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Freitag, 31.03.2017: Piz Mon Skidepot

Mittwoch, April 12, 2017

In der Nacht wachte ich davon auf, dass es im Zimmer brummelte. Ich brauchte eine Weile, bis ich raus hatte, dass der Wind durchs Fenster und durch die Tür pfiff und dabei dieses brummelnde Geräusch machte. Das waren keine guten Nachrichten für den nächsten Tag.

Beim Frühstück sahen wir dann auch, dass sich die Leute vor dem Fenster deutlich mehr vermummten als die letzten Tage. Den einen Hüttenwirt überhörten wir am Telefon: ‘... viel mehr Wind als erwartet.’ Wir räumten das Zimmer auf und vermummten uns ebenfalls sturmfest. Dann verstauten wir das Hüttenzeug unten in einem der Fächer und stellten uns den Elementen.

Rein optisch sah der Tag so wunderbar aus wie die letzten: Stahlblauer Himmel und die Sonne schien ungehindert auf Gletscher und Berge. Aber es hatte Wind. Ganz ordentlich Wind, wie wir feststellten, als wir uns aus dem Schutz der Hütte begaben und Richtung Vermutpass marschierten.

Wir liefen genau gegen den Wind. Unter den Skiern und den Stöcken lösten sich bei jedem Schritt kleine Eisplättchen (die vom Firnspiegel, ganz dünnes glattes Eis über dem gefrorenen Schnee), und sausten klingelnd hinter uns davon. Der Wind war kühl und vor allem ordentlich stark und kühlte uns deswegen ziemlich aus. Ich hatte bald die Kapuze auf (was ich nur selten mache), der beste Allgäuer von Allen stellte von Sonnenbrille auf Skibrille um, weil seine Augen so tränten.

Der Weg zum Piz Mon sieht von der Hütte so kurz und bequem aus, aber es zieht sich schon etwas und wird am Ende auch recht steil, bis man endlich das Skidepot erreicht. Von da heißt es im Führer lapidar ‘entlang des Grates zum Gipfel’. Wir betrachteten den Zustieg und den blockigen Grat und ließen uns vom Wind durchblasen. Aber starker Wind und Grat ist etwas, da fühle ich mich gar nicht wohl und deswegen liessen wir die letzten 100 Meter einfach aus und fuhren vom Skidepot zurück zur Hütte.

Die Abfahrt war wie die ganzen letzten Tage unberechenbar, aber wir fanden wie immer wenigstens ein paar Stellen, wo es sich schön fahren liess. Der Rest, naja fahrbar halt ;-)

In der Hütte (tatsächlich drin, draußen war es mit dem Wind einfach zu kühl) gab es Weizen und Kaspressknödelsuppe und dann machten wir uns auf den langen Rückweg.

Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass wir schon in der Abfahrt zum See ein paar Mal ein wenig aufsteigen und dass wir den gesamten See zu Fuß zurück laufen würden müssen. Aber - große Überraschung - man kann bis zum See mit nur einmal minimal Aufsteigen abfahren und den See bis fast ganz vorn mit (zugegeben mit der Zeit recht mühsamen) Schlittschuhschritten hinter sich bringen. So ist man viel schneller an der Biehler Höhe als wir gedacht hatten.

Dann Tunnelbus, Bahn, Auto (Stau bei Dornbirn, meh) und heim. Toller Skitourenurlaub!


Auf dem Weg zum Vermuntpass


Vermummt auf dem Weg zum Piz Mon


Die letzten Meter zum Skidepot


Abbruch am Skidepot


Ein letztes Hüttenbild


Abfahrt zum See


Die letzten Meter zur Biehler Höhe

Von engel am 12.04.2017 20:04 • outdoorski

Ohrenweh

Dienstag, April 11, 2017

Früh aufgestanden und mit dem Auto ins Büro gefahren zwengs Klettern am Abend. Ganz so früh hätte es gar nicht sein müssen, denn wegen der Osterferien war der Verkehr sehr gemäßigt. Direkt vor dem Tower kam dann auch die Freigabe-Whatsapp des Kollegen, so dass ich bequem in der Tiefgarage parken konnte.

Das Handy schickte gute Nachrichten :-)

Vormittags fing mein linkes Ohr an zu stechen. Das ist ein schlechtes Zeichen und kann in bösen Ohrenschmerzen enden, aber manchmal geht das auch einfach wieder weg. Bis zum Nachmittag wurde es zwar nicht richtig schlimm, ging aber auch nicht weg. Zudem war ich den ganzen Tag über komplett zerschlagen. Ich sagte die Kletterpläne ab (die Kletterfreundin war schon vorgewarnt) und ging stattdessen um vier heim und geradeaus ins Bett.

