Der Kirschbaum vor der Terrasse steht in voller Blüte. Es ist ein mickerliches Bäumchen, von 2 Jahren mit seltsamen Krankheitsbefall erheblich geschwächt, aber im Frühling da lässt er sich nicht lumpen und schmeisst Blüten her, dass es eine wahre Pracht ist.
Kirschblüte
Passend zum Frühling (und zum bevorstehenden Urlaub) machten wir uns am Wochenende zwei mal zu Fuss auf den Weg. Es hat noch Unmengen Schnee, so dass lediglich die Südseiten-Touren in Betracht kamen, die im Sommer kaum mehr machbar sind: Aggenstein und Einstein. Allzu hoch und weit sind beide nicht, was dann beim Rucksackpacken zu Leichtsinnigkeit verleitete: Kein Gummiknie. Ich hab das sehr bereut. Den langen Winter mit den endlosen Stunden in heissen harten Skistiefeln trieben wir auf unsere Weise aus: Bergtouren mit Fivefingers :-)
Frühlings-Bergstiefel
Den Aggenstein nahmen wir uns am Samstag vor. Wie gedacht war der Weg weitgehend frei, lediglich im Wald und am Gipfel galt es ein paar kleine Schneefelder zu queren. Im Wald war das einmal ein bisserl rutschig, weil der Schnee in der Früh noch ein wenig gefroren war. Das gibt natürlich kurzzeitig kalte Füsse, aber die wurden beim Laufen bald wieder warm.
Am Aggenstein
Sogar den Zustieg zum Gipfel konnten wir mit den Fivefingers bestreiten, als es dann aber ans Abklettern ging, zogen wir dann doch die ‘richtigen’ Bergstiefel an.
Das Brentenjoch lacht uns an
Vom Aggenstein aus hatte uns das Brentenjoch angelacht, so dass wir die Tour kurzerhand um einen weiteren Gipfel erweiterten. Der Gratweg ist auch sehr schön und wir mussten nur wenige Schneefelder queren. Die sorgten allerdings dafür, dass wir uns gründlich mit ihnen beschäftigen mussten, denn wir brachen teilweise bis zum Hintern ein.
Am Brentenjoch
Der Abstieg war dann wie befürchtet (von mir nur, natürlich) ziemlich stressig und das Knie nahm mir das vergessene Gummiknie ziemlich übel. Muskelkater (genauer: MUSKELKATER) gab es natürlich auch.
Auf zum Einstein
Trotzdem ging es am Sonntag nochmal zu Fuss und natürlich wieder in Fivefingers auf einen Berg, Absteigen muss trainiert werden. Ralle hatte zwar den Säuling im Auge, den man laut einer Begegnung am Brentenjoch auch schon machen kann, aber da streikte ich dann. Nicht mit einem so dicken Knie und so viel Muskelkater!
Fast am Gipfel
Das Wetter war dann eh nicht so schön wie angesagt, so dass der eher langweilige Einstein doch die beste Wahl war. Nachdem ich meine Beine zum Funktionieren überredet hatte, war der Zustieg zum Gipfel dann auch ziemlich OK.
Blick auf Aggenstein und Brentenjoch
Oben war es kühl und windig, der Frühling war wohl schon weiter gezogen. Doch beim Abstieg wurde es dann wieder schön warm. Auch die Wolken hatten ein Einsehen und liessen dann doch noch ein bisserl Sonne zurück. Allzuviele Blümchen gibt es noch nicht zum Fotgrafieren, aber zum Rumspielen mit der Kamera reichte es dann doch noch.
Blümchenbild
Daheim gab es dann - wie sich das für eine ordentliche Bergtour gehört (auch wenn sie kurz ist) - Kaffee & Kuchen auf der sonnigen Terrasse. Unterm blühenden und duftenden Kirschbaum natürlich :-)
Mich irritiert immer daß Eure Frühlingstouren eigentlich meistens Schneewanderungen sind ,-)
Schöne Bilder, und endlich kenn ich mich wieder bisserl aus, Aggenstein etc ...
Gruß Andi
Naja, das liegt natürlich daran, dass es im Frühling (unten) immer noch überall Schnee hat (oben). In diesem Jahr: Haufenweise!
Aber fast-barfuss ist doch in jedem Fall frühlingshaft, auch wenn da noch Schnee im Spiel ist ...