachen rumlaufen, die direkt aus den 70er-Jahre Fotos meiner Eltern stammen könnten. Lila Bundfaltenhose, türkisfarbenes Hemd, gelbe Krawatte, dunkles Jacket. Oder alles in Braun. Mausgrau-Kotzbraun so in etwa. Seltsam, seltsam.
Ist es eigentlich inzwischen en vogue mit Mundschutz herum zu laufen? Ich habe in der Woche tatsächlich 3 Leute gesehen, die mit einem Mundschutz ala Zahnartzhelferin herumliefen. Eine Frau hatte ein Teil über der Nase, das aussah, als sei es aus einem alten Eierkarton gefertig. Haben die Angst vor SARS oder welchen Trend hab ich da verpasst?
Dann war da gestern morgen der gesetzte ältere Herr, der sich im Bus neben mich setzte und dessen Fahne mich nach Luft schnappen liess. Als ich 10 Minuten später aus dem Bus stieg, war ich selber fast knülle.
Was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist dieses Bedürfnis mancher Leute, sich sofort zu verbünden, sobald man sich irgendwo trifft. Ich setz mich neben eine Frau und sofort vertraut sie mir an, dass Sie es unmöglich fände, wie sich die Jugendlichen da drüben kleideten. ‘Tschulligung, das ist doch deren Sache (sowas in der Art ist tatsächlich mehrmals passiert, dabei eigne ich mich doch überhaupt nicht zu dieser Art Bonding.).
Alles in Allem: Recht lehrreich die Woche. Das Seminar natürlich sowieso, aber auch das Drumherum ;-)
Da ich so 1 - 2 Mal die Woche mit Bus und Bahn in und um Aachen unterwegs bin (und Aachen ist Großstadt und Uni-Stadt)kriege ich auch so einiges mit was das Wetteifern ums perfektere Klamotten-Horrordesign anbelangt oder diejenigen, die morgens mal eben schon ‘ne Pulle Korn frühstücken. Auch gegen die Versuche, sich mit einem gegen oder für irgendwas zu verbünden hab ich mein Mittel: MP3-Player raus, gleich die Stöpsel in die Ohren und gut is’.
Aber mit Mundschutz hab ich hier noch keinen rumlaufen sehen ;o)
Also das mit dem Mundschutz hat mich auch irritiert, das habe ich ja noch nie gesehen. Wofür soll das denn gut sein?
Bisher hat das mit den Ohrstöpseln auch immer funktioniert, Petra, in München zumindest ;-)
Eben das frag ich mich auch, Ilona. Hab ich jetzt in Augsburg und in München gesehen. Vielleicht Schutz vor Feinstaub in der Grosstadt?
In Oslo ist mir das Phänomen mit dem Mundschutz vor allem am Flughafen aufgefallen. Aber vor was sie sich fürchten habe ich auch nicht herausbekommen ...
dear engl so fahr ich tgl. ne halbe stund in die arbeit und genausolang zurück - und mindest einmal monatlich von augsburg nach kemptn zur geliebten…
so-wenn du kein auto hast und n wenich spürend bist
siehst du viel in den verkehrsmitteln—-und findest
deine wege (mp3) und distanz - wenns ma ganz schlimm
auch wegschaun (tut ma leid)mag die menschn net
besonders so werden schutzmechanismen gebaut ohne
blind zu sein—- mannchma isses hart
doch die craft wächst UND
“schöner als die berge sind nur die berge”
—-
“je weiter ich von der zivilisation weg bin ,
umso sicherer fühle ich mich ...”
ic jama net - ic bin gross,stolz,`schön` 43jahr
und weiss nix feiners als auf 1800m im schlafsack
sterne zähln
weiss nix feiners
der berchfee einen netten gruss
Na, zumindest an der Theorie mit den Grosstädten scheint was dran zu sein, Stefan ;-)