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Skitour Güntlespitze

Sonntag, April 09, 2006

Wenn man's genau betrachtet, dann fängt eine Skitour immer am Vortag an. Dann nämlich, wenn man sich die Tour aussucht, den Lawinenlagebericht studiert, Schneehöhen recherchiert und - ganz wichtig - die Aufstehzeit ausmacht.

Tochter meines Vaters, die ich bin, bin ich grundsätzlich für sehr früh. Ich kann jederzeit fit aus dem Bett hüpfen :-) Jetzt im Frühjahr ist das frühe Losgehen doppelt wichtig, denn irgendwann werden aus den schönen Firnhängen, die man sucht, nur noch sulzige Matschhänge. Harte Arbeit statt lockerem Schwingen.

Wir einigten uns auf 6 Uhr, weil 'Es ist Wochenende!'. Nun gut. Um 8:00h waren wir in Baad, wo es glücklicherweise noch ordentlich Schnee hat (weiter unten ist das Allgäu bereits bedenklich grün). Wir waren natürlich nicht die ersten, aber immerhin unter den ersten.

Noch lagen die Temperaturen im Schatten unter dem Gefrierpunkt und der Schnee war hart gefroren, teilweise fast schon Blankeis. Doch sobald wir in die Sonne kamen, wurde es warm. Handschuhe weg, Jacke weg, Ärmel hochkrempeln. Der Schnee war oberflächlich auch schon angetaut, so dass der Aufstieg auch ohne Harscheisen möglich war.

Auch hier waren überall Lawinen abgegangen, als es so warm war. Darüber zu stapfen war teilweise ziemlich mühsam und erforderte im unteren Teil auch einen kleinen Umweg, weil der Schnee komplett weg war.

Weiter oben trafen wir nordseitig sogar auf Pulverschnee, der allerdings auf der verharschten Unterlage wenig Halt bot und ständig wegruschte.

Der Normalweg zum Gipfel war so eisig und verblasen, dass unsere Vorgänger aufgaben und umdrehten. Der Ralle spurte stattdessen durch eine steile Rinne auf einen kleinen Sattel auf der Nordseite. Da war man dem Gipfel so nah wie es nur ging, allerdings war es da oben ziemlich zugig, so dass wir nicht lang oben blieben.

Die Abfahrt im steilen Gipfel-Nordhang war - abgesehen von der engen Rinne - ganz nett zu fahren. Der Altschnee drunter war gefroren und oben drauf lagen 10 Zentimeter pulvriger Neuschnee. Einziges klitzekleines Problem: die Unebenheiten der Altschneedecke. Hin und wieder fiel man unversehens in ein Loch.

Weiter unten erwischten wir ein paar Hänge, die genau richtig aufgefirnt waren, 3 Zentimeter weicher Schnee auf hartem glatten Untergrund. Fein! Noch weiter unten allerdings war der Schnee dann schon fast zu weich, man brach stellenweise durch die Harsch-Decke in den nassen Altschnee am Boden.

In Baad gab es fantastischen Kuchen (Käsesahne mit Himbeeren oben drauf - himmlisch!) und daheim gönnten wir uns ein ausgiebiges Sonnenbad auf der Terrasse.

Was für'n Tag! Da nacht es fast nichts aus, dass es heute schon seit Stunden schnürlregnet.

Von engel am 09.04.2006 12:23 • diaryoutdoor

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