Nachdem wir am Samstag übers Oberjoch zum Einkaufen gefahren waren, wo inzwischen wieder alles zugeschneit gewesen war (10cm etwa, das reicht für eine geschlossene Schneedecke), lachte mich der Iseler so sehr an, dass ich beschlossen hatte, doch noch mal die Ski aus dem Keller zu holen. Montag hatte ich Termine, aber am Dienstag konnte ich früher gehen.
Das Skizeug nahm ich direkt mit ins Büro, nahm noch die Mittagspause mit und ging dann am sehr frühen Nachmittag. Kollege S. sah sehr amüsiert aus, als ich voll aufgerödelt verschwand ;-) In Kempten war es noch bedeckt, am Oberjoch hatte es aber immer wieder sonnige Abschnitte. Und es war warm.
Das Skigebiet hatte zwar geschlossen, der Wiedhag-Sessllift lief aber und ein paar Schneekinder mit Rodeln und Winterwanderer waren unterwegs.
Ich konnte direkt auf der anderen Straßenseite losgehen, erst auf ein paar Zentimetern Schnee auf der Wiese, dann auf der Piste. Der neue Schnee war extrem nass und klebte an den Tellern der Stöcke und durchnässte sicherlich die Felle auf der Stelle. Es war zwar wie angekündigt ziemlich windig, aber so warm, dass der Wind angenehm war, ich machte bald die Lüftungen an der Hose auf.
Nach ein paar Metern war ich von der Wiedhag-Talstation weg und war komplett allein unterwegs :-)
Unten ging das Laufen problemlos, im steilen Teil des Hangs merkte ich aber schon, dass wir seit Langem wenig tun. Das war schon ziemlich anstrengend. Ich nahm auch lieber die Spur mit dem Kehren, als das ganz steile Stück direkt hinauf zu gehen.
An der Gipfelstation bastelten drei Männer an der Seilbahn herum, sonst war niemand unterwegs. Ich hatte mit den steilen Hang zum Iseler schon ein paar Mal angeschaut und sah nun, dass es im oberen Teil der Rinne schon einen Schneerutsch hatte. Ich hatte vorher schon wegen der Wärme Bedenken gehabt (Warnstufe 3 am Nachmittag) und das besiegelte den Aufstieg. Weitergehen war mir zu riskant (obwohl es zu Trainingszwecken sicherlich gut gewesen wäre ;-))
Nach einer schönen Pause machte ich mich an die Abfahrt. Die war allerdings alles andere als toll. Der Neuschnee war so nass, dass die Ski dran klebten wie an Kaugummi und fürchterlich bremsten. Das machte die Abfahrt ungemein anstrengend und ich brauchte viele Pausen (obwohl der Hang echt nicht lang ist). In der Querung zum Wiedhag musste ich dann viel schieben :/
Alles in Allem war es aber - Natürlich! ;-) - super. Ein halber Tag mit Sonne und ganz allein in den Bergen, mit Schnee und dem Gefühl, dem Winter doch noch mal was abgerungen zu haben, wie sollte es anders sein?
Unter der Bahn, das Ziel in Wolken
Rückblick
Im steilen Hang
Pause an der Gipfelstation
Der Gipfelhang mit Schneerutsch