Das war mal ein Urlaub der etwas anderen Art: Haufenweise Regen, viele Gewitter, böige Stürme noch und nöcher. Und statt im Zelt haben wir in verschiedenen Mobilehomes gewohnt. Angesichts des Wetters war das auch gut so, denn sonst wären wir wahrscheinlich irgendwann frustriert heimgefahren. So aber: die haben schon was, diese Mobilehomes - Heizungen zum Beispiel ;-)
Auf dem Hinweg sind wir wie üblich Nachts gefahren und haben problemlos alle Problemstellen (München, Chiemsee, Salzburg, Karawankentunnel, Baustellen) hinter uns gebracht. Auf dem Rückweg haben wir darauf gehofft, dass alle in die andere Richtung fahren und hatten Recht: Staus nach Süden, fast freie Fahrt in den Norden. Das war dann trotz der knapp 10 Stunden Fahrt fast entspannend ;-)
Bis auf einen Erholungstag waren wir (teilweise trotz recht widrigem Wetter) jeden Tag unterwegs und haben echt coole Dinge gemacht und gesehen. Die ganz lange Tour auf den Dinara ist Sturm zum Opfer gefallen und ein paar Mal haben wir auf einfachere Touren umplanen müssen, aber es fanden sich auch ein paar Erweiterungen und Anderes in der Karte, so dass wir jetzt ein paar Gipfelchen mehr im Sack haben und sogar ein paar Mal richtig nett kraxeln durften.
Der eine Touri-Hotspot in Kroatien musste sein (Plitvicer Seen) und in der großen Paklenica-Schlucht waren wir auch ein paar Mal. Da hatte es Leute (in der Paklenica vor allem unten an den Klettergärten), sonst waren wir aber sehr oft komplett allein unterwegs und haben den ganzen Tag lang niemanden gesehen. Vielleicht lags am Wetter, vielleicht waren wir einfach früh dran in der Saison, vielleicht wars auch einfach Glück, denn die Wege waren fast alle perfekt gekennzeichnet und ausgeschnitten, das haben die Kroaten ja nicht nur für uns zwei gemacht :-)
Vermutlich ist ganz Kroatien karstig, aber speziell das Velebitgebirge besteht fast nur aus entweder glatten Platten oder aufgestellten superscharfen Felsen. Das macht das Drauf-Herumlaufen manchmal ganz schön fordernd und man braucht länger als gedacht. Abseits der Wege soll man ja eh nicht laufen (im Grenzgebiet zu Bosnien auch wegen Minen), das Karst-Zeug verbietet das aber fast von allein, weil man gar nicht erst durch findet. Ein Hoch auf die perfekte Kennzeichnung der Wege!
Kroatien ist (zumindest um diese Jahreszeit) deutlich grüner und üppiger, als wir gedacht hatten. Überall kamen gerade die jungen Buchenblätter und hellgrünen Nadelzweigspitzchen, es hatte saftig grüne Wiesen und viele hübsche Blümchen allüberall, das war schon sehr schön. Trotzdem ist das Zeug wehrhaft, wenn man dran vorbei geht. Zusammen mit den scharfen Karstfelsen kamen da dann doch mehr Kratzer, Schrammen und blaue Flecken raus als man sonst in zwei Wochen so ansammelt ;-) Übrigens ist auch das Meer wehrhaft – ich hatte eine unangenehme Seeigel-Begegnung.
Das Knie hat die zwei Wochen klaglos mitgemacht (was sicherlich auch daran lag, die die Touren durch die Bank eher mäßig viele Höhenmeter hatten), dafür haben die Füße zwischendurch ein wenig gejammert (was sicherlich indirekt auch an den wenigen Höhenmetern lag, denn die Touren hatten fast alle viele Kilometer). Die aus der Karte erstellten Bike-Touren war nicht nötig, aber am Ende gab es immerhin zwei Kombitouren direkt vom Campingplatz aus.
Schön war’s :-)