Schlafen ist mein Allheilmittel und es versagte auch diesmal nicht. Nach gut 2 Stunden richtigem Tiefschlaf (trotz Sonne und Kindergeschrei vorm Fenster) und fühlte ich mich deutlich besser. Das Ohr war auch wieder ruhig.

Wo ich dann so gewöhnlich spät so schön wach war, beschloß ich, ins Kino zu gehen. Ghost in the Shell hatte ich eigentlich schon abgeschrieben, den hätte ich normalerweise vor der OP nicht mehr geschafft. Aber unter diesen Umständen klappte es dann doch :-)

Und ich hab das sehr genossen. Einerseits bin ich schon lang nicht mehr mit dem Auto durchs nächtliche München gefahren (da geht das dann auch, kein Stau) und der Film mit seiner düsteren und bunten Zukunftsvision passte da seltsam gut dazu. Der Film ist überhaupt seltsam. Ich habe nicht alles verstanden und werde nachlesen müssen, aber ich war die ganze Zeit über fasziniert. Sogar dann, wenn ich den Kopf schütteln musste, weil ich gar nicht so richtig kapiert habe was grad los war. Hat sich sehr gelohnt!

Von engel am 11.04.2017 23:59 • diary

Am letzten vollen Tag unseres Silvretta-Urlaubs stand natürlich der Große Piz Buin auf dem Plan. Sommers waren wir da ja schon mal, winters aber noch nicht. Im Führer wurde der Rinne und dem Kamin einiges an Text gewidmet, einschließlich dem Tipp, dort zu sichern und abzuseilen. Wir hatten beide keine besondere Erinnerung an beide Stellen, waren aber gespannt.

Wir standen wie immer um halb sieben auf und frühstückten gemütlich. Zu unserem Erstaunen war diesmal wirklich viel los und die Leute wuselten alle erst wild durcheinander und eilten dann zur Tür hinaus als gälte es ein Rennen zu gewinnen. Als wir draußen starteten, waren wir fast die letzten, obwohl wir nicht später dran waren als die letzten Tage. Auch wenn es ein wenig seltsam war, so hinter allen anderen loszugehen, waren wir sicher, dass das richtig war. Die Touren in der Silvretta sind einfach nicht lang und hier oben herrschten ja noch keine Frühjahrsbedingungen. Abgesehen davon taugte es uns sehr, in aller Gemütlichkeit so gut wie allein unterwegs zu sein.

Zum Piz Buin muss man erst mal zum Ochsengletscher, also wieder die laaange Querung entlang des Hangs zur Grünen Kuppe nehmen, wo man ständig die Kanten hart ins Eis pressen muss. Unangenehm fürs Knie. Nach der Kuppe muss man ein Stück bergab eiern (auf Fellen abwechselnd in hartem Firn oder auf harten Presspulverplatten abfahren) und kommt dann auf den Ochsentaler Gletscher. Diesmal verzichten wir aufs Anseilen.

Nachdem wir den Aufstieg entlang des Gletscherbruchs hinter uns gebracht hatten, begann der lange Marsch zur Buinlücke. Wahrscheinlich ist der gar nicht so sehr lang, aber es kommt einem so vor, weil man viel Strecke mit wenig Höhenmetern hinter sich bringen muss und das Ziel ständig sehen kann. Was wir auch sehen konnten, waren diverse größere Gruppen, die zum Buin-Grat aufstiegen. Sehr gut, die würden dann bestimmt schon wieder unten sein, wenn wir dann kamen.

So war es auch. Als wir in der Buinlücke ankamen und uns mit Gurten, Gerödel, Steigeisen und Seil aufrüsteten, kamen viele Leute gerade wieder runter. Die Lücke wurde voll, der Berg wurde leer (mehr oder weniger, ein paar Leute waren schon noch da) :-) Meine Steigeisen zurrten wir dermaßen fest, dass ich den Stiefel nach hinten ganz einfach nicht bewegen konnte. Bisserl unbequem aber besser als die Eisen verlieren.

Wir stiegen auf dem gut ausgetretenen Pfad im Schnee dem Grat entgegen. Nach ein paar ersten Felsen kam die Rinne. Felsen, 4 Meter Höhe vielleicht. Wir schauten den drei Jungs vor uns zu und betrachteten die Rinne. Sah eigentlich sehr machbar aus, also kein Seil. Und so war es auch. Dasselbe galt auch für den folgenden Kamin auf der Schattenseite. Da hatte es sehr schöne fest ausgetretene Stufen im Schnee. War auch ganz einfach. Danach galt es nur noch den restlichen Gipfelaufbau zu bewältigen und wir waren oben.

