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Mini-Veriss: Schneeschuhgehen

Freitag, Januar 09, 2015

Wegen des Zwillings-Neffen-Geburtstagsgeschenks haben wir uns nun doch mal Schneeschuhe unter die Füße geschnallt. Einmal bei haufenweise frischem Neuschnee und einmal, nachdem es den schönen Schnee bis hinauf auf 2000 Meter erst zusammen geregnet, dann eisig zusammengefroren hatte. Wir sind natürlich eigentlich Skifahrer, daher sind wir nach den beiden Touren eher wenig begeistert.
Zusammenfassend behaupte ich: ‘Was G’scheits ist das nicht. So richtig bergtauglich scheinen mir Schneeschuhe nicht zu sein, man merkt ganz deutlich dass die im Flachland erfunden wurden.

Immerhin: Die Schneeschuhe der besten Eltern, die wir uns zu diesem Zweck ausliehen, scheinen nicht schlecht zu sein. Die Anpassung ging schnell und war einfach und man kann die Stiefel ganz gut darin befestigen. Unten hat es Zacken und Stifte in alle Richtungen und es gibt sowohl eine Steig- als auch eine Abstiegshilfe. Das sah schon mal ganz gut aus.

Das Gehen mit Schneeschuhen dagegen ist ... seltsam. Im lockeren Tiefschnee wie am ersten Tag (und der Schnee war wirklich sehr locker und recht tief) braucht man beim Selberspuren immens Energie um die Schneeschuhe vorwärts zu bringen. Während ein Ski dank schmaler Bauart und glatter Lauffläche wenigstens einigermaßen unter dem Schnee nach vorn zu bringen ist, schleppt man beinahe die gesamte Fläche des Schneeschuhs (der klappt ja weg) vertikal nach vorn und hat vergleichsweise viel Widerstand zu überwinden. Bei jedem Schritt den Fuß zu heben ist bei knietiefem Schnee keine Option.

Im harten Schnee dagegen (eine Woche später), machen die Schneeschuhe mit den Zacken und Zapfen unten fast unerträglichen Lärm wo Skier doch einigermaßen leise gleiten. Wo der Schnee hart genug ist, läuft man besser ohne, irgendwann bricht man zu Fuß aber durch und da kommt man dann ums Krachmachen nicht mehr rum.

Die Schneeschuhe schlugen sich im lockeren Schnee beim Aufstieg recht gut. Auch Quergehen, was dem Hörensagen nach auch problematisch sein kann, war im lockeren Schnee gut möglich. Was wir bei anderen mit billigeren Schneeschuhen beobachteten, sah allerdings deutlich schlechter aus, da rutschen einige im Steilhang schon mal fast so weit wieder runter wie sie aufgestiegen waren.

Im harten Schnee dagegen waren lediglich einigermaßen gemäßigte Steigungen gut zu gehen. Wo man geradeaus hinauf steigen konnte und die Steighilfe noch ausreichte, war alles in Ordnung. Quergehen im harten Schnee dagegen war eine Übung im Knie- und Beine-Verdrehen, ganz toll wenn man da eh schon Probleme hat. Mit Skiern muss man früher queren, kann dies dann aber dafür dank der schmalen Bauweise auch problemlos tun.

Alles in Allem macht der Aufstieg mit Schneeschuhen aber auch einigermaßen Spaß, schließlich ist man draußen in bester Umgebung unterwegs. Da kann eigentlich nicht viel schief gehen. Das eigentliche Problem ist dann der Abstieg. Nicht nur deswegen, weil man laufen muss (das ist und bleibt das größte Manko von Schneeschuhen), sondern weil zu den schon erwähnten Problemen nun auch noch dazu kommt, dass man komisch breitbeinig (wie gewindelt) absteigen muss, um sich nicht ständig in die Waden zu kicken oder sich selbst auf die Schneeschuhe zu treten.

Während man im weichen Schnee ziemlich locker gehen kann und auch mal ein paar Meter nachrutschen kann, muss man im harten Schnee jeden Schritt ordentlich setzen. Und das Bein steht dann genau so, wie der unebene Grund das eben her gibt. Beeinflussen, wie beim Zu-Fuß-Gehen, kann man das wegen der großen Auflage nur sehr bedingt. Das wird nach nur wenigen Metern lästig und bei mehreren hundert Metern Abstieg wirklich unangenehm. Für die Knie ist es auch nicht gut.

Fazit nach 2 sehr unterschiedlichen Schneeschuhtouren:
Lernt Skifahren, Leute! Schneeschuhstapfen im Flachen mag ja schön und gut sein, in den Bergen haben die Dinger derart viele Nachteile, dass sich wirklich keiner damit herum schlagen sollte. Zudem tut es den Skispuren gut, wenn nicht so viele Leute sie mit Schneeschuhen zertrampeln ;-)
Warum die Leute das tun statt selbst zu spuren, habe ich inzwischen auch verstanden: Es ist einfach zu anstrengend.

Von engel am 09.01.2015 18:45 • diary

Wie beruhigend, was Du da schreibst.
Ich hatte diese Erkenntnise schon vor 10 Jahren mit meinem Vogel ;-)
Schneeschue sind auf Dauer nix für Skifahrer.

[1] Von Hawkeye am 10.01.2015 21:25

Dann bin ich froh, dass ich kein Schifahrer bin, denn mir machen Schneeschuhe Spaß. Und ja, es ist anstrengend! Aber das soll so. *g*

Auf den richtig großen Bergen waren wir mit den Dingern aber noch nicht, Feldberg war das höchste bisher, was aber auch nie unter 1000 Höhenmetern abgeht.

Liebe Grüße und schön, dass du wieder schreibst! :-)

[2] Von Ilona Herrmann am 11.01.2015 13:58

Schneeschuhe sind prima, wenn der Schnee für Fußgänger stellenweise zu tief ist (gewisse Höhen, Mulden…), aber für Skier noch nicht reicht.

Bevor ich auf Ski umstieg, haben wir auch Schneeschuhhochtouren unternommen, die uns durchaus Spaß gemacht haben.

Queren ist natürlich alles andere als knie- und knöchelfreundlich, das stimmt einfach.

[3] Von Gisela am 11.01.2015 20:22

Eben, Hawkeye :-)

Was die absoluten Höhenmeter angeht, hab ich ja nichts gesagt, Ilona. Ich finde Schneeschuhe einfach ab gewisser Steigungen unbrauchbar.
Dass Euch die Spass machen, bezweifle ich gar nicht. Ich bin aber fest überzeugt, dass ihr noch viel mehr Spass hättet, wenn ihr mit Ski unterwegs wärt :-)

Naja, Gisela, das sind dann aber derart seltene Gelegenheiten, dass sie uns bislang erst einmal unter gekommen sind (wobei das auch ne Fehleinschätzung war und man sehr wohl auch Ski hätte nehmen können).
Und ich sag ja nix gegen den Spaß, den man möglicherweise haben kann. Ich behaupte nur: mit Ski hat man mehr Spaß!

[4] Von engel am 12.01.2015 07:12
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