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Dienstag, 12.03.2019: Riesentour

Donnerstag, März 21, 2019

Seit dem vorigen Nachmittag hatte es geschneit und es schneite auch noch in der Früh. Und es war kalt (-8 Grad). Der Wetterbericht versprach strahlendes Wetter für später, es sollte allerdings weiterhin kalt bleiben.

Wir starteten gut verpackt bei Schneefall zum Brückle runter, um zum Bergwerkweg zu gelangen. Wir hatten aber trotz Kälte und Schneefall alle beide schon nach wenigen Metern zu heiß (Nachwirkungen der Sauna vom Vortag?) und mussten erst mal eine Lage ablegen.

Es hatte knapp 20 cm Neuschnee und wir waren die ersten (die einzigen), die auf diesem Weg losgingen. Spuren war aber nicht sehr beschwerlich, denn der Schnee war kalt und locker. Wir navigierten anhand des GPS Tracks durch den Wald und später unserer Erinnerung folgend dem Weg durch den Bach zur Rötalm. Anfangs schneite es noch heftig, später ließ der Schneefall nach und das schöne Wetter rückte an. An der Rötalm machten wir Pause in großartiger Landschaft bei strahlend blauem Himmel :-)

Wir waren total allein, das war ein großes Geschenk, auch wenn das natürlich Spuren bedeutet und das mit der Zeit dann doch anstrengend wurde. Zumal der Weg durch das Röttal zum Lenkjöchl wirklich, wirklich lang ist. Und flach! Wir versuchten die Spur so anzulegen, dass wir auf dem Rückweg meistens in der Spur würden abfahren können, aber wir waren ziemlich sicher, dass wir ab dem Abzweig zur Löffelspitze würden laufen und eventuell sogar nochmal auffellen müssten. Aber der Rückweg war später, jetzt ging es erst mal um den Hinweg!

Wir wechselten uns mit Spuren ab. Als wir weiter ins Röttal rein kamen, tauchte langsam unser Ziel auf, die Untere Rötspitze, die eigentlich nur die linke Schulter der Rötspitze, der Skigipfel sozusagen, ist. Ganz schön weit weg noch!

Nachdem wir um den Knick des Röttals gegangen waren, sahen wir ein paar Leute im Aufstieg zur Unteren Rötspitze. Die waren dann wohl über das Windtal und das Lenkjöchl gekommen. Das war gar nicht so schlecht, denn dann würden wir wenigstens im oberen Teil eine Spur vorfinden. Wir zählten 9 Leute.

Erst mal mussten wir aber hinkommen zu dieser Spur und das erwies sich im letzten Teil, wo einerseits der Schnee langsam tiefer und der Sonne wegen auch schwerer wurde und andererseits das Gelände deutlich aufsteilte, als ordentlich anstrengend. Nachdem wir die Spur erreicht hatten und das erste Steilstück hinter uns gelassen hatten, gab es nochmal eine Pause, dann gingen wir weiter. Eigentlich sah es gar nicht mehr weit aus, als ich aber auf das Navi schaute, musste ich feststellen, dass wir noch knapp 800 Höhenmeter vor uns hatten. Boah, 800!

Zudem waren wir inzwischen schon ziemlich hoch und Höhe und ich, wir haben ja eine etwas schwierige Beziehung. Ich brauche immer erst eine Weile, bis ich mich da dran gewöhnt habe. Der Aufstieg wurde also trotz Spur immer anstrengender. Bald war der beste Allgäuer von Allen immer ein Stück voraus und musste warten, was wegen des Windes und der Kälte nicht immer angenehm war (zwischendurch gab es aber auch windstille Fleckchen, da war es dann umgehend regelrecht heiß).

Wir sahen erst 2 Leute und dann 7 Leute abfahren und der Schnee sah echt gut aus. Die beiden ersten waren die, die wir schon an der Sattelspitze gesehen hatten und die 7 Leute waren unsere österreichischen Tischnachbarn vom Hotel, eine geführte Gruppe. Die fragten uns nach der Abfahrt durchs Röttal und da war dann leider klar, dass wir unser Tal dann nicht mehr allein haben würden. Dafür würde aber die Spur im Flachen gut ausgefahren werden und wir würden weniger schieben müssen und 7 Leute können breite Hänge ja nicht wirklich komplett zerfahren. Schade war es trotzdem.