Piz Buin! Mit großartigem Ausblick in die Schweiz und nach Italien. Wir freuten uns vor allem über den Anblick von Ortler und Bernina (weil, wenn man mal oben war, dann ‘gehört’ einem der Berg ja irgendwie). Nach ausgiebigem Rundrum-Schauen und vielen Bildern suchten wir uns ein halbwegs windgeschütztes Plätzchen und machten gemütlich Pause.

Als uns kühl wurde, stiegen wir ab. Die Rinne sah von oben schon ziemlich steil aus und brach unten ins Bodenlose ab. Da der Aufstieg so problemlos gewesen war, war anzunehmen, dass der Abstieg ebenfalls problemlos laufen würde. Wo wir aber ja schon ein Seil dabei hatten und weil man ja alles hin und wieder üben muss, beschlossen wir, an dem praktischen Bohrhaken oben abzuseilen.Das begann damit, dass sich das Seil erst mal endlos verwurschtelte. Wir brauchten eine Weile, das wieder zu entwirren, danach seilten wir nacheinander ab. Wir seilten danach auch die kurze Rinne ab, und da war das schon sehr angenehm :-)

In der Buin-Lücke machten wir noch kurz Pause (so lang, bis uns der Schatten des Kleinen Piz Buin erreichte), dann fuhren wir ab. Ganz oben, direkt hinter der Lücke fanden wir dann unerwartet noch richtigen Pulverschnee :-) Der Rest war wie am Dienstag: ein unberechenbarer Mix aus Platten, Pulver, Windgangeln und vereistem Pressschnee, aber alles irgendwie fahrbar, wenn auch nicht immer elegant ;-)

Nachdem wir den Gletscherbruch über die Piste abgefahren waren, beschlossen wir, diesmal über die Grüne Kuppe und nicht über den Winterweg im Tal zur Hütte zurückzukehren. Auch da muss man einen Gegenanstieg bewältigen, der ist aber kürzer und - viel wichtiger - nicht so unerträglich heiß. Das war eine gute Idee und bescherte uns sogar noch ein paar nette Schwünge in schönem Firn.

Auf der Sonnen-Terrasse gönnten wir uns Bier und einen Topfenstrudel und einen Germknödel (jeweils einer, nicht beide beides) und gingen duschen (bevor die vielen anderen auch duschen wollten)). Danach setzten wir uns nochmal in die Sonne und tranken Kaffee. Zum Abendessen gab es Kartoffelsuppe, Zigeunergulasch mit Nudeln und Gemüse und zum Nachtisch Schokocreme.


Auf dem Weg zum Piz Buin


Der Ochsentaler Gletscher


Aufstieg neben dem Gletscherbruch


Der Gletscherbruch


Die Buin-Lücke ist voraus


Aufstieg


Klettern in der Rinne


Am Gipfel


Abseilen


Abstieg


Abfahren


Rückblick

Von engel am 10.04.2017 20:53 • outdoorski

Gyn-Abenteuer

Montag, April 10, 2017

Früh morgens (also um 8, schon eher spät, genau genommen) hatte ich einen Termin bei der Gynäkologin ausgemacht. Diese Gynäkologin hat die Praxis meines vorigen Gyn übernommen und ich war letztes Mal schon eher skeptisch gewesen. Ich fand sie zu betulich, nahm mich aber zurück, weil jeder ist ja anfangs nervös. Sie ist Griechin, glaube ich, und dass sie Deutsch nicht so ganz beherrscht, macht die Sache ja nicht leichter. Ich gab ihr also noch eine Chance.

Der Besuch lief nicht gut. Wie üblich war ich 5 Minuten zu früh da. Ich kann verstehen, dass man die Praxis erst um 8 aufmacht. Warum ich aber 20 Minuten warten muss, obwohl ich einen Termin hatte, die Erste war und ausser mir keiner da war, verstehe ich nicht und das nehme ich übel. Das ist keine gute Organisation. Nach dem Gespräch verweigerte der Praxis-Computer die Kommunikation mit dem Untersuchungs-Computer. Das hatte sie schnell im Griff, Punkt für sie.

Bei der Untersuchung entdeckte sie etwas, von dem sie meinte, dass es umgehend behandelt werden müsse. Meine Fragen prallten teilweise an der Sprachbarriere ab, was ich sehr unschön fand. Zudem neigt sie dazu, nicht bis zum Ende zuzuhören. Auch nicht gut. Sie schickte mich jedenfalls ins Klinikum und zwar als ‘Notfall’.

