Der Freitag vor dem Urlaub war der erste schöne Tag nach einer Woche Regen und Gewitter, deswegen nahm ich den Tag auch gleich frei. Es dauerte eine Weile, bis wir anhand der Karte eine Tour gefunden hatten, die uns taugte, weil ich nicht mehr als 1300Hm zu Fuß machen wollte (nicht gleich am Anfang übertreiben) und wir ins Lechtal wollten. Schließlich einigten wir uns auf den Imster Muttekopf von Pfafflar aus.
Wir parkten unterhalb von Pfafflar. Es war noch relativ kühl, als wir losgingen, aber natürlich war es schwül, deswegen dauerte es nicht lang, bis wir trotz der Kühle schwitzten :/
Der Weg ins Fundaistal führt an den unteren Häusern von Pfafflar vorbei, dann muss man relativ weit hinauf steigen, um in den Talgrund abzusteigen, weil die steilen gerölligen Talseiten ständig weiter abrutschen (deswegen ist die Skitour auch so doof).
Unten ging es ein Stück im Bachbett weiter, völlig unnötig ein Stück auf der anderen Seite hinauf und zurück ins Bachbett und dann ansteigend zum Bach, der hinten rechts aus einer kleinen Schlucht kommt. Es gibt keine Brücke, deswegen muss man sich den besten Weg über die Felsen selber suchen.
Von hier führt der Weg auf der linken Talseite zwischen Latschen und über Weiden hinauf und in weitem Bogen nach rechts bis unter die Große Schlenkerspitze, wo es nahezu liebliche Weiden hat, auf denen sich Schafe verteilten und fröhlich herum bimmelten und mähten. Ohne Wind war es recht warm, was wohl der Grund war, dass sich viele Schafe im Schatten einer kleinen Felswand sammelten.
Wir bogen nach links auf den Verbindungsweg zwischen Hanauer und Muttekopfhütte ein. Das bedeutet allerdings nicht, dass dieser Weg in irgendeiner Form besser oder markierter ist, als der unscheinbare Pfad, auf dem wir gekommen waren. Kurz nach der Wegekreuzung kamen wir in die Kübelwände und damit in ausgesprochen schuttiges Gelände, das die vielen Gewitter der letzten Zeit sicherlich nicht zum Besseren verändert hatten.
Der Weg war manchmal nicht einfach zu finden, vor allem nicht in den Schluchten, in denen es haufenweise neues und loses Geröll hatte, aber weil die Richtung grundsätzlich klar war, fanden wir den Weg immer problemlos wieder.
Zum Gipfel war es weiter, als es aussah (zumal man das Gipfelkreuz immer wieder mal sehen kann – es kommt nur nicht näher), aber irgendwann hatten wir die lange Querung der Kübelwände hinter uns und kamen zur Abzweigung zum Gipfel. Auf dem Schild stand ‘30 min’, aber so lang brauchten wir dann doch nicht, obwohl wir (ich vor allem) da oben wirklich nicht mehr schnell waren. Auf den letzten Metern sausten dann noch 2 junge Leute an uns vorbei, die uns zeigten, was Tempo ist ;-)
Am Gipfel hat man großartige Aussicht. Wir schauten uns gründlich um, bewunderten die tapfere Wechte am Nordgrat, die schon weit abgerutscht war und sich noch immer hielt, und machten viele Bilder. Auch von den beiden Leuten, die uns überholt hatten. Im Gegenzug bekamen auch wir Bilder :-)
Dann machten wir an der windgeschützten Seite des Gipfels eine recht gemütliche Pause.
Der Abstieg dauert länger als erwartet, einerseits weil die Querung lang ist und nicht viel mehr Abstiegs- als Aufstiegs-Höhenmeter hat und andererseits, weil wir in dem losen Schutt auf den geneigten Platten sehr vorsichtig gehen mussten. Auf der idyllischen Wiese mit den Schafen gab es dann auch noch mal eine verdiente Pause.
Der restliche Abstieg bis ins Bachbett ging schnell, aber der Weg aus dem langen Fundaistal hinaus zog sich dann ganz schön hin, vor allem die vielen nervigen Gegenanstiege. Am Auto waren wir dann beide froh und hatten wehe Füße. Aber das war eine sehr schöne Tour :-)
Auf dem Rückweg kehrten wir in der Gemütlichkeit in Bschlabs ein. Das Essen dort ist gut, wenn auch relativ teuer. Ich war durchaus zufrieden – nur der Kaiserschmarrn war nix: eine dicker zerrupfter Pfannkuchen. Das war nicht gut :-(
Start ins Fundaistal
Die letzten Häuser von Bschlabs
Auf dem Weg in Tal, hinten die Große Schlenkespitze
Bachüberquerung
Anstieg über Weisen (hinten in der Mitte das Ziel - da wo es so flach ist)
Idyllische Schafe-Wiesen mit Wollgras
Wollgras
Schattenschafe
Auf dem Weg zu den schuttingen Kübelwänden
Queren der großen Rinne
Ein kurzes grasiges Stück mit Aussicht
Rückblick
Auf den letzten Metern
Gipfelbild
Aussichtsbild
Hartnäckige Wechte
Auf dem Weg zum Abstieg
Schuttquerung
Wohlverdiente Pause
Querung des Fundais-Bachs
Auf den letzten Metern