Erst mal mussten wir aber noch die letzten 100 Höhenmeter bis zum Skidepot schaffen! Diese letzten gut 100 Höhenmeter waren dann auch die anstrengendsten. Der Schnee war teilweise windgepresst und trotz Spur blöd zu gehen und teilweise OK. Und es war fast immer kalt und windig und unangenehm, tolle Sonne hin oder her.

Der beste Allgäuer von Allen erreichte das Skidepot als erster und packte sich erst mal dicht ein. Als ich kam, diskutierten wir kurz, ob wir noch auf die Schulter selbst steigen sollten oder nicht. Ich hatte keine rechte Lust drauf und es war eh schon spät. 16:00h hatten wir überlegt, sollten wir spätestens umdrehen, um nicht in die Dunkelheit zu kommen, und das war es gerade eben. Auch der Ralle hatte keine rechte Lust noch in den Sturm auf der Schulter zu hinauf zu steigen und so erklärten wir das Skidepot zum Ziel.

De Abfahrt war dann großartig! Und sowas von verdient, denn von den insgesamt 1650 Höhenmetern und 10 Kilometern Hinweg hatten wir etwa 900 Höhenmeter und 9 Kilometer selbst gespurt! Dass da 7 Leute vor uns abgefahren waren, tat dem Gesamtvergnügen überhaupt keinen Abbruch, denn es war wirklich viel Platz für die Abfahrt. Nur die ersten 10 Meter ganz oben, die waren nicht so toll, weil hart und verblasen.

Wir nahmen den Weg über den Gletscher und sparten uns damit einen kleinen Gegenanstieg. Im langen Röttal hatten die 7 ganze Arbeit geleistet und uns die Spur sauber ausgefahren. Wir kamen problemlos bis auf die Hälfte der großen Ebene vor der Rötalm und mussten dann nur noch etwa einen halben Kilometer laufen und schieben. Da lohnte sich Anfellen nicht mal.

Auf dem Bergwerkweg fand sich sogar noch ein schönes windstilles Plätzchen, an dem wir den letzten Tee genießen konnten. Im Bach selbst und im Wald unten war natürlich alles zerfahren, aber das ist eh so eine Art Skicross, da spielt eine Spur keine so große Rolle. Auf dem Hang in der Mitte war jedenfalls noch reichlich Platz.

Wir kamen wie berechnet eine Stunde vor dem Abendessen am Hotel an. Da waren wir wohl die letzten, denn der Skiraum war knackvoll und es hatte keinen Platz mehr für die Skistiefel am Trockenregal. War uns egal, wir nahmen sie mit nach oben und trockneten sie halt da. Dann war gerade noch genug Zeit für eine ausführliche Dusche bevor wir zum Essen gingen.

Supertag, Supertour! Und wir haben sie trotz der schrecklichen Erkältung und 4 Wochen Nixtun geschafft. Yay!


Start bei leichtem Schneefall.


Bald geht es von der Loipe in den Wald.


Keine Spuren weit und breit ... aber der Himmel wird blau :-)


Am Anfang vom Bergwerkweg.


Wir haben vorsichtshalber den seitlichen Weg genommen.


Der Weg zur Sonne :-)


Am Anfang des Röttals, unser Ziel ist ganz links hinten noch nicht zu sehen.


Rückblick. Das ist ist echt lang, das Röttal!


Das Ziel im Blick, aber noch keine Spur in Sicht.


Die letzten ‘eigenen’ Meter.


Wir nähern uns dem Ziel, aber es ist noch weiter als es aussieht!


Geschafft!


Und dann: Abfahrt ...


... und Abfahrt ...


... und Abfahrt ...


... und Abfahrt ...


... und am Ende dann doch ein wenig laufen.


Abfahrt durch den Tobel.

Von engel am 21.03.2019 22:01 • outdoorski

Tolle Tour! Tolle Leistung!

[1] Von Sabine am 22.03.2019 09:45

Danke :-)

[2] Von engel am 22.03.2019 20:46
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