Dein Browser kann leider nicht vernünftig mit CSS umgehen. Den Inhalt siehst du, das Design dagegen ist futsch.

Donnerstag, 14.03.2024: Abgerutscht

Samstag, März 23, 2024

Es bot sich noch mal eine Gelegenheit, unter der Woche nach schlechtem Wetter und Schneefall einen Tag freizunehmen und ich durfte auch. Am Tag vorher hatte ich noch alle Webcams durchsucht und ich war sicher, dass man mit relativ wenig Zu-Fuß-Gehen ins Wildental kommen könnte.

Insgesamt hatte es deutlich weniger geschneit als in der Woche zuvor und bei der Anfahrt zum Bergheim Moser sah es sehr wenig nach Schnee aus (der Allgäuer kommentierte das ausführlich). Dass wir die ersten Meter auf dem Forstweg bis zum Lagerhaus die Ski tragen würden müssen, war schon vorher klar gewesen, aber da hatte es dann doch noch keinen Schnee. Der fing doch erst nach der Bachüberquerung an, ein knapper Kilometer nach dem Parkplatz. Dann aber konnten wir die Ski anlegen :-)

Auf dem Weg ins Wildental stellten wir fest, dass es noch weniger geschneit hatte, als wir angenommen hatten (oder vielmehr: es war nachts so warm gewesen, dass der Neuschnee schon nachts in sich zusammengesackt war und nun einen Deckel obendrauf hatte), aber es war wunderbares Wetter und wir waren wunderbar allein unterwegs (es hatte allerdings bereits eine Spur). Dass der Schnee nicht ganz durchgefroren war, hatte immerhin den Vorteil, dass wir neben und über dem Wasserfall sehr bequem gehen konnten.

An der Hütte über dem Wasserfall machten wir eine Pause und folgten dann der Spur weiter ins obere Wildental hinein. Als die Spur dann aber rechts unterhalb der Abbrüche vom Elfer querte, gingen wir in den Talboden runter. Vom Elfer kamen gelegentlich Schneebretter und rutschten über die Abbrüche runter - noch weit weg von der Spur, aber im Talgrund gehen war vernünftiger.

Auf dem Weg durchs obere Wildental sahen wir 3 Leute die Scharte abfahren und das sah gar nicht schlecht aus, obwohl der Schnee im nach wie vor einen recht harten Deckel hatte. Inzwischen war aber mehr Neuschnee drunter :/

Das tatsächliche Ziel der Tour hatten wir noch offengelassen: Ochsenloch, Elfer oder Liechelkopf. Das Ochsenloch hatten wir recht bald schon abgeschrieben (und da waren wir schon eine Weile vorbei) und eigentlich hatten wir uns schon fast für den Elfer entschieden, aber da nun der Schnee in der Scharte recht gut aussah und wir noch nie auf dem Liechelkopf waren und noch dazu der eine Abfahrer meinte, der Schnee sei erstaunlich gut gewesen, bogen wir ab und folgten der Spur die Scharte hinauf. Da wollte ich ja schon ewig mal hin :-)

Der untere Teil war sehr gut zu gehen, oben wurde es steiler und die Kehren wurden schwieriger. Und die Verbindung des Neuschnees (um die 30 Zentimeter und noch immer mit Deckel) zum Altschnee wurde schlechter. An der Querung vor dem Knick rutschte man schon gelegentlich ein wenig aus der Spur ab.

Der beste Allgäuer war kurz vor dem Ausstieg (ich war 6 enge Kehren drunter), als von oben ein Abfahrer kam und im oberen engen Teil des Hangs abfuhr. Dabei nahm er natürlich die Spur mit, die nun aus einzelnen Stücken Neuschnee auf hartem Altschnee bestand. Ich kam danach nicht mal mehr bis zur nächsten Kehre, sondern rutschte mitsamt der Spur ein paar Meter ab. Ganz kurz dachte ich, das ich jetzt wohl in der ersten Lawine meines Lebens lande und dass es gaaanz, ganz schlecht ist, dass der beste Allgäuer nun schon oben aus dem Hang raus war und mich niemand mehr sieht. Aber es rutschte einfach nur das kleine Stück Spur ab, das nun keinen Halt rechts und links mehr hatte und blieb dann auf dem nächsten kompakten Schnee liegen. Ich hatte Adrenalin!

Die letzten Meter in die Scharte waren dann echt doof, weil der nun in Stücke zerfahrene Schnee immer wieder rutschte und ich dann wieder neu loslaufen musste. Als ich endlich oben war, war der beste Allgäuer schon umgekehrt, um nachzusehen, wo ich denn geblieben war.

Bis zum Liechelkopf ist es aus der Scharte nicht mehr weit und schon gar nicht schwierig, aber nun wollte ich nicht mehr hoch, denn die Wärme würde dem Schnee weiter zusetzen und ich wollte einfach nur runter.

Also fuhren wir ab. Schön einzeln natürlich und es war überhaupt kein Problem. Von den inzwischen zerfahrenen Einzelblöcken in der oberen sehr steilen Passage abgesehen, war der Schnee bombenfest. Das machte dann das Fahren entsprechend schwierig, denn man musste wegen des kompakten Schnees und des Deckels oben drauf sehr viel Kraft für die Kurven aufbringen. Ich ging dazu über, so exzessiv Hoch-Tief-Bewegungen zu machen, dass ich quasi um die Kurven hüpfte. Das ging erstaunlich gut, wenn auch nicht sehr flüssig ;-)

Wir fuhren bis zum tiefsten Punkt des oberen Wildentals ab und machten dort in der Sonne Pause. Dann fellten wir für den Anstieg zur kleinen Hütte wieder auf und fuhren über den Wasserfall ab. Hier war der Schnee inzwischen durch und durch nass. Oben war es einfach zu fahren, weil der Altschnee noch relativ hart war, unten zwischen den Bäumen war es schon etwas schwieriger, weil man da auch immer wieder in den Altschnee einbrach. Alles in allem war es aber gut zu fahren und wir kamen bis zum Ende der Wiesen auf den Skiern runter. Den letzten Kilometer mussten wir dann natürlich wieder auf der Straße laufen.

Das war eine sehr schöne (vermutlich) letzte Skitour der Saison :-)


Start zu Fuss


Dann doch Schnee :-)


Auf dem Weg ins Wildental


Vor den Wasserfällen


Im steilen Hang über den Wasserfällen


Nach der kleinen Hütte


Im oberen Wildental


Auf dem Weg zur Liechelscharte


Anstieg zur Liechelscharte


Ausstieg


Bereit zur Abfahrt, hinten der Liechekopf


Die ersten Kurven


Im engen oberen Teil der Scharte


Für jede Kurve braucht man Schwung


Abfahrt mit Power


Ausstieg aus dem oberen Wildental


Abfahrt über den Wasserfällen


Gämsen im gegenüberliegenden Hang


Brückenquerung


Auf den letzten Metern

Von engel am 23.03.2024 10:03 • outdoorski
Dieser Eintrag kann nicht mehr kommentiert werden.

Reiseberichte

Bücher :-)

Letzte Einträge

Letzte Kommentare


Have fun!