Die EngelChronik

Für Donnerstag stand eine Südseiten-Tour auf dem Plan: die Kohlbergspitze von Bichlbach aus über das Niederjoch. Das ist ein sehr schmaler Pfad durch lichten Kiefernwald, der ganz erstaunlich gut ausgezeichnet ist. Letzteres ist auch wichtig, denn den schmalen Pfad verliert man gern mal im hohen Gras. Vom Niederjoch aus kann man als Zugabe den Ziegerstein besteigen (etwa 20 Höhenmeter ;-)). Das ist relativ exponiert stehender Turm, den man auch vom Tal aus gut sieht. Vom Ziegerstein führen Trittspuren (viele Markierungen) in Steilgras und Schrofen zum Kohlbergspitzengipfel mit dem riesigen Gipfelkreuz.

Freitag gaben wir uns den Mindelheimer Klettersteig, da wir annahmen, da würde unter der Woche wenn alle Hütten bereits geschlossen sind, wenig los sein. Prinzipiell stimmte das auch, aber die wenigen Aspiranten (ein Paar und ein Einzelgänger) waren zunächst mit uns unterwegs. Im Klettersteig, wo wir uns Zeit ließen, gemütliche Pausen in der Sonne einlegten und viele Bilder schossen, ließen die uns alle bald hinter sich. Der Steig wurde 2007 frisch saniert und sieht auch noch immer so aus.
Ich habe nichts dazu gefunden, habe aber das Gefühl, dass seit unserer ersten Begehung des Steigs (leider keine Bilder gefunden, aber das muss vor 1995 gewesen sein), die Zahl der Klammern exponentiell zugenommen hat. Das macht den Steig vermutlich ein wenig leichter als vorher, weil man an den schweren Stellen weniger in die Felsen langen muss. Mir waren das teilweise aber allzuviele Klammern, ich wusste gar nicht so recht wohin ich treten sollte.
Abgesehen davon: das ist noch immer ein sehr schöner Steig und wenn man da ganz allein drin ist, kann man ihn auch gebührend genießen. Oft kann man ganz ohne die Stifte und Klammern gehen, das macht dann am meisten Spaß. Die ansässige Steinbockherde liess sich von uns wenigen Klettersteig-Kraxlern nicht beeindrucken und knabberte ungerührt an den Grasbüscheln knapp unter dem Grat :-)

Samstag war uns nochmal nach Herbstsonne und Sommer, daher wanderten wir barfuß und mit Fivefingers auf die Gaichtspitze. Diese Idee hatten außer uns natürlich auch andere, es war unerwartet viel los. Aber so ein Berg ist groß, da finden sich dann am Ende doch für alle gemütliche Mulden, in denen man die Sonne uns die Wärme genißen kann. Und am Ende gab es dann sogar einen leichten Sonnenbrand auf der Nasenspitze, trotz Sonnencreme. Fein!

Sonntag war dann wieder ausnehmend gemütlich, denn direkt nach dem Frühstück regnete es los.