Am letzten Tag frühstückten wir lang und ausgiebig und hatten nochmal ein nettes und interessantes Gespräch mit der Vorarlbergerin, die in 5 Tagen nach Nepal und in einem halben Jahr nach Ecuador starten wollte. Klar, dass wir die letzten Tage viel zu erzählen gehabt hatten :-)
Und dann wandten wir uns in die komplett andere Richtung und spazierten von den Bergen weg Richtung Stausee und Passstrasse. Nicht auf dem ‘normalen’ Weg natürlich, erst mal ging es steil bergauf und dann gemütlich in leichtem Auf und Richtung Radsattel. Das Wetter tat das was Wetter an einem Abschiedstag eigentlich tun sollte. Es waberte so ein wenig rum und konnte sich nicht recht entschliessen.
Rückblick
Zum Radsattel ging es nochmal kurz steil hinauf, dann standen wir zwischen dem Hohen Rad - dem Tagesziel - auf der einen Seite und einem kleinen Hubbel mit Kreuz auf der anderen Seite. ‘Komm, lass uns da auch noch hinauf gehen!’, meinte der beste Allgäuer von Allen.
Blick zur Bieler Höhe, rechts das Hohe Rad
Auch wenn es nicht weit war, deponierten wir die Rucksäcke (schwer wegen unbenutzem Gletscher- und Hüttenzeug) hinter einem Stein und stapften unbeschwert zum kleinen schiefen Kreuz hinauf. Und dann staunten wir, denn wir waren am Gipfel des Piz 6R [PDF], so benannt, bekreuzt und begipfelbucht vor 3 Jahren von der Klasse 6R des Sprach-Und Hörzentrums von Altshausen.
Piz 6R
Nette Idee! Und auch ein sehr sehr schönes Gipfelbuch, von dem wir leider beide kein Foto gemacht haben.
Vom Radsattel kann man die Radschulter, von der aus man das Hohe Rad besteigt schon ganz gut sehen, doch der Weg dorthin dauert eine Weile, obwohl nicht allzu viele Höhenmeter zu bewältigen sind. Denn da muss man von Stein zu Stein durch ein grobblockiges Schotterfeld balancieren, was aber eigentlich ganz ganz nett ist.
An der Radschulter deponierten wir wieder die Rucksäcke und stiegen auf dem gutr markierten Pfad durch blockiges Ier-Gelände hinauf zum Gipfel, der ständig von Nebelschwaden umlagert wurde. Oben erwischten wir ein glückliches Wolkenloch und konnten nochmal ungehindert alle ‘unsere’ und ‘nicht unsere’ Berge betrachten, bevor uns der frische Wind wieder nach unten trieb.
Am Hohen Rad
Auf dem Abstieg trafen auf unerwartet viele Menschen, die alle eben zum Hohen Rad aufstiegen. Als wir so allein da oben waren, dachten wir noch, das Hohe Rad würde vielleicht selten bestiegen. Scheint nicht so zu sein.
Der weitere Abstieg führte am Hohen Rad entlang und gemütlich weiter zur Bieler Höhe. Dachten wir. Erst mal galt es in lockerstem Geröll eine weite Rinne abzusteigem, die vor ein paar Jahren bestimmt noch ganzjährig schneegefüllt war. Unten mussten wir dann weiter durch grosse Geröllblöcke navigieren, wobei der eigentliche Weg nicht immer ganz klar war.
Abstieg
Schliesslich hatten wir diese Schwierigkeiten dann aber doch endlich hinter uns und konnten tatsächlich gemütlich über Wiesen und Matten spazieren. An einem grossen Felsen, der bestimmt extra dafür aufgestellt worden war, den frischen Wind abzuhalten, machten wir dann nochmal eine Pause, bevor wir gemütlich weiter zum See spazierten.
Pause!
Wie nicht anders zu erwarten, war der langweilige Weg über den Staudamm zum Restaurant Silvrettasee fast der anstrengendste Teil der Wanderung (;-)), abder die Aussicht auf den guten Kaffee und Kuchen dort, beflügelte uns natürlich.
Silvretta-Urlaubs-Abschluss
So endete der Silvretta-Urlaub so wie er angefangen hatte: Mit Kaffee und Kuchen auf der frisch-windigen Terrasse vom Restaurant Silvrettasee mit schöner Aussicht auf den See mit dem Motorboot und die dicken Wolken hinten im Silvrettakamm.