Dort war - wie nicht anders zu erwarten - Geduld gefragt. Als ich gegen Mittag dann endlich in der Gynäkologie zur Untersuchung war, meinte die Ärtzin dort: ‘Nein, da ist nichts.’ Und die Blutuntersuchung brachte ebenfalls kein Ergebnis. Ich fuhr zurück nach Hause, ins Homeoffice (ins Büro war es mir für einen halben Tag zu weit).

In der Nachschau: Ja, lieber einmal zu oft untersuchen als irgendwas übersehen. Aber trotzdem, die Sprachbarriere (und das ist eine), die nicht-existente Organisation in der Praxis, dass sie mir nicht erklären kann oder will, was ich habe, das alles gefällt mir nicht. Ich brauch ne neue Gyn.

Danach dann erst mal was essen (Endlich! Aufstehen um Vier, 5 Cornflakes zum Frühstück, weil ich eine Butterbrezel im Büro eingeplant hatte, und dann nix bis 13:00h, das ist echt lang!), Heimarbeit, Einkaufen udn ehrenamtliches Websitebasteln.

Passend zum heutigen Tag ein Link, den vermutlich nur die Leute lustig finden, die was mit Menstruation zu haben: 21 brilliante Fähigkeiten, die alle erworben haben, die schonmal ihre Periode hatten

Von engel am 10.04.2017 20:50 • diary

Mittwoch, 29.03.2017: Dreiländerspitze

Sonntag, April 09, 2017

Am Vorabend waren Wolken aufgezogen und wir hatten schon Sorge gehabt, ob das mit dem Wetter so perfekt wie bisher weiter gehen würde. Aber ja, es ging. Als wir uns nach dem Frühstück für die Tour aufrödelten, lösten sich die Wolken gerade auf :-)

Der Weg zur Dreiländerspitze ist viel bequemer als der zum Ochsenkopf, weil man nicht so endlos queren muss. Stattdessen kann man ganz gemütlich sanft ansteigend hinter der Hütte über weite Hänge losgehen. Das Knie mochte das sehr, nicht immer so hart seitlich in den Berg drücken zu müssen.

Anfangs waren wir fast allein in dieser Richtung unterwegs, aber bald sammelte sich hinter uns eine Riesengruppe. Wir hatten schon Sorge, dass es am Grat vielleicht eng werden würde und zu Staus kommen könnte. Aber das war die Riesengruppe Franzosen, die schon gestern alle Scharten abgeklappert hatten ohne auf einen Gipfel zu steigen. Eine Dame erzählte uns, dass sie alle auf dem Weg zur Jamtal Hütte seien. Wir fanden das prima :-)

Vor dem Steilhang zum Grat machten wir Pause und legten dann die Gurte an und das Seil bereit. Der Anstieg und die Querung sahen schwierig aus, waren dann aber beim Näherkommen doch nicht ganz so steil und hart, wie sie ausgesehen hatten. Wir kamen ohne Probleme in der Scharte im Grat an und stellten die Ski in den sehr schön bereits flach getrampelten Stufen ab und legten die Steigeisen an.

Die paar Leute, die bereits am Grat unterwegs waren, waren alle ohne Rucksack unterwegs. Klar, damit ist Klettern etwas leichter, aber ein leerer Rucksack wiegt nicht viel und wo soll man denn all die wichtigen Dinge wie GPS und Kamera (und vielleicht auch Geld und Handy und Erste-Hilfe Packl oder sowas) unterbringen, wenn man nichts dabei hat? Wir nahmen die Rucksäcke mit.

Die Spur war breit ausgetreten und hatte in den steileren Passagen schöne gut zu gehende Stufen. Was von der Ferne abenteuerlich steil und ausgesetzt ausgesehen hatte, war von der Nähe nur halb so schlimm. Der Schnee hielt bombenfest und der blockige Grat war gut zu gehen. Allerdings ist der Grat tatsächlich sehr ausgesetzt, so dass wir an der steilsten Stelle das Seil auspackten und sicherten.

Auch den Übergang von der letzten Erhebung zum eigentlichen Gipfelaufbau, wo man kurz in eine Scharte absteigen und dann im Schnee recht steil ab und wieder aufsteigen muss, sicherten wir vorsichtshalber. Wir legten dazu das Seil kurz direkt in die Öse des Borhakens (weil es so schön bequem auch für den zweiten Sicherung von oben bedeutete), aber das war nicht so gut, denn das gab ein Kuddelmuddel mit einer 6er-Gruppe, die gerade vom Gipfel direkt über den Grat abkletterte. Der Bergführer guckte uns schon zu Recht ein wenig genervt an. Seine Gruppe musste deswegen ein paar Minuten warten.

