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Keine Samthandschuhe mehr

Dienstag, Mai 14, 2019

Am Abend brauchte ich keine Tropfen, aber als ich in der Nacht aufwachte, da rumorte es im Bein herum und ich fand mal wieder keine entspannte Lage. Ich hatte das Gefühl, ich hätte mich selbst geweckt, weil ich im Schlaf die Muskeln angespannt und das Bein so aus der Ruhe gebracht hatte. Nach einer Weile klingelte ich dann doch und der Pfleger kam direkt mit dem Becherchen. Danach schlief ich wieder bis halb sieben durch. Medizin ist echt was Tolles!

Als die Schwester zum Messen kam, war noch viel Zeit bis zum Frühstück, also durfte ich schon vor dem Frühstück duschen.

Kurz nach dem Frühstück kam der Assistenzarzt zur Kontrolle und der ist nicht sehr zart besaitet. Beim Checken, wie weit das Bein sich schon beugen lässt, entfuhr mir da doch ein ‘Autsch!’ und er guckte ein wenig betroffen. Er stellte 85 Grad fest, aber wenn man das so grob macht, dann stimmt der Wert bestimmt nicht.

Die Physiotherapeutin legte an diesem Tag, genau eine Woche nach der OP, die Samthandschuhe ab und nahm mich und mein Bein ordentlich ran. Beugen, biegen, strecken, durchbiegen, durchstrecken, Bein heben, Bein kreisen, Wadl strecken. Ufff! Und: Aua! Aber es war gut und sie ist sehr zufrieden mit meinen Fortschritten. Die Schiene wurde danach auf 95 Grad eingestellt, ich habe also bei der Beugung das Entlassungsziel schon erreicht :-) Aber wir arbeiten weiter dran, mehr ist besser!

Gleich drauf kam das Mittagessen, das ich wieder an der Bettkante einnahm. Danach war ich alle und das Knie brauchte Pause, also legte ich mich mit Hörbuch in die Entspannungsseitlage. Nicht lang allerdings, denn der Operateur schaute auch noch vorbei und da erfuhr ich so nebenbei, dass die Klammern erst in der Reha gezogen werden. Bis dahin hatte ich gedacht, die würden noch hier im Krankenhaus entfernt werden. Nicht dass das irgendeine Rolle spielt. Dann brauchte ich aber wirklich Entspannung, legte mich auf die Seite und schlief prompt ein.

Später kam die neue Bettnachbarin aus der Intensivstation zurück und war unendlich erleichtert, aus dem Krankenhaushemdchen zu kommen, und was ‘Normales’ anzuziehen. Als ihr Operateur kam, humpelte er auf langen Achselkrücken ins Zimmer. Anscheinend hat der Mann sich das Bein mehrfach gebrochen und dabei das Knie ruiniert und operiert jetzt halt im Sitzen, so lange das noch nicht ausgeheilt ist. Wow! Nett und lustig war er auch und betrachtet auch mein Bein und meine Fortschritte, weil er eine TEP in seiner Zukunft sieht.

Nachmittags ging ich ein wenig spazieren und übte immer wieder (zugegeben: nicht sehr oft) die Kniescheibe und Streckung. Zum Abendtelefonat nach dem Abendessen mit dem besten Allgäuer von Allen verzog ich mich ins Cafeteriazimmer, das war angenehmer, als laut neben einer sich ausruhenden Patientin zu reden.

Der Abend war geruhsam. Gefühlt hatte ich inzwischen von der Physiotherapie einen Wadlspanner und Muskelkater im Oberschenkelansatz. Das konnte ja noch heiter werden! Ich schlief wieder ohne Tropfen ein.

Von engel am 14.05.2019 23:00 • diaryKnieOP
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