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Grosser Solstein

Sonntag, Mai 21, 2017

Weil Karsten Geburtstag hatte, begann der Tag mit einem Sektfrühstück. Nicht schlecht, aber ich hatte bis zum Gatterl lahme Beine ;-) Naja, könnte auch an den 1000 Bike-Höhenmetern vom Vortag gelegen haben.

Meines Knies wegen (vorsichtig gehen, nicht hetzen lassen) und weil wir eh einen komischen Rhythmus beim Laufen haben, gingen wir schon mal los, während sich die anderen noch sammelten. So waren wir quasi die Vorhut und der Ralle hatte das Vergnügen alles spuren zu dürfen. Das kommt aber erst noch.

Zunächst zeigte sich das Wetter freundlich. Es hingen noch viele Wolken rum, aber Sonne schaute schon immer wieder durch und wir erwarteten einen einigermaßen schönen Tag. Zunächst ging es wie am Vorabend zum Gatterl, wo wir dann auf den Höttinger Schützensteig abbogen. Das ist ein wirklich netter schmaler Steig, der durch Geröll, Latschen und Schrofen führt und gelegentlich ausgesetzt ist.

Im Steig war bald klar, dass wir unsere Hoffnung auf schönes Wetter in Nebel würden begraben können. Je höher wir kamen umso dichter wurden die Wolken. Von der Sonne sahen wir bald nichts mehr. Dafür sahen wir bald den ersten Schnee.

Nachdem wir die ersten beiden kleinen Schneefelder gequert hatten standen wir weiter oben im dichten Nebel vor einem recht großen, doch einigermaßen steilen Schneefeld das unten steiler wurde und in einem Abbruch endete. Die andere Seite des Schneefelds war kaum zu erkennen, aber das GPS meinte der Weg ginge da geradeaus drüber. Der beste Allgäuer von Allen spurte nach Gefühl und traf exakt auf die Steigspur auf der anderen Seite :-)

Auf einem Sattel machte der Nebel kurz auf und wir konnten einen Blick auf den Weiterweg erhaschen: Schneefelder. Und dann wurde es auch schon wieder duster. Der beste Allgäuer von Allen spurte auch die nächsten Schneefelder mit schlafwandlerischer Sicherheit und fand jeweils den Weg auf der anderen Seite wieder.

Nach dem letzten Schneefeld landeten wir auf einer Art steinigen Hochebene. Wir marschierten den vielen Steinmännern nach und kamen auf einem schneebedeckten Sattel an. Im Nebel. So ein GPS hat echt Vorteile :-)
Meinen inneren Kompass verdrehte es mir aber trotzdem und wären nicht die anderen mit dem Geltendorfer Führer hinter uns aufgetaucht, wären wir wohl erst mal Richtung Kleiner Solstein weiter gelaufen (ich bin aber fest überzeugt, dass wir das dann doch noch gemerkt hätten ;-)).

Mit Hilfe von Beda fanden wir also den Solsteinsattel und von dort über den schneebedeckten verwächteten Grat schließlich auch zum Großen Solstein. Die Sicht war großartig: weißer Schnee, weißer Nebel, ein schemenhaftes
Gipfelkreuz ;-)

Aber egal. Wir waren oben, dem Knie ging es gut und es war ein neuer Berg. Die Nachfolger-Truppe traf auch bald ein. Die teilten sich dann in Solsteinhaus-Absteiger und Wörgltal-Absteiger auf. Die Solsteinhaus-Gruppe ging bald. Wir auch, es war ganz schön frisch da oben!

Der Abstieg durchs Wörgltal ging erstaunlich gut. Das Schneefeld dort war zwar ziemlich steil, aber der Schnee war genau richtig, um mit festen Schritten sanft absteigen zu können. Unten wurde das Schneefeld steiler und lief in eine relativ enge Rinne hinein. Das war mir etwas unheimlich, also orientierten wir uns Richtung ‘richtiger’ Weg, aber das war keine besonders gute Idee. Das ganze Wörgltal besteht aus Geröll auf abfallenden Platten und ist bescheuert zu gehen. Da wären wir mal besser wie die anderen die steile Rinne im Schnee abgestiegen.

Nachdem wir aus dem Kar raus waren, wurde es unvermutet Sommer. Wir hatten Schnee und Wolken hinter uns gelassen und merkten nun, dass außerhalb der Gipfelregion sogar die Sonne schien! Die Sonne verließ uns allerdings mehr oder weniger, als wir uns an der Hütte an einen freien Tisch setzten um einen Kaiserschmarrn zu essen. Der hatte dann ein Ausmaß, dass die Portion locker auch für 4 Leute gereicht hätte. Aber er war gut. Nicht zu süß, nicht zu fett und gut gebraten.

Am Ende durften wir dann die 1000 Höhenmeter, die wir uns am Vortag hinauf gequält hatten, wieder abfahren. Wunderbar! (auch wenn mir am Ende die Hände vom Bremsen weh taten ;-))


Start mit Sonne an der Neuen Magdeburger Hütte


Im Höttinger Schützensteig


Schneefeldquerung


Irgendwo oben, wo es flach ist.


Der große Solstein. Aussicht und so :-)


Tiefblick das Wörgltal runter


Steile Schneestapferei


Und wieder: Sonne an der Neuen Magdeburger Hütte


Am Ende der langen Abfahrt

Von engel am 21.05.2017 22:00 • outdoorberg
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