Am Gipfel waren wir kurz allein (Yay!), was auch gut so war, denn der Gipfel ist gerade mal handtuchgroß. Es passt das Gipfelkreuz drauf, die 3-Länder-Plakette und etwa anderthalb Leute. Das Gipfelkreuz ist nicht sehr groß, aber man kann trotzdem nicht weit genug weg davon, um es ganz auf ein Foto zu bekommen ;-)

Unsere Nachfolger waren schon auf dem Weg und so machten wir uns dran, wie die 6er-Gruppe über den Grat zu klettern. Das ist ein IIer-Blockgrat und er ist natürlich ausgesetzt. Was mit Bergstiefeln und Gummisohlen vermutlich gar nicht allzu schwierig gewesen wäre, wird mit Steigeisen an Skistiefeln durchaus zu einer Aufgabe. Ohne Seil hätte ich das nicht gemacht, aber dazu hatten wir das ja dabei.

Mit Steigeisen auf Felsen rumschrammen ist bestimmt nur Übungssache und man bekommt mit der Zeit sicherlich raus, was da alles so hält. Wir haben aber keine Übung und so war der Anfang des Grates, wo man gerade so nicht sehen kann, wohin man die Füße setzen kann, eine rechte Zitterpartie. Aber es ging alles gut und wir kamen problemlos über die Scharte zurück zum Vorgipfel. Der Abstieg zu den Skiern war dann relativ einfach, auch wenn wir unten in der Steilstelle nochmal das Seil rausholten.

Im unteren Teil des Abstiegs zu den Skiern fiel mir dann im Schnee ein Steigeisen von den Stiefeln, was mich sehr erstaunte, denn erstens hatte ich sie wirkllich fest angezogen und zudem war ich ja kurz vorher noch mit genau diesen Eisen im Fels rumgeklettert. Bei genauerer Betrachtung sah es dann so aus, als seien die neuen Skistiefel nicht für Kipphebel-Steigeisen geeignet. Im Abstieg, wo sich der Schaft sehr weit nach hinten runter bewegen kann, drückt der Schaft den Kipphebel auf.
Nachträgliche Recherche: Ja, die Scarpa F1 TR sind nicht für Kipphebel Steigeisen geeignet. Meh!

Wir fuhren in die Ochsenscharte ab und machten dort Pause in der Sonne. Lang und gemütlich und warm.

Eigentlich wollten wir ja nicht so besonders früh zurück zur Hütte, aber wenn man die Dreiländerspitze macht (was keine allzu lange Tour ist, auch nicht, wenn man sich wirklich viel Zeit lässt), sind schöne Zusatzziele für Skitourer rar. Wir machten also noch ein wenig Pause, bis wir fast in der Sonne eingeschlafen waren und fuhren dann zurück zur Hütte.

Dort gönnten wir uns Kaspressknödelsuppe (sehr fein) und Weißbier und noch mehr Sonne. Danach gingen wir duschen, was ein Luxus! Zum Abendessen gab es Knoblauchcremesuppe, Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelbrei und Panna Cotta. das Sauerkraut kam bei den anderen HP-Gästen nicht besonders gut an (wir vermuten, das ist was sehr Germanisches, also nur für Deutsche, Österreicher, Schweizer und das mag sonst keiner), wir fanden das Essen aber sehr gut. Danach galt es nur noch auszuhalten, bis Bett-Zeit war.


Die Wolken lösen sich auf


Auf dem Weg in die Sonne ...


... und zur Dreiländerspitze


Die letzten Meter zum Skidepot


Aufstieg über den Grat


In der Steilstelle wird gesichert


Am Gipfel, hinten der Piz Buin


Die Dreiländer-Plakette


Abklettern über den Grat


Abfahrt zur Ochsenscharte


Die letzten Meter zur Hütte

Von engel am 09.04.2017 05:47 • outdoorski

Wir standen gemütlich um halb sieben auf und gingen frühstücken. Die ganzen Jungen Wilden waren wohl schon kurz vor sechs fürs Frühstück Schlange gestanden und sausten gerade zur Tür raus. Uns schien das wegen der eher kurzen Touren in der Silvretta ein wenig übertrieben - man will ja nicht schon Mittag wieder in der Hütte sein. Der beste Allgäuer von Allen hatte dank Medikamente gut geschlafen und fühlte sich nur noch halb erkältet. Dafür hatte ich Schleim und Halsweh, irgendwas ist ja immer.

