Das Wochenende zeichnete sich vor allem durch beständig schlechter werdendes Wetter aus. Am Freitag sah das Wetter für Samstag und Sonntag ja noch ganz gut aus, am Samstag sollte lediglich der Sonntag richtig schön sein und am Sonntag nicht mal mehr der. Fangen wir von vorn an:
Der Samstag diente dazu, das Super-Bike des besten Allgäuers von Allen gründlich auszuprobieren. Das hatte nämlich massiv Probleme mit der ‘supertollen’ Scheibenbremse Martha von Magura, die es nicht vertrug, wenn das Rad hingelegt oder gar auf den Kopf gestellt wurde. Letzteres hält angeblich keine Scheibenbremse aus, haben wir uns belehren lassen, aber hinlegen muss gehen. Die Martha aber verlor inzwischen schon beim Hinlegen komplett den Druck, ganz toll, wenn man danach bergab fahren muss.
Wir hatten eigentlich mit einem Austausch der Bremse gerechnet, aber sie kam nach der Prüfung bei Magura genau so zurück wie sie war. Der Händler vermutet, dass zumindest der Dichtungssatz erneuert wurde, was durchaus möglich ist, denn zumindest hinlegen kann man das Rad jetzt wieder.
Wegen des eher mässigen Wetters in der Früh hatten wir uns eine kurze Runde ausgesucht, die am Anfang mit einem knackigen Anstieg aufwartet: Von Burgberg über den Alpenblick zur Rossbergalpe und über die Bürgerschläg und Kranzegg zurück. War nett und das Wetter spielte auch sehr schön mit und gönnte uns eine sonnige Pause auf der Rossbergalpe. Die im Übrigen sehr zu empfehlen ist, sowohl Kaffee als auch Kuchen waren prima!
Den Ausflug mit Andi und Ilona verlegten wir dann aufs nächste Wochenende, das war am Samstag Abend ein bisserl zu kurzfristig, ich hatte da was missverstanden. Ich hoffe jetzt mal, das Wetter spielt mit.
Am Sonntag tat es das jedenfalls ganz und gar nicht. Als wir das Auto in Hindelang abstellten, war es trüb und sah überhaupt nicht so aus, als würde sich da in absehbarer Zeit noch was tun. Dabei war am Samstag noch von schönem Wetter mit Gewitter am Nachmittag die Rede.
Wir kamen nicht mal bis ans erste Etappenziel, die Schwarzbergalpe hinter dem Giebelhaus, da fing es an zu regnen. Wir machten eine strategische Pause an der Engeratsgundalpe mit Kaffee und Kuchen. Der Regen liess bald nach und so stiegen wir von der Alpe aus in Richtung Kleiner Daumen auf. Beim nächsten Schauer wollte ich dann eigentlich abbrechen, aber als wir vor dem Abzweig zur Schwarzbergalpe standen, wo man wieder absteigen hätte können, war das Wetter dann doch schön. Gut, dann also weiter zum Engeratgundsee.
Von da sollte es weiter zum Kleinen Daumen gehen, aber wir schafften es gerade mal bis zum Grat-Türl, dann erwischte uns ein handfestes Gewitter mit heftigem Wind, Regen und Hagel. Wir konnten gar nicht so schnell in die Regenklamotten hüpfen wie das Wetter da war. Damit war der Gipfel natürlich hinfällig und wir stiegen so schnell es der rutschige lehmige steile Weg zuliess wieder ab. Andere schenkten dem Wetter und dem Gewitter nicht so viel Beachtung und stiegen trotz Hagelschauer, Donnergrollen und unzulänglicher Kleidung weiter auf. *wunder*
Beim zügigen Abstieg war dann auch recht deutlich, wozu unsere vergleichsweise grossen (naja, 25 Liter) Rucksäcke nütze sind. Da finden nämlich Regenklamotten, Apotheke und Ähnliches neben Getränken und Brotzeit Platz. Wobei es mir relativ egal ist, ob ein dummer Erwachsener nass und frierend steile felsige Wege absteigen muss. Schlimmer ist es schon, dass die Kinder besagter dummer Erwachsener ebenfalls nass sind und schlottern. Machen kann man da nicht viel, immerhin hat es im Allgäu aber doch viele schnell erreichbare Hütten, so dass anzunehmen ist, dass auch diese Kinder bald wieder aufgewärmt würden. Trotzdem: doofe Touristen!
Der ganz starke Regen liess bald nach und wir rutschten nur noch im Nieselregen zur Engeratsgundalpe hinab. Beim Zurückradeln hatte der Regen dann schon beinahe komplett nachgelassen, so dass wir immerhin nur beinahe nass ins Auto einsteigen konnten. Ich bin noch immer ein Schön-Wetter-Bergsteiger, aber mal wieder so hautnah mitzubekommen, was Wetter eigentlich ist, das hatte schon was. Umständebedingt gab es aber nur weniger Bilder.
Kurz vor der Alpe Rossberg, hinten der Kleiner und Grosser Daumen in Wolken
Trial-Querung
Start ins Ostrachtal bei Wolken, kurz vorm Regen
Die Hüttenkatze der Engeratsgundalpe war vom Regen auch nicht begeistert
Zwischendurch, unterhalb des Engeratsgundsees ist es mal sonnig
Der Engeratgundsee, von hinten kommt rasend schnell das Gewitter
Voll verpackt im Abstieg
Auf dem Rückweg, der Regen ist schon fast vorbei