Nach einer Woche Regen (mal wärmer, mal kühler) waren 4 schöne Tage vor weiterem Dreckwetter angekündigt. Kurz vorher war es wieder etwas kühler geworden und ich hatte Hoffnung, dass es weiter oben vielleicht schönen Schnee haben könnte. Auf einer Unterlage aus nassem Schnee mit Eislamellen drin (laut LLB) natürlich.
Wir parkten im eisigsten Eck des Tannheimer Tals und es hatte dort tatsächlich 2 cm Pulverschnee auf etwa 20 cm nasser Unterlage. Wie erwartet wurde der Pulverschnee im Aufstieg auf der Forststraße mehr und am oberen Ende sah es dann wunderbar winterlich aus :-)
Die meisten Spuren (nicht viele) führten geradeaus das Strindental hinter, wir bogen aber links in das Seitental ab, in dem es nur eine Schneeschuhspur hatte. Wir hatten kurz überlegt, ob wir vielleicht auch geradeaus gehen sollten, hatten uns dann aber doch nicht umentschieden.
Der Sommerweg war nicht ganz einfach zu gehen, weil die vielen Bäche durch die Bank nicht zu waren. An vielen Stellen kamen wir seitlich vorbei, oft mussten wir aber abschnallen. Wir versuchten, uns all die Löcher zu merken.
Die Brücke über den Bach war nicht ganz so viel wie erwartet, hatte dafür aber ein Loch in der Mitte :/ Danach ging es steil hinauf und die Spur nahm eine falsche Abzweigung, was wir aber erst merkten, als es schon zu spät war, deswegen mussten wir uns kurz ein sehr steiles Stück in schlechtem Schnee hinaufkämpfen. Der Weg durch die Büsche danach war wunderbar winterlich.
Über den großen Hang war während der Regentage eine große Nassschneelawine gerutscht, über die wir mühsam drüber stiegen. Danach bog die Spur nach unten ab, deswegen spurten wir den Sommerweg in die Sonne selber. Das sah wunderschön aus :-)
Am Forstweg trafen wir wieder auf die Schneeschuhspur, die den langen Weg durch die Senke genommen hatte. Am Sattel trafen sich viele Spuren und eine Schneeschuh-/Skispur ging zum Litnisschrofen weg. Wir folgten und machten bald an einem einigermaßen windgeschützten Platz Pause. Dort kamen uns 3 Abfahrer entgegen und ab da waren wir allein.
Die Spur nahm dann einen sehr ungewöhnlichen und ungeschickten Weg durch die Latschen und war blöd zu gehen. Zudem zielte sie viel zu hoch in den Hang unter dem Gipfel, deswegen bogen wir ab und spurten selber weiter. Ich fing an, musste aber relativ bald an den besten Allgäuer abgeben.
Unter der Gipfelrinne trafen wir auf die Spur unserer drei Vorgeher (die Schneeschuhgeher waren gar nicht erst gequert) und stiegen weiter zur Rinne auf.
Der beste Allgäuer stieg 2 Kehren weiter hoch als ich, was schlau war, denn zu Fuß im noch immer ziemlich grundlosen Schnee aufsteigen war echt hart. Weiter oben hatte es die Spur der Vorgeher, das ging dann einigermaßen. Der Grat zum Gipfel war dann ziemlich eisig und ich ließ die letzten Meter lieber bleiben.
Der beste Allgäuer stieg bis zum Vorgipfel, wollte dann aber doch lieber nicht mehr durch die kleine Senke zum Gipfel gehen. Links neben ihm war eine hohe Wechte, von der er natürlich gebührenden Abstand hielt – dachte er, denn plötzlich ging die Wechte neben ihm mit Getöse (sagte er, ich hörte weiter unten nichts) ab und rutschte unten den halben Hang runter!!! Gut, dass da niemand war!
Der beste Allgäuer kam zu mir zurück, dann stiegen wir zu den Skiern ab. Der Platz war nicht gut für Pause und der Schnee wurde in der Sonne auch nicht besser, deswegen fuhren wir direkt ab. Wo Sonne reingekommen war, war der Schnee schon etwas kompakt, im Halbschatten aber noch richtig schön pulvrig. Schöne Kurven :-)
Nach der Querung gab es noch mal wunderbaren Schnee, dann suchten wir uns ein Pausenplätzchen. Wir landeten da, wo wir schon im Aufstieg Pause gemacht hatten.
Danach waren es nur noch ein paar Meter bis zum Sattel und zur Forststraße. Wir fuhren bis zum großen Stein und fellten da dann wieder auf (zum allerersten Mal), um zum Sattel über dem Latschenhang aufzusteigen. Die Abfahrt war oben etwas schwierig, weil sich Schneeplatten mit Pulverschnee abwechselten, wurde unten aber noch mal richtig schön. Um die Lawine fuhren wir unten herum und treppelten dann ein kleines Stück hoch.
Die restliche Abfahrt war dann wie immer nicht ganz einfach, aber machbar. An den meisten Bächen kamen wir auf Skiern vorbei, für die 3 tiefsten Löcher schnallten wir ab.
Wahrscheinlich wäre die Sulzspitze skitechnisch schlauer gewesen (weite Hänge und wirklich wenig los), aber der Litnis ist halt immer schön alpin :-) Und wir waren den ganzen Tag allein, das hat man ja auch nicht oft.
Im kältesten Eck des Tannheimer Tals
Start mit Aussicht :-)
Felswandquerung
Bachquerung
Brückenquerung
Viel Schnee auf den Büschen
Lawinenquerung
Spuren mit Glitzerschnee und Sonne
Nach dem Sattel
Wir verlassen die doofe Spur
Unter der Gipfelrinne
Schneewühlen in der Rinne
Im Ausstieg zum Grat
Auf dem Vorgipfel
Rückblick zur Feigline
Abstieg
Abfahrt
Abfahrt
Abfahrt
Auch Abfahrt, nicht so elegant ;-)
Beschwerliche Abfahrt auf dem Sommerweg