Das Frühstück war prima und dank Buffet reichlich (auch wenn Butter, Wurst und Käse pro Gast abgezählt waren), so dass wir gestärkt starten konnten. Unser erstes Ziel war das Silvrettahorn und so folgten wir der Piz-Buin-Schlange über die Grüne Kuppe zum Ochsentaler Gletscher. Wir konnten uns an der großartigen Umgebung kaum satt sehen und machten Bilder und Filme zuhauf. Das hatte den Effekt dass uns auch die Spätaufsteher-Gruppen davon zogen und wir bald fast allein unterwegs waren.

Da wir den Ochsentaler Gletscher und die Spalten im Sommer schon gesehen hatten, seilten wir uns vorschriftsmäßig ein. Im Nachhinein stellten wir dann fest, dass die Piste auf der Gletscherseite, über die man aufsteigt so hart und gefroren und festgefahren war, dass dies vermutlich nicht nötig gewesen wäre. Aber egal, ist ja alles Übung.

Vor dem Abzweig zum Silvrettahorn war eine Pause zur Fußerholung nötig. Dabei wäre mir beinahe die Pausen-Schoki über den Gletscher hinab gesaust! Katastrophe! Sie blieb aber 50 Meter weiter unten in einer alten Spur liegen, bevor der Gletscher steiler wurde. Glück gehabt! Nach der Pause bogen wir ab und stapften Silvrettahorn entgegen.

Ich bin, was Höhe angeht, ja etwas empfindlich und war seit der Pause unglaublich angestrengt. Da war es dem Selbstvertrauen nicht gerade zuträglich, dass das Silvrettahorn in der Draufsicht unheimlich steil und abweisend aussieht. Das Silvretta Egghorn daneben dagegen hatte einen fast unverspurten Steilhang zu bieten und war nicht ganz so hoch, was mir viel sympathischer war. Dem besten Allgäuer von Allen taten schon wieder die Druckstellen an der Fersen weh und er war deswegen mit meiner Zielverschiebung einverstanden.

Der Aufstieg zum Silvretta Egghorn über die Steilflanke war trotz vorhandener Spur sehr anstrengend, versprach aber schönen Schnee in der Abfahrt. Auch sonst lohnt sich das Egghorn, denn es hat oben einen lohnenden netten kleinen Gipfelaufbau und versprach eine windgeschützte sonnige Pause.

Wir nahmen uns den rechten unverspurten (und noch steileren) Teil der Steilflanke für die Abfahrt und waren dann doch recht erstaunt, wie steil das dann tatsächlich wurde. Mehr als 45 Grad, wenn auch nur kurz, schätzten wir, das hat man ja nicht oft. Im Auslauf fand sich dann auch noch etwas feiner Pulverschnee, dann war der schöne Schnee aus. Auf dem Weg zurück auf den Ochsentaler Gletscher fanden wir Windpressplatten, eingeeiste Altspuren und harte Windgangeln in schöner Abwechslung :/

Außer uns war zwar noch kaum mehr jemand hier oben, aber es schien uns noch etwas zu früh um zur Hütte abzufahren. Wir fellten also nochmal auf und marschierten zur Furcola da Cunfin. Das war dann wirklich sehr sehr anstrengend, aber wir wurden mit einer weiteren sonnigen windgeschützten Pause und viel Aussicht belohnt.

Dann fuhren wir ab. Skitechnisch war alles dabei, was man nicht unbedingt finden möchte, aber es war meistens doch ganz OK zu fahren. Entlang des Gletscher-Abbruchs war sowieso Piste und ganz unten (wir fuhren bis hinab auf den Winterweg wie im Führer empfohlen) versanken die Ski im tiefen Sulz. Alles fahrbar, wenn auch selten schön. Der Gegenanstieg zu Hütte war dann nochmal ordentlich anstrengend und heiß.

Wir kamen so spät zurück zu Hütte, dass wir auf der sonnigen Terrasse nur noch ein Bier tranken, um uns nicht das Abendessen zu verderben. Das war aber vielleicht ein Fehler, denn die Portion an diesem Abend war recht klein. Es gab Nudelsuppe, Schweinebraten mit Speckbohnen und Kartoffeln und Apfelscheiben mit Vanillecreme als Dessert. Glücklicherweise kann man von den Beilagen Nachschlag ordern, sonst hätten wir tatsächlich hungrig ins Bett gehen müssen ...


Start Richtung Piz Buin, Signalhorn, Silvretta Egghorn und Silvrettahorn.


Angeseilter Anstieg über den Ochsentaler Gletscher


Der lange Weg zum Großen und Kleinen Piz Buin und zum Signalhorn


Windgeformter Schnee auf dem Gletscher, hinten das Hohe Rad


Die Wahl: Links die steile Flanke, rechts das steile Horn


Aufstieg über die Steilflanke


Aufstieg zum Silvretta Egghorn


Abstieg vom Silvretta Egghorn


Wunderschöner Pausenplatz


Supersteile Abfahrtsspuren (auch wenn des nicht so aussieht)


Pause in der Furcola da Cunfin, hinten der Piz Linard


Gletscherabfahrt


Hüttenaufstieg

Von engel am 06.04.2017 20:49 • outdoorski

Alles besser

Donnerstag, April 06, 2017

Immer noch schönstes Frühlingsradeln. Ich muss das so oft erwähnen, weil ich es gar so gern mag. Zwar radelte ich noch im Dunklen los und es ist wieder kühler als es schon war, aber das tut dem Genuß keinen Abbruch :-)

Arbeitsmäßig sieht die Welt wieder besser aus. Zwar ist das Chassis noch immer tot und meine boot-loopenden VMs hab ich auch aufgegeben, aber seitdem ein freundlicher Augsburger Kollege meinen ach so wichtigen Server in ein anderes Chassis gesteckt hatte, konnte ich wieder arbeiten und endlich die überfällige Übergabe loswerden. Wie sehr mir die auf dem Gemüt lag (die QA soll nämlich unbedingt mit Testen beginnen, *bevor* ich mich operieren lasse, damit die gröbsten Fehler hoffentlich schon mal rauseitern, bevor ich weg bin), merkte ich daran, mit welcher Gelassenheit ich dann die defekten VMs (naja, für mich halt, weil ich sie nicht repariert kriege) aufgeben konnte :-)

Für die Zeit vor der OP habe ich einen streng durchgeplanten Kino-Plan, um möglichst wenig zu verpassen. Ja, ist nicht wichtig, aber mei ...
Heute schaute ich Boss Baby an, weil die Vorschau recht nett gewesen war. So ist auch der Film: nett. Ganz besonders nett ist die Fantasie-Welt von Tim, die wird wirklich ganz großartig dargestellt. Der Rest ist ... naja, nett halt. Und vorhersehbar und ein bisserl albern natürlich. Das macht aber nichts.

Von engel am 06.04.2017 20:13 • diary

Montag, 27.03.2017: Wiesbadener Hütte

Donnerstag, April 06, 2017

Wir starteten relativ früh im Allgäu und kamen nach einer ereignislosen Fahrt kurz nach 9 in Partenen an. Erschwert wurde die Anreise dadurch, dass der beste Allgäuer von Allen mit einer dicken Erkältung aufgewacht war und entsprechend gerädert war. Wir hatten kurz überlegt, direkt abzubrechen, waren dann aber doch losgefahren. Umkehren kann man ja immer.

Um zur Bieler Höhe zu gelangen, muss man erst die Vermuntbahn nehmen und dann mit dem Tunnelbus fahren. Wir hatten beide keine so rechte Vorstellung, was denn der ‘Tunnelbus’ ist - abgesehen davon, dass da halt ein Bus durch einen Tunnel fährt - und waren gespannt. Der Tunnel (muss ein Wartungstunnel für den Stausee sein) ist dann etwa so breit wie der Kleinbus und der Fahrer heizt da durch, als wolle er ein Rennen gewinnen. Doch, spannend, man hat ständig eine Wand vor sich, in die der Bus dann doch nicht reinknallt.

An der Bieler Höhe fuhren wir zunächst in den (leeren) Stausee ab und fellten dann auf. Der lange Marsch begann.

Anfangs war es nur warm, aber als wir den See verliessen und ins Ochsental einbogen wurde es heiß, allerdings wehte ein kühler Wind vom Gletscher runter, so dass wir doch nicht allzu lang im T-Shirt laufen konnten. Der beste Allgäuer von Allen bekam heisse Füsse und Druckstellen von den (relativ) neuen Stiefeln, was mehrere Pausen zur Verpflasterung und Fußerholung erforderte. Wir sahen den Hochtourenurlaub trotz bester äußerer Voraussetzungen davon schwimmen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir die Wiesbadener Hütte. Wir verzichteten auf einen weiteren Anstieg zwengs Akklimatisation und meldeten uns an. Wir bekamen ein kleines Zweier-Zimmer und setzten uns auf der Terrasse in die Sonne. Egal wie es weiter gehen würde, auf der Hüttenterrasse war es wunderbar mit großartiger Aussicht.

Wir teilten uns einen riesigen Kaiserschmarrn (leider nur halb gut), tranken alkoholfreies Weißbier und genossen die Umgebung. Die Hütte war ziemlich voll, die sonnige Terrasse wuselte nur so. Wir staunten über die große Anzahl Franzosen (gefühlt die Hälfte der Gäste) und hörten Englisch, Spanisch und allerlei ost-europäische Sprachen.

Zum Abendessen gab es Gemüsesuppe, Hühnerbrust in Speck mit Gemüse und Nudeln und einen Nachtisch, den ich leider vergessen habe (wir sind uns aber einig, dass er gut war - Nachtrag: Cappuccino-Creme). Danach galt es nur noch die Zeit bis zum ins-Bett-gehen zu überbrücken, dann schüpften wir in die Schlafsäcke.


Auf dem Weg durch den Silvrettasee


Der Piz Buin taucht auf


Gleissende Firnspiegel im Talschluß


Nach langem Marsch: angekommen an der Hütte

Von engel am 06.04.2017 05:03 • outdoorski

Life

Mittwoch, April 05, 2017

Erfreuliches Frühlingsradeln ins Büro (leichter Nieselregen, aber der störte die Büsche und Bäume nicht beim Duften). Danach war die Freude leider vorbei, denn im Büro hatte ich haufenweise lästigste Hardware-Probleme.

Der Server, auf denen meine meisten (und wichtigsten) VMs laufen und der fast alle Testsoftware beherbergt, steckt in einem Chassis, in dem wohl irgendwas richtig echt kaputt gegangen ist (wird untersucht, eine Lösung gibts aber noch nicht). Meine Ersatz-VMs sind plötzlich in einem desolaten Zustand und fahren lustige Boot Loops. Dasselbe Problem und potentielle Lösungen findet Google zuhauf, es war aber noch nichts dabei, was geholfen hätte, und den Kollegen fällt leider auch nichts ein.
Zum letzten Ausweg - alles neu installieren - konnte ich mich noch nicht durchringen. Und ja, natürlich hätte ich SnapShots ziehen sollen. Hinterher ist man immer schlauer :-(

Effektiv habe ich heute also genau gar nichts vollbracht, was angesichts meiner länglichen Abwesenheit Ende April und im Mai ganz und gar wunderbar ist. Ist ja nicht so, als sollte ich bis dahin nicht noch verschiedenste Dinge fertig machen und abgeben. Gna.

Abends gab es endlich Kino: Life. Auch wenn ich irgendwo sowas gelesen habe wie ‘billiger Alien-Verschnitt’, kann ich nur sagen: super! Was mir ganz besonders gut gefiel, waren die schrägen Kamera-Einstellungen, mit der der Eindruck der Schwerelosigkeit auf der ISS wunderbar rüber kam. Und was ‘Alien’ angeht: Ja, da der Film erinnert schon sehr daran. Macht aber nix, weil er trotzdem spannend ist.

Von engel am 05.04.2017 22:00 • diary

Hindernisse

Dienstag, April 04, 2017

Pünktlich bei meiner Ankunft am Tower in der Früh (mit dem Auto wegen Klettern) kam die Nachricht, dass der Parkplatz frei sei. Praktisch, es nieselte nämlich ganz leicht vor sich hin.

Das Büro war heute sehr verwaist, alle arbeiteten aus verschiedenen Gründen zuhause. Damit ‘weckte’ mich auch keiner um halb zwölf, um zum Essen zu gehen und ich landete mitten im fetten Kantinen-Stau. Wie beim letzte Mal wich ich auf den Sandwich-Verkauf aus, was mir diesmal Schnittlauch-Brezeln und eine Nussschnecke bescherte. Erstere waren Klasse, die Schnecke war aber leider sehr schlecht.

Training im Studio lief ausgesprochen schlecht. Das Knie mochte den Crosstrainer nicht und jammerte bei diversen Beine-Geräten. Ich ging deswegen relativ früh, was gut war, denn es hatte unglaublichen Stau (wir müssen irgendwas ändern). Ich kam zu spät zur Kletterhalle statt deutlich zu früh.

Klettern lief dann prima. Kein Wunder, wir fanden fast nur leichte freie Routen. Aber egal, es machte Spaß und meine Hände schmerzen. Alles gut :-)

Von engel am 04.04.2017 21:43 • diary
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